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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#301 von Hondawolf , 17.10.2021 11:15

Und hier die zweite Ladung Fotos...


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#302 von Hondawolf , 20.10.2021 13:50

Tach, Gemeinde,

in diesem Beitrag soll es um einen Treffpunkt gehen, der sowohl hinsichtlich seiner Lage als auch in Bezug auf das Ambiente und die Atmosphäre Exklusiv-Status genießt. Die Rede ist von der "Garage Gangmanjang" auf der Insel Gyodongdo. Sie liegt nahe der Grenze zu Nordkorea im Ostchinesischen Meer und ist die westlichste noch über eine Brücke von der Nachbarinsel Ganghwa erreichbare koreanische Insel, alle anderen Inseln sind nur mit Fähren ans Festland angeschlossen.

In der Saison ist das ca. 80 km vom Stadtzentrum Seoul entfernt gelegene Eiland beliebtes Ausflugsziel der Hauptstadtbewohner, wobei darunter auch viele Motorradler sind. Diese zieht es nach Gangmanjang: einer Location in einem kleinen Fischerdorf, die zunächst einen merkwürdigen Eindruck macht, wenn man sich ihr nähert. Der erste Gedanke ist: aha - Baustelle, wohl noch nicht fertig. Täuscht aber, denn das muß so. Entweder hat der Besitzer gute Beziehungen zu einem Gerüstbauer oder es war einfach eine Design-Idee, die er gut fand.

Die Grundmauern einer Art Fabrikhalle sind also eingerüstet mit Rohrgestellen, darüber sind mehr oder weniger wahllos Netze drapiert, dicke Holzbalken hier und da lockern das Ensemble auf. Die meisten Besucher parken ihre Eisen vor dem Laden, die besonders gut gelittenen fahren auch rein und stellen ihre Mühlen direkt neben den zahlreich verteilten Sitzlandschaften im Innenhof ab.

Man könnte denken, daß diese Art Industrie-Anmutung eher kalt und abweisend wirkt, aber das ist ganz und gar nicht so. Im Innenbereich ist das Ambiente ausgesprochen gemütlich-rustikal und hat durchaus was von Meer-Sonne-Strand. Das eigentliche Café ist überdacht und ausgestattet mit einem Airstream-Wohnwagen als Ausschank. Ringsrum finden sich neben ganzen Motorrädern (sehenswert dabei eine Honda CB mit einer Sitzbank auf Holz-Unterbau) auch Accessoires, die keinen Zweifel lassen, daß man sich in einem speziellen Themencafé befindet und nicht bei Starbucks. Auffällig für uns dabei das deutsche Nummernschild aus Weißenburg-Gunzenhausen. Weiß der Fuchs, wie das hierher gelangt ist...

Als wir während unserer Frühjahrs-Saisoneröffnungs-Tour in Gangmanjang waren, war schon gut Betrieb, obwohl es ein Wochentag war. Wir trafen auch hier allerlei Exoten: einen Yamaha Niken (ohne Plüsch-Tintenfisch gehts auch bei ihm nicht) sieht man nicht alle Tage - hier gleich zwei. Eine Ducati Panigale V4R ist auch kein Allerweltsmoped.

Einen speziellen Geschmack beweist der Inhaber auch bei der Gestaltung der Toilettentüren, siehe Fotos dazu. Ich war dann doch lieber ohne Helm auf dem stillen Örtchen...

Fazit auch hier: ein besuchenswerter Ort, der zwar nur als Tagestour erreichbar ist, aber das lohnt sich auf jeden Fall. Nebenher sind nämlich sowohl diese Insel als auch Ganghwa hervorragende Tourenreviere, in denen man auf kleinen und kleinsten Sträßchen durch die zauberhafte Landschaft swingen kann und dabei immer das Meer in der Nase hat. Das hat in dieser Kombination hohen Reiz und lockt offenbar zahlreiche Gäste an. Wir haben es seinerzeit genossen und sind anschließend sehr zufrieden weiter gedüst - ich hatte darüber hier bereits in den Beiträgen #283 und #284 berichtet.

Eindrücke aus Gangmanjang seht Ihr wie immer auf den Bildern in diesem und den nächsten beiden Posts.

Demnächst entführe ich die werte Lesergemeinde noch an zwei weitere Orte, an denen sich die hiesige Zweirad-Fahrerschaft gern zusammenfindet. Bis dahin bleibt gesund und gehabt Euch wohl!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#303 von Hondawolf , 20.10.2021 13:51

Hier die zweite Portion Fotos...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#304 von Hondawolf , 20.10.2021 13:52

Und noch Portion drei für heute...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#305 von Hondawolf , 27.10.2021 07:02

Tach, Gemeinde,

wie kürzlich avisiert, folgt hier der vorletzte Teil der Beitragsreihe zu den Motorrad-Treffpunkten in Seoul und Umgebung. Heute soll es um einen hier schon gelegentlich behandelten Ort gehen, der immer wieder einen Abstecher wert ist - die Raststätte an der Fernstraße 6 in der Nähe der Stadt Yangpyeong, ca. 45 km östlich vom Stadtzentrum Seoul.

Man muß sich das vorstellen wie eine kleinere Autobahn-Raststätte in Deutschland: viele Parkplätze, eine Tankstelle, mehrere Schnellrestaurants und Cafés, Toiletten, ein Laden mit Reisebedarf und ein Außenbereich mit Sitzbänken. Nix besonderes also, wenn sich nicht genau dieser Platz zu einem stark frequentierten Treffpunkt für die Zweirad-Zunft in Korea entwickelt hätte.

Die Hälfte der Parkplätze ist (zumindest an den Wochenenden in der Saison) von Motorrädern belegt. Die Sitzbänke auf der leicht erhöhten Terrasse dienen den Fahrern zum Chillen, Gucken und Palavern. Und es ist immer was geboten: seien es Sehenswürdigkeiten wie die rollende Jagdhütte aus Beitrag #286/287 (hier auf Bild 2 nochmal im Hintergrund zu sehen), diverse Rennsportgruppen (gern auch mit Slicks am Start, wie auf Bild 5 zu sehen), die einander mit ihren Bikes übertrumpfen, Goldwing-Einbauküchen-Fahrgemeinschaften, stilecht gewandete Piloten mit ihren pröttelnden Harleys, Camper auf schwer beladenen Super Cubs und Fernweh-Reisende mit ihren Abenteuer versprechenden Brummern.

Der Ort liegt strategisch günstig auf dem Weg in die durchaus pittoresken Landschaften im Nordosten der Hauptstadt - wer Berge und Kurven mag (und wer tut das nicht) und die Flucht aus dem Moloch Seoul in diese Richtung antritt, kommt hier beinahe zwangsläufig vorbei.

Dazu kommt, daß man in einem der Restaurants vor Ort lecker und preiswert zu Mittag essen kann, was ich immer gern nutze. Falls nötig, könnte man sogar in einer Art Pop-up-store im Foyer des Raststättengebäudes dringend benötigte Motorrad-Accessoires (Handschuhe, Halswärmer, Quietsche-Entchen etc.) erwerben. Immerhin...

Hier und im folgenden Post also noch ein paar Bildeindrücke aus den vergangenen drei Jahren von der Szenerie in Yangpyeong. In der in Kürze folgenden Schlußreportage geht es nochmal um ein Highlight der hiesigen Szene-Treffpunkte: das "Rolling Tribe" in Suwon.

Bis dahin bleibt gesund und gehabt Euch wohl!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#306 von Hondawolf , 27.10.2021 07:04

Und hier Portion Nummer zwei der heutigen Fotos...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#307 von Hondawolf , 29.10.2021 05:17

Tach, Gemeinde,

zum Abschluß der Serie zu den Motorrad-Treffpunkten in Seoul und Umgebung kommt heute pünktlich zum Wochenende die Reportage zu einem Highlight der Szene: "Rolling Tribe - Motorcycle Republic", gelegen ca. 35 km in südlicher Richtung vom Stadtzentrum Seoul und zur Ortschaft Yongin gehörig.

Die Route dorthin führt auf den letzten zwei Kilometern durch eine zombiemäßige Gegend: wenn man von der exakt nach Süden in die Stadt Suwon führenden Hauptstraße abbiegt, fährt man zunächst durch eine Art Gewerbepark mit vielen kleinen Firmen und Autowerkstätten, dann kommen ein paar durchaus häßliche Motel- und Hotelbauten, die nicht den Wunsch nach einer Übernachtung aufkommen lassen. Mitten in dieser wenig anheimelnden Umgebung und direkt unter einer gewaltigen und von unten grün angemalten Autobahn-Brückenkonstruktion tut sich jedoch in einem Hinterhof eine ganz andere Welt auf: man rollt auf den Parkplatz des "Rolling Tribe" und fühlt sich direkt in die Karibik versetzt.

Vernehmbarer Musikteppich, künstliche Palmwedel über den lose verteilten Sitzgelegenheiten auf rustikal zusammengezimmerten Holz-Balustraden und Containern, bunte Grafitti-Motive an den Holzwänden, eis-schleckendes Publikum und ständiges Kommen und Gehen (oder vielmehr Fahren...) prägen diese Oase der hiesigen Zweirad-Welt.

Zum Hintergrund des "Rolling Tribe" habe ich folgendes in Erfahrung bringen können: aufgebaut wurde es von einem Koreaner, der wohl in Spanien erfolgreiches Business betreibt und sein Geld in der Heimat anlegen wollte. Freunde beknieten ihn bei regelmäßigen Besuchen, daß ein richtig cooles Motorrad-Café/Treffpunkt in der Metropolregion Seoul ein gutes Investment wäre. Und das hat er dann wohl umgesetzt - der Laden ist innen und außen ein Leckerbissen. Der Tresen im Innenbereich bietet Koffein-Gebräu, Eis, kleine Snacks und Getränke an. Ein paar Custom-Bikes als dekorativer Blickfang sind dort ebenfalls drapiert und sehen sehr schick aus, die ganze Atmosphäre ist entspannt und hat tatsächlich was von Strandbar. Sehr nett der Wegweiserpfahl an der Einfahrt zum Gelände mit vielen Sehnsuchtsorten der Motorradwelt: Passo dello Stelvio, Nordkap, Amalfi-Küste etc.

Auch hier demokratisches Grundprinzip: alle sind willkommen, vom Motocompo-Treiber bis zum Schwermetall-Piloten findet jeder einen Platz zum Chillen. Und es sind viele, die diesen Ort bevölkern - an den Wochenenden ist der Platz voll, selbst (oder gerade...) nachts ist immer Betrieb. Ich könnte es mir einfach machen und auf das Instagram-Account der Jungs ("rollingtribe") verweisen, da gibt es genug Bildmaterial. Wäre aber nicht Sinn und Zweck dieses Blogs, deshalb gibt's hier natürlich wie immer Selbstgemachtes aus dem Fotokästlein.

Wie man sich denken kann, ist dieser in der Szene sehr bekannte Ort Anziehungspunkt für allerlei fahrendes Volk mit ihren sehr diversen Vehikeln. Eine Auswahl findet Ihr in diesem und den folgenden fünf Posts - ist diesmal deutlich mehr als sonst, weil es halt auch viel zu sehen gibt (und ich mich so schwer entscheiden kann): von der makellos restaurierten Honda Benly Dream über chromblitzende Harley-Umbauten mit glitzer-goldbehelmten Eignern bis zu edlen Rennern aller Marken und vielem mehr ist hier alles am Start.

Viel Spaß beim Durchblättern und bis demnächst in diesem Kino. Bald gibt's wieder Wegesrandfunde und Merkwürdigkeiten aus diesen Breiten.

Bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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#308 von Hondawolf , 29.10.2021 05:19

Portion 2...


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#309 von Hondawolf , 29.10.2021 05:20

Portion 3...


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#310 von Hondawolf , 29.10.2021 05:23

Portion 4...


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#311 von Hondawolf , 29.10.2021 05:25

Portion 5...


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#312 von Hondawolf , 29.10.2021 05:26

Portion 6... und Schluß!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#313 von Hondawolf , 17.11.2021 07:33

Tach, Gemeinde,

Kinder, wie die Zeit vergeht...: beinahe hätte ich übersehen, daß am 14.11.2021 diese Reportage-Reihe bereits drei Jahre bestand. Nun hab ich mich also fix ans Durchzählen gemacht: es sind seit dem vergangenen Stichtag in 2020 bis heute wieder 61 Beiträge mit insgesamt 494 Fotos geworden. Die Frequenz ist also alles in allem unverändert hoch, obwohl ich diesen Sommer eine etwas längere Pause eingelegt habe. Wir waren auch in dieser Saison wieder viel unterwegs und es befindet sich noch ausreichend Pixelmaterial auf der Platte, um die kommenden dunkleren und kalten Monate mit lichtbilderhaltigen Berichten zu überbrücken.

Nach der Saison ist vor der Saison: auch in 2022 wird es wieder zweirädrige Ausflüge von mir in Südkorea geben, über die es hier zu schrifteln gilt. Jedoch mit einer Einschränkung: im Sommer des kommenden Jahres neigt sich unser Aufenthalt hier dem Ende zu. Wo es anschließend hingeht, steht noch nicht fest. Ebenso wird zu entscheiden sein, ob die NC dann auch mit umzieht. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Ich werde die Leserschaft daran teilhaben lassen. Und wer weiß: vielleicht heißt es dann im Herbst 2022: "Eine NC immer noch weit weg...: Geschichten aus ???"

Bleibt neugierig, gesund und fallt nich auf'n Appel!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#314 von reinglas , 17.11.2021 12:36

Tach @Hondawolf ,
ich bitte dich, durchzuhalten. Auch, wenn es dich beruflich woanders hintreiben sollte. Bisher waren deine Beiträge nicht nur unterhaltsam, sondern stillten meine Neugierde. Bei Männern heißt ja die Neugierde Wißbegierde.
Ich wünsche mir, dass es dich nach China treibt. Dir wünsche ich, dass es dich dahin treibt, wo du hin willst.
________________________________________
Ich fotografierte über mehrere Jahre in Berlin "Fahrrad-Leichen", die nicht nur an S- und U-Bahnhöfen rumstanden und auch manchmal rumlagen.
Das Motto hieß: "Ich bin ein Berliner . . (Fahrrad)"
Das Banale heute fotografiert, kann in 50 Jahren ein Zeitdokument sein.

Reinhard


Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
Nur meine Erwartungen vermögen das.


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#315 von Hondawolf , 18.11.2021 02:26

Hallo, Reinhard,

Dein Wunsch in allen Ehren - auch, wenn ich noch nicht weiß, wohin die Reise geht: nach China geht sie definitiv nicht. Ist zwar (nicht nur) zweiradtechnisch ein spannendes Feld, was ich aber dennoch gern aus der Ferne betrachte. Ich war im Dezember 2018 mal im Rahmen einer sehr speziellen thematischen Reise in Westchina in der Xinjiang-Provinz und habe dort u.a. manches gesehen und erlebt, was in mir nicht den Wunsch weckte, für länger in diesem Land zu sein, schon gar nicht mit Familie. Ich will das aber hier gar nicht weiter auswalzen, weil es vom Thema wegführt.

Wie gesagt: noch sind wir hier und sobald feststeht, wohin es geht, wird es auch hier stehen.

Gruß aus Bad Seoul!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#316 von Hondawolf , 02.12.2021 13:56

Tach, Gemeinde,

nachdem ich zuletzt die Treffpunkte der Szene abgehandelt habe, soll es an dieser Stelle weitergehen mit Zweirad-Kuriositäten aus Korea. Über die letzten Monate hat sich einiges Bildmaterial angesammelt, was einen Beitrag dieser Art nahelegt. Ihr werdet sehen: kurios ist noch tiefgestapelt...

Starten will ich mit dem lustigen Gesellen auf den Bildern 1 und 2. Dieser Typ posierte mit seiner überaus interessanten Fahrzeug-Anhänger-Kombi in der Nähe eines mittlerweile nicht mehr existenten Biker-Cafés im Seouler Stadtbezirk Mapo. Mal abgesehen von der Kleiderordnung (es war zugegeben sehr heiß...) ist auch die Beladung des Hängers und seine Kupplung zum Zugfahrzeug sehr bemerkenswert. Diese Fuhre kam da fröhlich angeeiert und zog natürlich direkt meine Aufmerksamkeit an. Und nachdem der Fahrer sich überraschenderweise (die meisten drehen sich weg oder fuchteln gleich rum "no-no-photo") auch noch so schick in Szene setzte, nutzte ich die Gelegenheit. Ich fand's klasse, er hatte auch seinen Spaß.

Bild 3 entstand auf unserer Frühjahrstour in die Gebirgsgegend um Chuncheon. Es gibt da eine perfekte Paßstraße, die an trockenen und sonnigen Tagen von Möchtegern-Rennpiloten bevölkert ist, die ihre Eisen dort hoch und runter jagen. Am Fuße dieser Strecke befindet sich ein Café und ein Treff, an dem sich mancherlei beobachten läßt. Die gezeigte Husky Supermoto hat ein mir bisher nicht bekanntes Ausstattungsdetail an Bord: die ABS Wheelie Bar. Ein Blick auf die Webseite des Anbieters SB Moto zeigt: das ist eine koreanische Firma, deren Eigenwerbung "The Best Motorcycle Wheelie Trainer Assistant Machine" ortsüblich unbescheiden ausfällt, aber sich als Geschäftsidee offenbar rechnet. Alle Wheelie-Besessenen, die noch nicht sicher genug sind, schrauben sich halt dieses Dingens dran und schon läßt sich der Lenker hochreißen, ohne daß die Fuhre unter dem Fahrer abhaut. Für 330 Dollar zwar kein billiger Spaß, aber so what...?

In Korea einen Royal Alloy-Roller mit der Aufschrift "Polizei" (Bild 4) anzutreffen - das hat schon was, finde ich. Dieses Teil stand bei uns im Viertel vor einem Laden und mußte natürlich direkt im Fotokästlein landen. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei uns unter Amtsanmaßung fiele, hier isses völlig wurscht.

Gleich daneben stand ein baugleiches Gefährt (Bild 5), allerdings mit anderem Design-Schwerpunkt: "Shoesholic" deutet auf eine/n Schuhliebhaber/in hin. Ich hab aber nicht im Heckköfferchen nachgeschaut, ob da einschlägige Produkte transportiert wurden.

Hier geht ja bekanntlich nichts ohne "niedlich", auch der ÖPNV ist davon nicht ausgenommen. Bild 6 entstand in einem Bushof unweit unseres Domizils und zeigt drei Hyundai-Busse mit jeweils unterschiedlichen Gesichtsausdrücken. Zumindest macht es den Leuten gute Laune...

Die drei letzten Bilder in diesem Beitrag widmen sich einer ganz besonderen Pretiose der lokalen Handwerkskunst. Ich traute meinen Augen kaum, als selbige diese überaus bizarre Sitzbank-Konstruktion erblickten. Mein erster Gedanke: was mag der Erbauer eingeworfen haben, um auf eine solche Idee zu kommen?? Ich meine, man kennt Sissy-Bars an Choppern, aber das hier sprengt jegliche Konventionen. Die Lehne ist länger als die Sitzbank selbst, der 70er-Jahre-Charme des glänzenden Plastikbezugs (man bekommt schon vom Anblick Schweißausbrüche...) mit den weißen Kedern ringsrum ist sowas von schräg, daß es schon wieder gut ist. Ich hab dieses gelbe Ungeheuer auch schon fahren sehen, allerdings nicht mit Sozius, was dann mal ein echter Hingucker wäre. Aber egal wie: sehr, sehr merkwürdig...!

Demnächst folgen weitere Rapports aus dem hiesigen Zweirad-Wunderland. Bis dahin: bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#317 von Hondawolf , 10.12.2021 09:56

Tach, Gemeinde,

an dieser Stelle nun zum Wochenende eine Fortsetzung des Text- und Foto-Potpourris mit Zweirad-Kuriositäten aus Fernost, heute unter dem Rubrum "Unter falscher Flagge".

Beginnen wir mit dem schwarzen Verkleidungsmonster auf Bild 1. Es handelt sich hier mitnichten um eine Vespa, wie der Schriftzug auf dem Tank glauben machen will, sondern um einen extrem seltenen und ursprünglich nur in Japan angebotenen Suzuki SW-1-Roller. Seinerzeit klassifiziert als eine Mischung aus futuristischem und Retro-Design hätte dieses 250er Raumschiff möglicherweise Vespa sogar gut zu Gesicht gestanden. Es wurden 1992 nur 200 Stück davon gebaut, mindestens zwei davon gurken hier in Seoul rum.

Als ich vor dem Bike auf Bild 2 stand, stutzte ich zunächst kurz: OK, Katana ist klar zu lesen und sagt dem lebensälteren Motorradler natürlich sofort, daß es sich um die Neuauflage der legendären Suzuki aus den 80ern handelt. Was aber den Eigner dieses Exemplars dazu bewogen hat, einen "Daelim"-Schriftzug auf den Tank zu applizieren, ist ein Rätsel - tut sich doch Daelim in diesen Hubraumklassen durch Abwesenheit hervor. Außerdem ist es Frevel, eine Katana so zu verballhornen. Ein seltsamer Humor, so es denn ein solcher sein soll...

Bild 3 läßt einem die Wahl: Yamaha (siehe Gabelaufkleber)? Harley (siehe Tank)? Nicht doch - es ist in Wahrheit eine Hyosung RT125. Ein echter Stoppelhopser, dem dieser 883-Sportster-Tank gar nicht schlecht steht...

Die folgenden Bilder 4-9 entstanden kürzlich auf dem Dongdaemun-Flohmarkt. Da tummelt sich sonntags allerlei fahrendes und sonstiges Volk, um den typischen Krempel feilzubieten, den man dort im allgemeinen so findet. Das ist hier nicht anders als in Europa, nur deutlich größer und vielfältiger. Die Händler kommen oft mit Zweirädern dorthin, weil man mit dem Auto nirgends länger parken kann.

Das liebevoll angehübschte Vehikel in mattschwarz, was ich dort fand, gehört einem fidelen Typen, der daherkommt wie ein Waldschrat, aber offenbar genau weiß, was er tut. Die hier gezeigte Sachs "MadAss" läuft bei ihm unter BMW-Flagge - immerhin sind beide Marken zumindest in Deutschland verortet, wenn auch diese Spaßfahrzeuge in Asien vom Band purzeln. Aber das macht BMW ja mittlerweile ebenfalls...

An diesem erstaunlichen Moped finden sich derart viele bizarre Details, daß man gar nicht alles auf einen Blick erfassen kann. Der Besitzer hat sich viel Mühe bei der Individualisierung gegeben, wie man erkennen kann: die diamantförmige Brems-/Rückleuchte, die nietenbesetzte Werkzeugtasche am Heck und natürlich die Totenkopf-Reihe am Rahmenrohr sind einige der Highlights. Ebenso skurril der Henkelgriff oben auf dem Rahmenrohr: hat er eine Funktion oder ist es nur Design, fragt man sich.

Gefragt habe ich den Besitzer auch, ob er für ein Foto posieren mag. Erstaunlicherweise schwang er sich direkt auf seinen Hobel und bestand darauf, nur mit Helm abgelichtet zu werden. In der Hektik vergaß er dabei, sein Basecap abzunehmen, aber vielleicht muß das auch so, wer weiß...

Das war's für heute, demnächst geht es weiter. Bis dahin: schöne Adventszeit, bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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#318 von aGentleBiker , 10.12.2021 10:37

Grüße!
Vielleicht heisst der Katana Fahrer selber Daelim :D



 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#319 von JOBSI67 , 10.12.2021 12:32

Herzlichen Dank für die immer wieder großartigen Bilder und Beiträge, eine echte Bereicherung für das Forum!
Was mir immer wieder auf den Bildern auffällt ist, dass viele Reifen nur im mittleren Bereich wirklich ordentlich angefahren sind, gibt es denn keine Kurven in Südkorea?
Viele Grüße,
Jochen


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#320 von Hondawolf , 10.12.2021 12:42

Danke für die Blumen, freut mich, wenn's gefällt...

Das mit den Reifen hat eine recht einfache Erklärung: hier gibt es Kurven noch und nöcher. Wenn man also will und (Achtung!!) kann, dann wären die Reifen ringsrum gleichmäßig abgefahren. Da sich aber ganz viele nicht trauen, weil ihnen niemand die Fahrphysik eines Motorrades nahe gebracht hat und sie es deshalb nie wirklich gelernt haben, geht's halt meist sehr bedächtig und mit überschaubarer Schräglage durch Kurven. Schnell fahren kann man hier nur in Ausnahmefällen und dazu gibt es halt überall speed bumps, die das Vergnügen nicht steigern. Mit der Dose ist das noch schlimmer, viele würden ihre Vehikel dem Anschein nach am liebsten durch die Kurve tragen. Wir verhalten uns deshalb meist antizyklisch und fahren dann, wenn nicht alle anderen unterwegs sind. Wobei das Grenzen hat in einem Ballungsraum mit 25 Mio. Menschen...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#321 von Hondawolf , 15.12.2021 13:23

Tach, Gemeinde,

heute gibt's ein kleines Motorroller-Special. Ich habe über die letzten Monate immer wieder sehenswerte Motive in diesem Zusammenhang einfangen können - eine Auswahl davon ist in diesem Post zu sehen.

Bild 1 entstand im Viertel Seodaemun unweit des Hauptbahnhofes. Dieser schon reichlich zerschrammte rote Roller unbekannter Provenienz parkte (Zufall?) neben einem ebenso roten Hydranten, der dem Rollerfahrer überdies als Helmhalter diente. Eine Kombination, die nicht unfotografiert bleiben durfte.

Auch am nächsten Motiv (Bild 2) kam ich nicht vorbei, ohne das Fotokästlein anzuwerfen: dieser vollständig mit Aufklebern bestückte Scooter fand sich vor dem Bahnhof Yongsan. Angesichts des ansonsten eher stark korrodierten Erscheinungsbildes drängt sich einem der Gedanke auf, daß die Aufkleber möglicherweise auch die Karosserie noch etwas zusammenhalten. Interessant auch das halbe Topcase, welches anstelle des Deckels nur ein Netz trägt. Wird spannend bei Regen...

Vespas trifft man hier sehr häufig, die italienischen Kult-Roller verkaufen sich bestens. Die Ziegelmauer, vor der das postgelbe Exemplar auf Bild 3 parkt, ist aus irgendwelchen Gründen ebenfalls gelb angestrichen. Ich fands witzig und hielt es fest.

Zu Bild 4 gibt es einiges zu sagen: entstanden ist es an einer großen Ampelkreuzung an der Dongdaemun Design Plaza, einem raumschiffartigen Bau der berühmten Architektin Zaha Hadid, der mir sehr gefällt. Man sieht ihn im Hintergrund. Dominiert wird das Bild aber von der Yamaha-Tricity-Besatzung mit der bemerkenswerten Kleiderordnung. Männe steuert die Fuhre mit Slippern, Shorts und T-Shirt sowie Brain-Cap mit Brille. Hintendrauf thront entspannt die Lady im Marc-Jacobs-Kleid und mit hochhackigen Tretern - ein Bild, was man so nicht oft sieht.

Die beiden traurigen Gesellen von Bild 5 fand ich am Rande eines S-Bahnhofes im Westen von Seoul im Gebüsch. Beide abgehalftert, ohne Kennzeichen, dafür einer mit adidas-Schriftzug auf der Sitzbank, der andere mit "Romance" auf der Flanke - wirklich romantische Stimmung mag sich beim Anblick allerdings nicht einstellen.

"Life is a picnic" - so wirbt der Vespa-Salon Jangan auf Bild 6 für seine fahrbaren Lifestyle-Produkte. Wenn's nur so wäre... Die tägliche Fahrpraxis auch der Vespas ist hier im wesentlichen von Stauschlängeln, quälend langen Ampelphasen, unaufmerksamen Autofahrern und anderer Unbill auf den Straßen geprägt.

Wer schon immer mal wissen wollte, wie es unter der ausladenden Frontverkleidung der dreirädrigen Gilera Fuoco 500 (Konkurrenz für den Piaggio MP3) aussieht, dem sei ein Blick auf Bild 7 empfohlen. Spannende Sachen kommen da zum Vorschein.

Fast schon antik mutet die Vespa PX125 von Bild 8 an. Dieser Oldie trägt aus mir unbekannten Gründen mitten in Seoul ein Milaneser Nummernschild (und hat kein erkennbares koreanisches). Fragen über Fragen...

Schließen will ich mit einem farbenfrohen Herbstbild in Pastelltönen (Bild 9). Neben der mintgrünen Telefonbude (ja, sowas gibt es hier tatsächlich auch noch, obwohl ich noch nie jemanden da drin telefonieren gesehen habe) parkte ein rosafarbener Honda Julio-Roller. An der weißen Mauer im Hintergrund rankt sehr fotogen das rostrote Laub. So festgehalten im November, als es noch nicht ganz so frisch war.

Das war's für heute, demnächst geht es weiter. Bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#322 von Kelli , 15.12.2021 14:13

Bild 9 ist richtig außergewöhnlich gut :-) - aber Du machst sowieso immer gute Bilder


"Haupt-Motorräder": Vespa P80X -> Honda XBR 500 -> Kawasaki GPZ 1000RX -> Honda NTV 650 -> BMW R100GS -> BMW K75 -> Triumph Trident 900 -> Suzuki Inazuma 250 -> Honda NC 750X
"Zweit-Motorräder": Honda XL 185S -> Yamaha RD 250LC -> Kawasaki KLR 250 (nur in Zeiten, wo ich kein Auto hatte)


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#323 von Hondawolf , 19.12.2021 13:40

Tach, Gemeinde,

pünktlich zum vierten Advent und vor der Weihnachtspause gibt es hier nochmal eine Serie von vierrädrigen Beifängen, die mir in den letzten Monaten vor die Linse gekommen sind. Ab und zu seien mir Abschweifungen in diese Richtung gestattet. Das nächste Mal gibt es wieder Zweirad-Kost.

Starten will ich mit einer nächtlichen Begegnung, die Fragen hinterließ. Bild 1 zeigt einen Hyundai Grandeur - in der Serienausführung eine Allerwelts-Limousine, die in Korea extrem beliebt ist. Dieser hier allerdings zeichnet sich durch tiefgreifende Tuning-Eingriffe aus: ein offenbar mit weitem Verstellweg gesegnetes Luftfahrwerk sorgt im Stand für null Bodenfreiheit, wie man an der auf dem Asphalt aufliegenden Spoilerlippe vorn sehen kann. Dann dieser Lack: eine Art Hammerschlag, nur in Matt - durchaus ungewöhnlich. So gesehen im Moscheeviertel bei uns um die Ecke.

Der auf Bild 2 zu sehende Kleintransporter ist ein ebenfalls omnipräsentes Arbeitsmittel für alle guten Geister, die in dieser verpackungsorientierten Gesellschaft für die Abfuhr der in gigantischen Mengen anfallenden Kartonagen und Plastikverpackungen sorgen. Apropos Geist: beim ersten Hinschauen glaubte ich einen selbigen zu sehen: der Fahrer turnte in luftiger Höhe auf seiner Ladung umher und sorgte wahrscheinlich für sicheren Halt seiner Fracht.

Auf unserer Frühlingstour in den Nordosten begegnete uns in einem winzigen Dorf in den Bergen eine höchst spannende Einrichtung, über die ich noch gesondert berichten werde: ein kleines Museum mit zeitgenössischen Errungenschaften der koreanischen Fahrzeugindustrie. Betrieben von zwei Enthusiasten, die alles mögliche an Land gezogen haben, was in den letzten 50 Jahren hier so auf dem Markt war.

Über die Ausstellung selbst in einem späteren Post mehr, hier zunächst zwei Pretiosen, die da auf der Straße standen: die Bilder 3 und 4 zeigen einen Hyundai Pony Pickup, ein Modell aus den 80ern, welches in der Landwirtschaft hier anzutreffen war. Die meisten hat der Rostteufel heimgeholt, dieser hier wurde von Grund auf restauriert und ist in seinem Froschgrün hübsch anzusehen. Der Clou ist aber die milchkaffeebraune Innenausstattung, so was kennt man sonst nur von Mercedessen aus der gleichen Zeit, da heißt das dann "Safran/Dattel" und kommt auch in Leder. Geschmackssache wie immer...

Das Exemplar auf den Bildern 5 und 6 zeigt einen Kia Concord, den es von 1987-1995 hier zu kaufen gab. Basis war ein Mazda der 6er Serie aus den frühen Achtzigern. Der hier abgebildete Wagen ist weitgehend im Originalzustand und wird regelmäßig bewegt. Ich hab auch mal reingeschaut und entdeckte witzige Sachen: ein 2-DIN-Auto-Kassettenradio mit Equalizer und LED-Mäusekino (damals sicher der letzte Schrei) und oszillierende Lüftungsdüsen im Armaturenbrett, die allen Passagieren gleichermaßen frische Luft zufächelten, übrigens serienmäßig schon damals klimaanlagengekühlt.

Weiteres interessantes Detail das damalige Kia-Signet im Kühlergrill, welches noch aus einer Zeit stammt, in der rauchende Industrie-Schlote Wohlstand und Fortschritt verheißen sollten.

Eine ganz andere Art Wohlstand wird von den Kollegen mit ihren Fahrzeugen auf Bild 7 in die Wohnungen von Abermillionen Koreanern expediert: es handelt sich um eine Ansammlung von Kuriertransportern des lokalen Platzhirschen Coupang. Bei denen kann man von der Seife bis zum Highend-TV-Gerät alles bestellen und bekommt es stante pede nach Haus geliefert, Lebensmittel auch über Nacht mit dem Rocket-Bestell-Service. Die Jungs sind 24/7 unterwegs und haben einen absoluten Knochenjob: schwere Kisten treppauf, treppab schleppen, ständig anderen im Weg stehen, weil sie ja irgendwo halten müssen, um ihre Ware zuzustellen, immer im Streß aufgrund der Dauerstaus und keine wirklichen Pausen. Hier sieht man sie mal etwas entspannter, es war Sonntag.

Daß man mit Luxusautos nicht zwingend fahren muß, ist auf Bild 8 zu sehen. Dieser Bentley Arnage dient als Kunstobjekt vor der Galerie "Barakat" im Stadtteil Insa-dong. Das farblich passende Herbstlaub gehört nicht zur Installation, sondern war als Gratis-Dreingabe der Natur einfach so vorhanden.

Der Besitzer des Boliden auf Bild 9 wäre über solcherlei Farbverzierung sicher not amused. Es handelt sich um einen Lamborghini Urus Mansory Wide Body Edition. Der Urus ist in der Basis schon nix für den Normalverdiener - was die Tuner bei Mansory da noch zusätzlich dranschrauben, geben andere für einen Mittelklasse-PKW im ganzen aus. Reichlich Karbon, Sonderlack, diverses Flügelwerk sind Standard, Reifen in der Dimension 295/30R24 vorn und 355/25R24 hinten sind auch gängig - allerdings mehr für LKW und Busse. Auf der Rechnung steht rechts unten dann was sechsstelliges mit einer 5 vorne - in Euro, versteht sich. Sowas sieht man selbst hier nicht alle Tage. Mansory residiert übrigens in einem winzigen Nest in der Nähe von Bayreuth...

Das wars für heute mit dem Vierrad-Intermezzo, demnächst geht es weiter. Bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#324 von Hondawolf , 24.12.2021 12:34

Tach, Gemeinde,

zum heutigen Heiligabend und den bevorstehenden Weihnachtstagen ein kurzer Themenpost. Alles, was ich im vergangenen Jahr zu diesem Anlaß geschrieben habe (siehe Post #241), hat immer noch Gültigkeit, einerseits leider, andererseits zum Glück. Leider deshalb, weil an der Pandemie-Front unverändert keine Entwarnung möglich ist. Glück ist aber auch, daß wir bisher ohne ernsthafte Beschädigungen durch diese Zeit gekommen sind und unserem Tagwerk nachgehen können.

Das betrifft auch das Motorradfahren: es gab dieses Jahr neben den urbanen Explorationsfahrten in und um Seoul einige bemerkenswerte Touren im Land, die mir in lebhafter Erinnerung bleiben werden. Meine NC und die CB des Sohnemanns rollen so, wie sich das für Hondas gehört.

In der Hoffnung, daß die werte Leserschaft dem zu Ende gehenden Jahr ebenfalls positive Seiten abgewinnen konnte, gibt es ein paar Fotos passend zum Anlaß (Bilder 1-3). Entstanden sind sie im vorweihnachtlich geschmückten Café NSW, unweit des Honda-Händlers im Seouler Stadtteil Gangbuk. Gemütliche Butze ist das da, die rote Super Cub des Besitzers überwintert im Gastraum und gibt eine nette Kulisse für die ebenfalls mehrheitlich rote Deko ab. Witziges Detail am Rande: Stuhllehnenbezüge im Weihnachtsmützen-Design kannte ich auch noch nicht (Bild 3).

Bild 4 soll als Teaser für eine Geschichte dienen, die ich hier demnächst niederlegen werde. Ich bin ja bekanntlich bekennender Honda-Super-Cub-Fan und konnte Anfang des Jahres nicht anders, als mir endlich ein ganz besonderes Exemplar zuzulegen und es auch reichlich und enthusiasmiert zu bewegen. Nun sind neben den NC-Kilometern auch noch derer 2.500 mit der kaffeebraunen "Super Cubpuccino" dazugekommen.

Und ich kann sagen: dieses kleine Wusel-Spielmobil zaubert einem mit konstanter Sicherheit ein breites Grinsen ins Gesicht. 110 ccm und 9 PS können so befreiend sein... Der Step-Tanz auf dem Schalthebel und "mit ohne" Kupplung, das Federgewicht und das unglaubliche Schlängeltalent bescheren Spaßmomente, die einem das Leben versüßen. Nebenbei ist die kleine Büchse ein heftig getunter Hingucker der besonderen Art - davon aber wie gesagt später mehr. Hier als Anfütter-Motiv nur die Cubpuccino vor einem rosa Weihnachtsbaum, weil: grün hat ja jeder...

Für heute jedenfalls allen friedvolle Weihnachten und nur das Beste! In Bälde geht es weiter, bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#325 von oeme , 24.12.2021 13:20

Ebenfalls ein gutes, schönes und glückliches Weihnachten.
Bleibt wohlbehalten und wohlgemut in der Ferne.
Liebe Grüße aus Mittelhessen,
steffen


 
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Fazit...
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