Zitat von rued im Beitrag #274
Ich stör mich jetzt nicht so am Verhalten der anderen, aber ne BergischeLand- Tour habe ich auch schonmal aus den gleichen Gründen abgebrochen. Es sollte einem aber bewusst sein, das man selbst ein Teil dieser Situation ist....
Ich sehe das auch eher differenziert. Wenn viele - sehr viele! - Motorradfahrer auf einen Haufen kommen, erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit von Zwischenfällen bzw. falschem Verhalten. Mir ist natürlich bewusst, dass ich an "Invasionstagen", also den Tagen, an denen sich viele Menschen vor der Tür und auf den Straßen tummeln, mein Verhalten anpassen muss, weil das Gefährdungspotenzial einfach viel höher ist.
Ich lebe in einer Urlaubsregion, in die es neben Motorradfahrer auch viele Fahrradfahrer und Wanderer zieht, und muss auch auf den entlegensten Berg- und Waldstraßen mit Überraschungen rechnen. Das im Hinterkopf und mit dem Vorsatz der besonderen Vorsicht und einer angepassten Fahrweise kann ich zu einem "Teil dieser Situation" werden. Und die meisten Mit-Verkehrsteilnehmer scheinen auch so zu denken - insbesondere die Einheimischen, denen das Aufkommen motorisierter (und unmotorisierter) Zweiradfahrer an bestimmten Tagen wohlbekannt ist.
Und trotzdem: Das Risiko ist immens hoch, das Unbehagen fährt immer mit. Ein kleiner Prozentsatz von Chaoten, Träumern und Möchtegerns kann an diesen Tagen, auf die Gesamtzahl gerechnet, schon mehrere hundert Köpfe zählen. Ich in der Gruppe der defensiv fahrenden Normalos muss mir jetzt überlegen, ob ich mich da nicht ausklinke, um nicht mehr Teil der Situation zu sein, und genau das habe ich vor.
Möglicherweise bin ich es einfach gewohnt, an den meisten Tagen im Jahr "meine Ruhe" zu haben auf den Strecken, die ich gern und oft fahre. Der HSK ist alles andere als ein Ballungszentrum, in dem das von mir geschilderte Verkehrsaufkommen vielleicht der ganz normale Alltagswahnsinn ist.
Gruß
Jörg