Zitat von Gismino im Beitrag #124Stillstand ist mittelfristig gesehen Rückschritt. Denn was heute alt, ist morgen uralt. Kohleofen und so...
Wenn es so sein soll, dann bitte. Der Mensch meint stets alles verändern und um jeden Preis immer weiter entschärfen zu müssen, Stillstand wird mit Rückschritt gleichgesetzt.
Man muss nicht an allen teils vermeintlichen Fortschrittsströmungen teilnehmen.
Ich bin z.B. nicht rund um die Uhr per Handy erreichbar, wie es vielen der heutigen Generationen obligat zu sein scheint.
Das ist auch Freiheit. Und zwar eine Art Freiheit, die keinem auf den Sack geht;-)
Zitat von Gismino im Beitrag #124Um es mal traditionell auszudrücken: Das war schon immer so!
Der Preis sieht dann z. B. auch so aus, dass Gesetze und Regularien für die Zulassung von Fahrzeugen nur noch von heute bis morgen gelten
Gesetze und Rahmenbedingungen unterlagen auch in "Helden"-Zeiten einem stetigen Wandel. Ihr habt es nur nicht mitbekommen.
Zitat von Gismino im Beitrag #124Dann nehme ich mal die Biker-Demos als aktuelles Beispiel.
was dann übermorgen gilt, wird spontan entschieden, oftmals beeinflusst durch irgendwelche Schreihälse
Hier haben einige Schreihälse (im übertragenen Sinn, aber durch massive Präsenz) versucht,
die Gesetzgebung zu beeinflussen. Sehr zum Gefallen des wie ein Fähnchen im Wind flatternden Verkehrsministers.
Ich will weder Streckensperrungen, keine weiteren Kontrollen, und auch keine anderen Einschränkungen.
Aber dass es so offensichtlich nicht funktioniert, liegt auf der Hand. Mehr dazu weiter unten.
Zitat von Gismino im Beitrag #124Den ironischen "Helden" Status habt Ihr nicht exklusiv, denn viele von denen, die sich hier tummeln, sind auch bereits jenseits der Fuffziger,
Ich sage da nur, wir waren Helden Urbi, haben wir doch auch ohne Fahrradhelm das Fahrradfahren gelernt, sind in verrauchten Wohnungen aufgewachsen und haben später in verrauchten Kneipen gefeiert, haben als Kind unangeschnallt im Auto gesessen und sind mit über 200 über die Bahn gebrettert und hatten wir es verdient, haben wir von Vater oder Mutter auch mal eine gelangt bekommen. Wir sind sogar ohne Begleitung zum Kindergarten und zur Schule gegangen und haben es tatsächlich überlebt.
Trotz dieser „widrigen Umstände“ sind wir erwachsen geworden und vielleicht auch genau deshalb zu den Persönlichkeiten, die wir heute sind.
und haben diese Zeiten mehr oder weniger ähnlich durchlebt.
Tja, was soll ich sagen? Es waren schöne Zeiten. Viele nette Erinnerungen, und die Welt war (oder wirkte) einfacher.
Wenn ich duschen oder baden wollte, musste ich erst den Kohleofen anschmeißen. War auf dem Land völlig normal.
Erst in der Stadt (Köln) ab Ende Sechziger hatten wir fließend warmes Wasser. War ab da völlig normal.
Die Mondlandung (und leider alle anderen Programme auch) habe ich leider in schwarzweiss gesehen.
Einige der Kehrseiten: Dort waren auch Dreck und Gestank und exzessiver Straßenlärm völlig normal.
Wenn ein Fahrzeug nicht stank oder qualmte, war es nicht an.
Die alten Benz 200er Diesel, bei denen man nach einer Weile Teile des
Nummernschildes und einer der Rückleuchten vor Ruß nicht mehr sehen konnte.
Überall Hundekacke, Zigarettenreste und anderer Abfall auf den Gehwegen und anderswo.
Die alten Männer rotzten einfach auf die Straße, egal ob man direkt davor stand oder nicht.
Vieles war (oder erschien) im Vergleich zu heute unreglementiert.
Die seit damals fortschreitende Überregulierung auf allen Ebenen stört mich, wie wahrscheinlich viele andere, auch.
Würde ich zurück wollen? Sicher nicht. Insgesamt ist die Lebensqualität heutzutage einfach unendlich größer.
Trotz der Einschränkungen.
Z.B. haben die meisten Bikes inzwischen einen E-Starter.
Allerdings waren die heutigen lauten Laubbläser früher leise Straßenkehrer. Hmmm;-)
Aber um zu erfassen, wie es zur heutigen Situation kommen konnte, sollte jeder mal in den Spiegel schauen.
Wir alle sind Teil dieser Entwicklung.
Viele Menschen streben nach mehr Lebensqualität.
Wobei Lebensqualität durchaus individuell unterschiedlich gesehen werden kann.
Für manche ist der ruhige Feierabend, für manche die Feier am Abend, für manche die Fahrt mit dem Bike.
Jeder will seine Vorstellung von Lebensqualität durchsetzen.
Dass dies im Zusammenspiel nicht immer reibungslos funktioniert, zeigt die Realität.
Und wo Interessenkonflikte auftreten, müssen Lösungen entwickelt werden.
Die Lösung (oder zumindestens Kanalisierung) vieler Konflikte bedeutet heutzutage nun mal weiter fortschreitende Regulierung.
Um den alten Spruch zu bemühen: "Die eigene Freiheit endet dort, wo das Recht des anderen beginnt."
Viele scheinen die dahinter liegende Problematik nicht in ihrer vollen Tragweite zu erfassen.
Daher hier ein Link auf einen einfachen Artikel zum Einstieg in den Themenkomplex: hier klicken