Moin.
Vor einigen Tagen habe ich mir Gedanken zu dem Theater an der Nordhelle im Märkischen Kreis gemacht. Weil es insgesamt den Boden der Sachlichkeiten und Tatsachen verlassen hat, könnte man dazu auch Posse sagen. Was dort abgelaufen ist, kann man u.a. in einigen Youtube-Filmchen sehen. Es ist symptomatisch: Streckensperrungen für Motorradfahrer haben einen hohen Streufaktor, es werden immer mehr, in immer kürzeren zeitlichen Abständen. Meistens Schnellschüsse seitens der Städte u. Gemeinden, die ebenso schnell wieder aufgehoben werden (müssen), trotzdem sehr ärgerlich.
Dem gegenüber die eigenen Erfahrungen:
Ich bin leidenschaftlicher Wandervogel. An manchen schönen Tagen kann man die Waldruhe kaum bis gar nicht genießen. Die Wälder und Täler hallen wieder vom Dröhnen stark beschleunigender Motorräder. Will man mal eine Straße überqueren, muss man höllisch aufpassen. Die Verursacher dieser Lärmorgien hört man nämlich erst, wenn sie an einem vorbei geschossen sind, so mit 130 und mehr Sachen. Sie sind buchstäblich überall, wo es guten Asphalt und der Kurven viele gibt. Diese Fahrer treten meist in Gruppen auf, fahren Bückeisen oder leistungsstarke Nakeds mit Kennzeichen aus den flacheren Gegenden NRWs und verwechseln in der Regel schnell mit gut. Sorry, wenn ich das so sage, aber die dürfen meinetwegen alle Daheim bleiben.
Der Motorradlärm insgesamt hat zugenommen. Selbst auf der heimischen Terrasse, einen guten Kilometer von stärker frequentierten Durchgangsstraßen entfernt, herrscht an schönen Wochenendtagen ein permanentes Motorengebrummel vor, mit gelegentlichen Beschleunigungsausreißern in erster Linie von kreischenden Vierzylindern und nervtötenden Fehlzündungen diverser (vieler!) HDs. Wenn man als Nicht-Motorradfahrer beginnt auf sowas zu achten, anstatt darüber hinweg zu hören, könnte man sich in einen Blutrausch hinein steigern. So. Und dann wohnt man direkt an der Straße der Biker-Begehrlichkeiten ... Problem ...
Auch, wie sich manche Motorradfahrer benehmen, sehe ich als Problem. Das ist mitunter zum Fremdschämen, besonders, wenn man selbst gerade auf dem Bock sitzt. Allein der gestrige Ausflug mit meiner Frau hatte gleich mehrere unschöne Momente. Überholen in unübersichtlichen Kurven (durchgezogene Linie, Tempo 50-Zone), nebeneinander fahrend mit deutlich über 100 km/h (uns entgegen kommend), dichtes Auffahren mit "Lichthupe" (starkes "Herumwedeln" inkl.), Gruppenfahren mit quasi nicht vorhandenen Sicherheitsabständen, Fahren in Shorts u. T-Shirt (mehrfach beobachtet), Wheelie an der Ampel vor der Eisdiele (schmale Straße, viele Kinder), starkes Beschleunigen, sobald am Ortsausgang das gelbe Schild sichtbar wird, überholen trotz entgegen kommendem Verkehr ...
Wenn ich meinen gestrigen Ausflug so hernehme, hatte ich doch eine erkleckliche Ausbeute an Fehlverhalten, komprimiert auf 2 1/2(!) Stunden. Dem gegenüber in dem Zeitraum kein Autofahrer, der mir unangenehm aufgefallen ist. Mir welchen Eindrücken von Motorradfahrern die wohl alle ihres Weges gefahren sind? Mein persönliches Fazit, schon öfters gezogen: An so schönen Tagen wie im Augenblick bleibt die X doch besser in der Garage. Dann muss ich mich nicht ärgern über diese anscheinend doch nicht so dünn gesäten Biker-Vollpfosten - eben die, die für Streckensperrungen und besondere Tempolimits für Motorradfahrer verantwortlich zu sein scheinen. Sind.
Gruß
Jörg