Zum Seitenanfang Schritt hoch Schritt runter Zum Seitenende

RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#351 von Hondawolf , 24.03.2022 13:41

Tach, Gemeinde,

ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber inmitten der erdrückenden Nachrichten über die dunkelsten denkbaren Ereignisse in Osteuropa und des Gefühls der Ohnmacht, das einen dabei ergreift, tut es mitunter not, mal Abwechslung und Ablenkung zu erleben. So ist es jedenfalls bei mir und deshalb schreibe ich heute wie zum Trotz einen Beitrag über nette, lustige und allemal zum Schmunzeln anregende Zweirad-Begegnungen in meiner aktuellem Heimat. Laßt Euch also mitnehmen auf die Bilderreise.

Starten will ich mit einer skurrilen Konstellation einer Parkverbotszone in Itaewon an der Moschee (Bild 1). Da ist auf dem Schild ausführlich erklärt und durch den massiven Eisenpoller auch deutlich gemacht, warum da besser kein Fahrzeug geparkt werden sollte (für die des Englischen nicht so Mächtigen: damit die Feuerwehr im Fall des Falles durchkommt, weil's echt eng zugeht). Und dann steht da so ein Plastikkarren, wie man ihn aus Supermärkten als Kinderbelustigung vor dem Einkaufswagen kennt, mit einem Schloß gesichert und abgestellt. Müßte man glatt einen Strafzettel anbringen...

Am stadtbekannten Biker-Treff RSG in Seongsu traf ich den sehr ambitioniert auftretenden Honda PCX von Bild 2. Er gehört einem "Korean Wheelie Boy", wie man am Frontscheibenaufkleber sieht. Nun will ich nicht ausschließen, daß man auch einen PCX aufs Hinterrad bekommt, der typische Einsatzbereich dürfte das aber nicht sein. Sehr typisch wiederum aber die Quietsche-Entchen am Lenker...

Bild 3 entstand letzten Sommer an einer Ampelkreuzung im dicksten Gewühl in Seoul. Der GS-Treiber hatte sich seinen Kläffer einfach vornedran geschnallt. Der spezielle Hunde-Rucksack schien dem mobilen Vierbeiner gut zu gefallen, er war jedenfalls unter seiner Hundebrille recht entspannt und winkte mir unter tatkräftiger Unterstützung seines Herrchens zu.

Zunächst einen gehörigen Schreck, dann eher Lachen löste der Anblick des Motivs von Bild 4 aus: ist jetzt nicht wahr, oder: "Baby in car"?? Ich meine - nach allem, was ich hier schon gesehen und erlebt habe, würde ich es nicht für ausgeschlossen halten. Zum Glück lümmelte nur ein Helm im Topcase...

Dem zarten Popöchen der Sozia von Bild 5 war die Bank auf der Benelli TRK 502 wohl ganz offenbar zu hart. Ob der treusorgende Fahrer oder sie selbst für Entlastung in Form des untergelegten Kissens sorgte, war nicht zu ermitteln...

Man hats hier gerne glitzernd und schimmernd. Da die Kurierfahrer-Tätigkeit eher dröge und farblos ist, müssen wenigstens die Vehikel etwas aufgehübscht werden. Da kommt die goldene Hundeskulptur auf dem Topcase-Deckel gerade recht (Bild 6). Sie zaubert auch den hinterherfahrenden Menschen ein Lächeln aufs Gesicht.

Nicht nach hinten, sondern fröhlich nach vorne auf den Verkehr schauen die beiden Plüschbären von Bild 7 aus dem Original-Honda-Gepäck-Körbchen der knallroten Super Cub. Man sieht aber auch hinten jemanden neben der Plastikkiste hervorlugen...

Auch am RSG in Seongsu entstand Bild 8: der Royal-Enfield-Pilot kontrastiert mit hoch erhobenem Haupt den etwas sorgenvoll nach unten dreinschauenden Scheinwerfer seines Eisens. Gibt auch allen Grund: der Helmriemen ist wieder nicht zu...

Und zum Schluß ein Schnappschuß mit viel Deutsch-Bezug (Bild 9): vor dem örtlichen MINI-Verkaufstempel, der als Filiale des BMW-Händlers "Deutsch Motors" agiert, traf ich den fröhlich lächelnden BMW-C-1-Piloten. Dieses Gerät gehört zum Schrägsten, was jemals auf zwei Räder gestellt worden ist. Das wußte wohl auch der Fahrer (übrigens hier vorbildlich mit Helm und Über-Kreuz-Sicherheitsgurt!!) und blieb noch bereitwillig ein paar Sekunden stehen, bis ich mein Foto im Kasten hatte.

Das war's für heute aus der Schmunzelstube, demnächst mehr, bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

13 Mitglieder finden das Top!
13 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#352 von Vercoquin , 27.03.2022 05:56

Zitat von Hondawolf im Beitrag #351
Und zum Schluß ein Schnappschuß mit viel Deutsch-Bezug (Bild 9): vor dem örtlichen MINI-Verkaufstempel, der als Filiale des BMW-Händlers "Deutsch Motors" agiert, traf ich den fröhlich lächelnden BMW-C-1-Piloten. Dieses Gerät gehört zum Schrägsten, was jemals auf zwei Räder gestellt worden ist. Das wußte wohl auch der Fahrer (übrigens hier vorbildlich mit Helm und Über-Kreuz-Sicherheitsgurt!!) und blieb noch bereitwillig ein paar Sekunden stehen, bis ich mein Foto im Kasten hatte.
"Skurril" trifft es m.M.n. recht gut. "Hässlich" wäre wahrscheinlich leicht übertrieben, denn wer die Kawasaki Versys 650 bis 2015, alle älteren KTM, oder eine neuere BMW GS, oder durchaus manch andere Maschine inkl. der NC-Reihe kennt, der weiss den Wert von "Design" möglicherweise richtig einzuschätzen.
"Design" ist fürs Auge und für Manche den Angeberfaktor, der Fahrspaß kommt beim Fahren!
Alle C1-Fahrer, die ich bisher traf, fuhren ihre C1 gern. Keiner mit Helm, alle mit Gurt.


-- Cheers Ray


 
Vercoquin
Beiträge: 1.002
Punkte: 1.575
Registriert am: 09.12.2017


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#353 von Hondawolf , 04.04.2022 04:01

Tach, Gemeinde,

man hat es hier gerne farbenfroh, auffällig und mitunter auch sehr ausgefallen. Nicht alles wäre bei uns satisfaktionsfähig - muß aber auch nicht, denn es ist ja hier angesiedelt. Und da findet es Anklang über alle Fahrzeug- und Hubraumklassen hinweg. In den beiden heutigen Posts gibt es also ein wahrhaft buntes Potpourri aus Farben und Formen, die mir über die letzten Monate auf den Straßen von Seoul und Umgebung begegnet sind. Der erste Post besteht aus 3x3 Fotos, beim zweiten gehts bunt durcheinander.

Die Retro-Optik-Scrambler von F.B Mondial erfreuen sich hier großer Beliebtheit: sie entsprechen dem Beuteschema vieler jüngerer Motorrad-Interessierter mit coolem Design, gut gemachten Details wie Speichenfelgen, dem hochgelegten Doppelauspuff und der führerscheinfreundlichen Auslegung mit 125ccm. So wie sie serienmäßig dasteht, ist sie eine Einladung, noch mehr bunte Accessoires dranzuschrauben. Wie hier auf den Bildern 1-3 zu sehen, kennt die Phantasie dabei keine Grenzen: verschiedenfarbige Köfferchen ringsrum, diverse Anbauten, deren Sinn sich nicht unmittelbar erschließt, und die Kniepads sind nur einige der Elemente, mit denen der Besitzer sein Schmuckstück veredelt hat. Umfallen darf sie nicht, dann ist die ganze Herrlichkeit schnell verkratzt...

Auffällig auf ganz andere Art ist die auf den Bildern 4-6 gezeigte Honda CBR1000RR älteren Baujahres: eine ernstzunehmende Renne, die aber hier in der Zirkusclown-Variante daherkommt mit einer (qualitativ fragwürdig ausgeführten) Chamäleon-Folierung. Es gibt halt nichts, was es nicht gibt. Auch hier die Quietsche-Ente am Spiegelarm obligatorisch...

Und zum Schluß dieses Posts noch eine Dreier-Bildreihe (Fotos 6-9) eines ganz exquisiten Sofas: wir haben hier einen Honda Fusion (in anderen Märkten auch CN250 Helix oder Spazio genannt). Nicht ganz so opulent und raumschiffartig wie der hier schon oft gezeigte Yamaha Maxam/Morphous, aber durchaus auch in die Kategorie Diwan-Roller fallend. Der hier hat eine besonders aparte Farbgebung in pistazie/milchschokoladenbraun. Chromzierrat ringsum trägt zum gepflegten Erscheinungsbild bei, welches im Ganzen wie aus dem Ei gepellt wirkt - ein sehenswertes Exemplar, welches ich kürzlich bei uns in Itaewon traf.

Gleich gehts weiter mit Teil 2, bleibt also dran.


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

8 Mitglieder finden das Top!
9 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#354 von Hondawolf , 04.04.2022 04:04

Und hier nun die Fortsetzung des Optik-Reigens.

Beginnen will ich mit einem entzückenden Beispiel aus der Sparte "...und wenn ich mal groß bin". Die Bilder 1 und 2 zeigen eine Honda XZ100 Ape, die davon träumt, eine CB1300 zu werden. Die Farbgebung in rot/weiß entspricht schon dem großen Vorbild. Auch sonst hat dieses Kleinod eine Menge sehenswerter Details vorzuweisen: Brembo-Bremsen vorn und hinten, Doppel-Auspuff-Anlage (bei 100ccm zwingend nötig!), güldene Upside-Gabel, Öhlins-Federbein, zurückverlegte Fußrasten u.v.m. - halt ganz wie bei den Großen. Auch hier ein hervorragender Pflegezustand - der Besitzer weiß, was er an seinem Mini-Ofen hat.

Bild 3 ist eher der Rubrik "Kurioses" zuzuordnen: eine Sachs MadAss Custom. Was den Tuner bewogen hat, dieses gebogene Rohr (offenbar ein Zusatztank) mit dem Lochblech auf den Rahmen zu applizieren, bleibt sein Geheimnis. Spannend schaut es allemal aus, so gesehen beim Honda-Zoomer-Spezialisten im Osten der Stadt, vor dessen Werkstatt dieses seltsame Zweirad stand.

Kommen wir wieder zu unserer Hausmarke: der auf Bild 4 festgehaltene X-ADV ist ein sehr fesch in schwarz/goldgelb eingekleidetes Exemplar. Der Pilot liebt offenbar Cockpits im Jet-Fighter-Stil (Bild 5): so viel Zusatz-Brimborium, wie er da angeschellt hat, braucht es im dichten Stadtverkehr sicher. Angefangen vom Flaschenhalter über Powerbanks, Action-Kameragehäuse bis zu mehreren Smartphone- und Tablethaltern ist da alles vertreten.

Eine mindestens ebenso effektvolle Erscheinung ist der Honda Forza 350 auf den Fotos 6 und 7: die japanischen Samurai-Applikationen nebst Blümchen und der Auspuff in Anlaßfarben machen schon was her.

Ein minimalistisch schönes Kleinmotorrad ist auf Bild 8 zu sehen: die silberne Honda Benly mit Renn-Halbschale, Stummellenker und Höckersitzbank sieht mindestens nach dem zehnfachen Hubraum aus. Sehr schick gemacht, wie ich finde.

Zum Schluß ein Rotphasen-Schnellschuß (Bild 9): da steht ein sehr durchgestylter Pilot (man beachte die Kleiderordnung und den Helm) mit seiner im gepflegten Rat-Style (künstlich korrodierter Tank, Auspuffband) gehaltenen Custom-Honda CG 125 an einer Kreuzung im letzten Abendlicht und hält den Daumen hoch. Wenn die Ausfahrt so zu Ende geht, ist alles fein.

Damit endet für heute auch der zweiteilige Report aus der Optikabteilung, demnächst mehr, bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

10 Mitglieder finden das Top!
11 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#355 von Hondawolf , 28.04.2022 10:41

Tach, Gemeinde,

nach einiger Zeit der Funkstille heute wieder ein dreiteiliger Report aus der Sparte "Kleinkubaturen", die hier halt einfach die übergroße Mehrheit der motorisierten Zweiräder darstellen und deshalb auch immer wieder ins Auge fallen.

Abseits der Kurier- und Utility-Vehikel, die hier auch schon beleuchtet wurden, sind die Custom-Exemplare der Kleinmotorräder immer einen Blick wert. Besonders die Honda Super Cubs und deren Daelim-Derivate in unzähligen Spezialausführungen - mal mehr, mal weniger ästhetisch - begegnen mir zuhauf, so daß sich wieder einiges Bildmaterial auf der Platte angesammelt hat.

Der erste Post widmet sich ausschließlich ihnen (getreu dem Motto der Fangemeinde "we love all underbones") und braucht keine weiteren Erklärungen: anschauen, sich wundern und mitunter den Kopf schütteln ist angesagt - siehe Bilder 1-9.

Gleich folgt Post 2 mit einer Querbeet-Fotosammlung " bis 125 ccm".


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

8 Mitglieder finden das Top!
5 Mitglieder haben sich bedankt!
leidet mit
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#356 von Hondawolf , 28.04.2022 10:44

Weiter im Text: wie schon erwähnt, gibt es hier nix, was es nicht gibt.

Bild 1 zeigt eine Tomos mit 2-Gang-Automatik - ein klassisches Moped mit tatsächlich Pedalen. Das Ding hat Seltenheitswert nicht nur hier, ich war erstaunt, es zu finden.

Foto 2 konnte ich vor einem städtischen Dealer schießen - die Honda Benly als Scrambler mit dem schön geschwungenen Auspüffchen hat was. Wenn nur nicht die Tankdelle wäre...

Vor der gleichen Schrauberbutze parkte das namenlose Exemplar von Bild 3, was noch im Aufbau befindlich ist. Auch hier ist das Scrambler-Thema dominant.

Die speichenberäderte, rote Cub mit dem Puschelchen am Lenker auf Bild 4 stand vor einer sehr pittoresken Kulisse, weshalb ich sie auch schnell festhalten mußte. Man sieht diese alten, verwohnten Fassaden nicht mehr so oft in Seoul, alles muß neu und glänzend.

Ganzjährig weihnachtlich geschmückt ist dieser Laden in Haebangchon bei uns in der Nähe (Foto 5). Sowohl Weihnachtsmann als auch Tannendeko sind da dauerhaft angebracht. Farblich passend dazu die beiden ebenfalls roten Daelim CitiAces davor.

Eine sehr edle Cub (Bild 6) fand ich kürzlich am RSG Seongsu: weiß mit Vielspeichenfelgen und brauner Sitzbank - sehr apart!

Transportkapazität hat die Cub ohne Anbauten keine - hier auf Bild 7 gelöst mittels Topcase und dem üblicherweise an den Daelims zu sehenden Container im Durchstieg. Schön ist anders, aber praktisch isses schon...

Die Entsorgung der Millionen Verpackungskartons erfolgt häufig auch per Zwei- oder wie hier Dreirad: die umgebaute Pick-up-CitiAce von Bild 8 hat enormen Laderaum, der auch gut genutzt wird. Sehr fürsorglich der links vom Fahrer angebrachte Schleudersitz samt Trittbrett auf dem Motorgehäuse...

Schließlich gibts gleich noch Post 3, also dranbleiben!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg 

7 Mitglieder finden das Top!
8 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#357 von Hondawolf , 28.04.2022 10:47

Und weiter: Bild 1 zeigt eine farblich sehr hübsche, ansonsten aber leider schon abgehalfterte Vespa älteren Baujahres. Wer weiß, ob sie nochmal in Betrieb geht, ein Nummernschild fehlt jedenfalls.

Auch die PX125 von Bild 2 steht nur noch und der Rost hat schon zugeschlagen. Interessant hier der Reserveradhalter mit integrierter Sozius-Rückenlehne und Armauflage - ein Schweißer-Gesellenstück.

Ebenfalls sehenswert die Lambretta von Bild 3, die ich bei der hier schon behandelten "Master Garage" fand: himmelblau-creme geht immer und die Vorderradbremse sieht spannend aus.

Warum der Honda Zoomer von Bild 4 diese gewaltige Autobatterie braucht, war nicht herauszubekommen. Optisch ist es jedenfalls gewagt und bei einem Sturz auf die rechte Seite will man nicht nachdenken, was passieren kann. Auch der am Auspuffrohr applizierte Maschendraht scheint fragwürdig.

Das Dasein des Honda Elite auf Bild 5 ist alles andere als elitär, ich fand ihn im Schmiedeviertel von Mullae. Wenigstens hat er persönlichen Wachschutz in Form des davor liegenden Kläffers, der aber völlig friedlich vor sich hin döste, als ich ihn und den Roller ablichtete.

Noch einen Zoomer, diesmal in der Stretch-Variante, zeigt Bild 6. Die Rotkreuz-Tasche ruft: "ich bin Arzt, laß mich hier durchzoomen!".

Mittagspause ist hier heilig, auch wenn sie nur auf dem Rollersitz stattfindet. Der Kurierpilot von Bild 7 stand vor einem Bistro in der Sonne und wartete auf die nächsten Fahraufträge, die auf einem seiner vier Telefone eingehen.

Wir alle kennen "ein schwarzes Schaf" in der Familie. Gibts auch bei Honda: der schwarze PCX von Bild 8 war der einzige in einer Reihe von blütenweißen Neufahrzeugen bei einem Händler.

Schließen will ich mit einem in rosa beblüteten Roller, der auch als Spielzeug durchgehen könnte (Bild 9). Gesehen ebenfalls bei einem Dealer in Dongdaemun.

Das wars für heute aus der kleinhubraumigen Kategorie, demnächst mehr, bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

9 Mitglieder finden das Top!
10 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#358 von reinglas , 28.04.2022 13:47

Hallo "Hondawolf",

danke für für deine neue "Geschichte aus Fernost".
Beim Roller auf Bild 3 war mein erster Gedanke "wassergekühlte" Vorderrad-Bremse (Vor- und Rücklauf). Der zweite Gedanke war "Duplex-Bremse".
Beim genauem Hinsehen stellte sich eine schlichte Simplex-Bremse heraus - ganz bestimmt nicht original.
Das Bild 4 macht mich ein wenig unsicher. Die Funktion der zwei abgelegten "TOP"-Dosen erschließt sich mir nicht.
- Russisch Roulett beim Fahren;
- Stupfschweißung zweier Alu-Dosen;
- Versuch einer Sitzheizung;

Reinhard


Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
Nur meine Erwartungen vermögen das.

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 Korea-Roller.jpg 

 
reinglas
Beiträge: 821
Punkte: 992
Registriert am: 08.11.2020


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#359 von Hondawolf , 29.04.2022 01:36

Hallo, Reinhard,

Du hast mich nochmal auf die Fährte gesetzt, mich hat ja diese eigenartige Trommelbremse an der Lambretta auch verwundert. Noch größer ist aber jetzt mein Erstaunen, nachdem ich mit Google-Hilfe feststellen konnte, daß das mitnichten eine Tuning-Bremse ist, sondern tatsächlich das Originalbauteil - Suchworte in Google: "lambretta silver special", dann Bilder, da sieht man deutlich, daß das genau so muß. Die Dinger gab es in den Sechzigern, ich habe da also einen echten Oldtimer erwischt, der sich noch dazu in Bestzustand befindet.

Bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, daß der Reserveradhalter mit Soziuslehne an der Vespa auf Bild 2 des dritten Posts offenbar auch als Originalzubehör angeboten wurde. Im Netz gibts Bilder von diesem Teil auf Lambrettas und Vespas. Also nix Schweißer-Gesellenstück, das ist Industrieware. Man lernt nie aus...

Zu der Batterie und den beiden Getränkedosen auf dem Zoomer: ich weiß es auch nicht, der ganze Hobel ist eine seltsame Kombination...

Bleibt aufrecht und Gruß!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)


1 Mitglied hat sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#360 von Hondawolf , 12.05.2022 07:47

Tach, Gemeinde,

die heutigen beiden Folgen widmen sich dem hier in den dunkleren und abgelegeneren Ecken der Stadt zu beobachtenden Verfall von Zweiradtechnik. Ich finde, das hat eine besondere Ästhetik, von der mir klar ist, daß sie nicht allen gefallen wird. Ich jedoch finde eine Mischung aus rostigem Altstahl, rissigem Gummi, abgeschabtem Plastik und die bei zunehmender Verwitterung entstehenden Gebilde aus dem Verwachsen von Technik und Umgebung sehr reizvoll.

Beginnen will ich mit einem Double desselben Motivs: eine schon sehr stark ausgebeinte Daelim Daystar diente bei einem Händler als Abstellfläche für Kartons (Bild 1). Offenbar war dann die Stellfläche irgendwann erschöpft und es mußte Platz geschaffen werden. Das Ergebnis sieht man auf Bild 2: da ist wieder viel Raum für Kisten.

Direkt gegenüber wurde ich eines traurigen Anblicks gewahr: die vor sich hin gammelnde Little Cub von Bild 3 war vor Dreijahresfrist noch in voller Pracht in Betrieb, siehe Beitrag #70 hier im Forum. Was das Schicksal mit diesem einstmals attraktiven Zweirad vorhat, weiß man nicht, vielleicht kommt ja ein Rettungsprinz vorbei.

Auch das folgende Exemplar einer seltenen DMC Honda Citi 100 braucht mehr als die übliche Zuwendung (Bild 4). Der Fronteinschlag hat für Radstandsverkürzung gesorgt, die nur aufwendig rückgängig zu machen ist. Wäre aber sicher lohnenswert, denn der sonstige Zustand ist sehr gut.

Auch das Daelim-Moped von Bild 5 hatten wir hier schon mal (Beitrag #274 von vor einem Jahr). Sie steht immer noch da und der Zustand hat sich nur unwesentlich verschlechtert. Der Lack wird halt immer matter (andere zahlen da viel Geld für) und der Rost breitet sich aus.

Zum Schluß dieses Posts eine Impression von der Insel Daebudo, wo in Strandnähe einige ausgediente Quads vor sich hin oxidieren (Bild 6). Mit praller Sonne kommt die Korrosion so richtig zur Geltung, die salzige Seeluft tut da sicher ein beschleunigendes Werk.

Gleich gehts weiter, bleibt dran!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg 

8 Mitglieder finden das Top!
6 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#361 von Hondawolf , 12.05.2022 07:50

Im zweiten Post beleuchte ich weitere, temporäre Zweirad-Friedhöfe in der Stadt. In der Nähe des Hauptbahnhofes gibt es an einer Abzweigung einen Fußwegbereich, der praktisch vollständig von abgehalfterten Motorrädern und Rollern belegt ist.

Bild 1 zeigt eine grün-blau-braune Vespa vor einem Graffito in der Mittagssonne. Auch sie steht da schon sehr lange, ich komme da gelegentlich vorbei und sehe sie immer.

Direkt daneben steht ein Daelim-Großroller, ebenfalls nicht mehr in Betrieb vor einem ebenso interessanten Mural in schwarz-weiß (Bild 2).

Der Honda Helix von Bild 3 ist zugestellt mit anderen Rollern und harrt seines weiteren Schicksals.

Auch hier fand sich direkt daneben der Hyosung-RT125-Stoppelhopser mit schönem Schattenwurf von Bild 4. Aus dem ließe sich bestimmt wieder was machen, aber wer nimmt sich dessen an...?

Sehr verwirrend kommt das Krad von Bild 5 daher: eine Honda-Yamaha-Suzuki-Hyosung. Basis ist letztere, der Tank kommt von Suzuki, die Verkleidung von Yamaha und der Honda-Aufkleber war halt noch übrig... Geholfen hat's alles nix, jetzt rostet das Kuriermobil vor sich hin.

Schließen will ich mit dem Scheinwerfer-Porträt von Bild 6. Es stammt von einem No-name-China-Roller. Die Lampe ist noch gut, könnte man wiederverwenden, aber auch hier geht wohl das Ensemble den Weg alles Irdischen...

Das wars für heute mit Siechtum, demnächst folgt wie gesagt nochmal ein größeres Potpourri aus Wegesrandfunden. Zum Fortgang dieser Berichte hier: siehe nächster Post. Bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg 

8 Mitglieder finden das Top!
6 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#362 von Hondawolf , 12.05.2022 07:51

So, nachdem es jetzt quasi "amtlich" ist und wir mitten in den Vorbereitungen sind: wir werden Korea zu Anfang Juli verlassen und nach einem Deutschland-Urlaub in neue Gefilde aufbrechen. Es wird nach wie vor Asien sein, aber deutlich weiter westlich: unser neuer Standort ab Ende Juli ist Almaty in Kasachstan.

Damit können alle Beteiligten bestens leben. Die NC kommt mit und wird dort gänzlich andere Straßen und Wege unter die Räder nehmen als hier. Soweit ich sehe, gibt es eine lebendige Zweirad-Szene, ein paar Dealer und Werkstätten finden sich auch. Die Landschaft und mögliche Routen sind vielversprechend, ich freue mich darauf.

Näheres gibts, wenn wir vor Ort sind, bis dahin werde ich hier noch ein paar Beiträge einpflegen, die sich den Wegesrandfunden der letzten Monate widmen, von denen es immer noch mehr als genug auf dem Rechenknecht gibt.

Ich sag dann Bescheid, wenn ich mich vorläufig hier verabschiede, bis dahin wie immer: aufrecht bleiben!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)


16 Mitglieder finden das Top!
6 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#363 von Hondawolf , 24.05.2022 03:30

Tach, Gemeinde,

aktuell ist Bereinigung der Festplatte angesagt. Wir sind in den Vorbereitungen für die Übersiedlung, aber ab und zu gibt es eine freie Stunde, in der ich dieses Forum bedienen kann. Heute soll es um klassische (meist unverkleidete) Motorräder gehen, quasi "alte Schule", was nicht heißt, daß nur alte Kisten vorkommen.

Starten will ich mit einem indischen Eisen von Royal Enfield. Die Marke hat hier aktuell einen Lauf, die Teile verkaufen sich wie frisches Kimchi und sind durch die Bank auch dankbare Tuning-Objekte. Man sieht sie immer häufiger an den einschlägigen Treffpunkten der Szene, aber auch sonst im Straßenbild, wie hier auf Bild 1 zu sehen: ein schicker Café-Racer mit fetten Schlappen, kurzen Schutzblechen und spannender Lackierung.

Auch die Suzuki von Bild 2 glänzt mit schicken Details: Supertrapp-Tüte, Hochlenker und Stummelkotflügel. Damit läßt sich gut durch den Stadtdschungel wieseln.

Wo Klassik gefragt ist, darf Kawasakis W800 nicht fehlen. Bild 3 zeigt ein zwar leicht angeschmutztes Exemplar, aber das läßt sich beheben. Ein ansonsten sehr schickes Motorrad, welches hier gut verkauft wird.

Bei der gleichen Schrauberbutze stand die Royal Enfield Bullet von Bild 4. Ein echter Klassiker, der schon ein paar Jährchen auf dem Sattel hat. Interessant hier die S-förmigen Gußfelgen, sowas hatte ich noch nicht gesehen. Nicht zu übersehen ist dagegen das Horn, in Indien wohl sehr wichtig...

Die nach wie vor gebauten Ural-Gespanne werden auch hier vertrieben, ich hatte gelegentlich schon ein paar davon hier gezeigt. Das auf Bild 5 und 6 zu sehende befindet sich noch im Winterschlaf. Das Plakat dahinter stammt mit Sicherheit aus irgendeinem Kinofilm, den ich aber nicht benennen kann, vielleicht weiß einer von Euch mehr?

Gleich gehts weiter, bleibt dran!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg 

9 Mitglieder finden das Top!
7 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#364 von Hondawolf , 24.05.2022 03:32

Weiter gehts mit der Parade: an der minimalistischen Yamaha von Bild 1 ist der Auspuff schon großflächig korrodiert. Sonst ein schickes Motorrad mit Stollenreifen und einer Vintage-Sitzbank.

Moto Guzzi zählt auch zu den Klassikern, hier auf Bild 2 in Form einer V7 mit Sport-Halbschale und seeehr tief angeschellten Lenkerstummeln. Da drückt die Wampe schon heftig auf den Tank...

Eine makellos hergerichtete Yamaha SR400 zeigt Bild 3: da stimmt alles - der schlanke Auspuff, die Chrom-Schutzbleche, die Steppsitzbank, cremefarbene Handgriffe - so eine würde ich auch nicht von der Garagenschwelle schubsen...

Ähnlich schick, aber wieder mal von Royal Enfield, präsentiert sich das Bike von Bild 4: das glänzende Schwarz harmoniert gut mit den polierten Motor- und Anbauteilen, ein sehenswertes Teil.

Die Kombination von Bild 5 umfaßt Klassik und Neuzeit: eine SR400 neben einer selbst hier nicht oft anzutreffenden Ducati GT1000 vor einem Tesla-Werbeplakat. Dieses Motiv begegnete mir im Osten von Seoul in einem Gewerbegebiet. Der auf dem Duc-Lenker hängende, orange Helm erinnerte mich an meine Anfänge in den Achtzigern mit dem legendären Pneumant-Integralhelm. Die Form und das Visier sind gleich, nur der Hammerschlag-Lack fehlt...

Zum Schluß gibt es einen verkleideten Klassiker: eine Honda CBR400RR, die es in Europa nicht offiziell gab. Das Exemplar auf Bild 6 ist in Ehren (und im Originalzustand!) gealtert und dafür gut in Schuß. Gesehen beim RSG in Seongsu. Die GS daneben blenden wir mal aus...

Das wars für heute aus der Klassik-Ecke, demnächst mehr. Bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg 

8 Mitglieder finden das Top!
9 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#365 von Kelli , 24.05.2022 07:25

Zitat von Hondawolf im Beitrag #363
vielleicht weiß einer von Euch mehr?


"Vom Winde verweht", oder?

Bild 2 #361 gefällt mir mal wieder besonders gut

Ich freue mich schon über die Berichterstattung über die Motorrad-Szene Kasachstan (falls es dort eine gibt), ein Land was mir vollkommen unbekannt ist.


"Haupt-Motorräder": Vespa P80X -> Honda XBR 500 -> Kawasaki GPZ 1000RX -> Honda NTV 650 -> BMW R100GS -> BMW K75 -> Triumph Trident 900 -> Suzuki Inazuma 250 -> Honda NC 750X
"Zweit-Motorräder": Honda XL 185S -> Yamaha RD 250LC -> Kawasaki KLR 250 (nur in Zeiten, wo ich kein Auto hatte)


1 Mitglied hat sich bedankt!
 
Kelli
Beiträge: 405
Punkte: 635
Registriert am: 24.02.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#366 von NC700 , 24.05.2022 10:16

Zitat von Kelli im Beitrag #365
..."Vom Winde verweht", oder?..
Jau, passt,...
VWV.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)



seh'n wir uns nicht in dieser Welt, . - dann seh'n wir uns in ..Bebra ?..
Grüße aus
Heinz
Zu alt um jung zu sterben,...

Nach dem Treffen ist vor dem Treffen:
NÄCHSTES7. - 9.6.2024


1 Mitglied hat sich bedankt!
 
NC700
Beiträge: 2.100
Punkte: 3.599
Registriert am: 06.12.2017


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#367 von Hondawolf , 07.06.2022 08:54

Tach, Gemeinde,

so, hier wieder eine kurzes Intermezzo aus dem Fernen Osten, bevor wir auf die Zielgerade einbiegen und dann den Abflug machen. Heute soll es u.a. um malade Zweiräder gehen, die in verschiedenen Stadien ihrer Reparatur interessante Einblicke in ihr Innenleben geben.

Die um ihren Vorderbau gebrachte BMW K1600 von Bild 1 traf ich unlängst bei der "Master Garage". War wohl ein Sturz mit anschließendem Einschlag, der die Kaltverformung verursachte. Immerhin haben die Sturzbügel ihren Dienst getan. Nehme aber an, das wird wieder gerichtet.

Die ältere Goldwing von den Fotos 2 und 3 hatte keinen Unfallschaden, sondern wohl einen größeren Elektrikdefekt, wenn man sich die herumhängenden Kabelbäume und Steckverbindungen anguckt. Unglaublich, wieviel Zeugs da unter dem ganzen Plastikkruscht zum Vorschein kommt.

Gleiche Stelle, fast gleiche Perspektive: auch das neue Goldwing-Modell bleibt nicht ohne Rupf-Arien, wie die Fotos 4 und 5 zeigen. Auch hier erstaunlich, wieviel Technik auf engstem Raum verstaut ist.
Übrigens immer wieder spannend, daß solche halb zerlegten Motorräder hier auf offener Straße stehen und das auch länger. Bei uns würde man sicher eher die hinterste Werkstattecke dafür bevorzugen, bevor es nicht wieder halbwegs vorzeigbar ist.

Foto 6 zeigt schließlich eine Ducati Hypermotard mit unfreiwillig verlängertem Randstand. Wie das passiert ist, will man sich lieber nicht ausmalen: ein harter Sprung, der schiefging? Immerhin liegt der Motor weich auf einem Reifen...

Das wars für heute aus der Rubrik "Kaputt is kaputt", demnächst mehr. Bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg 

9 Mitglieder finden das Top!
7 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#368 von reinglas , 07.06.2022 13:18

Zitat von Hondawolf im Beitrag #367
Tach, Gemeinde,
so, hier wieder eine kurzes Intermezzo aus dem Fernen Osten, bevor wir auf die Zielgerade einbiegen und dann den Abflug machen. Heute soll es u.a. um malade Zweiräder gehen, die in verschiedenen Stadien ihrer Reparatur interessante Einblicke in ihr Innenleben geben. . . .
. . . Foto 6 zeigt schließlich eine Ducati Hypermotard mit unfreiwillig verlängertem Randstand. Wie das passiert ist, will man sich lieber nicht ausmalen: ein harter Sprung, der schiefging? Immerhin liegt der Motor weich auf einem Reifen...

Das wars für heute aus der Rubrik "Kaputt is kaputt", demnächst mehr. Bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!

Hallo "Hondawolf",
bleibt deine NC in Südkorea, "geht" sie nach Berlin oder Alma Ata (Almati) ?
Das Foto 6 vom "Friedhof der Kuscheltiere" mit "verlängerte" Radstand muss nicht durch Überlast (Masse oder Sprung) verursacht sein.
Auch ich erlebte einmal auf der Autobahn bei Dresden mit einer Jawa eine solche Verlängerung des Radstandes.
Der Rahmen brach unterhalb des Lenkkopflagers. Das verursachte einen Funkenregen auf dem Fahrbahn-Beton.

Reinhard


Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
Nur meine Erwartungen vermögen das.


 
reinglas
Beiträge: 821
Punkte: 992
Registriert am: 08.11.2020


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#369 von Hondawolf , 08.06.2022 07:28

Tach,

als Antwort auf Deine Frage zitiere ich mich mal selbst aus Beitrag #362:

Zitat
Es wird nach wie vor Asien sein, aber deutlich weiter westlich: unser neuer Standort ab Ende Juli ist Almaty in Kasachstan.... Die NC kommt mit und wird dort gänzlich andere Straßen und Wege unter die Räder nehmen als hier.



Deinen Vergleich zwischen den Unfallszenarien mit Ducati und Jawa finde ich, nun ja...: etwas gewagt. Nix gegen die tschechische Traditionsfirma (die auch immer noch im Geschäft ist), aber da liegen ja schon einige Äonen Konstruktionswissen, Materialkunde und Fertigungsverfahren dazwischen, so daß ich mal davon ausgehe, daß eine moderne Konstruktion unter regulären Einsatzbedingungen halten muß. Da bricht nicht einfach was durch oder ab... Letztlich bleibt es Spekulation, was der hübschen Italienerin widerfahren ist.


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)


1 Mitglied hat sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#370 von Vercoquin , 10.06.2022 23:00

Zitat von Hondawolf im Beitrag #367
Die ältere Goldwing von den Fotos 2 und 3 hatte keinen Unfallschaden, sondern wohl einen größeren Elektrikdefekt, wenn man sich die herumhängenden Kabelbäume und Steckverbindungen anguckt.
Das andere interessante Bike auf den Fotos 2 und 3 die linksbündig zu sehende NC-X RC90 , sogar mit DCT.
Die sieht auch nicht so gerupft aus:-)


-- Cheers Ray


 
Vercoquin
Beiträge: 1.002
Punkte: 1.575
Registriert am: 09.12.2017


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#371 von Scootertourist , 11.06.2022 05:58

Bei der Goldwing fehlt der Luftfilter und in verbindung mit dem entkleideten Motor untenrum..... Könnte was Motortechnisches sein. Viele haben auch Getriebeproblem, der Kupplungswechsel ist auch nicht ohne.....
Soviele Kabel hängen da nicht, ich habe 2,5 jahre an einer SC47 mit Elektrikdefekten geschraubt.


 
Scootertourist
Beiträge: 1.064
Punkte: 1.542
Registriert am: 07.12.2017


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#372 von Hondawolf , 11.10.2022 17:18

Tach, Gemeinde,

nach längerer Funkstille meinerseits hier nun wieder ein Update zur Situation rund um unseren Ortswechsel und die motorisierte Erkundung der neuen Gegebenheiten.

Wir haben Korea Anfang Juli verlassen und sind nach einem Urlaub in Deutschland seit Anfang August in der kasachischen Metropole Almaty. Mittlerweile haben wir eine Wohnung, in der wir im „erweiterten Campingregime“ (d.h. am Gartentisch mit vier Plastikstühlen, einem vom Vermieter temporär überlassenen Bett sowie ein paar Küchenutensilien) hausen. Das ist erträglich, aber nach gängigen Beurteilungskriterien nicht wirklich komfortabel – man weiß den Wert eines Sofas erst zu schätzen, wenn es durch längere Abwesenheit auffällt.

Unser Container mit dem Hausstand ist zur Zeit irgendwo in Osteuropa unterwegs und findet hoffentlich in den nächsten Wochen den Weg zu uns. Dann wird die NC auch zugelassen und vermutlich bis zum Beginn der Saison im Frühjahr erstmal nicht viel zu tun bekommen, weil dann Winter herrscht.

Vielleicht im Schnelldurchlauf an dieser Stelle ein paar Worte zu Land und Leuten: Kasachstan ist ein riesiger Flächenstaat mit enormen Entfernungen zwischen den urbanen Zentren, dünn besiedelt und außerhalb der Städte eine sehr einsame Angelegenheit. Die Hauptstadt Astana (kürzlich wieder von Nur-Sultan zurück-umbenannt) ist von Almaty Luftlinie knapp 1.000 km entfernt, die kürzeste Straßenverbindung ist mit 1.210 km nochmal länger. In die im Westen des Landes gelegene Hafenstadt Aktau am Kaspischen Meer gelangt man nach 3.200 Straßenkilometern. Almaty ist als ehemalige Hauptstadt und immer noch größte Stadt des Landes unverändert bedeutender als Astana.

Man kann sich hier völlig unbehelligt und frei bewegen, die Stadt hat touristische Hotspots und die Parks und Gärten im Zentrum sind immer bevölkert von Einwohnern und Gästen der Stadt (siehe Bilder 1 und 2). Die Folgen der Januar-Ereignisse 2022, bei denen es zu Gewalt und Randale kam, sind weitgehend beseitigt. Wo man noch sieht, daß es richtig schlimm war, ist am Bürgermeisteramt, welches sehr zentral liegt und quasi vollständig ausgebrannt ist. Ein riesiges Gebäude - verwaist und zugehängt. Es wird rekonstruiert und wieder hergerichtet, aber das dauert natürlich.

Dafür findet man Cafés und Restaurants quasi an jeder Ecke, preiswert und in der Mehrzahl sehr gut. Der Servicegedanke hat sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt, aber damit kann man leben.

Die lebendige und lebenswerte Wirtschafts- und Handelsmetropole Almaty liegt im Süden des Landes an der Grenze zu Kirgistan und am Fuße des Ile-Alatau-Nationalparks, der zum Tienshan-Gebirge gehört. Man ist aus dem Stadtzentrum in einer halben Stunde mit dem Auto in Medeo und von dort aus in weiteren 30 Minuten mit einer dreiteiligen Seilbahn auf dem Gipfel des Shymbulak (Hausberg der Almatiner) auf 3.200 m Höhe mit Blick auf ein Gebirgspanorama, welches den Alpen in nichts nachsteht (Bilder 3-9). Sommers wie winters sind die Gebirgstäler lohnenswerte Orte für Wanderungen und zum Skifahren. Einige sind ausgestattet mit Restaurants, Cafés und sonstig erforderlicher Infrastruktur, andere naturbelassen und richtig wild. Wenn man will und kann, sind hier mehrtägige Hochgebirgswanderungen möglich, bei denen man aber alles Notwendige dabei haben sollte.

Den Rest des Landes beherrschen Steppe, teils Wüste und im Norden auch Schwarzerde. Da gibts noch keine Fotos, weil ich da noch nicht war.

Kasachstan ist reich an Öl, Gas und Kohle und gehört zu den middle-income-Ländern der Welt. Klar gibt es gewaltige Strukturprobleme und es braucht noch viele Jahre, bis der Anschluß an westliches Niveau gegeben ist, aber es ist schon erstaunlich, was in 30 Jahren Unabhängigkeit passiert ist.

Die Kasachen sind ein gastfreundliches, entspanntes und sehr umtriebiges Volk, mit dem sich bestens auskommen läßt. Familienbewußt, traditionelle Werte hochhaltend und dennoch offen für die moderne Welt, sind sie Bindeglied zwischen westlicher Lebensart und zentralasiatischen Bräuchen mit hochinteressanten Mischungen aus Geschichte und Gegenwart in vielen Bereichen. Wir sind zwar erst kurz hier, fühlen uns aber wohl und ich kann mir gut vorstellen, daß das auch so bleibt. Unsere Kenntnisse der Sprache (kein Kasachisch, aber Russisch ist daneben noch immer Umgangssprache) und der Gepflogenheiten im postsowjetischen Raum helfen natürlich.

Gleich gehts weiter mit Teil 2 und näheren Ausführungen u.a. zum Thema Zweirad.


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

13 Mitglieder finden das Top!
12 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#373 von Hondawolf , 11.10.2022 17:23

Zurück zum Spocht: ich habe aus Interesse mal die einschlägigen Mobilitätsportale und Anzeigenseiten im kasachischen Internet durchstöbert (bin ja des Russischen mächtig, insoweit also kein Problem) und kann sagen, daß man da interessante Sachen findet.

Abgesehen von einer Vielzahl Verkaufsangebote der regional „üblichen Verdächtigen“, die alle völlig überteuert sind („Mercedes 190, Bj. 1987, nur 450.000 km, Bestzustand, rostfrei, Originallack, nur 3.500 Euro VB“), tauchen auch Fahrzeuge auf, die man hier nicht zwingend erwarten würde: aktuell stehen allein in Almaty über 40 Teslas aller Modellreihen zum Verkauf. Auch chinesische Elektroautos, die man in Europa überhaupt nicht kennt, suchen Besitzer: „Zeekr 001“ (ein Porsche Taycan-Klon mit beeindruckenden Leistungsdaten), „Weltmeister EV5“ (Name ist alles!) und etwas bekanntere Marken wie BYD, Lifan u.a. bieten sowohl ihre Verbrenner- als auch E-Produkte feil. Auf den Straßen sieht man im Übrigen alles, was auch im Rest der Welt rumfährt, jedoch mit Schwerpunkt auf japanischen Produkten (Toyota, Subaru et.al.) und ortsüblichen Präferenzen (schwere SUV und Luxuslimousinen).

Im Motorradbereich ist die Auswahl auch groß, obschon die schiere Anzahl der Angebote natürlich begrenzt ist, der Markt ist überschaubar. Offizielle Händler gibt es für BMW, Yamaha, Ducati und KTM, Honda ist erstaunlicherweise hier nicht vertreten. Daneben betreiben viele Firmen ein Verkaufsgeschäft für Motorräder, die auf verschiedenen Wegen ins Land gelangen: manche haben Direktkontakte zu kanadischen Exporteuren, andere kaufen auf japanischen Auktionen und importieren hierher. Da findet man dann alles: vom runtergerockten Billigst-Roller für 300 Euro bis zur aufgehübschten Harley für 30 große Scheine. Firmen wie „Japan Bikes“ oder „Batyr Moto“ holen auch Modelle auf Bestellung ins Land. NC’s sind dort ebenfalls zu haben, momentan sind mindestens ein halbes Dutzend annonciert.

Brauche ich zwar alles nicht, weil ich ja im Prinzip versorgt bin. Wenn nur der Phantom-Schmerz nach dem Verkauf meiner „Super Cubpuccino“ in Seoul und die anhaltende Motorlosigkeit bis zum Eintreffen unseres Krempels nicht wäre… Wie es der Zufall (den man ja auch als Schnittpunkt zweier Notwendigkeiten definieren kann) so wollte, stieß ich doch unlängst auf eine Verkaufsanzeige für eine Honda Super Cub 50 aus 2007. Jetzt ist es so, daß man alles unter 50 ccm hier zulassungsfrei bewegen kann: sprich: draufsetzen – losfahren. Man kann davon halten, was man will, aber das ist eben so.

Da mir das Maschinchen auf den Fotos recht gut erhalten schien, vereinbarte ich mit dem Verkäufer einen Besichtigungstermin. Und siehe da: ein Freak, dem sehr wohl bewußt war, was er da anbot und der sich erkennbar schwertat, sich zu trennen (es gibt Cub's in Kasachstan nur als absolute Einzelstücke, landesweit sind es vielleicht eine Handvoll). Es ging ihm nicht ums Geld, mehr um die emotionale Komponente, sprich: Phantomschmerz, wie bei mir…

Am Ende habe ich sie mitgenommen. Ist ein Modell mit Einspritzung, original erhalten und aus einer japanischen Auktion stammend. Technisch steht sie bestens da, ist gewartet und gepflegt. Optisch muß ich bißchen was tun: `ne Tube Elsterglanz und Lackpolitur sollten für Gröbste reichen. Vielleicht schicke ich sie über den Winter zur Frischzellenkur mit Chromerneuerung.

Fahren in der Schnapsglas-Hubraumklasse ist mit 3,5 PS und Dreigang-Getriebe ein ganz eigenes Erlebnis, man könnte auch sagen: die Entdeckung einer gemächlichen Fortbewegung. Aber man gewöhnt sich schnell dran und in der Stadt ist das kein spürbares Problem. Kurzum: ich hab was zum Rumrutschen und gelegentlichen Putzen und Schrauben.

Letzten Sonntag war ich dann zum Fototermin bei uns um die Ecke (Bild 1) und anschließend auf einer Ausfahrt nach Medeo. Das ist der Platz, wo sich das berühmte Eisstadion von Almaty (siehe Bild 3 im ersten Post) befindet und von wo aus es richtig in die Berge geht. Weiter als bis zum Parkplatz an der Seilbahnstation kommt man mit Verbrennern aus gutem Grund nicht: weiter oben ist Nationalpark, wo nur speziell zugelassene E-Autos hindürfen. Auf den 15 Kilometern Weg aus der Stadt bis zur Wendeschleife in Medeo gibt es Steigungen, die die Cub nur laut kreischend mit 40 km/h im zweiten Gang bezwingt. Sie ist ja mit mir drauf einfach mal doppelt so schwer… Das mache ich also nicht jeden Tag.

Aber am Wegesrand finden sich immer Motive, die ich gerne mitnehme. Im gesamten Ostblock hat es ja immer noch viele architektonische Juwelen im Stil des sozialistischen Brutalismus. So auch hier: ich traf auf eine unglaubliche Bushaltestelle (Bilder 2-3), bei deren Anblick man sich fragt, was die Konstrukteure damit eigentlich bezwecken wollten: UFO-Landeplattform, Freiluft-Badewanne…? Ich meine: Wetterschutz ist nur bedingt gegeben, da pfeift`s durch wie im Rinder-Offenstall. Als Fotokulisse für die Cub taugt es aber allemal!

Ansonsten gibt es an der Straße einen wild schäumenden Gebirgsfluß mit atemberaubenden Ausblicken auf die umgebende Bergwelt und aktuell toller Laubfärbung. Auch hier habe ich die Cub an verschiedenen Stellen dekorativ geparkt und abgelichtet (Bilder 4-6). Auf dem Rückweg in die Stadt ließ mich ein Straßenrand-Apfel-Kaufangebot scharf bremsen. Direkt von der (analogen) Waage hätte man die saftigen und wirklich aromatischen Früchte erwerben können (Bild 7).

Auf dem Rückweg in die Stadt kam ich an einem Toyota F-Cruiser vorbei, der einen hier aktuell ziemlich verbreiteten Trend repräsentiert: man nehme sein SUV und lasse bei einer Spezialfirma alle Karosserie- und Anbauteile mit einer Art Silikon-Rauhputz (gern auch farbig wie hier, meist aber schwarz) beschichten. Das Ergebnis sieht, nun ja: interessant aus (Bilder 8 und 9). Man sagte mir, daß das dem Schutz von lackierten Teilen bei Fahrten durch Busch- und Strauchwerk dient, wie das hier öfter vorkommt. Kratzer sieht man halt auf dieser Beschichtung nicht, man kann vermutlich auch ein Streichholz dran anreißen. Möglicherweise ist es aber auch nur die martialische „ich-komm-überall-durch“-Optik, die sich an die Mad-Max-Filme anlehnt. Jedenfalls sieht man hier alle Nasen lang derart verspachtelte Autos. Wie immer: über Geschmack streitet es sich bestens oder gar nicht.

Demnächst wie immer mehr in diesem Kino. Die Festplatte ist gut gefüllt, ich werde hier wieder versuchen, regelmäßig Eindrücke unserer neuen Umgebung wiederzugeben. Wenn Fragen: fragen!Bis dahin fallt nicht auf’n Appel und gehabt Euch wohl!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 1.jpg   2.jpg   3.jpg   4.jpg   5.jpg   6.jpg   7.jpg   8.jpg   9.jpg 

10 Mitglieder finden das Top!
11 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#374 von aGentleBiker , 11.10.2022 17:44

Sehr schöne Landschaft! Ich persönlich finde ja Landschaft ansprechender wie Stadt, wenngleich letzteres in Kombination mit den koreanischen KFZ ein unterhaltsames Thema war.
Habe eben auch den Zeekr 001 gegoogelt und wenn man mich zu einem el. Firmenwagen drängt - Der Zeekr 001 wäre optisch nun ein absoluter Favorit!
Bin gespannt was sowas kosten würde...
Diese Schmirgellacke habe ich als "Raptorlack" kennengelernt, soll sehr wiederstandsfähig sein. Optisch definitiv Geschmackssache, aber gehört NICHT auf meinen Zeekr :D
Hattest du uns eigentlich verraten was du beruflich treibst das du so rumkommst?
Grüße!



 
aGentleBiker
Beiträge: 2.229
Punkte: 3.317
Registriert am: 07.12.2017


RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#375 von Hondawolf , 12.10.2022 16:25

Zitat
Hattest du uns eigentlich verraten was du beruflich treibst das du so rumkommst?



Nein, hatte ich nicht, habe ich auch nicht vor und bitte um Verständnis, daß ich das nicht weiter ausführe. Man kann dazu verschiedener Meinung sein, aber ich finde, daß das nicht in ein Forum wie dieses gehört, wo es um Zweiräder und angrenzende Themen geht. Wovon ich meine Brötchen bezahle, ist da irrelevant. Ich freue mich, wenn das, was ich hier erzähle, auf Interesse und Leserschaft stößt.


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)


10 Mitglieder finden das Top!
2 Mitglieder haben sich bedankt!
 
Hondawolf
Beiträge: 277
Punkte: 2.562
Registriert am: 10.04.2018


   

Fazit...
Danke geht an Klaus

Wir brauchen Deine Hilfe!



Dir gefällt das Forum?
Das Forum wird ausschließlich durch Spenden der User am Leben erhalten
Deshalb findest du hier keine Werbung und auch keine "Datenkraken"
Für den Betrieb werden vom Hoster derzeit monatlich 24€ berechnet
An der Rücklage für die nächste 3-Monatsrate von 72€ kannst du dich hier beteiligen

Spendenziel: 72?
81%
 


Was passiert mit deiner Spende
Während das Forenhosting bei Xobor grundsätzlich kostenlos ist, kosten Extras wie die Werbefreiheit oder Chat einen monatlichen Beitrag.
Alle Spenden werden AUSSCHLIEßLICH für die Zahlung der Premium-Funktionen des Forums verwendet - eine andere Verwendung ist nicht möglich.

Betrag wählen

3 €
5 €
10 €
20 €
50 €
Google Translator Google Translator Google Translator Google Translator Google Translator Google Translator
disconnected Foren-Chat Mitglieder Online 2
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz