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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#276 von Hondawolf , 17.04.2021 13:40

Hallo, Reinhard,

hast PM.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#277 von HondaNC750XFahrer , 17.04.2021 19:59

Ich bin auch Fotografie Fan.
Die Antwort hätte mich auch interessiert.
Ich habe mein große Ausrüstung verkauft und auf eine handliche Canon G7X gewechselt. Diese habe ich allerdings dann auch nicht mehr groß benutzt seitdem man die Bilder der Smartphones auch gut verwenden kann.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#278 von reinglas , 18.04.2021 00:19

Hallo "Hondawolf",
erstmal danke für die Antwort. Meine kommt noch. Ich habe alle Hände voll zu tun. Müßte mit der Nasenspitze schreiben .
Schon die Canon G1 war damals einer meiner Favoriten. Zum Knipsen sind inzwischen die meisten Smartphons gut geeignet. Mehr per PN.

Reinhard


Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
Nur meine Erwartungen vermögen das.


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#279 von Hondawolf , 18.04.2021 14:19

Tach, Gemeinde,

nachdem offenbar Interesse am Thema "Fototechnik" besteht, ein kurzer Exkurs an dieser Stelle, den ich allerdings hier nicht notwendigerweise weiterführen möchte. Es gibt ja einen Extra-Faden dafür, da ist das ggf. besser aufgehoben....

NC700: Genau !

weil unsere Pappenheimer hier, deinen schönen "ganz weit weg-Thread" auch "ganz ganz schnell" schreddern würden, bitte die Fotografie HIER (Sony RX100VII)
weiterführen.


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zuletzt bearbeitet 18.04.2021 | Top

RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#280 von Hondawolf , 19.04.2021 09:40

Tach, Gemeinde,

wie angekündigt hier nun die vorerst letzte Folge der Wegesrandfunde. Es bleibt aber auch danach abwechslungsreich, weil es eine ganze Menge neues Bild- und Erlebnismaterial gibt, was ich demnächst hier verwurste. Braucht aber etwas Zeit und Sortierung, daher heute erstmal die gewohnte Mahlzeit Zweirad- und sonstiges Allerlei.

Bild 1 zeigt eine der hier schon gelegentlich erwähnten Yakult-Ladies bei der Arbeit oder besser auf dem Weg dahin. Diese sich resolut ihren Weg bahnenden Versorgungs-Damen führen in ihren drolligen Elektro-Kühlwägelchen alle möglichen eß- und trinkbaren Dinge mit, die sie bei Bedarf an jeden Passanten verkaufen. Sie beliefern auch regelmäßig kleine Geschäfte, deren Inhaber sich keine Restaurantbesuche leisten können - eine unschätzbar wertvolle Dienstleistung, die sich großer Beliebtheit erfreut. Die beräderten Kühlschränke erklimmen auch steile Anstiege und sind extrem wendig. Diesen hier traf ich an der Namdaemun Plaza zur Mittagszeit.

Meine Rotphasen-Schnellschußtechnik verhilft mir mitunter zu Schnappschüssen, die ich immer wieder gern zeige. Schön ist, daß man auch hier statt belederter Stiernacken mal einen Zopf sieht, der auf eine Fahrerin hindeutet. Bild 2 zeigt eine solche auf einer KTM 390 Duke mitten im Gewühl der Metropole Seoul. Nur den falschen Rucksack hat sie sich gegriffen: da gehört der orange "Ready-to-Race"-Beutel auf den Rücken, nicht der Ducati-Corse-Sling... Begleitet wurde die Dame von einer Harley-Truppe, die sich den ganz zurückhaltend-bescheidenen Namen "Chosen Riders" gegeben haben. Wer die wohl auserwählt hat...?

Bild 3 ergab sich ebenfalls an einer Ampel: die Super-Cub-Pilotin mit Kapuzenshirt und Mantel hatte gut gegen die noch einstelligen Temperaturen im Januar vorgesorgt: der Handbremshebel an ihrem babyblauen Gefährt trägt ein Woll-Verhüterli - Metall ist halt kalt...

Am gleichen Tag traf ich den S1000XR-Piloten mit Daunenjacke fröhlich grinsend an einer Ampel (Bild 4). Die Hobbyfahrer sind hier häufig zu einem Lächeln aufgelegt, wenn man ein Fotokästlein auf sie richtet, anders als die Kurierfahrer. Was verständlich ist: das eine ist Arbeit (wer läßt sich schon gerne dabei ablichten?) und das andere findet zum Spaß und zur Erbauung statt, da kann man das Grinsen auch angeschaltet lassen.

Die Fotos 5 und 6 zeigen das Custom-Bike des Eigentümers der Yamaha-Maxam-Tuningschmiede bei uns im Viertel: ein Hyosung-Treibsatz in einem sparsam ausgeführten Selbstbau-Rahmen mit seeehr kurzem Heck. Sehenswert ist die dem Reifenprofil in etwa nachempfundene Machart des Tank-Kniepolsters - Design, Design...

Die Honda Benly von Bild 7 hat es wohl leider hinter sich, was schade ist: die Basis ist nicht schlecht, es hat sich auch schon jemand dran versucht (siehe Sprungfedersattel). Ich will ja solche verlorenen Seelen gleich immer in Obhut nehmen und wieder erwecken, aber das laß ich lieber: die Garage hat nicht endlos Platz...

Die Szenerie auf Bild 8 hatten wir hier schon mal, damals mit der blauen Honda DMC Super DH88, die im Hintergrund zu sehen ist. Hauptgrund für meinen Halt an dieser überaus ergiebigen Motivstelle war aber diesmal die weitgehend original und gut erhaltene Honda XL250R. Ein solches Exemplar hat Seltenheitswert, nicht nur hier. Die Hauswand ist im Übrigen wie gemacht für solche Bilder.

Schließen will ich für heute ebenfalls mit einem Honda-Crosser. Das Gegenlicht-Schattenbild der CRF250 entstand an einem sonnigen Nachmittag im Salon des Honda-Dealers in Gangbuk (Bild 9).

Mit diesen lichten Aussichten lasse ich es für heute bewenden und wünsche allen eine möglichst freudvolle Woche. Bleibt aufrecht, gesund und neugierig - bald gibt es hier wie gesagt wieder Sonderthemen und viele neue Bilder aus der Zweiradwelt Koreas!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#281 von Hondawolf , 23.04.2021 04:25

Tach, Gemeinde,

als Intermezzo und bevor ich wieder mit den angekündigten Zweiradthemen durchstarte, gibt es heute nochmal ein zweiteiliges Dosen-Special. Es hat sich einiges Bildmaterial im Fotokästlein gefunden, welches hier gut reinpaßt. Wie schon mal beschrieben, ist die koreanische Bürgerkäfig-Welt eine sehr vielfältige. Es gibt neben der Hyundai-Kia-Hausmannskost immer wieder sehenswerte vierrädrige Pretiosen und deren Auftrittsorte, die ich hier zeige. Das reicht von drollig über lustig-bizarr bis mitunter bedauerlich, meist aber einfach "wow!".

Beginnen will ich mit der ersten Kategorie "drollig": Bild 1 zeigt einen Kia Ray in der Möchtegern-VW-T2-Tuningversion mit Sonnenschirmchen und Dachgatter. Dieses Flower-Power-Hippi-Mobil fuhr mir an einer innerstädtischen Kreuzung vor die Linse und mußte natürlich direkt eingefangen werden.

Ein paar Jahre älter, dafür (vermutlich) original und in erstklassigem Zustand, traf ich den auf Bild 2 zu sehenden Porsche 356 bei uns im Viertel. Wie der Besitzer an dieses Schmuckstück kam, ist nicht bekannt. Es ist aber eine absolute Rarität in Korea, wo Oldtimer ohnehin nicht oft zu finden sind. Der Eigner parkte gerade ein, die Gegend dort ist nicht bekannt für Bescheidenheit, wie man an den sonst noch abgestellten Kohlenkästen deutscher Provenienz sehen kann. Interessant ist der Schattenwurf vom gegenüberliegenden Zaun auf der Karosse.

Bild 3 zeigt zwar einen Brot- und Butter-Kia Morning (in Europa als Picanto bekannt), aber mit einer innovativen Parklösung: damit der Besitzer den Vorlegekeil nicht verliert, hat er ihn einfach angebunden und das Bändchen im Kofferraum verstaut. Dran denken muß er trotzdem, sonst klötert das Ding beim Losfahren hinterher...

Bild 4 zeigt eine Szene beim örtlichen Indian-Händler, der als direkten Nachbarn eine Dosen-Werkstatt hat. Die Perspektive ergab sich so, daß der Mini auf der Bühne den Namsan-Tower als Dachantenne trägt und überdies optisch dem Lexus dahinter auf dem Türrahmen steht.

Die drei folgenden Fotos (Bilder 5-7) will ich zeigen, weil sie mahnend und lehrreich sind. Der bedauernswerte Anblick dieses ziemlich zerstörten Genesis GV80 (übrigens das gleiche Modell, mit dem kürzlich der Golf-Star Tiger Woods in USA verunglückt ist) macht vieles deutlich: auch Luxus-SUV dieser Klasse sind noch nicht so autonom unterwegs, daß sie einen Unfall wie diesen verhindern können. Wir haben hier den Klassiker: vermutlich war der Fahrer abgelenkt und mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs. Das rechte Vorderrad hat in einer leichten Linkskurve heftig den Bordstein touchiert und sich dabei selbst zerlegt (so massiv wie hier habe ich das auch noch nicht gesehen). In der Folge ist die Kiste auf den Gehweg geraten und schließlich am Baum abrupt zum Stehen gekommen. Der Einschlag ist nicht ohne, wie man sieht. Passiert ist wohl niemandem was - es war nur der Fahrer-Airbag offen, die Fahrgastzelle ist komplett intakt und es gab keine weiteren Beteiligten. Diese Brummer verstopfen hier sonst überall die Parkgaragen, weil sie so groß sind, daß es für die meisten schon eine Herausforderung ist, sie zu bewegen. Trotz aller Assistenzsysteme und Helferlein braucht es halt immer noch einen kundigen Fahrer, der weiß, was geht. Also: laßt es ruhig angehen...!

Zum Schluß noch ein nächtlicher Schnappschuß aus unserem Viertel (Bild 8). Auch Lamborghini-Fahrer packt der Hunger an den unmöglichsten Stellen. Dieser hier stellte seinen giftgrün folierten Boliden mitten auf der Fahrbahn mit laufendem Motor ab, um an dem daneben stehenden Imbißwagen einen Snack abzugreifen. Warnblinker an, alle anderen können ja drumrum fahren. Er hätte auch zehn Meter weiter auf den Parkplatz rollen können, aber da hätten nicht genug Leute seinen exklusiven Geschmack zur Kenntnis nehmen müssen.

Gleich folgt Teil 2, es bleibt bunt und erstaunlich... Schaltet also wieder ein!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#282 von Hondawolf , 23.04.2021 04:29

Und weiter geht es ebenfalls mit einem Lamborghini (Bild 1). Diesmal ordentlich eingeparkt, aber nicht minder auffällig in güldener Folie. Gesehen kürzlich in Gangneung während unserer Frühlings-Kirschblüten-Ostküsten-Tour.

Am anderen Ende der PS-Nahrungskette bewegt sich der Kia Ray. Die Szenerie auf Bild 2 war herrlich: ein rosafarbener Ray auf einem mit rosafarbenen Markierungen abgetrennten Damen-Parkplatz, das Piktogramm dazu ebenfalls in rosa. Ich habe da am Foto nix bearbeitet, das sieht tatsächlich so aus!

Wir bleiben bei Kleinwagen. Wer denkt sich eine Garage aus, in die nicht mal ein Smart reinpaßt?? Diese Frage kam mir beim Anblick des Motivs von Bild 3. Vielleicht ist aber der Platz auch einfach nur zugestellt mit Kruscht, wie das hier oft zu sehen ist. Das Rolltor liegt fürsorglich gepolstert auf der Fronthaube, orange Sicherungspylonen sind zahlreich am Start. Dieses farbenfrohe Bild konnte ich kürzlich im Stadtteil Mapo einfangen.

Ob Elon Musk weiß, was hier mit seinen Elektro-SUV angestellt wird? Ein Tesla Model X in leuchtend pink - das muß man erstmal bringen (Bild 4). Gesehen beim Tesla-Händler in Bundang, 30 km südlich von Seoul.

Bei einer Sonntagstour, die mich unlängst wieder mal nach Yangpyeong an den dortigen Biker-Treffpunkt führte (darüber berichte ich demnächst), bot sich mir ein teutonisch angehauchtes Bild: ein schwarzer Porsche 911 Turbo 4S vor einer ebenfalls schwarzen BMW R18 "First Edition" (Bild 5). Da steht 'ne Menge Knete nebeneinander... Korea ist übrigens für Porsche der fünftgrößte Markt weltweit.

Am gleichen Ort gibt es jetzt ein neues Café namens "2 Stroke": "Zweitakt" also. Dazu gehören natürlich die entsprechenden Autos. Bild 6 zeigt typische Vertreter von Fahrzeugen mit Zweitaktmotor: Audi R8, Nissan GT-R und VW Golf GTI. Oder verwechsle ich da was...? Der GT-R trägt dazu einen Heckspoiler, der auch als Höhenleitwerk an einem Düsenjet taugen würde (Bild 7).

Kein Car-Special ohne ein Ami-Muskel-Auto - Bild 8 zeigt zum Abschluß einen schimmernden Dodge Challenger mit allen Insignien der Zunft. Allein der Lack hat ein Vermögen gekostet. Aber egal: Hauptsache "shiny und glitzi".

Das war es als Zwischenspiel, bald geht es hier wieder um Motorrad-Sonderthemen und viele neue Bilder aus der Zweiradwelt Koreas. Bis dahin: bleibt aufrecht, gesund und neugierig!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#283 von Hondawolf , 06.05.2021 08:13

Tach, Gemeinde,

wie angekündigt hier nun die Fortsetzung der Fernost-Geschichten wieder mit Motorrad-Bezug. Ende März war im Zuge der Osterferien Zeit für eine zweitägige Tour mit Sohnemann. Ziel waren die westlich von Seoul gelegenen Inseln Ganghwado, Seongmodo und Gyodongdo. Die ersten beiden hatten wir schon mehrfach beschnuppert und sie als motorradtauglich befunden: kleine, gewundene und mit sehr pittoresken Ausblicken versehene Bergsträßchen, die auch immer wieder am Meer entlangführen. Am Wochenende braucht man da nicht hinzufahren, weil alles mit Dosen verstopft ist, aber unter der Woche ist nix los, so daß man weitgehend ungestört durch die Kurven schwingen kann.

Vor dem Vergnügen steht aber wie immer die Anfahrt, die auf den ersten knapp 50 Kilometer durch die urbanen Gefilde von Seoul und Gimpo führt. Von den Dimensionen und der Verkehrsinfrastruktur in dieser Metropolregion rund um Seoul macht man sich im Westen keine Vorstellung, das ist einfach riesig und monströs. Näheres, wen es interessiert, findet sich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Sudogwon.

Wir kämpften uns also an einem Dienstagmorgen durch den Verkehr Richtung Westen und beschlossen gegen 10.30 Uhr, an einer günstig gelegenen Tanke mit angeschlossenem McDonald's Rast zu machen. Die NC und die CB bekamen Verbrennungssaft, wir einen Kaffee und danach ging es gestärkt weiter (Bild 1).

Auf dem weiteren Weg durch die Vororte von Gimpo nahm ich bei der Fahrt durch einen der vielen kleinen Ortsteile am Straßenrand eine Zweirad-Rumpelbude wahr. Da dort fast immer die Garantie auf interessante Motive besteht, hielten wir an und schlenderten über das Gelände der Firma, die den passenden Namen "Moto-Fit" trägt. Was wir sahen, war zwar teils fit, teils aber auch weniger betriebsfähig. Bild 2 zeigt einen recht seltenen Honda-Crosser aus 2005, die genaue Bezeichnung ist mir nicht geläufig. Direkt daneben und offenbar schon länger vor Ort stand eine weinrote alte Vespa (Bild 3).

Vorne an der Straße fing ich eine wunderschön in zartblau-weiß gewandete Honda Little Cub ein, die 50er Variante des Millionensellers der Flügelmarke (Bild 4). Wie jeder, der hier länger mitliest, weiß, bin ich total verschossen in die Cub-Reihe von Honda (und habe diese Sehnsucht auch befriedigt, aber das ist eine andere Story, die demnächst als Sonderedition hier erscheint). Auch dieses Exemplar hätte ich am liebsten gleich mitgenommen.

Daß der Inhaber des Ladens auch ein Fan der kleinen "Cheap Urban Bikes" ist, war gleich darauf zu sehen, als er mit dem steil getunten weißen Monster von Bild 5 zügig den Hof verließ, um eine Besorgung zu machen (siehe Rattan-Körbchen an der Gabel). Spannend hier neben der radikal gechoppten Gesamtaufmachung vor allem die Hinterradfederung.

Noch höher schlug mein Herz, als ich dann am Rande des Parkplatzes einer neuen Honda Hunter Cub CT125 ansichtig wurde (Bild 6). Dazu folgende Story: die CT ist ein extrem knuffiges Mini-Endurolein und seit 2020 als Nachfolger der 110er Cross Cub in vielen Ländern am Start, u.a. in USA, Australien, vielen asiatischen Ländern, aber leider nicht offiziell in Korea. Nun gibt es natürlich auch hier findige Importeure, die sowas ranholen. Einen in Seoul kenne ich, der mir erzählte, daß sie eine Handvoll dieser hübschen Maschinchen ins Land geholt haben. Dummerweise haben sie die Rechnung ohne die Behörden gemacht: es gibt keine Zulassung für die CT in Korea. Jetzt stehen die Dinger bei einigen Händlern und sind quasi unverkäuflich, was jammerschade ist, denn die Nachfrage ist zweifellos da. Warum das so ist, kann ich nur mutmaßen - der Händler deutete an, daß auch das Teil der "Vergeltungsmaßnahmen" gegen Japan sein könnte. Die Beziehungen sind ja bekanntlich grottenschlecht, auch der Handel ist betroffen und so straft man Leute, die eigentlich nix dafür können und den Verbraucher, der hier zahlungskräftig und bereit wäre, sich sowas anzuschaffen. Die 110er Cross Cub, die es bis vor kurzem gab, ist übrigens ratzekahl ausverkauft, da gibts keine neuen mehr. Schade, denn so steht auch diese CT als Deko am Straßenrand..

Ebenfalls Deko, noch dazu stilvolle, ist auf Bild 7 zu sehen: zwei Vespen und eine Lambretta stehen hübsch aufgereiht nebeneinander und gucken kokett zum Fotografen.

Motorrad-Vorderräder sind ja heute meist entweder Guß- oder halt Speichenräder. Geht auch anders, wie Bild 8 zeigt: neben dem Exemplar mit sehr dicken Speichen steht eines mit Scheibenrad. Optisch eher naja, aber man spart sich das Zentrieren...

Genug bei dieser interessanten Location gestöbert, außerdem war es Zeit für die Weiterfahrt und so schwangen wir uns wieder in die Sättel und brummten Richtung Ganghwa. Auf der Insel angekommen, entschieden wir uns angesichts des guten Wetters und der vergleichsweise klaren Sicht für einen Abstecher an einen äußerst spannenden Ort. Im Nordosten der Insel gibt es das Ganghwa Peace Observatory. Klingt harmlos, ist aber sehenswert. Auf einem Hügel hat man mehrere große Aussichtsplattformen, einen Pavillon mit Ausstellung und einen kleinen Außenbereich errichtet, um von dort aus über den Mündungsbereich des Han-Flusses nach Nordkorea blicken zu können. Das ist eine der seltenen, nach wie vor öffentlich zugänglichen Stellen, an denen man ungehindert und mit einem recht großen Blickwinkel in den Norden spähen kann (Bild 9), an diesem Tag zudem mit relativ klarer Sicht. Zu sehen gibt es zwar nicht allzu viel: ein paar Dörfer mit Standardhäusern (von denen man nicht weiß, ob da wirklich Leute wohnen oder ob das möglicherweise Truppenunterkünfte oder Stellungen sind), viele Felder, auf denen vereinzelt Leute bei der Arbeit sind. Was man aber auch nicht sieht: Fahrzeuge jeglicher Art.

Es ist einfach bizarr, an einem solchen Ort in ein Land zu schauen, welches vollkommen abgeschottet und von außen unzugänglich ist. Mittlerweile sind kaum noch Ausländer in Nordkorea, die Kontakte sind weitestgehend eingestellt und keiner (bis auf Chinesen und Russen vielleicht) weiß wirklich, was dort vor sich geht. Die Amis betreiben zwar Satelliten- und gelegentlich Flugzeug-Luftaufklärung, aber Infos aus dem Land selbst gibt es nur über die staatliche Nachrichtenagentur. Welcher Art diese sind, kann man sich vorstellen: alles gut, wir sind auf dem siegreichen Weg ins Paradies, kein Corona, dafür Atomwaffen, um die Feinde ringsrum zu erschrecken. Ist natürlich stark verkürzt, aber mangels belastbarer Fakten bleiben auch den Experten nur Spekulationen...

Gleich geht's weiter mit Teil 2, bleibt also dran.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#284 von Hondawolf , 06.05.2021 08:19

Auch das erste Bild im zweiten Post zeigt nochmal eine Szenerie von der Grenze zwischen den beiden Koreas. Dort, wo Wasserläufe selbige bilden, sind die jeweiligen Uferstreifen mit Stacheldraht, Kamera- und Scheinwerferinstallationen sowie Kontrolltürmen stark befestigt und überwacht, was einen heftigen Kontrast zur an sich malerischen Insel- und Wasserwelt in dieser Region bildet. Die DMZ ist eines der am intensivsten kontrollierten Territorien weltweit: auf den 250 km Länge ist hinter der tatsächlich demilitarisierten Zone selbst auf beiden Seiten eine extrem starke Truppen- und Waffenkonzentration anzutreffen. Einzelheiten zur DMZ und der Situation ringsrum spare ich mir hier, es gibt im Netz genügend Quellen dazu.

Wir waren jedenfalls mal wieder beeindruckt und verließen den Ort eher nachdenklich. Nachdem wir den Militärposten, der jeglichen Besucherverkehr an diesen Ort kontrolliert, passiert hatten, richteten wir unseren Kurs auf das schon von früheren Aufenthalten bekannte Bistro mit italienischen Köstlichkeiten aus. Aber ach: ausgerechnet Dienstag ist da Ruhetag, so daß wir vor verschlossenen Türen landeten. Nun ist die Gasthausdichte in dieser Region generell nicht hoch, dazu kommt, daß viele der Restaurants nur am Wochenende geöffnet sind.

Und so blieb uns nur der Ausweg, der hier immer offensteht und letztlich sehr komfortabel ist: in den omnipräsenten Convenience Stores gibt es Instant-Nudeln mit allem Möglichen (Fleisch, Chilischoten, Gemüse, Fisch, Krabben etc) und Gimbap (das ist die koreanische Sushi-Variante der Reiseröllchen mit Gemüse und Fisch), weiterhin Sandwiches, Schokolade, Müsliriegel, Joghurt und alles andere Eß- und Trinkbare. Mikrowelle, heißes Wasser und (leider) Plastik-Besteck sind immer am Start, eine nette Bank draußen vor dem Laden findet sich auch und so war das diesmal frugale und gar nicht italienische Mittagessen gesichert. Wenn man seine Gourmet-Ansprüche runterschraubt, kann man auf diese Art satt werden und viel Geld sparen. Das Instant-Nudel-Zeugs ist regelrecht schmackhaft, wobei ich auf die Inhaltsstoffe jetzt nicht so genau gucken kann. Aber egal, wir machen das nicht jeden Tag.

Nachdem wir auf diese Weise gestärkt in die zweite Tageshälfte starten konnten, war Rumschlenkern durch die netten Kurven der Insel angesagt. Nächstes Zwischenziel war die Nachbarinsel Gyodongdo, wo es einen szenebekannten Motorradtreff gibt, den wir ansteuern wollten. Den Bericht über "Gangmanjang" gibt es hier demnächst in einem weiteren, mehrteiligen Special zu lesen, der noch andere Sammelpunkte der hiesigen Zweiradpiloten behandeln wird.

Auf dem Weg dorthin passierten wir eine Lagune, die von Anglern frequentiert wird, die dort wochentags ihre Zeit verbringen. Wie bei vielen anderen Hobby-Beschäftigungen auch, kann man das in Korea offenbar nur mit dem vollständig versammelten Equipment für diese Tätigkeit: BMW-GS-Treiber sind immer expeditionstauglich unterwegs, Wanderer könnten problemlos eine Mount-Everest-Besteigung angehen und so sitzen auch Angler nicht einfach mit der Angel am Wasser, sondern haben Zelt, Lampe, Klappstuhl, mehrere Beistelltischchen mit Getränken, Kühlbox , Gaskocher nebst Geschirr und allen möglichen anderen Kruscht dabei (Bild 2). Der Platz ist wohlgemerkt kein Camping-Areal. Aber was man hat, kann man ja dann auch mitnehmen...

Der Ort selbst ist schön anzuschauen, die Gelegenheit zu Bild 3 mit Filius und der CB bot sich deshalb an. Von dort waren es noch 10 Minuten Fahrt bis zu besagtem Treffpunkt, der hinsichtlich Anmutung und Stil fast an karibische Atmosphäre erinnert - Relaxation war angesagt, das Fotokästlein viel in Aktion, Ergebnisse und Bericht dazu wie gesagt demnächst.

Das Wetter konnte besser kaum sein, als wir am zeitigen Nachmittag weiterfuhren: windstill, um die 18°C, blauer Himmel und wenig Verkehr. Perfekte Bedingungen also, um sich weiter dem Kurvenschwingen über kleine und kleinste Inselsträßchen hinzugeben. Man ist da nie weit vom Wasser entfernt und so ergab sich in einem winzigen Fischerhafen mit einer Betonrampe für die Boote die Gelegenheit, vor maritimem Hintergrund ein neues Profilbild für diverse Accounts von Sohnemann anzufertigen - siehe Bild 4: der gekonnte Stoppie mit der CB. Eigentlich hat ja das ABS eine Erkennung dafür, die genau das verhindert, aber man kann da was zaubern...

Wieder zurück auf Ganghwa trafen wir in einem kleinen Nest unweit der Brücke nach Seongmodo auf zwei Pretiosen des Tuning-Handwerks: eine Daelim CitiAce im Radikal-Chop-Stil und in auffälligem Orange (Bild 5). Eine weitere Kostbarkeit, die demselben Eigner gehört, ist auf Bild 6 zu sehen: eine Yamaha SR400 in einem Mix aus Caféracer- und Chopper-Outfit mit liebevollen Details (siehe Kickstarter-Pedal). Man ist immer wieder erstaunt, daß in solchen doch recht weit ab vom Schuß gelegenen Ecken solche Zweiräder zu finden sind. Aber schön ist es allemal...

Die per Smartphone filmende Sozia von Bild 7 trafen wir auf einer Uferstraße: so kann man sich die Gegend auch erschließen. Hier sieht man zudem, daß die Super Cub durchaus als touristisches Zweirad taugt: Picknickdecke und persönliche Sachen vorne in den Korb und auf geht's.

Zum späteren Nachmittag und mit wachsendem Kaffeedurst verfügten wir uns an den malerischen Strand von Minmeoru auf der Insel Seongmodo. Mittlerweile sind die Strände wieder offen, unter der Woche ist da natürlich wenig los, so daß wir die Pracht fast für uns allein hatten. In einem nahegelegenen Café gabs ein paar leckere Sachen und Koffeingebräu, so daß wir dergestalt ausgerüstet auf einer der Strandbänke Platz nahmen und die Szenerie auf uns wirken ließen. Sehr entspannt und gemütlich!

Bis auf eines: Bild 8 zeigt eines der hier an den Stränden in der Nähe zu Nordkorea anzutreffenden Hinweisschilder, die vor angeschwemmten Minen warnen - das immerhin auch auf Englisch... Interessant dabei, daß es nicht nur um nordkoreanische Minen geht, auch die der "friendly forces" können sich selbständig machen. Trauriges Kapitel inmitten einer ansonsten sehr facettenreichen und schönen Landschaft, die aber eben auch Schauplatz eines nach wie vor andauernden Konfliktes ist.

Schließen will ich mit einem fröhlicheren Foto: Bild 9 zeigt einen ausgelassen am Strand tollenden Hund, der sichtlich seinen Spaß daran hatte, die dort chillenden Möwen aufzuscheuchen. Die waren darüber gar nicht erfreut und quittierten die Ruhestörung mit erkennbar genervtem Kreischen.

Wir hatten auch unseren Spaß und rollerten nach dem Verzehr der süßen Sachen relaxt zu unserem Motel auf Ganghwa, wo wir die Nacht verbrachten. Gleich kommt Teil 3 des heutigen Rapports, der den zweiten Tag unseres Ausfluges behandelt.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#285 von Hondawolf , 06.05.2021 08:24

Und hier also der Abschlußpost für heute: Tag zwei unserer Tour begann mit Sonne und waberndem Nebel auf dem Meer, mitgebrachtem Frühstück auf dem Zimmer und geruhsamer Vorbereitung auf die bevorstehenden Stunden im Sattel.

Gegen 9.30 Uhr saßen wir in selbigen und mäanderten von unserem am westlichen Ufer der Insel gelegenen Quartier Richtung Südosten. Die dabei unter die Räder genommenen Straßen erwiesen sich als das reinste Kurvenvergnügen, vorbei an Reisfeldern, durch kleine Dörfer und immer wieder mit Meeresblick.

Am Südende von Ganghwa machten wir dann Halt an einem beliebten Strand, dem Dongmak Beach, wo die Bilder 1 und 2 entstanden. Auf beiden Fotos sieht man gut die gewaltigen Watt-Ausdehnungen. Das Meer hat hier bis zu 7 Meter Tidenhub und zieht sich bei Ebbe bis hinter den Horizont zurück.

Mit diesen Eindrücken verließen wir Ganghwa und rollten wieder deutlich urbaner durch die von Industrieansiedlungen geprägten Vororte von Incheon. Diese mit drei Millionen Einwohnern drittgrößte Stadt Koreas in unmittelbarer Nachbarschaft zu Seoul ist ein Industrie-, Verkehrs- und Wissenschaftszentrum. Straßen sind meist im Schachbrettmuster angelegt, alles ist praktisch und quadratisch. Mit dem Motorrad durch diesen Moloch zu fahren, ist nicht so angenehm: die vielen Chemie- und Stahlunternehmen erzeugen enorme Emissionen, die Luft ist geschwängert von Dieselabgasen der LKW und dem Feinstaub aus den Betrieben.

Und so sahen wir zu, daß wir zügig Richtung Südwesten auf den hier schon gelegentlich beschriebenen Sihwa-Damm kamen. Nachdem wir das weltgrößte Gezeitenkraftwerk in Damm-Mitte passiert hatten, machten wir eine kurze Pause am nahegelegenen Rastplatz. Dabei gerieten uns die farbenfroh gewandeten Big-Bike-Piloten auf den Bildern 3 und 4 vor die Linse. Nicht das bei uns übliche grau-silber-schwarz, sondern Neontöne bestimmen hier oft das Bild. Der Sichtbarkeit tut's nur gut.

Ein Blick auf das Zeiteisen gemahnte uns, eine gastliche Stätte aufzusuchen, um das aufkommende Hungergefühl zu stillen. Wie sagt der Volksmund: "Pizza makes me happy". Ein Laden dieses Namens kam auf der Insel Daebudo gerade recht und wir genehmigten uns ein recht großes Salami-Käse-Rad. Anschließend kurz in der Sonne gechillt, wobei Bild 5 entstand.

Da wir die Inseln Daebudo und Yeongheungdo bei vorherigen Touren (über die ich hier auch berichtet hatte) schon ganz gut erschlossen hatten, zog es uns an diesem Tag weiter auf die Insel Jebudo, die über einen nur bei Ebbe befahrbaren Damm zu erreichen ist. Der Tiden-Kalender sagte, daß zwischen 11 und 17 Uhr gute Chancen dafür bestünden. Und so war es dann auch - Jebudo ist ein winziges, aber voll erschlossenes und bei den Koreanern sehr beliebtes Refugium im westlichen Wattenmeer, was wochentags schläfrig in der Sonne liegt und eine sehr entspannte Atmosphäre bietet.

Am Nordende der Insel steht auf einer weit ins Meer ragenden Mole ein netter Leuchtturm (Bild 6). Der Blick auf das Meer und die benachbarte Inselwelt ist durchaus reizvoll (Bild 7).

Die komplette Westküste der Insel ist ca. 2 Kilometer lang und nahezu durchgängig von Sandstrand gesäumt. Das zieht an den Wochenenden und in der Ferienzeit viele Touris an. Entsprechend ausgebaut ist die Infrastruktur: ein Restaurant am anderen, viele kleine Pensionen und Motels, Campingplätze und Cafés reihen sich an der Uferpromenade aneinander.

An der Südspitze der Insel entstand Bild 8, das einen kleinen Eindruck von der Szenerie vermittelt: links Strand und Meer, in der Mitte die Straße und rechts die Kneipenansammlung.

Weithin sichtbares Wahrzeichen von Jebudo sind drei pittoresk aus dem Wattenmeer ragende Felsstrukturen (Bild 9). Diese kann man bei Ebbe erwandern und sich davor ablichten, was gefühlte Millionen Einheimische am Wochenende auch tun. An dem Mittwoch-Nachmittag konnten wir unsere stählernen Gefährte problemlos vor die Kulisse schieben und störten niemanden dabei, nur die Möwen guckten zu.
Da es dann doch schon an drei Uhr war, sputeten wir uns, um noch vor der Dammsperrung wieder aufs Festland zu gelangen und traten dann den 60 Kilometer langen Heimweg über Hwaseong, Uiwang und Anyang in das Metropolengewühl von Seoul an.

Zwei abwechslungsreiche und mit viel Fahrspaß angereicherte Tage gingen zu Ende. Wir kehrten etwas ermattet, aber recht erfreut von reichlich Erlebnissen und visuellen Eindrücken wieder zu Hause auf dem Berg von Itaewon in unsere Garage zurück. Die Bikes waren ordentlich eingestaubt, was sich aber beheben ließ. Ansonsten war das eine entspannte und schicke Tourenzeit, die wir beide genossen haben.

Demnächst mehr in diesem Kino, bis dahin: bleibt aufrecht, gesund und neugierig!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#286 von Hondawolf , 07.05.2021 04:00

Tach, Gemeinde,

zur Einstimmung auf das nahende Wochenende gibt es heute ein ganz spezielles Special. Ich hatte vor einem knappen Jahr im Beitrag #188 als erstes Foto einen Piloten auf seiner sehr üppig ausstaffierten Wohn-Harley gezeigt. Damals hatte ich (selten genug!) nur den mobilen Fernsprechapparat mit seiner eher mediokren Kamera dabei, außerdem stand das Licht doof und es mußte schnell gehen. Es war also ein reines Dokumentationsbild.

Auf einer kürzlichen Sonntagstour war deshalb meine Freude umso größer, als ich am Treffpunkt in Yangpyeong dieses sehr außergewöhnliche Gesamtkunstwerk nebst Eigentümer in voller Pracht freistehend auf dem Parkplatz vorfand. Mal abgesehen davon, daß dieses Unikat von den Abmessungen her einen PKW-Platz beansprucht, klappt einem beim näheren Betrachten angesichts der unüberschaubaren Anzahl von schrägen Details an diesem Motorrad schlicht für längere Zeit der Kiefer runter.

Ich will Euch das nicht vorenthalten, weil es wirklich eindrucksvoll ist, was der Typ aus sich und seinem Hobel gemacht hat. Da ist nichts dem Zufall überlassen: jedes Anbauteil ist penibel ausgewählt und installiert worden. Allein der hintere Überhang und die daran befestigten Accessoires sind atemberaubend. Die vorn und am Heck zu sehenden verchromten Totenköpfe haben in den Augenhöhlen natürlich LED's, an der geschätzt 3,50m langen Antenne ist in luftiger Höhe ebenfalls ein LED-Würfel befestigt. Die vordere Scheinwerferbatterie taugt auch als Flugplatzbeleuchtung. Die Sitzbezüge aus Felltieren (was auch immer das mal war...) sind ebenso bizarr wie die Weinpulle vorn links neben dem Nebelhorn.

Natürlich weiß der Besitzer, daß er kein 0815-Motorrad von der Stange fährt und empfängt daher huldvoll die permanenten Begeisterungsbekundungen von Passanten und anderen Fahrern. Er ist es offenbar gewöhnt, daß er dauernd als Fotokulisse herhalten muß und nimmt das stoisch-gelassen hin. So, wie er da sitzt in Schlapphut und ärmelloser Weste, fährt er auch. Es war an dem Tag so um die 18°C, also nicht wirklich heiß. Helm hat er keinen dabei, wobei - wer weiß, was in den Katakomben seiner rollenden Jagdhütten-Landschaft alles verborgen ist.

Apropos Fahren: der mimt da nicht nur das Reiterstandbild, vor dem alle Selfies machen. Ich konnte beobachten, wie er fährt. Da bleibt einem die Luft erneut weg, wenn sich dieser ganze Schöttel in Bewegung setzt. Der Typ läßt es richtig krachen und bewegt seine Kirmesbude wie ein Henker. Ich hatte große Mühe, mit der NC dranzubleiben, dafür konnte ich eine Videosequenz einfangen, die ich hier irgendwann mal einstelle. Es ist erstaunlich, daß der ganze Klimbim, den er an seiner Kiste hängen hat, auch an Ort und Stelle bleibt. Wenn man daneben herfährt, wird einem Angst und Bange...

Ich zeige hier einfach zweimal sechs Fotos von dieser unglaublichen Erscheinung und hoffe, es geht Euch genauso wie mir, als ich das sah: "wow!!"

Demnächst mehr in diesem Kino, bis dahin: bleibt aufrecht, gesund und neugierig!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#287 von Hondawolf , 07.05.2021 04:02

...und hier noch die zweite Ladung Fotos...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#288 von KaiS , 07.05.2021 06:19

Wer braucht schon Fuchsschwänze wenn man ganze Füchse ans Bike binden kann. 🐕😉


Grüße Kai
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#289 von Blackman ( gelöscht ) , 07.05.2021 08:02

Vor allem das wiegt ja auch alles etwas , und wenn du schon schreibst du hast zutun da dran zu bleiben...................


Blackman

RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#290 von onkelferdl , 07.05.2021 10:29

Das Zusatzgewicht macht es bei so einem Blechhaufen auch nicht mehr fett...


You don't stop riding when you get old, you get old when you stop riding


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#291 von Hondawolf , 10.06.2021 04:19

Tach, Gemeinde,

nachdem hier für einige Zeit meinerseits Funkstille war, heute eine Fortsetzung des Zweirad-Reports aus Seoul. Ich hatte viel um die Ohren, konnte aber dennoch zwischenzeitlich verfügbare Lücken im täglichen Business für einige Touren nutzen, bei denen auch wieder viel Bildmaterial entstanden ist. Es gibt also genug Vorrat, um diesen Blog hier weiter zu bespielen.

Da es länger keine Einblicke in die Welt der hier omnipräsenten Kurierfahrer und ihrer Vehikel gab, heute ein zweiteiliger Post über das arbeitende Fahrvolk, ohne welches die Versorgung in diesem Land undenkbar wäre. Ich hatte ja schon gelegentlich über die Transportlösungen berichtet, welche hier anzutreffen sind. Es gibt eine schier unendliche Vielfalt von Kreativ-Ideen, wie man auch noch die sperrigsten Güter auf dem Zweirad unterbringt und dann auch noch damit fährt. Daß das entsprechend material- und verschleißintensiv abgeht, ist kein Wunder. Insofern staune ich immer wieder über die Widerstandsfähigkeit der geprügelten Kurierfahrzeuge.

Da Wetter keine Rolle spielen darf, es auf dem Zweirad aber nun mal nur begrenzten Schutz vor selbigem gibt, lassen sich die findigen Burschen allerlei einfallen, um halbwegs trocken und warm zu bleiben. Bild 1 zeigt eine filigrane Dachkonstruktion an einer Daelim CitiAce, die etwas breitbeinig mitten in einer Marktzufahrt parkte. Plastikfolie und viel Klebeband sorgen für den Halt des Ganzen.

Es ist mitunter unfaßbar, was den 110er Einzylindern so für Lasten aufgebürdet werden. Papier wiegt bekanntlich - die Stapel auf dem gequälten signalorangen Exemplar von Bild 2 zwingen das Fahrwerk in die Knie. Auf dem Seitenständer steht das dann natürlich nicht mehr, so daß die Stahlstange am Gepäckträger herhalten muß.

Es gibt jedoch wie immer auch davon Steigerungen: die Bilder 3 und 4 entstanden an einem Entladepunkt in einem Hof, nachdem ich das Transport-Geschoß eine Weile verfolgt und zwischenzeitlich große Angst um Fahrer, Fahrzeug und Ladung hatte. Ich war baff angesichts dieses betagten (O-Ton Fahrer: "it's 30 years old!") und schon sehr mitgenommenen Vehikels, welches sich hustend und ächzend mit großer Mühe und unter tatkräftiger Füßelunterstützung durch den Fahrer den Anstieg zur Entladestation hochkämpfte. Der Motor sei aber so gut wie neu, versicherte mir der fröhliche Bursche, der diese Chose lenkte. Ich bin mir nicht sicher, ob die drei Paar Federbeine an der Schwinge wirklich was helfen, wenn man sich den filigranen Rahmen so anschaut. Möglicherweise bricht das einfach irgendwann alles durch und fällt auseinander. Der Apparat hat aber immerhin ein Nummernschild und ist also zugelassen - sehr rätselhaft...

Ein Kuriermotorrad unserer Hausmarke zeigen die Bilder 5 und 6. Auch hier ist der Wetterschutz bemerkenswert: großflächiger Einsatz von Plastikfolie und Styropormatten sollen den Fahrer vor allzu eisigem Wind bewahren, außerdem hält der Glaube an die baldige Metamorphose zu einer Harley (Bild 6) sicher auch warm.

Bild 7 entstand als Rotphasen-Schnellschuß an einer Ampel-Startlinie im Papierviertel von Dongdaemun. Ungeachtet ihrer begrenzten Beschleunigungsfähigkeiten schlängeln sich die Zwei- und Dreiräder an allen Dosen vorbei nach ganz vorne, um sich dann bei Grün laut keuchend in Bewegung zu setzen - zum Mißfallen aller Autofahrer, die ohnehin ständig im Stau stehen.

Der Kollege, dem die Mühle auf Bild 8 gehört, kann mit dieser Ladung nicht mehr schlängeln. Teppiche jeglicher Abmessungen werden hier auch gerne quer zu Fahrtrichtung befördert. Damit erreicht man Autobreite (siehe Bild 9) und muß sich anstellen.

Gleich gehts weiter mit Teil 2, also dranbleiben.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#292 von Hondawolf , 10.06.2021 04:22

Und hier die Fortsetzung der Beobachtungen aus der proletarischen Zweiradwelt Südkoreas.

Auch moderne und eigentlich mehr der Style-Ecke zuordenbare Zweiräder werden hier gnadenlos umgebaut: die 125er SuperCub von Bild 1 bekam häßliche Plastik-Beinschützer angenietet und muß mit der dicken Kohlenkiste hintendrauf ihre Fronarbeit als Kuriervehikel leisten. Ordentlich eingedreckt ist sie außerdem...

Den Spaß lassen sich die Jungs aus dieser Fraktion aber nicht nehmen. Fast alle haben Maskottchen dabei, um ihren Dienst ein wenig fröhlicher zu gestalten und vielleicht auch die nachfolgenden Autofahrer freundlicher zu stimmen, wenn es beim Schlängeln mal wieder etwas knapp war. Bild 2 entstand im Viertel Haebangchon mit Sicht auf den Namsan-Tower im Hintergrund.

Der dick eingemummelte Herr von Bild 3 sortiert Altpapier, bevor er seine dreirädrige Daelim belädt. Viele der Müllplätze in den alten Vierteln von Seoul sind nicht mit dem Auto erreichbar, weil die Gassen so schmal sind. Das ist das Revier dieser Kollegen, die dort für den Abtransport sorgen.

Die Kuriermotorräder werden hart rangenommen, da geht auch mal was zu Bruch. Wie man auf Bild 4 sieht, müssen Blinker nicht zwangsläufig eine Streuscheibe haben und auch nicht immer nach vorn leuchten. Auch hier sind wieder viel Klebeband und Folie zum Befestigen der Teile am Start.

Den Erdbeertransporter von Bild 5 traf ich am Hauptbahnhof von Seoul. Der Fahrer war gerade beim Verzurren seiner schmackhaften Ladung, wozu hier überall breite Gummiriemen verwendet werden, die kunstvoll verknotet und verschnürt alles am Platz halten.

Nicht motorisiert, dafür umso härter arbeitend: Bild 6 zeigt einen Fahrradkurier. Die Kontraste in diesem Land sind immer wieder schockierend - an der einen Stelle können die Autos gar nicht groß und protzig genug sein, an der anderen arbeiten Männer mit steinzeitlicher Ausstattung.

Mittagspause in einer Seitenstraße am Hauptbahnhof - das zeigt die Szene auf Bild 7. Viel Pause haben die Jungs meist nicht, bevor der nächste Auftrag auf dem Handy-Screen erscheint.

An einem der Kurierfahrer-Treffpunkte am Namdaemun-Markt konnte ich den Fahrer auf Bild 8 bei seinen Vorbereitungen ablichten. Dieses Foto ist erkennbar noch im Winter entstanden, die dicke Daunenkleidung ist hier Standard bei den Fahrern.

Selbige sieht man auch auf dem letzten Bild für heute: der baubehelmte Kollege von Foto 9 verschnauft kurz auf dem Fußweg, bevor er sich wieder ins Gewühl stürzt. Schön hier der Ton-in-Ton mit der Super Cub gehaltene Kistenaufbau am Heck.

Demnächst mehr in diesem Kino, bis dahin: bleibt aufrecht, gesund und neugierig!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#293 von Hondawolf , 11.10.2021 07:20

Tach, Gemeinde,
nachdem ziemlich genau vier Monaten Pause, deren Gründe ich gleich noch erläutere, soll es hier weitergehen mit Zweirad-Kuriositäten aus Fernost. Mitte Juni, also nach meinem letzten Post hier, ballten sich eine Reihe dienstlicher und privater Aktivitäten, die keine Zeit ließen für umfängliche schriftliche Ergüsse in diesem Forum. Nicht, daß ich nicht weiterhin mit dem Motorrad unterwegs war, auch Fotomaterial ist in ausreichendem Maße entstanden. Dazu kam eine, wie soll ich's nennen - gewisse Schreib-Müdigkeit, es fehlte ein wenig die Inspiration.

Wir waren zwischenzeitlich auch für drei Wochen außer Landes in unserer alten Heimat in Deutschland. Das war logistisch nicht ganz ohne angesichts der nach wie vor geltenden Corona-Einschränkungen. Alle in der Familie sind zwar geimpft und es hat auch alles wie geplant funktioniert, aber eine Zitterpartie ist es dennoch gewesen. Nun sind wir alle seit Mitte August wieder hier und leben mit weiterhin andauernden, strengen Distanzierungsregeln, weil die Infektionszahlen in Korea leider immer noch anhaltend hoch sind und die Impfkampagne nicht so schnell vorangekommen ist wie vorgesehen. Letztlich haben wir zwar im Alltag keine wirklichen Einbußen daraus, es ist aber wie überall trotzdem anstrengend und eine gewisse, globale Müdigkeit ist nicht zu übersehen - die Leute haben einfach den Kanal voll.

Nun aber genug der Müdigkeiten: ich hatte angekündigt, über die Treffpunkte der koreanischen Zweirad-Gemeinde in Wort und Bild zu berichten, womit ich heute beginne. Auch die hiesigen Piloten sind in ihrer Mehrheit gesellige Wesen, die sich gern in Gruppen verabreden, um zu fahren, zu essen und zu palavern. Davon ausgehend, hat sich in Seoul und Umgebung eine ganz muntere Zahl von Zweirad-Spots etabliert, an denen sich Fahrer und Maschinen aller Couleur versammeln und zeigen. Wobei zeigen hier eine große Rolle spielt: man erscheint immer nach dem letzten Schrei der Mode gewandet, es darf ruhig sichtbar teuer und edel sein. Ich bin regelmäßig total "underdressed", weil meine Klamotten meist mehr Sicherheits- als Schönheitsaspekten gehorchen und ich im Übrigen auch nicht zwingend Werbeträger für die internationale Markenwelt sein muß. Kann ja jeder handhaben, wie er möchte...

Meist sind die hiesigen Treffpunkte mit mehr oder weniger umfangreicher Gastronomie- und Kaffee-Infrastruktur ausgestattet. Koreaner trinken immer und überall Kaffee, die Nachfrage bestimmt das Angebot. Zu essen gibts auch mitunter, meist aber nur Kleinigkeiten. Ausnahmen wie das "Deus ex Machina" in Seoul-Hongdae mit einer sensationellen Konditorei im Hause bestätigen die Regel, dazu aber später.

Zunächst stelle ich die großen innerstädtischen Treffs vor, die quasi jeder kennt und frequentiert. Hervor tut sich da das "RSG - Ready Steady Go!" im Stadtteil Seongsu. An einer Straßenecke neben Autoreparatur-Werkstätten und kleinen Gewerbebetrieben hat sich ein Sammelsurium an kleinen Händlern, Cafés und Event-Spaces angesiedelt, die speziell Motorrad-Publikum ansprechen. Es gibt Helm-Anbieter, eine Lederwerkstatt und als Nukleus der ganzen Szene den "RSG"-Laden mit Café und Pop-Up-Store.

Da ist Tag und Nacht immer was los, wen es interessiert, der kann sich auf Instagram unter "rsg_seongsu" ein Bild machen. An Ort und Stelle treffen sich vom Super-Cub-Piloten bis zum Harley-Schwermetall-Dompteur alle - in dieser Hinsicht eine sehr demokratische Einrichtung. Im Sommer gabs mal Ärger mit Anwohnern und der Polizei, weil es wohl einige zu nachtschlafener Zeit mit Gasgeben übertrieben hatten, das kennt man ja auch aus Deutschland. Meist geht es aber sehr friedlich und gesittet zu, was den Fortbestand der Location sichern sollte. Es finden sich fast immer schöne, exotische und skurrile, in jedem Fall aber auffällige Zweirad-Kreationen an dieser Stelle. Ein paar davon seht Ihr auf den Fotos in diesem und den nächsten beiden Postings. Ob Yamaha R6'en mit Maserati- oder Ferrari-Aufklebern (???), eine Harley mit LED-beleuchtetem Motorblock, das Super-Cub-Geschwader der örtlichen "Wassup-Cub"-Gemeinde, die BMW-GS-Pilotin mit Hunderucksack, aparte Kawasaki-W-650-Café-Racer-Umbauten, schrill-bunt lackierte oder folierte Eisen oder wie aus dem Ei gepellte Liebhaberstücke, die nur bei Trockenheit und Sonnenschein ausgeführt werden - die Palette ist so vielfältig wie endlos. Im Innenraum des "RSG"-Ladens steht auch eine Honda Motocompo - das ist ein ganz besonders niedliches Motorrädlein: mit 50 ccm und so falt- und klappbar, daß es in einen Auto-Kofferraum paßt, ist dieses Gefährt ein Unikum sondersgleichen. Die Dinger gabs in Japan zusammen mit dem Honda Fit, einem Kleinwagen. Wer mehr darüber wissen will: das Internet hilft wie immer.

In Bälde folgt ein weiterer Beitrag zum Thema, bis dahin bleibt aufrecht und gesund, kommt gut durch den Herbst!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#294 von Hondawolf , 11.10.2021 07:46

Und hier die zweite Portion Bilder...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#295 von Hondawolf , 11.10.2021 07:47

Und zum Abschluß heute Portion drei...


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#296 von Scootertourist , 11.10.2021 08:58

Hi,

vielen Dank für die schönen und interessanten Bilder mit Bericht..... Mein Auge ist zu ungeschult um da teure und Edle Klamotten zu entdecken, nur solche unbilden, wie die 16/20-Hose mit Wadenhohen Sportsocken.....

Viele Grüße, Alex


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#297 von Hondawolf , 13.10.2021 04:07

Tach, Gemeinde,

ein weiterer, bekannter Treffpunkt der Szene ist das "Backyard Builder" im Osten der Stadt unweit des Seoul Forest, was ich hier schon gelegentlich erwähnt habe. Die Jungs da haben sich eine gewisse Bekanntheit durch eine konsequente "corporate identity" verschafft: die Eigner und Angestellten fahren selbst, ihre Motorräder sind alle ins firmeneigene Orange getaucht, als da wären: eine Super Cub, eine CB1100, eine Ducati Multistrada sowie eine Scrambler, eine Triumph und seit neuestem eine Daelim CitiAce, umgebaut als Street Scrambler von den Leuten bei "Deus ex Machina". Die zeige ich mal später beim Bericht über's "Deus".

Es gibt eine kleine Butze, wo Kaffee ausgeschenkt wird und diverse Klein-Accessoires feilgeboten werden: Leatherman-Werkzeug, Kappen, Hoodies, Trinkflaschen, Umhängetaschen etc. Mit dem Heißgetränk kann man sich in einen angrenzenden Innenhof hocken, der ganz nett gemacht ist, oder man erklimmt die Dachterrasse, wo man ebenfalls entspannen kann (neudeutsch für die jüngeren Leser: die Rooftop-Chillout-Zone). Von da oben hat man einen guten Blick auf das Geschehen unten vorm Laden, wie man auf den Bildern sieht.

Das "Backyard Builder" ist für viele Fahrer eine Zwischenstation auf dem Weg raus aus der Stadt Richtung Osten, weswegen da immer Betrieb ist. Es schauen auch oft interessante Typen nebst ihren Gefährten vorbei, so z.B. der auf den Fotos zu sehende Ural-Gespann-Treiber. Die Dinger werden hier tatsächlich verkauft und entgegen der landläufigen Annahme fahren sie sogar auch gelegentlich.

Seit einiger Zeit gibt es einen Ableger des BYB-Originals 30 km südlich von Seoul in den Bergen bei Bundang. Da hab ich im Frühjahr mal vorbeigeschaut, als alles noch brandneu war. Ist "nur" ein Café mit Terrasse und Blick, sonst nix erwähnenswertes. Auch davon gibts zwei Bilder.

Das nächste Mal geht's weiter mit dem "Carnaby Street" und dem "Café Motorrad" bei BMW in Bundang. Bis dahin gehabt Euch wohl und bleibt gesund!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#298 von Hondawolf , 14.10.2021 13:39

Tach, Gemeinde,

wir bleiben zunächst im Dunstkreis des "Backyard Builder": um die Ecke von da hat sich das "Carnaby Street" angesiedelt. Ein Seoul-Reiseführer weiß zu berichten, daß das Interieur dieses Etablissements von der berühmten Fashion-Meile in London inspiriert sei und vieles von der dortigen Atmosphäre und den Vibes sich hier wiederfinden soll. Nun kenne ich das Original leider nicht, kann also nicht beurteilen, ob das stimmt oder in den Bereich der "urban legends" verwiesen werden muß. Wichtig und für stetigen Besucherstrom sorgend ist aber was anderes: die Butze diente als Filmlocation für eine koreanische Soap-opera und angeblich kommt einer der Schauspieler namens Ji Jang Choog regelmäßig da vorbei.

Der englische Text bei visitseoul.net entbehrt nicht einer gewissen Schwülstigkeit: "This cafe is largely influenced by the ambiance of the key symbol of the main fashion street in London, Carnaby Street. With Carnaby Street as the main influence, they put as much of Carnaby Street into one cafe as they could! Inside the cafe, there is a bike displayed, which represents freedom, and there is also a leather jacket, a safety helmet, a rider, and the cafe is decorated with many more decorations, which adds to the entertainment value of the cafe. During the day, it operates as a cafe, but, in the evening, it changes to a pub with a mirror disco ball: so, the atmosphere turns/changes 180 degrees. This cafe was used as a film location for the Korean drama, The K2, where the actor Ji Jang Choog carefully pours coffee for Yoona from SNSD, the Korean girl group. It is also known that the star, Ji Jang Choog, frequently visits Carnaby Street."

Jedenfalls sitzt man dort tatsächlich ganz nett und es verirren sich nicht nur kaffeeaufbrühende Schauspiel-Zelebritäten dahin, sondern auch erdferkelnde Ducati-Piloten, wie man sieht. Vespas drinnen und draußen als Deko sind natürlich auch sehr englisch... Die ersten vier Fotos geben einen Eindruck des Ortes wieder.

Die restlichen fünf Bilder in diesem Post und weitere im nächsten Post sind einer anderen Location gewidmet. Dazu bewegen wir uns in südliche Richtung durch den städtischen Moloch von Gangnam in Richtung Suwon. Seoul hat keine erkennbaren urbanen Grenzen, sondern das Umland der Metropolregion ist ebenso zugebaut wie das Stadtzentrum und zieht sich krakenartig in alle Himmelsrichtungen. Man kann hier problemlos 50 Kilometer am Stück durch Hochhausschluchten und über achtspurige Straßen gondeln, ohne daß es ein Ende nimmt oder man in weniger dicht besiedelte Gebiete kommt. So ist auch der ca. 30 km vom Stadtzentrum Seoul entfernte Vorort Bundang eine Satellitenstadt mit 35-geschossigen Wohnbauten, Gewerbegebieten und Einkaufszentren, die sich nahtlos in diesen gewaltigen Stadtorganismus einfügen. Die Straßenanbindungen in diese Vororte sind überaus komplex und ohne Navi nicht mal im Ansatz zu bewältigen. Auch nach über drei Jahren in hiesigen Gefilden ist das mitunter eine Herausforderung.

An einer großen Ausfallstraße liegt in trauter Nachbarschaft zu diversen anderen Mobilien-Händlern der BMW-Palast "Hockenheim Motorrad". Das kann zwar kein Koreaner aussprechen, ist aber egal, denn der weiß-blaue Propeller hat genug Signalwirkung. Deutsche Fahrzeughersteller haben hier enormes Prestige und können entsprechende Preise aufrufen. Im Zweiradbereich isses ja leider nurmehr BMW, aber dafür geben die mächtig an: es geht los mit der Mikroschrift "Make life a ride" auf der Quader-Fassade. Der Showroom, Servicebereich und das "Café Motorrad" liegen direkt nebeneinander und bieten dem interessierten Publikum ein ganzheitliches Erlebnis. Da hat man nicht gespart und fährt alles auf, was gut und vor allem teuer ist, elegant und stilvoll kommt es obendrein rüber. Das Accessoire-Eckchen ist gut bestückt mit den markeneigenen Klamotten und diversem Zubehör, wofür als Teileträger die aktuelle R18 ja bestens taugt. Ich hatte hier schon mal von deren Markteinführung berichtet, mittlerweile gehört dieses leichte und handliche Einsteiger-Motorrad zum Straßenbild an den Treffpunkten. So auch hier...

Der Clou ist aber, wie das Gebäck zum allfälligen Kaffee kredenzt wird: neben dem perfekten Milchschaum auf dem Cappuccino gibts den Teigtaler (Cookie??) mit BMW-Puderzucker-Symbolik und der RnineT als Kakao-Siebbild. Ich bin kein Fan von Essensbildern, aber DAS konnte ich selbstredend nicht auslassen.

Was jedoch auch hier auffällt und letztlich ungeachtet der ansonsten sehr präsenten Status- und Imageproblematik funktioniert: es stehen Motorräder aller Marken auf dem Parkplatz vor dem Palast und alle palavern friedlich vor sich hin - ob es die Harley-Selbsthilfe-Fahrgruppe ist oder die Ducati-Enduristen. Selbst die BMW-Angestellten sitzen Probe auf der Honda Super Cub!

Generell ist die Szene hier ohnehin nicht wirklich rebellisch. Man findet natürlich die Symbolik: Totenkopf-Grafittis, Knochenbemalung auf den Helmen, Spinnen, Saurier, Haie und andere furchterregende Dinge als Deko auf Zweirädern und Fahrern. Manche Bikes sind auch martialisch hergerichtet, aber das heißt wenig. Meiner Beobachtung nach sind die allermeisten hiesigen Motorradler harmlose und umgängliche Gesellen, die keiner Fliege was tun (von denen auf dem Visier abgesehen). "Chapter" von Höllenengeln oder sonstigen Clubs habe ich hier auch noch nicht bemerkt...

Für den Beobachter dennoch alles hochspannende Sachen, die sich da abspielen. Beim nächsten Mal gibts Einblicke in die Seouler Filiale von "Deus ex Machina". Bis dahin gehabt Euch wohl und bleibt gesund!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#299 von Hondawolf , 14.10.2021 13:40

Und hier noch die zweite Ladung Fotos...


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Hondawolf
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus

#300 von Hondawolf , 17.10.2021 11:13

Tach, Gemeinde,

und hier wie angekündigt die Fortsetzung des Treff-Reports, der sich heute einer besonderen Einrichtung zuwendet - dem "Deus ex Machina" Seoul. Diese Marke nahm ihre Anfänge 2006 in Sydney, wo ein surf- und motorradbegeisterter Australier namens Dare Jennings mit dem Geld aus einem Firmenverkauf anfing, "Deus" als Klamotten- und Custom-Motorradmarke aufzubauen.

Mittlerweile gibt es Läden an exklusiven Standorten rund um die Welt (Los Angeles, Tokio, Mailand, Paris, Amsterdam, Ibiza, Biarritz und eben auch Seoul) und das Image könnte nicht besser sein: in den USA sind Kunden für die meist vom Mechaniker-Zauberkünstler Michael Woolaway aufgebauten Bikes z.B. Bruce Springsteen, Billy Joel und andere. Die Geschichte von "Woolie" ist übrigens eine echt spannende, wen es interessiert: https://powersport.motul.com/stories/rea...is-an-art-form/

Das Konzept an den Standorten geht meist so: Location in einem Trendviertel wird mit Café, schickem Ladengeschäft für die label-eigenen Klamotten und Accessoires sowie Präsentationsfläche für die Custom-Bikes ausgestattet, Parkplatz "Motorcycles only" davor und dann strömt die Kundschaft herbei, labt sich am Koffeingebräu, schlendert durch den Textil-Tempel und wirft danach die Mac-Books an, um genau das zeitnah in den sozialen Medien zu posten, gern auch mit Bildern vom gerade neu erstandenen Sweatshirt samt Käppi.

Hier in Seoul findet man den Laden im Stadtteil Hongdae, einem hippen und angesagten Viertel mit gefühlt Tausenden von Bars, Cafés, Kneipen und trendy Klamottenshops auf den von Studenten und anderen meist jungen Leuten bevölkerten Straßen und Plätzen.

Wenn man das "Deus" das erste Mal betritt, beeindruckt zunächst die minimalistisch-schicke und kreative Inneneinrichtung des Cafés. Diverse themenbezogene Wandillustrationen sind ebenso sehenswert wie die verspiegelte Treppe ins Obergeschoß, wo auch eines der Custom-Bikes zu finden ist. Ich hatte im Beitrag zum "Backyard Builder" die Kreation schon erwähnt, hier ist nun die stark überarbeitete Daelim CitiAce als Scrambler in gelb auch zu sehen. Schön und sehr passend dazu natürlich der Leitspruch an der Decke "In Benzin veritas".

Weiteres, zum Verkauf stehendes Motorrad im Laden ist eine Honda CR250M "Elsinore" (Näheres zu dieser Pretiose: https://en.wikipedia.org/wiki/Honda_CR250M). Für umgerechnet 11.000 Euro kann man dieses perfekt restaurierte Exemplar aus 1973 in die Garage heimführen. Im Klamottenabteil steht noch eine ebenfalls wunderschön hergerichtete Kawasaki W650 als Flattrack-Racer. Auch diese ist käuflich zu erwerben.

Höhepunkt des ganzen Ensembles aber ist die gläserne Konditorei, die direkt neben dem Café arbeitet und wo man zugucken kann, wie die Leckereien zusammengerührt werden, die man da kaufen kann. Die Erdbeer-Sahnetörtchen und das Tiramisu zum Beispiel sind geradezu zum Reinlegen.

Ihr seht: ein Ort, der durchaus zum Verweilen einlädt und wo es für Augen und Geschmackssinne genug Reize gibt, um einen verlängerten Nachmittag angenehm zu verbringen. Der Geldbeutel des Besuchers sollte angesichts dieser Verführungen allerdings gut gefüllt sein...

Bildeindrücke von innen und außen sind wie immer in diesem und dem nächsten Post enthalten. Bis zum nächsten Mal in diesem Kino, bleibt aufrecht und gesund!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

Angefügte Bilder:
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