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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#176 von Scootertourist , 30.05.2020 20:36

Zitat von DiegoMG im Beitrag #173
Auch das zu schnell Fahren mit 21km/h innerorts wurde für mein Verständins mit Fahrverbot falsch angegangen. Das sind auf meinem Tacho nach Abzug von Toleranz und Tachoabweichung rund 80 Sachen auf dem Tacho. Es gibt für mich absolut keinen Grund, warum man das durchgehen lassen sollte, aber evtl. eine Existenz beim ersten Mal zu zerstören geht mir auch zu weit. Dem reichen Schnösel ringt das auch nur ein Lachen ab - dann lässt man sich halt vier Wochen fahren oder man fliegt nach Hawai... Es muss 800€ kosten, zweiter Verstoß innerhalb zwei Jahren , dann 1600€ und Lappen für 3 Monate weg, dritter Verstoß 5000€ und Lappen weg, nach einmem Jahr MPU, keine Möglichkeit, sich frei zu kaufen - und Ruhe ist.

Das ist für mich der Unterschied zwischen (vielleicht) einem Versehen (oder einem Ausrutscher) und es nicht kapieren wollen. Könnte man auch für Kravallos einführen.



Hi,

wie sieht es aus wenn man innerorts mit 60 Km/h geblitzt wird, sollte man das auch so extrem ahnden?

Viele Grüße, Alex


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#177 von Boris.St , 30.05.2020 22:24

Das Problem ist doch einfach dieses:

1. Ich kann mir schon einen realistischen Fahr- und Standzyklus vorstellen, bei dem taugliche Lautstärkemessungen vorgenommen werden können. Das könnte man, d.h. Fachleute könnten das ja ausformulieren. Den müssen dann alle lieferbaren Motorradmodelle absolvieren, wenn sie die Typzulassung für Deutschland erhalten wollen. Das Ergebnis wäre dann: Definiert man vernünftige Grenzwerte, erhält man menschenverträglich leise Motorräder. So weit, so gut der optimale Fall.

2. Welche Handhabe gebe ich jetzt Polizisten, damit sie Grenzwerte bei Kontrollen vor Ort überprüfen können. Denn bei einer Kontrolle am Ort X haben sie ja keine definierte Messstrecke zu Verfügung, die der Typzulassungs-Messstrecke entspricht. Welche justiziablen Messwerte sollen Polizisten ermitteln?

- Wir wissen doch, dass der jetzt geltende Wert für das Standgeräusch (U.1 bei U.2) nicht realistisch aussage- und vergleichsfähig ist. Er ist aber halt einigermaßen zuverlässig messbar.
- Der Fahrgeräusch-Wert mag irgendwo halbwegs realistisch sein, ist aber 'en route' kaum messtechnisch kontrollierbar, zumindest wahrscheinlich nicht rechtssicher.

Bestandsschutz:

Bestandsschutz muss m.E. gewährleistet bleiben, denn was heute eine Typzulassung bekommt, kann morgen diese nicht entzogen bekommen, nur weil sich irgendwelche Bestimmungen geändert haben. Man stelle sich verfallenden Bestandsschutz im Immobiliensektor vor: fast alle Ein- und Mehrfamilienhäuser, die bis in die Achtzigerjahre hinein gebaut wurden, müssten inzwischen abgerissen werden, weil sie mindestens den heutigen Bauvorschriften nicht mehr genügen. Völlig undenkbar.

Könnte man Bestandsschutz nur auf Hersteller-Originalausstattungen beschränken? D.h. es würden im Nachhinein E-Nummern und ABEs von Fremdzubehör für ungültig erklärt. Hmmm... ich glaube kaum. Vielleicht wäre so etwas genau in dem Moment machbar, wenn ein Motorrad den Besitzer wechselt? Nach aktueller Rechtslage nicht mehr zulassungsfähige Fremdzubehöre dürfen ab einer Neuzulassung nicht mehr angebaut sein. Was, wenn der Vorbesitzer das Originalteil nicht mehr hat? Es gibt ja keine Vorschrift, Originalteile aufzubewahren. Noch ein neues Gesetz? Aber auch da gälte der Bestandsschutz. Man dreht sich im Kreis...

Das Dilemma ist also:

Die Anwohner und Ausflügler In Ortschaften und an beliebten Strecken (letzten Endes auch wir vernünftigen Fahrer) wollen weniger Lärmbelästigung durch laute Fahrzeuge (nicht nur Motorräder). Und zwar jetzt gleich, nicht erst in 15 Jahren. Zusätzlich wollen die zuständigen Kreise und Länder geringere Unfallzahlen. Ganz nebenbei haben sie ja auch eine gewisse Fürsorgepflicht für den Straßenverkehr.

Zeitnahe technische Lösungen sind aus o.g. Gründen nicht machbar, bzw. führen nicht wirklich zum Ziel. Das schätze ich jedenfalls so ein. Am Ende landet das alles wieder vor Gerichten, führt zu Protesten und Boykotten, aber nicht zu einer besseren Gesamtsituation.

Die Beseitigung des Lärmproblems ist nur mittel- oder langfristig zu erreichen, und zwar über ein wirkungsvolles Messverfahren, das alle Typzulassungen für Motorräder in Deutschland betrifft. EU-weit wird das nicht hinzubekommen sein, aber das denkbare Problem mit "Grauimporten" sollte sich leicht lösen lassen.

Zusätzlich könnte ich mir Folgendes als gesetzliche Rahmen vorstellen:

Auspuffanlagen sind als integrales System zur Abgasemission zu betrachten, das wesentlichen Anteil an der Geräuschemission eines Kfz hat. Von daher sind Eingriffe in dieses System grundsätzlich nicht zulässig. Die einzigen zulässigen Öffnungen dürfen die Eintrittsöffnungen an Zylinderausgängen in die Krümmer und die Ausströmöffnungen am Ende des Endschalldämpfers sein.
Das wäre das Ende jeglicher Klappen und auch der Fremd-Endschalldämpfer. Darin sehe ich gar kein Problem.

Damit bekäme man die zukünftigen Modellgenerationen in den Griff. Den Bestand allerdings nicht.

Ich schätze, hier helfen in betroffenen Regionen bis auf Weiteres nur:

1. zusätzliche Euros auf Kreis- Kommunen- oder Landesebene für massiv verstärkte Kontrollen an neuralgischen Strecken
2. Einbrems-Maßnahmen zur Beruhigung der Verkehrssituationen - also deutliche Tempolimits (für alle Kfz!) plus entsprechende Kontrolltechnik
3. ...in Verbindung mit schmerzhaften Bußgeldern
4. Ganz besonders attraktive Heizstrecken gehören zusätzlich straßenbaulich "uninteressant" gemacht


Gruß, Boris


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#178 von Urbi , 30.05.2020 22:59

Kann Dir voll zustimmen, alles Andere ist unfair und wie ich glaube hält das auch einer juristischen Überprüfung in Deutschland nicht stand.
Wenn das mit der Aufhebung der Streckensperrungen einhergeht hätte das meine Zustimmung und wär ein gangbarer Weg.


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#179 von Urbi , 30.05.2020 23:14

Zitat von Scootertourist im Beitrag #176
Zitat von DiegoMG im Beitrag #173
Auch das zu schnell Fahren mit 21km/h innerorts wurde für mein Verständins mit Fahrverbot falsch angegangen. Das sind auf meinem Tacho nach Abzug von Toleranz und Tachoabweichung rund 80 Sachen auf dem Tacho. Es gibt für mich absolut keinen Grund, warum man das durchgehen lassen sollte, aber evtl. eine Existenz beim ersten Mal zu zerstören geht mir auch zu weit. Dem reichen Schnösel ringt das auch nur ein Lachen ab - dann lässt man sich halt vier Wochen fahren oder man fliegt nach Hawai... Es muss 800€ kosten, zweiter Verstoß innerhalb zwei Jahren , dann 1600€ und Lappen für 3 Monate weg, dritter Verstoß 5000€ und Lappen weg, nach einmem Jahr MPU, keine Möglichkeit, sich frei zu kaufen - und Ruhe ist.

Das ist für mich der Unterschied zwischen (vielleicht) einem Versehen (oder einem Ausrutscher) und es nicht kapieren wollen. Könnte man auch für Kravallos einführen.



Hi,

wie sieht es aus wenn man innerorts mit 60 Km/h geblitzt wird, sollte man das auch so extrem ahnden?

Viele Grüße, Alex




Das ist doch total an der Realität vorbei, ich Bettel doch nicht für Strafen ,härter als in der Schweiz, ich bin mit so einigen Schweizern befreundet und keiner von denen befürwortet das, vor allen Dingen das es keine Karenz gibt und man auch für die kleiste Übertretung empfindlich zur Kasse gebeten wird.
Sie hassen es , Sie hassen das kleinkarierte Behörden Gegängel. Sie lieben Ihre Schweiz und leben sehr gerne da, bis auf die Unerbittlichkeit der Sanktionen und Strafen im Verkehr. Sie wünschen sich die gleiche Unerbittlichkeit gegenüber so manchem Straftäter und ärgern sich das jemand der einen Krankenhausreif geschlagen hatt,mit einer geringeren Strafe davonkommt, als einer der 50kmh zu schnell gefahren ist. Da ist viel Verbitterung


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#180 von DiegoMG , 31.05.2020 01:18

@Scootertourist: Ich kann dir schreiben, dass aufgrund einer Bürgerinitiative für eine Ortsumgehung unseres- und eines benachbarten Dorfes über mehrere Wochen eine Messstudie (ich glaube durch Straßen.NRW, weil Bundesstraße) gemacht wurde. Hierbei kam heraus, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei uns im Dorf bei knapp 60km/h innerorts liegt.

Irgendwie scheinen Durchfahrer(innen) bei uns außerdem zu denken, dass die Geschwindigkeitsregeln besonders dann nicht mehr gelten, wenn es dunkel wird. Und ab morgens um vier scheinen die LKWs direkt durch unser Schlafzimmer zu fahren. Nicht weil es LKWs sind, sondern weil die Abrollgeräusche eines LKWs sich bei 10km/h mehr, im Bereich 50/60km/h, nahezu verdoppeln (hierüber gibt es auch Studien -> Google Co.). Damit dieses Argument "warum wohnst du denn dann da, usw..." nicht kommt: wir haben das Haus '98 selbst gebaut. Zu der Zeit war diese Durchfahrt eine verschlafene Provinzbundesstraße und keine Mautausweichstrecke als Tangente zwischen A1, A2 und der A44.

Ob ich härtere Strafen bei über 60km/h will? Klares ja. Bis 10 zu schnell passiert vielleicht jedem mal und es kann kein Vorsatz unterstellt werden. Über die lächerlichen 50€ (11-15 zu schnell) oder 70€ (16-20 zu schnell) lacht doch fast jeder und die gehen bereits am nächsten Tag wieder zur Tagesordnung über. Es soll mir gerne jemand ein stichhaltiges Argument entgegenbringen, warum es notwendig ist, innerorts 61 (echte km/h) oder mehr zu fahren. Ich fahre seit 35 Jahren, in Teilen meiner beruflichen Karriere bis 65.000km pro Jahr. Keiner kann mir glaubhaft erzählen, dass er aus versehen 69km/h anstatt 55 auf dem Tacho hatte. Ist offensichtlich irgendwie zum Kavaliersdelikt mutiert.

@Urbi: Da du meinen Beitrag mitzitierst, nennst nennst du 80km/h innerorts auf dem Tacho eine "kleinste Übertretung". OK, da habe ich nichts weiter dazu zu schreiben...ich kann dir aus meinem weiterem Umfeld jemanden nennen, der hat einen anderen Krankenhausreif geschlagen und zwei Jahre dafür gesessen...Ich kenne auch Leute aus der Schweiz. Die fahren alle sehr regelkonform. Ob das wohl an den dortigen Strafen liegt? - wer weiß...wahrscheinlich kenne ich nur die falschen Leute.

Um zum ursprünglichen Thema zurück zu finden: Ich habe auf der Utube Videos "Achtung Kontrolle" gesehen. Da wurden Motorräder mit der Nahfeldmethode gemessen und die E- Nummer geprüft. In zwei Fällen die ich angesehen habe, mussten die Fahrer ihre nachweislich manipulierten Endschalldämfer abmontieren und die wurden direkt vor Ort von der Polizei eingezogen. Ratet mal, wie ich das finde...


Liebe Grüße,

Michael


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#181 von Blackman ( gelöscht ) , 31.05.2020 07:49

Ja und deswegen Fahren die Schweizer bei uns wie Idioten nicht alle aber doch sehr sehr viele.
Das mit den jetzt beschlossenen Geschwindigkeiten passt schon so.
Muss man halt in det Zukunfz etwas eher vom Gas gehen und etwas später Beschleunigen.
Und man muss halt einfach Aufmerksamer sein und nicht am Handy dateln oder sich angeregt Unterhalten.


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#182 von Boris.St , 31.05.2020 07:52

Zitat von DiegoMG im Beitrag #180
Ob ich härtere Strafen bei über 60km/h will? Klares ja. Bis 10 zu schnell passiert vielleicht jedem mal und es kann kein Vorsatz unterstellt werden. Über die lächerlichen 50€ (11-15 zu schnell) oder 70€ (16-20 zu schnell) lacht doch fast jeder und die gehen bereits am nächsten Tag wieder zur Tagesordnung über.

Ich habe mir an vielen Stellen in Ortschaften, aber auch hier in Frankfurt, schon gedacht, ob es dieses jeweils aktuelle Tempolimit auf 30 km/h deswegen gibt, damit die Leute wenigstens nur 40 km/h fahren anstatt 60 km/h, wenn's das Limit nicht gäbe. Ich vermute, dass das so ist. Ich kann dir da nur zustimmen.

Ich glaube aber auch, dass eine wirksame Methode, das Tempo in Ortsdurchfahrten runter zu bekommen, an den Ortseingängen liegt. Hier in meiner Gegend hat man oft kleine Zwangskurven mit Mittelinseln in die Ortseinfahrten gebaut, damit die Leute nicht mehr mit mehr als 70-80 km/h in die Orte hineinrasen können. Ich glaube, das wirkt. Ich weiß nicht, wie das bei dir im Ort ist.

Darüber hinaus befürworte ich ganz klar weitere Engführungen und "Holpernisse" innerhalb der Orte, die das lockere Durchrollen mit höherem Tempo unmöglich machen. Das muss natürlich gut geplant und abgestimmt sein, damit es nicht zu ständigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen kommt. Plant man das gut, geht das Tempo insgesamt mit Sicherheit gleichmäßig runter, denn die Leute sind ja auch faul und wollen nicht permanent schalten und bremsen.

Zitat von DiegoMG im Beitrag #180
s soll mir gerne jemand ein stichhaltiges Argument entgegenbringen, warum es notwendig ist, innerorts 61 (echte km/h) oder mehr zu fahren.

Gerne, leider: Das Argument heißt "IchIchIch! Die Belange anderer sind mir egal!"


Gruß, Boris


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#183 von DiegoMG , 31.05.2020 08:09

Zitat von Boris.St im Beitrag #182

Ich glaube aber auch, dass eine wirksame Methode, das Tempo in Ortsdurchfahrten runter zu bekommen, an den Ortseingängen liegt. Hier in meiner Gegend hat man oft kleine Zwangskurven mit Mittelinseln in die Ortseinfahrten gebaut, damit die Leute nicht mehr mit mehr als 70-80 km/h in die Orte hineinrasen können. Ich glaube, das wirkt. Ich weiß nicht, wie das bei dir im Ort ist.

Darüber hinaus befürworte ich ganz klar weitere Engführungen und "Holpernisse" innerhalb der Orte, die das lockere Durchrollen mit höherem Tempo unmöglich machen. Das muss natürlich gut geplant und abgestimmt sein, damit es nicht zu ständigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen kommt. Plant man das gut, geht das Tempo insgesamt mit Sicherheit gleichmäßig runter, denn die Leute sind ja auch faul und wollen nicht permanent schalten und bremsen.



Leider alles nicht möglich, da Bundesstraße.


Liebe Grüße,

Michael


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#184 von Vercoquin , 31.05.2020 08:18

Zitat von Blackman im Beitrag #181
Ja und deswegen Fahren die Schweizer bei uns wie Idioten nicht alle aber doch sehr sehr viele.
Das mit den jetzt beschlossenen Geschwindigkeiten passt schon so.
Ja, schon vor ein paar Jahrzehnten, als ich noch relativ oft über Tuttlingen auf der A81 Richtung Stuttgart fuhr,
gehörten die Schweizer so gut wie immer zu den Schnellsten:-)
Ich konnte das zwar gewissenmaßen nachvollziehen, bei den bereits zu jener Zeit dort geltenden Limits,
aber manchmal ärgerlich und teils gefährlich war es dennoch.


-- Cheers Ray


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#185 von Urbi , 31.05.2020 09:50

Dieser Österreicher spricht mir aus dem Herzen, da können wir auch mal sehen was die über die Regelungswut und die Überregulierungen in D denken
https://youtu.be/pX1c9eGIyFI


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#186 von r103 , 31.05.2020 10:01

Zitat von Boris.St im Beitrag #159

Die Nahfeldmessung wird bei einem Mikrofonabstand von 0,5 m zur Austrittsöffnung im Winkel von 45 Grad vorgenommen. Das ist also offenbar genau der Ort, an dem sich Tiroler aufhalten, wenn ich auf 6000 U/min beschleunige. Ich wundere mich schon lange, was sich da immer rechts neben an meinem Motorrad festhält, wenn beschleunige.

Es ist so offensichtlich Schwachsinn, diesen rein künstlichen Messwert als Ausgangspunkt für Grenzwert-Ziehungen zu nehmen, dass es fast weh tut.

Bei der "beschleunigten Vorbeifahrt" zur Ermittlung des Fahrgeräuschs (U.3) wird bei 50 km/h über 20 Meter Fahrstrecke. Im 2. Gang oder im 2. und 3. Gang mit vollständig geöffneter Drosselklappe. Gemessen wird, soweit ich weiß, im Abstand von ca. 7,5 Metern.



Der Wert macht insofern schon Sinn da das Delta hörbar wird. Meine Kati hat 88db bei halber Nenndrehzahl. Auch wenn wir jetzt in 7,5m Entfernung messen werden die absoluten Zahlen zwar deutlich niedriger ausfallen, Der Unterschied von 8 db zu deiner wird aber ziemlich sicher erhalten bleiben. Somit wird deine dann fast doppelt so laut wahrgenommen.

Verstehe mich nicht falsch. Es tut mir sehr leid für dich, weil ich, so wie ich dich kenne sicher bin, dass du die laute Möhre bestimmt leiser bewegst als ich die leise. Aber ich kaufe halt keinen Porsche um dann aus Lärm und Umweltgründen piano zu beschleunigen und nur max 80 kmh zu fahren. Wenn ich so denke ist der 3L Lupo das richtige für mich.


Zitat von Boris.St im Beitrag #177
Das Problem ist doch einfach dieses:

Bestandsschutz muss m.E. gewährleistet bleiben, denn was heute eine Typzulassung bekommt, kann morgen diese nicht entzogen bekommen, nur weil sich irgendwelche Bestimmungen geändert haben. Man stelle sich verfallenden Bestandsschutz im Immobiliensektor vor: fast alle Ein- und Mehrfamilienhäuser, die bis in die Achtzigerjahre hinein gebaut wurden, müssten inzwischen abgerissen werden, weil sie mindestens den heutigen Bauvorschriften nicht mehr genügen. Völlig undenkbar.

Ich schätze, hier helfen in betroffenen Regionen bis auf Weiteres nur:

1. zusätzliche Euros auf Kreis- Kommunen- oder Landesebene für massiv verstärkte Kontrollen an neuralgischen Strecken
2. Einbrems-Maßnahmen zur Beruhigung der Verkehrssituationen - also deutliche Tempolimits (für alle Kfz!) plus entsprechende Kontrolltechnik
3. ...in Verbindung mit schmerzhaften Bußgeldern
4. Ganz besonders attraktive Heizstrecken gehören zusätzlich straßenbaulich "uninteressant" gemacht



Wenn wir den Bestandschutz gewährleisten kannst du sicher sein, dass bald alle schönen Strecken gesperrt sind.

Schöne Strecken unattraktiv machen durch Tempolimits gibts schon allerorten, auch in Tirol. Gebracht hat es nichts, deswegen jetzt die zweite Stufe. Außerdem fahre ich jetzt halt trotzdem wie früher sonst machen die Kurven keinen Spaß, aber heute dafür illegal. Die Strafen kenne ich und habe das Geld immer bar dabei.
Deine Forderung kommt allerdings faktisch einer Streckensperrung gleich. Für die meisten leben solche Strecken vom Kurvensurfen und nicht vom Blümchenpflücken. Wenn bei der erlaubten Geschwindigkeit die Kurve keine fühlbare Schräglage mehr erlaubt ist es uninteressant.

Und mal ganz grundsätzlich. Tirol hat dafür gesorgt, dass ein Umdenken stattfindet und rettet damit bestimmt viele Strecken EU-weit für uns. Ich kann dazu nur immer wieder sagen: DANKE!

Bei Sperrungen hat man ein bisschen geplärrt, dass man überall fahren können muss wenn man Steuern zahlt etc. blabla. Mit einem gewissen Fatalismus hat man es hingenommen weils ja alle trifft.

Plötzlich werde ich aber ausgegrenzt während meine Kumpels fahren dürfen. Das trifft. Du kannst sicher sein, dass die Lärmemmision ab sofort ein Thema beim Moppedkauf/Zubehörauspuffkauf ist. Damit wird die Industrie blitzartig entsprechendes anbieten, was heute für kein Geld der Welt erhältlich ist. Ich denke das mit dem heutigen Tag der Zubehörauspuffverkauf stark einbricht.

Ich nutze z.B. gerne das Leistungspotential voll aus. Allerdings will ich auch bei Vollgas leise sein. Unmöglich etwas zu kaufen was da nicht Krawall macht. Das es anders geht zeigt die 12er GS von 2004-2008. Die hatte ich mal. Die war nicht lauter als ein normaler Golf, gefühlt sogar leiser als die Integra bei Vollgas. Leider ist die mittlerweile viel zu alt.

Ich erwarte, dass wir da bald wieder sind. Spätestens wenn der Grenzwert in Tirol verschärft wird.

Noch ein Nachtrag: Beim Standgeräusch spielt nur der Auspuff eine Rolle. Die mechanischen Geräusche des Motors bleiben nach wie vor erhalten. Allein das macht uns i.d.R. schon lauter als vgl. PKWs.


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#187 von Ymir71 , 31.05.2020 12:17

Also ich kenne @Boris.St ja auch. Er gehört zu den für mich verantwortungsvollen Moped fahrern .. Schade das Tirol mit der CB schwierig wird... ABer das hast Du den Deppen zu verdanken. Scheinbar ist diese Regelung ein Kompromiss zu Komplett oder wochenendsperren..


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#188 von Gismino , 31.05.2020 12:21

Für mich zumindest ist „Motorradlärm“ vielmehr Musik als störender Lärm. Ich würde gern in entsprechenden Gebieten wohnen, im Garten sitzen und der Musik lauschen.
Hierbei bevorzuge ich bollernde 2-Zylinder Musik, gefolgt von der 1-Zylinder und V4 Musik. Auch hochdrehenden 4-Zylinder Sound gebe ich mir hin und wieder gerne.
Einzig 2-Takt Musik mag ich nicht, aber die hört man ja auch so gut wie gar nicht mehr.

Ich war auch schon auf diversen Konzerten, wo eine Vielzahl von Musikrichtungen dargeboten werden, nennt sich Moto-GP Rennen. Das Publikum war, wie ich, begeistert.


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#189 von KaiS , 31.05.2020 12:29

Ich glaube, "die Menge macht (auch hier) das Gift".
Ab einer gewissen Häufigkeit des Sounds geht es einem auf den Keks.
Das wird mir regelmäßig bewusst, wenn ich die Großstadt verlasse und zu Hause auf dem Dorf das Gras wachsen höre.


Grüße Kai
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#190 von Urbi , 31.05.2020 12:41

​dieses Österreichische Motorradmagazin schreibt folgendes dazu und das kann ich nur unterstützen, da wurde ohne nachzudenken ein löcheriges Konzept von ahnungslosen Verwaltungen verabschiedet.

https://www.motorrad-magazin.at/motorrad...n+Tirol+N​;


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#191 von Gismino , 31.05.2020 12:50

Wer mal, wie ich, in Assen ein Moto-GP Rennen mit dem Motorrad besucht hat, wird die Begeisterung für unseren Lärm erlebt haben. Die Tausenden Motorräder werden nach dem Rennen über Nebenstrecken durch teils dicht besiedelte Gegenden geführt. Die ansässigen Anwohner wissen genau, wann das Rennen endet und wann die ach so bösen Motorradhorden zu erwarten sind.

Wer jetzt meint, die Anwohner würden sich verbarrikadieren oder fluchend im Garten oder vor den Häusern stehen, der irrt sich, das Gegenteil ist der Fall. Die Anwohner sitzen in ihren Vorgärten zur Straße gerichtet, meist ganze Familien und alle Generationen von Kind bis Oma und Opa. Fährt man zu leise, animieren die Anwohner zum Hochdrehen der Motoren und klatschen Beifall, wenn man dem nachkommt. Ein Spektakel sondergleichen. Ich habe noch nie so oft Drehzahlbegrenzer in Wohngebieten gehört, wie auf diesen Rückreisen.
Kommt man dann irgendwann auf die Autobahn, machen alle Autofahrer Platz und die Brücken über die Autobahnen sind gefüllt mit Menschen, die sich die vielen Motorräder von oben ansehen. Auch hier wird man von diesen Menschen stets dazu animiert den Motor aufheulen zu lassen mit Beifall als Folge.

Es geht also auch anders, aber die Zeichen hier und anderswo stehen auf eine sterile, emotionslose und geräuschlose Welt voller Verbote.


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#192 von Urbi , 31.05.2020 13:11

Auch ein schöner Aspekt,, würde ich gerne als Statement im Valkyrie Forum verwenden wenn ich darf, natürlich mit Quellenangabe


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#193 von Gismino , 31.05.2020 13:19

Zitat von Urbi im Beitrag #192
Auch ein schöner Aspekt,, würde ich gerne als Statement im Valkyrie Forum verwenden wenn ich darf, natürlich mit Quellenangabe


Wenn Du meinen Beitrag meinst, kannst Du ihn gerne verwenden. Die Quellenangabe ist mir gleich ;-)


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#194 von KaiS , 31.05.2020 13:20

" Wer mal, wie ich, in Assen EIN Moto-GP Rennen mit dem Motorrad besucht hat, wird die Begeisterung für unseren Lärm erlebt haben."
Die Leute sind natürlich begeistert.
Ich würde in unserem Dorf auch an die Hauptstraße gehen um zu schauen was da so rumfährt.
Aber 52 x im Jahr an 104 Tagen geht es den Leuten auf die Nerven.
Einmal oder auch 4x ist okay, aber jedes Wochenende, nein Danke.


Grüße Kai
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#195 von Vercoquin , 31.05.2020 13:25

Zitat von Gismino im Beitrag #191
Wer mal, wie ich, in Assen ein Moto-GP Rennen mit dem Motorrad besucht hat, wird die Begeisterung für unseren Lärm erlebt haben. Die Tausenden Motorräder werden nach dem Rennen über Nebenstrecken durch teils dicht besiedelte Gegenden geführt. Die ansässigen Anwohner wissen genau, wann das Rennen endet und wann die ach so bösen Motorradhorden zu erwarten sind.

Wer jetzt meint, die Anwohner würden sich verbarrikadieren oder fluchend im Garten oder vor den Häusern stehen, der irrt sich, das Gegenteil ist der Fall. Die Anwohner sitzen in ihren Vorgärten zur Straße gerichtet, meist ganze Familien und alle Generationen von Kind bis Oma und Opa. Fährt man zu leise, animieren die Anwohner zum Hochdrehen der Motoren und klatschen Beifall, wenn man dem nachkommt. Ein Spektakel sondergleichen. Ich habe noch nie so oft Drehzahlbegrenzer in Wohngebieten gehört, wie auf diesen Rückreisen.
Kommt man dann irgendwann auf die Autobahn, machen alle Autofahrer Platz und die Brücken über die Autobahnen sind gefüllt mit Menschen, die sich die vielen Motorräder von oben ansehen. Auch hier wird man von diesen Menschen stets dazu animiert den Motor aufheulen zu lassen mit Beifall als Folge.

Es geht also auch anders, aber die Zeichen hier und anderswo stehen auf eine sterile, emotionslose und geräuschlose Welt voller Verbote.
Eine Veranstaltung wie ein MotoGP Rennen oder Street Mac nebst nachfolgenden Ausfahrten ist ein angekündigter Event, der genossen oder gelitten werden kann, und der kurz darauf wieder vorbei ist.
Was die Anwohner stört, ist der Lärm über die ganze Saison.

Und zu „Fährt man zu leise, animieren die Anwohner zum Hochdrehen der Motoren“ - Das halte ich für eine Legende.
Die Animateure sind wohl in den seltensten Fällen Anwohner.


-- Cheers Ray


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#196 von KaiS , 31.05.2020 13:29

Gismino, die Welt ist nicht geräuschlos und steril.
Ich konnte mal einer Wespe beim Nestbau zuhören. Das war auch mal faszinierend.
Erst wenn man sowas mal mitbekommen hat würde man sagen die laute Welt ist steril und emotionslos.
Aber in einem sind wir uns einig, jeder darf seine Meinung haben und sagen.


Grüße Kai
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#197 von Gismino , 31.05.2020 13:31

Zitat von Vercoquin im Beitrag #195
Und zu „Fährt man zu leise, animieren die Anwohner zum Hochdrehen der Motoren“ - Das halte ich für eine Legende.
Die Animateure sind wohl in den seltensten Fällen Anwohner.


Legende, so so, Du hältst mich also für einen Lügner. Du kannst dir sicher sein, dass das keine Lüge ist und jeder, der mit dem Motorrad dort war, wird das bestätigen können. Und natürlich sind das die Anwohner, wer sonst sollte in den Gärten sitzen, etwa irgendwelche Statisten?


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#198 von DJK94 , 31.05.2020 13:41

Warum regeln wir Deutschen alles? Offenbar scheint es notwendig. Wird es nicht getan scheint es regelmäßig genug Leute zu geben, die durch mangelnde Rücksichtnahme so negativ auffallen, dass andere sich entsprechende Regeln wünschen.
In dem Fall könnten ja auch die allermeisten zu laut Fahrenden gemütlich durch die Ortschaft rollen und am Schild gemächlich beschleunigen. Aber offenbar gibt es genug Leute, die sich zeigen müssen und damit bei anderen die Reaktion auslösen, dass man bitte etwas unternehme. Wie heißt es so schön: "Meine Freiheit endet an der Nasenspitze des Anderen". Und die Ohren liegen sogar noch dahinter.

Dazu kommt dann noch die Neigung einiger Politiker, dass man doch unbedingt etwa großes getan haben muss, wenn man mal im Amt ist. Da sind mir in den letzten Jahren insbesondere Bayrische Verkehrsbeauftragte mit aufgefallen. Da ist dann egal, ob man geltendes Recht nur mal durchsetzten müsste, aber damit zeigt man ja nicht, dass man was neu macht. Dabei wäre es doch das gesündeste Zeichen einer funktionalen Gesetzgebung, wenn man nicht alle 4 Jahre unbedingt was neues, strengeres braucht. Aber dann kommen ja auch wieder die, die sagen: "unsre faulen Politiker".

Also wird auf Teufel komm raus was ausgedacht und eingebracht. Das resultat kann dann sein, dass die funktionierende Rechtssprechung feststellt, dass das entgegen unserer Gesetzte ist und so nicht umgesetzt werden darf, aber man kann sich hinstellen und sagen: "Ich habs versucht." Dass man einfach mal geltendes kontrollieren und durchsetzten müsste, das ist zu "teuer" und lässt sich nicht so gut als Politikerarbeit verkaufen. Weil die Arbeit macht das das Organ, was dafür geschaffen wurde. Und wenn man meint, dass es noch fehlt, dass man abgeführt wird, wenn man den DB-Killer "vergessen" hat. Ja bitte doch. Zumindest sollte das durchaus hart geahndet werden. Es gibt vieles wo mans versehentlich vergeigt, aber da passiert docher ehr nicht versehentlich. (Abführen ist sicherlich etwas hoch gegriffen, aber wie mal beschrieben das illegale Teil konfiszieren, warum nicht. )

Das mit dem Musikvergleich:
Naja es gibt viele, die sich gerne mal auf ein Festival stellen und sich mit leuter, schöner Musik zudröhnen lassen. Würden die allerdings auch permanent mit dieser Beschallung leben wollen? Ich wage es zu bezweifeln.
Da kann ich mich jetzt mit dem Moto-GP Verlgeich irren-Aber diese rennen sind ja auch nur zu bestimmten Zeiten und nicht permanent. Dann verstehe ich, dass man sich ab und an mal an dem Spektakel einer großen und damit diversen Motorradansammlung erfreut. Nur jeden Tag würde man das wohl auch nicht wollen.

Und da ist eben die Krux: Wenn man das in absoluter Regelmäßigkeit hat und sich so gar nicht damit identifizieren kann, dann nervts halt irgendwann.
Ich erfreue mich aber seit meiner Affinität zu den Zweirädern auch, wenn ich am WE im Laden meines Freundes sitze, mit ihm quatsche und den Motorrädern zuschaue, die durch den Ort fahren. Die allermeisten absolut gesittet und man sieht immer wieder mal was neues Interessantes.

Hätte ich mir die NC gekauft, wenn sie trotz der anderen Vorteile doppelt so laut wäre? Ich kann es nciht abschließend sagen, aber es hätte ihren Wert für mich sicherlich gedämpft, wenn ich permanent im Kopf hätte, dass ich jemanden auf meinen Besorgungsfahrten damit stören könnte.

Da ist aber eben auch der Unterschied zwischen mir und vielen anderen Motorradfahrern. ich sehe es als spaßiges und hoffentlich günstiges Fortbewegungsmittel. Entsprechend muss ich nichts dabei ausleben. Wer das als reines Hobby betreibt will sich natürlich nicht einschränken lassen.
Aber als etwas extremer Vergleich fallen mir dazu die Sportschützen mit Feuerwaffen ein. Die haben da deutlich größere Einschränkungen in der Ausübung ihres Hobbys. Weil es eben für andere nervig bis gefährlich sein kann. Äquivalent wäre das Hobbyfahren auf die gesperrten Strecken zu verbannen.

Das will ich aber auf keinen Fall, denn damit würde man sich das Zweirad als Fortbewegungsmittel völlig verschließen. Und dass es eine gute Option für Städte ist, zeigen und ja gerade die asiatischen Ballungsräume jeden Tag vorzüglich. Auch wenn ich mich wiederhole: Solange das nur als Hobby betrachtet wird, kommt die Politik mangels Akzeptanz/Gegenwind nicht auf die Idee es uns noch einfacher zu machen, wenn man es zur Fortbewegung nutzen möchte.

So jetzt ist lang genug geworden und ich hab wahrscheinlich zu weit ausgeholt. Einen schönen Sonntag noch und vielleicht denkt irgendwann man einer weiter, als zur reinen Aktion und es gibt eine sinnvolle Maßnahme.


Grüße

Daniel


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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#199 von Urbi , 31.05.2020 13:42

Wer mal auf einem großen Goldwingtreffen mit knapp tausend Maschinen war und da die Tagesausfahrt und Nachts die Lichterfahrt mitgemacht hat und die Tausenden von Zuschauern gesehen hat, Gefühlt die ganze Kleinstadt und da ist nicht nur das Fahrgeräusch, da bollern die Musikanlagen richtig was raus und sieht die Begeisterung, das winken und klatschen........Das ist Gänsehautfeeling.
Und durch diesen Ort fahren den ganzen Sommer die Motorradausflügler durch , auch die schwarzen Schafe. Und trotzdem funktioniert es zwischen den Motorradfahrern und Anwohnern.


Freiheit ist nicht nur für John Wayne ,oder Peter Fonda , da !


 
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RE: Bundesrat gegen Motorräder

#200 von Boris.St , 31.05.2020 13:47

Vielleicht habe ich mich ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Ich begrüße per Tempolimit "entschleunigte" Strecken als Maßnahme vor Streckensperrungen dort, wo es den umliegenden Anwohnern und Ausflüglern besonders lästig und z.T. auch gefährlich wird. Es gibt in Deutschland tausende Kilometer sehr schöner Fahr-und Freude-Strecken für uns, wo solche Maßnahmen nicht notwendig sind. Dort soll und muss man uns m.E. auch ungehindert fahren lassen, im Rahmen der üblichen allgemeinen Tempolimits. Darauf lege ich selbst gesteigerten Wert, denn ich will es nämlich auch nicht verboten bekommen, auf abgelegenen kurvenreichen Strecken mal den 4. Gang zu genießen, der sich wunderbar eignet, Kurven und Geraden im Wechsel zwischen 40 und 130 km/h glattzubügeln. Aber ich mache das aus Rücksicht freiwillig nicht dort, wo viele Ausflügler zu Fuß oder per Fahrrad auf oder unmittelbar an der Strecke unterwegs sind.

Ich fahre mit meinen drei Fahrzeugen Motorrad, Auto und Fahrrad in belebteren Gegenden gerne so, dass sich andere am Abend gar nicht mehr an mich erinnern dürften. Leider sehe ich zu viele andere so fahren, als ob sie sich unbedingt negativ ins Gedächtnis anderer Vekehrsteilnehmer einbrennen wollten.

Zuletzt leider wieder auf unserem Feldberg ein paar einzelne erlebt, die das offenbar anstreben, zum Unwillen übrigens der meisten anderen Biker dort oben. Und leider immer wieder und viel zu oft im Wettkampf um den lautesten Kracheindruck die gar nicht mehr so jungen Krawallfahrer mit den höchst beliebten Kombinationen KTM/Akrapovic oder Ducati/Akrapovic. Das hat jedes Mal Presslufthammer-Quantität.


Gruß, Boris


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