Tach, Gemeinde,
ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber inmitten der erdrückenden Nachrichten über die dunkelsten denkbaren Ereignisse in Osteuropa und des Gefühls der Ohnmacht, das einen dabei ergreift, tut es mitunter not, mal Abwechslung und Ablenkung zu erleben. So ist es jedenfalls bei mir und deshalb schreibe ich heute wie zum Trotz einen Beitrag über nette, lustige und allemal zum Schmunzeln anregende Zweirad-Begegnungen in meiner aktuellem Heimat. Laßt Euch also mitnehmen auf die Bilderreise.
Starten will ich mit einer skurrilen Konstellation einer Parkverbotszone in Itaewon an der Moschee (Bild 1). Da ist auf dem Schild ausführlich erklärt und durch den massiven Eisenpoller auch deutlich gemacht, warum da besser kein Fahrzeug geparkt werden sollte (für die des Englischen nicht so Mächtigen: damit die Feuerwehr im Fall des Falles durchkommt, weil's echt eng zugeht). Und dann steht da so ein Plastikkarren, wie man ihn aus Supermärkten als Kinderbelustigung vor dem Einkaufswagen kennt, mit einem Schloß gesichert und abgestellt. Müßte man glatt einen Strafzettel anbringen...
Am stadtbekannten Biker-Treff RSG in Seongsu traf ich den sehr ambitioniert auftretenden Honda PCX von Bild 2. Er gehört einem "Korean Wheelie Boy", wie man am Frontscheibenaufkleber sieht. Nun will ich nicht ausschließen, daß man auch einen PCX aufs Hinterrad bekommt, der typische Einsatzbereich dürfte das aber nicht sein. Sehr typisch wiederum aber die Quietsche-Entchen am Lenker...
Bild 3 entstand letzten Sommer an einer Ampelkreuzung im dicksten Gewühl in Seoul. Der GS-Treiber hatte sich seinen Kläffer einfach vornedran geschnallt. Der spezielle Hunde-Rucksack schien dem mobilen Vierbeiner gut zu gefallen, er war jedenfalls unter seiner Hundebrille recht entspannt und winkte mir unter tatkräftiger Unterstützung seines Herrchens zu.
Zunächst einen gehörigen Schreck, dann eher Lachen löste der Anblick des Motivs von Bild 4 aus: ist jetzt nicht wahr, oder: "Baby in car"?? Ich meine - nach allem, was ich hier schon gesehen und erlebt habe, würde ich es nicht für ausgeschlossen halten. Zum Glück lümmelte nur ein Helm im Topcase...
Dem zarten Popöchen der Sozia von Bild 5 war die Bank auf der Benelli TRK 502 wohl ganz offenbar zu hart. Ob der treusorgende Fahrer oder sie selbst für Entlastung in Form des untergelegten Kissens sorgte, war nicht zu ermitteln...
Man hats hier gerne glitzernd und schimmernd. Da die Kurierfahrer-Tätigkeit eher dröge und farblos ist, müssen wenigstens die Vehikel etwas aufgehübscht werden. Da kommt die goldene Hundeskulptur auf dem Topcase-Deckel gerade recht (Bild 6). Sie zaubert auch den hinterherfahrenden Menschen ein Lächeln aufs Gesicht.
Nicht nach hinten, sondern fröhlich nach vorne auf den Verkehr schauen die beiden Plüschbären von Bild 7 aus dem Original-Honda-Gepäck-Körbchen der knallroten Super Cub. Man sieht aber auch hinten jemanden neben der Plastikkiste hervorlugen...
Auch am RSG in Seongsu entstand Bild 8: der Royal-Enfield-Pilot kontrastiert mit hoch erhobenem Haupt den etwas sorgenvoll nach unten dreinschauenden Scheinwerfer seines Eisens. Gibt auch allen Grund: der Helmriemen ist wieder nicht zu...
Und zum Schluß ein Schnappschuß mit viel Deutsch-Bezug (Bild 9): vor dem örtlichen MINI-Verkaufstempel, der als Filiale des BMW-Händlers "Deutsch Motors" agiert, traf ich den fröhlich lächelnden BMW-C-1-Piloten. Dieses Gerät gehört zum Schrägsten, was jemals auf zwei Räder gestellt worden ist. Das wußte wohl auch der Fahrer (übrigens hier vorbildlich mit Helm und Über-Kreuz-Sicherheitsgurt!!) und blieb noch bereitwillig ein paar Sekunden stehen, bis ich mein Foto im Kasten hatte.
Das war's für heute aus der Schmunzelstube, demnächst mehr, bis dahin bleibt gesund und fallt nicht auf'n Appel!