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Motorleistung und Tourentauglichkeit

#1 von pleo , 20.04.2023 10:56

Habe meine NC noch nicht so lange - gebraucht eine S(A) gekauft, aber schon > 2.000 km damit gefahren.
Gedrosselt per Gasgriffbegrenzung - also "unten herum" identische Leistung und nur "oben raus" ist dann plötzlich Schluss.

Am Wochenende erstmals Langstrecke mit vielen Steigungen, Gegenwind...
Dabei fiel mir (als Flachland-Bewohner) erstmals auf, wie die an Steigungen und Gegenwind an Geschwindigkeit verliert!
Das kannte ich von früheren 50-PS-Moppeds nicht so!
(Intruder VZ 800 mit 53 PS zog BAB-Steigungen ("Kasseler Berge") gnadenlos mit 150 km/h hoch.
Auch der Verbrauch schien mir (auf der BAB hat man ja nix zu tun und achtet auf Bordcomputer und so) deutlich(er) erhöht.
4,6-5 l/100 km - bei 140 km/h dann rd. 5,5 l
Nun bin ich mit 195 cm zwar etwa größer, habe mich aber tlw. flach auf den "Tank" gelegt und keine Koffer/Topcase montiert, nur einen Rucksack getragen (der hat dann auch noch geschützt und gewärmt).
....obwohl ich sie mit Koffern + TC gekauft hatte....
Wie sind da eure Erfahrungen?
Verbraucht meine überdurchschnittlich?

Gefühlt ist die NC nur bis ca 100 km/h "kräftig", darüber wird es "dünn".
Ist das bei allen so normal - oder wird das ohne den Gaszugwegbegrenzer meiner gedrosselten Version dann durch "mehr am Kabel ziehen" kompensiert?
(meine ist von 2014, also noch nicht der neue, kräftigere Motor!)

Die tlw. kritisierte Sitzbankpolsterung habe ich auch nach 1-2 Stunden als unbequem empfunden - aber das steigerte sich dann nicht mehr (bis zum Ende der 4-5-stündigen Fahrt). Geht also sicher besser, empfinde ich aber nicht als wirklich "schlimm".
Besser als die vermeintliche (und im 1. Moment auch so empfundene) Komfortsitzbank zu meiner damaligen Triumph Bonneville.
(nur für einen Sommer, eine "classic bike Sommerurlaubsgruppenfahrt")
Mal sehen: werde evtl. damit zum Sattler (Schaulandt) gehen.

Ansonsten finde ich die NC ja schön handlich (komme eigentlich von "dickeren Bikes"), mag den Sound, die Beherrschbarkeit der Leistungsentwicklung .....


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#2 von r103 , 20.04.2023 11:19

Gasgriffbegrenzung ist eine sehr unprazise Drosselung. Ich fürchte da liegt das Problem. Wenn du offen fahren darfst, mach den Mist raus.
Damit bist du übrigens in allen Drehzalhbereichen begrenzt. Wenn du bei halber Drehzahl nicht Vollgas geben kannst fehlt dir da auch Drehmoment.


Mitdenken statt querdenken!


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#3 von Wini , 20.04.2023 12:03

Hallo pleo,
Hab eine NC X (Bj 14 + Begrenzung am Zug)
Bei 180 cm + 90 Kg + höherer Scheibe und zwei Satteltaschen max 160-165 km/h aufrecht sitzend.
(Möp zu sehen in meinen Tourenbildern)
Dann laufen auch 5,5l durch. Sonst im Schnitt 3,4.
Aber: AB Frankreich 130, Landstr. 80 ; Topspeed fahre ich nur selten, weil ein Großteil der AB bis Freiburg 120 ist.
Bergauf mit 120 bin noch nie gefahren. Wo auch??
Die Gasgriffbegrenzung hat keinen Einfluß auf den Verbrauch.Es wird ja am Sprit/ Luft-Gemisch nichts verändert,
egal ob mit oder ohne Anschlag.(im Gegensatz zur elektronischen Drosselung)
Eine Entdrosselung (wenn deine Fahrerlaubnis passt) muß eingetragen werden, und wie ich hier im Forum gelesen habe ist der Speedgewinn kaum merklich.
Grüße von
Wini


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#4 von NMEN , 20.04.2023 12:23

Warum ist die überhaupt über einen Anschlag gedrosselt?
Die 48 PS Variante ist über einen geänderten Ansaugstutzen und Mapping gedrosselt.


Grüße aus Schwabsburg, Nils


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#5 von Wini , 20.04.2023 12:43

NMEN
Das war 2014 eine zugelassene Leistungsreduzierung auf 35 KW (für den A2-Schein,
damalige EU Neufassung der Führerscheinstufung).
War beim Neupreis meiner NC von 6000€ inklusive.
Die heutigen Reduzierungen erfordern, soweit ich hier irgendwo gelesen habe, den zweifachen Eingriff.


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#6 von aGentleBiker , 20.04.2023 13:25

Naja 150km/h ist vielleicht nicht das übliche Tourentempo.
Ich persönlich reise selten mit mehr als 115-120km/h, und das schafft meine ungedrosselte NC mühelos.
Ja, bei Steigungen muss man evtl mehr Gas geben oder sogar zurückschalten, der 6. ist halt enorm lang übersetzt.
Ich fahre nahezu nie Autobahn. Aber so 140-150 Dauertempo könnten tatsächlich über 4l gewesen sein. Sonst bin ich definitiv eher so um die 3,8l auf 100 km.
Über 4,3 habe ich es noch nie geschafft, bin aber lediglich 1.70.
Wenn ich die mit meinen anderen Bikes vergleiche sage ich mal das meine NC so ab 135 müde wirkt. Hornet ab 180 ;) Freewind ab 115-120.
Allerdings durch die Übersetzung würde ich behaupten das die NC im sechsten bei 140 gefühlt besser als bei 100 zieht :D



 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#7 von thomas23 , 20.04.2023 17:23

moin, bei mir wurde vor 3 wochen eine gelbe kiste eingebaut - eine elektronische drossel auf 48 ps.
kostete € 240,-, plus einbau, plus eintragung in die papiere.
bis tempo 120 geht es sehr flott voran - danach weniger.
bei 160 ist schluss - nach navi gps 148.
reicht mir - darüber wird es eh ungemütlich - mein 400er peugeot satelis mit 33 ps war schneller - 157 nach navi gps.
selbst mein honda forza 350 läuft mit 29 ps 147 nach navi gps.
meist fahre ich gemütlich zwischen 85 und 110 km/h nach tacho - da sieht man was von der schönen gegend.
darum bin ich damit zufrieden und ganz happy.
fahre bald wieder mit dem moped nach norwegen - da ist meist 80 erlaubt.

ps: meine honda cb 500x mit serienmäßigen 48 ps lief 165 - nach navi gps 151.


grüße von thomas23 aus hude bei bremen
schaut doch mal rein:
https://www.youtube.com/channel/UCqTK4dT...7nLwxF-A/videos


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#8 von Wini , 20.04.2023 18:10

aGentleBiker
100 im 6ten?
Dann schau dabei mal auf den Drehzahlmesser.
Das max. Drehmoment liegt bei der aktuellen NC bei 4750 U/Min..die Höchstleitung bei 6250.....
Wini


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#9 von Unibike , 20.04.2023 19:45

@pleo
Ich glaube, dass das dir bei deiner ersten Langstreckenfahrt aufgefallene völlig normal ist. Gerade wenn du eine Gedrosselte aus 2014 hast wirst du das noch mehr spüren.
Also auf der Autobahn geht der Verbrauch sicher steil nach oben, weil Motorräder mit ihrer Übersetzung einfach nicht dafür ausgelegt sind, bei höheren Geschwindigkeiten sparsam zu fahren.

Also die NC ist sicher ein sehr sparsames alltagstaugliches Bike, das auch für die große Reise geeignet ist. Leistung???
Erst gestern kam ich wieder einmal mit einem Kollegen ins Gespräch, der sich im vergangenen Jahr eine Honda PCX (125er) zum Pendeln zugelegt hat. Wir führten ein Gespräch über die 125er und nachdem ich seit 2015 eine Suzuki Van Van RV 125 habe, konnte ich in dem Bereich schon viel Erfahrung sammeln. Der Höhepunkt meiner Reiseerfahrung mit der 12 PS starken 125er war sicherlich meine Nordkapreise 2019, welche mich in 3 Wochen 9.200 km von Innsbruck über die schönsten norwegischen Straßen der Küste entlang zum Nordkap und noch weiter (Hamningberg) und retour führte. Leistung habe ich während der ganzen Reise nicht vermisst.
Ich hatte Seitenkoffer montiert, Alukoffer mit einer großen Angriffsfläche für den Wind, das machte sich beim Verbrauch schon bemerkbar. Die Aufenthalte bei der Tankstelle bei einem 6,8 Liter großen Tank waren zahlreich.

Ich fahre die 125er noch heute gerne und unbeschwert. Nun habe ich seit vergangenem Jahr zusätzlich die NC (RH09). Ich genieße das Fahren mit ihr, Vollgas zur Beschleunigung brauche ich dabei nicht. Die längste Fahrt bisher war ein SS1600K (Schnaps- und andere Kilometerstände..... (6)). Ich nutzte dabei die Tankpausen für die Erholung durch Bewegung. Die Bewegung war wichtig, da Knieschmerzen meine größere Sorge waren, dem Popo machte das Sitzen nichts aus.

Wenn du mit der Leistung deines Bikes zufrieden bist, dann passts. Ansonsten könntest du die Drosselung aufheben lassen, dir eine stärkere NC, oder überhaupt ein stärkeres (größeres, für deine 195 cm) Motorrad (NT1100?) zulegen.
Um es abzuschließen: Oft braucht man gar nicht mehr Motorrad als eine 125er, eine 250er oder eben eine 750er.

Paul


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#10 von NMEN , 20.04.2023 20:04

Ich fahre ja eine 2013er in 48 PS-Werksausführung (also ohne obskure Nachrüstdrosseln).
Da kann ich das oben geschriebene Verhalten nicht nachvollziehen.
Auf der A63 von Lautern nach Mainz gibt es aber einen Berg, an dem sie im 6. Gang und Vollgas langsamer wird. Zum Tempo halten drückt man dann einmal auf "Minus". Die Kiste erreicht nämlich auch im fünften Gang die vmax.
Allerdings weiß ich nun nicht, ob die Getriebeabstufung bei der manuell geschalteten anders ist.

Für lange Touren, die ich prinzipiell fast komplett auf der Landstraße fahre reicht die Leistung vollkommen aus, solange man im legalen Bereich bleibt. Wenn es kurvig wird, muss man halt mal zeitweise in "S" fahren.


Grüße aus Schwabsburg, Nils


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#11 von Michael , 20.04.2023 21:42

Ich hatte mit Lukas zu seinen 125er Zeiten auf unseren Touren auf Landstraßen eigentlich immer Verkehr vor uns und nur selten von hinten. Klar, mehr ist immer spaßiger und auf der Autobahn (gaaanz selten mal ein kleines Stück) fehlt schon was, aber absolut gesehen - früher hatte ich bei nominell 4 PS weniger noch einen ganzen Golf um mich herum...


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#12 von oeme , 20.04.2023 21:56

@pleo
Modus ein:
"Ob ein Fahrzeug "Tourentauglich" ist, hängt wahrscheinlich im wesentlichen vom Pflegezustand ab!
Da es Menschen gibt, die mit dem Fahrrad die Welt umrunden, oder mit 'ner 50er Vespa in 12 Tagen 3000 km abspulen,
wage ich es mich soweit aus dem Fenster zu lehnen, dass ich behaupten möchte, dass jedes Fahrzeug Tourentauglich ist!"
Modus aus

Deine NC ist es auf alle Fälle!!!

...und den Rest haben ja meine Vorschreiber schon auf das Trefflichste erläutert!!!

Sei unbesorgt und genieße das Leben


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#13 von Lorenz , 20.04.2023 22:07

Hallo,

ich finde auch die NC ist von der Leistung her nicht gebaut für die Autobahn. Es heißt ja auch 'Autobahn' und nicht 'Motorradbahn'. Die NC ist ein sehr guter Tourer auf der Landstraße. Von Flensburg bis Südtirol bin ich 4 Tage unterwegs. Fast nur auf den schönsten Motorrad-Mitelgebirgsstraßen. Aber immer mit viel Spaß.

Lorenz


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#14 von pleo , 21.04.2023 10:30

Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!

@Lorenz
Hallo aus und nach Schleswig-Holstein!
Ich habe ja auch schon solche Touren wie von Dir beschrieben gemacht.
Aber wenn ich nur zum 1-2-Tagesbesuch (aus Elmshorn) nach Köln oder Aachen fahre, will ich einfach nur ankommen.
Ebenso, wenn es nach Südfrankreich gehen soll - der "Rest" ist mit dem Auto unterwegs - will ich einfach nur "ankommen" und spule dann eben BAB-km ab.
So zügig wie vernünftig möglich.
Natürlich fühlte sich meine NC bei 110-120 wohler als mit > 130....
Der Rückweg bei Regen: da will man dann nur noch schnell wieder zuhause ankommen.

@Paul
Hallo Namensvetter!
;-)
Ich bin ja viele Jahre auch nur mit 17 PS gefahren: 17 Jahre MZ 250, später noch rd. 10 Jahre Suzuki GN 250 (für die Mitnahme nach Südfrankreich - aber eben auch für alle Nahbereichs- & Berufsverkehrsfahrten). Da ging auch alles.... aber man hatte auch nicht mit "mehr" gerechnet. Auch da ging der Verbrauch hoch, wenn man BAB-Dauer(fast)vollgas fuhr.
(Beruflich die rd. 70 km nach Kiel oder 35 km nach Hamburg, privat die Familienbesuche rd. 300 km nach Bielefeld/Gütersloh: da will man immer einfach nur ankommen, da geht es nicht darum, die Fahrt zu genießen - auch wenn das trotzdem viel Spaß machte)
Mit der VanVan so lange Fahrt: Respekt!!!

Bei meiner ist es wirklich die Gasgriffbegrenzung (Gutachten war mit dabei) - und ja, ich habe die Lizenz für alle Leistungsklassen (alten "Klasse 1").
Da müsste ich (nach Entfernung) nur den Eintrag ändern/löschen lassen.
Hmmmm....

Eigentlich hätte ich ansonsten mit Koffern fahren können(wollen), hatte das wegen Windwiderstand nicht gemacht.
Habe sowohl dicke 40l-Teile als auch die schlanken (ca 20 l).
Das riesige TC (mein Freund fährt nur mit Mini-Seitentaschen aber dafür TC) würde ich wohl nur im 2-Personenbetrieb verwenden: da kommt es auf Stauraum an, bietet eine "Rückenlehne" und erzeugt keinen zusätzlichen Windwiderstand.

Früher im Berufsverkehr (s.o.: 17 PS) immer mit TC gefahren um Regenkombi usw. immer dabei zu haben.
Heute würde ich das im Solobetrieb für strömungsmäßig ungünstig halten.

Habe mir erstmal Schutz"blech"verlängerungen bestellt, damit man nicht so "eingesaut" wird.
Die kurzen mögen "hübsch" sein, bieten aber eindeutig zu wenig Praxis-/Alltagstauglichkeit.
Nemo-Kettenöler wird folgen.

Habe bemerkt, dass ich mit der NC zurückhaltender fahre.... erzieht sie einen dazu?
;-)
Zuvor mit BMW F650 ja auch nur gut 50 PS gehabt, aber die ging (mit dem 1-Zylinder) "aggressiver". sportlicher zu Werke und man fuhr eher permanent "am Gas".

Werde mich also reisemäßig auf niedrigere Geschwindigkeiten einstellen (müssen) - nicht mehr mit 130+ Dauertempo planen.


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#15 von aGentleBiker , 21.04.2023 13:16

Zitat von Wini im Beitrag #8
aGentleBiker
100 im 6ten?
Dann schau dabei mal auf den Drehzahlmesser.
Das max. Drehmoment liegt bei der aktuellen NC bei 4750 U/Min..die Höchstleitung bei 6250.....
Wini


Richtig, bei 100 ist sie eher noch im Drehzahlkeller, aber bei 140 ist der Luftwiderstand doch wesentlich höher.

@Unibike ich wollte mir als Drittmoped auch so eine 125er zulegen, leicht geländegängig, aber das Angebot ist sehr klein und die Preise hoch. Mein Favorit war eine Yamaha TW125, aber bei einer Probefahrt im Odenwald fuhr die Kiste bei einer kleinen Steigung gerademal 60. Vielleicht hätte ich nicht mit der 900er Hornet zur Probefahrt kommen sollen, fand das dann doch zu frustrierend . Und dann der Preis: für weniger Geld habe ich eine 650er Suzuki dann gekriegt, wohl etwas geländegängiger als die TW und mit 48PS sogar recht üppig motorisiert, nur halt mit 180kg doch wesentlich schwerer als eine 125 und wohl durstiger.



 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#16 von Rolling Rambo , 21.04.2023 16:35

Bitte bedenken, der Rucksack erhöht den Luftwiderstand, da die Luft nicht mehr herum gleitet


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#17 von Yeti , 27.04.2023 00:21

Tourentauglichkeit hat meines Erachtens nicht so viel mit der Motorleistung zu tun. Entscheidender sind die Sitzposition und noch mehr die Zuladung. Sicherlich wird man mit einer Goldwing oder einem ähnlichen Tourendampfer auf der BAB schneller sein können, als ich mit meiner NC 700, andererseits möchte ich so ein Dickschiff unterwegs aber auch nicht über enge Passtrassen wuchten müssen.

Sicherlich ist auch ein Sportler schneller, aber da wird in der Regel das Gepäck zum Problem. Was ist also wirklich tourentauglich? Für mich muss die Sitzposition auf langen Strecken angenehm sein. Darüber hinaus muss die Zuladung ausreichend sein, also mindestens 180 kg und das Gepäck muss sich sicher befestigen lassen. (Koffer, Tankrucksack und Gepäckrolle) Also bleiben eigentlich nur Reiseenduros/Adventurebikes Sporttourer und Nakeds übrig.

Da ich gerade bei langen Strecken Geschwindigkeiten von 110 bis 130 bevorzuge, bin ich mit der NC passend motorisiert. Ich könnte mir aber auch vorstellen, mit beispielsweise einer Enfield Meteor 350 ans Mittelmeer aufzubrechen. Ich will die Reise genießen, denn unter Zeitdruck würde ich stets das Auto nehmen.

Eines ist aber auch klar: Mal vom Motorradtyp ganz abgesehen, muss aber auch der, der draufsitzt, tourentauglich sein. Wer schon.nach 150 Km eine längere Pause benötigt, der sollte es lieber bei Kurztrips belassen.

Übrigens war mein Tagesrekord die Rückfahrt an einem Tag vom Comer See zurück nach Hannover nur mit Tankpausen auf einer 250 er Kawasaki mit 17 PS.

Mein Fazit: Es braucht weder 100 PS noch 1000 ccm, um tourentauglich zu sein. Zwar muss man seine Erwartungen an das Bike, das man fährt anpassen und es kann auch nicht schaden, die Tagesetappen entsprechend anzupassen, aber ich war letztes Jahr mit meiner wirklich nicht übermotorisierten Suzuki UK 110 für ein verlängertes Wochenende auf Fehmarn und sogar das hat Spaß gemacht.

Grüße vom Yeti


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#18 von Unibike , 27.04.2023 06:37

Dem kann ich nur zustimmen. Die Sitzposition, Zuladungsmöglichkeit von Gepäck und Zustand des Motorrads bestimmen meines Erachtens nach die Tourentauglichkeit. Die Leistung ist nicht so entscheidend.

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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#19 von Boris.St , 27.04.2023 09:12

Ich hatte mal an anderer Stelle zur "Leistungsfrage" respektive Tourentauglichkeit der NCs geschrieben:

"Ich verweise auf meine Erfahrung -- ich glaube, ich hab das mal geschildert, sogar mit Bild --, was Urlaub angeht: 1977, Honda Dax 50, 2,5 PS, zu zweit darauf mit Campingausrüstung von Frankfurt in die Bretagne und heil wieder zurück. Unglaublich viel Spaß gehabt. Mir jedenfalls erzählt keiner mehr irgendwas vom lahmen Pferd, was ich mindestens an Motorleitung brauche, um gescheit irgendwohin reisen zu können."

Dem kann ich noch Folgendes hinzufügen, was ich damals nicht berücksichtigt habe, was aber trotzdem relevant ist, die Tourentauglichkeit betreffend:

Gerade angesichts der Erinnerung an diesen damaligen Riesenspaß bei diesem Dax-Abenteuer wird mir klar, dass die Tourentauglichkeit der 'oberen Hälfte des Motorrades' entscheidend sein sollte: Bin ICH tourentauglich mit dem Fahrzeug, das mir zur Verfügung steht?

Uns sind damals in Frankreich Jungs aus dem Ruhrpott begegnet mit Garelli Bonanzas und ähnlichen Mofas, die nach Südfrankreich unterwegs waren. Wenn man jung ist und so etwas als Abenteuer sieht, dann geht es eben. Und zwar mit jeder Menge Spaß.

Im fortgeschrittenen Alter, wie viele von uns hier es heute sind, stellen sich womöglich ganz andere Fragen bezüglich der Tourentauglichkeit:

Ist mein Motorrad geeignet, dass ich die damit gefahrenen Kilometer von der Krankenkasse als Kur (oder Reha-Maßnahme für 'Rücken') bezahlt bekomme?

Bekomme ich die geriatrische Sitzhilfe irgendwie auch als Sitzbank für mein Motorrad?

Stützräder für die Langsamfahrt und Hüfthebehilfen zum Auf- und Absteigen? Usw. usf.

Was ich sagen will: Im Grunde ist jedes Motorrad tourentauglich. Es kommt darauf an, was der Fahrer damit erreichen will und wie er das Gerääät zweckdienlich hierfür einrichten kann.


Gruß, Boris


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#20 von aGentleBiker , 27.04.2023 13:12

Dem stimme ich zu, ich bin ja quasi der Grünschnabel & Späteinstieger unter euch, aber auch ich bin diese Erfahrung reicher.
Mit der NC 2 Tage mit jeweils 8 Stunden im Sattel ... da tat mir nicht nur der Arsch, Knie, Handgelenke weh - danach ist mir wochenlang ständig die linke Hand eingeschlafen und Lust auf weitere reisen erstmal vergangen.
Dabei empfand ich die NC immer Top, während ich nach 3 stunden Hornet schon meist genug hatte :D
Und dann denke ich noch zurück an den Spanier im Schwarzwald auf seiner Ducati Panigale mit Gepäckrolle - uffff!!!!!



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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#21 von Volvia , 27.04.2023 21:19

Na, nach 8Stunden Fahrt ist auch im PKW das Limit erreicht.LKW Fahrer müßen schon die Lenkzeiten beachten.Mir soll das Motorradfahren Spaß bereiten.Da teile ich mir die Touren ein.Zum Treffen in Bebra sind es Landstraße auch 5 Stunden. Werde ich mir gut einteilen.


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#22 von aGentleBiker , 28.04.2023 10:08

Die 8 Stunden sind natürlich mit Pausen... Aber mein ehemaliges Auto war ein Ford S-Max Automatik, da konnte ich tatsächlich über 11 Stunden mit Tankstops am Stück fahren und war danach natürlich Müde aber jetzt ohne Leiden.



 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#23 von Scootertourist , 28.04.2023 10:57

Hi,

8 Stunden auf dem Motorrad / Roller sind problemlos machbar. Mit Pausen natürlich. 12h im PKW sind auch kein Problem, natürlich auch mit Pausen, aber da muss dann auch der flow stimmen, es muss also fließen. und der Urlaub muss hinter einem liegen.
Ein Bekannter, kurz vor der Rente, fährt mit dem Mofa nach Ungarn, 900 Km. Mit dem 50er Roller problemlos möglich, sind 2 Tage.
2011 bin ich mit dem kleinen 125er Roller einmal durch oder um Deutschland gefahren. 3500 km in 7 Tagen. Früh gegen 08:00 Uhr immer los und gegen 15:00 Uhr die Campingplätze gesucht. Ging auch, da hatte ich keinen Druck.
Das gegenteil war 2018 im August. Ich war mit einem Bekannten in Oberaudorf bei Kiefersfelden unterwegs und wir mussten in der Woche innerhalb eines Tages im Riesengebirge, in Spindlermühlen sein. Es gibt auf dem weg keine Autobahn, nur das AKW Temelin ;-) 600 Km gute und weniger gute Landstraßen. Wir haben dann immer die Motorräder getauscht, so dass die Druckstellen abwechseln konnten. 08:45 Uhr los und mit ganz wenigen Pausen 19:30 Uhr da.

Nach Bebra habe ich immer rund 8h gebraucht, über Landstraßen. Passt auch mit dem 50er schnitt mit Pausen. Nur das letzte Jahr war die Hölle. Wie immer gegen 06:00 Uhr früh los, aber ab 10:00 Uhr blies nur noch der Haartrockner von vorn. 38°C Außentemperatur waren gemeldet. Furchtbar, das schlaucht dann richtig. ich glaube ich hatte beide 1,5l Flaschen Wasser weg als ich ankam..... Als Ausgleich hatte es Tags drauf ordentlich geregnet und nur noch 20 Grad.

Viele Grüße, Alex


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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#24 von Urbi , 28.04.2023 11:58

Deswegen überlege ich meine Tagestouren genau, Wettervorhersage inklusive. Fahre ich auf bekannten Strecken, habe ich meist einen Schnitt um die 50 kmh, ist die Landschaft neu für mich unbekannt und sehenswert, so reduziert sich mein Schnitt, auf 40, oder 30 kmh.
Daher sind meine Tagesetappen meist nur 250 km.
Anders wenn ich eine längere Strecke vorhabe, meist plane ich dann einen Mix aus Autobahn und Landstr. Nächste Woche fahre ich 620 km nach Bohmstedt, 370 km bis kurz hinter Bremen und dann eine schön geplante Strecke mit vielen kleinen Straßen 250 km mit 2 Fähren .
Auf der Autobahn rechne ich meist mit einem Schnitt von 100, bei Trockenheit, auf der Landstr.40 bis 50 im Schnitt, das wären dann mit Fähre und Pausen 9,5 Stunden. Da ich gegen 15.00Uhr ankommen möchte fahre ich dann um 5 Uhr los.
Einziger Nachteil bei dem frühen Start, es sollen dann nur 5 Grad sein, also muss man Platz in der Packtasche lassen um den dicken Pullover zu verstauen, falls nötig.
Wenn ich alleine fahre, komme ich mit meiner Zeitrechnung meistens gut hin, anders ist das in der Gruppe, Zigarette, Toilette essen trinken, immer ist was, oder am schlimmsten, einer fährt mit halbvollen Tank los. Deswegen fahre ich längere Strecken, die mit 72 auch sicher anstrengender sind als mit 40 oder 50 Jahren gerne alleine. Da ist man Herr über seine Zeit. Trotzdem fahren wir auch öfters in der Gruppe aber da meist nur Tagestouren


Freiheit ist nicht nur für John Wayne ,oder Peter Fonda , da !


 
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RE: Motorleistung und Tourentauglichkeit

#25 von Michael , 28.04.2023 13:07

Gemütlich sind 250 - 300km am Tag auf Landstraßen gut machbar. Ab und an treibt es mich von Bremen nach Mainz, das sind 500+ - geht, ist aber grenzwertig und längere Pausen sind dann nicht drinnen, viele kleine eben. Ist auch Spaß, aber nix für zwei Tage hintereinander.


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