Ich geh die Punkte mal der Reihe nach durch.
1. Angeregt wird auf EU-Ebene den Grenzwert für Motorräder auf 80dBA in allen Fahrzuständen zu senken. Ich hab grad bei meinen Unterlagen geschaut und die NC hat da 71 dBA angegeben. Ich werde es Ende der Woche live erleben, aber vermute, dass ich mehr nicht brauchen werde. Der Angriffspunkt dürfte sein, Klappenanlagen rauszuhaun, die dann nach dem Ortsausgang wieder lauter in den Ort Schallen, als zu dem Zeitpunkt als das Motorrad vor der Haustür war. (Überspitzt gesagt). Ich mag einen satten Klang. Den haben einige der typisch lauten Motorräder. Aber gute Musik kann man auch leise genießen und während der Fahrt macht der Wind das meiste wohl ohnehin kaputt. Und wenn nicht sollte ich beides wieder mit Schutzausrüstung dämpfen, wenn ich mein Gehör lange erhalten möchte. Also warum die Hersteller nicht mal dazu anregen den Klang bei weniger Lautstärke hinzubekommen. Die PKW-Fraktion hat da doch schon länger mit zu kämpfen. Die haben zugegebener Maßen aber auch mehr Spielraum in Größe und Gewicht für einen Dämpfer.
Und wenn ich keine Klappe mehr für den guten Klang brauche, weils eh immer leise sein muss ist mir doch sogar geholfen oder nicht?
2. Sehe ich jetzt ohne konkrete Kenntnis der aktuellen Möglichkeiten als nicht verwerflich. Strafen so anheben, dass es weh tut hilft hier. Entgegen meinen früher beschriebenen Subtilitäten ist es hier einfach festzustellen und selbst zu überblicken. Also entsprechend ahnden. Und wenn es entsprechend einfach möglich ist das fragliche Gefährt aus dem Verkehr zu nehmen bis das Problem behoben ist entspricht das doch dem Sinne der vernünftigen Motorradfahrer. Wer zweimal Laufen musste wirds sich wohl überlegen.
3. Unterstützung für Kampagnen, die zeigen wollen, dass man auch gesittet am Verkehr teilnehmen kann, wenn man nur 2 Räder unter sich hat?- Warum nicht. Die Energie könnte man vielleicht auch in entsprechende Kontrollen stecken, aber wenn es untereinander nicht zum Egoboost verhilft lässt es wohl schnell nach.
4. Ist irgendwie typisch deutsch, dass man das noch als eigenen Punkt aufnimmt. Wenn alles leise zu sein hat, dann gilt das in meinem Verständnis auch für elektronisch gesteuerte Klanggestaltung. Eine Variation des Klangbildes an die eigenen Wünsche muss dadurch für mich nicht zurückstecken. Wobei ich das Konzept eher grundsätzlich sinnfrei finde. Wenn ich elektronisch unbedingt Klang haben möchte, dann kann ich den gleich übers Headset einspielen. Dann kann ichs so laut machen, wie ich will und störe niemanden.
5. Unterstützung alternativer Antriebe: Nichts Neues. Ne NC auf Gas würd mich z.B. wahrscheinlich reizen. Und Elektromotorräder in der Kategorie vermisse ich derzeit. Was ich bisher kenne ist entweder in der Kategorie 50ccm oder Sportlich 100PS+. Ersteres hat duch die kompakte Bauart und Zieleinsatzbereich begrenzte Reichweite. Letzteres "verschenkt" die Reichweite durch überdimensionierte Motoren. Aber ein Alltagsmotorrad mit dem Akkusetup eines Sportlers mit 50-70PS würde da nochmal eine Eckke an Reichweite rausholen wahrscheinlich. Und dann wirds womöglich auch wieder interessanter.
6. Offensichtlich ist die Standmessung nicht zufriedenstellend und es wird gebeten einfachere und sicherere Methoden zu entwickeln.
7. Nagut das leidige Thema Lärmschutz durch Einschränkungen zu erzielen. Wäre natürlich halb hinfällig, wenn die Motorräder eh leiser wären. Bei Tempolimits als Mittel dazu sollte man auch auf die Realität achten. Geschwindigkeiten zu wählen, bei denen die meisten Fahrzeuge einen tieferen Gang mit erhöhter Drehzahl wählen müssen ist nicht unbedingt sinnig. Beispiel 30er aus Lärmschutz. 40 würde meist besser wirken, weil da im 3./4. gerollt werden kann. Also statistisch auswerten bei welcher Geschwindigkeit die Drehzahlen tendenziell niedrig sind. Und dabei auch entsprechend Kontrollieren. Sonst sind die Limitierungen wieder sinnfrei. Womit wir wieder da sind, dass man die Kontrollen anziehen sollte, bevor man dicht macht. Und wenn man alle 100m nen stationären Blitzer stellt. Die werden ja mittlerweile shcon vermietet, also nichtmal Investitionskosten. Dass man die Beschränkungen für Fahrzeuge ausnimmt, die nicht ursächlich sind ist grundsätzlich sinnvoll. Leider wird das meist nicht schlüssig genug durchgezogen.
8. Kniffliges Thema, aber sinnvoll. Frontkennzeichen als QR-Code der das Kennzeichen "verschlüsselt"/komprimiert darstellt kommt mir spontan. Gekoppelt mit speziellen Beschichtungen könnte sich das eventuell sogar so ausführen lassen, dass es die Optik nicht oder nur minimal stört. Z.B. indem es nahezu transparent ist oder nur unter Blitzlicht sichtbar wird (Reflektorfelder in Fahrzeugfarbe). Gesichtserkennung ist da etwas schwieriger. Aber man kommt zumindest schonmal an den Halter.
9. Greift wohl das Problem aus 8. an.
10. wohl wie 9.
Zur Diskussion: Ich bin der Ansicht, dass eine konsequente Sicherstellung oder Stilllegung der Fahrzeuge schon viel ausrichten könnte. Eine Zwangsenteignung mit Versteigerung ist manchen zwar zu wünschen, aber wenn wir damit anfangen kommt es woanders wohl auch, wo es dann schneller mal Unschludige trifft. Wenn man regelmäßig sein Fahrzeug wieder auslösen muss, dann geht das bestimmt schnell auf die Nerven.
Beispielsweise: Fahrzeug offensichtlich manipuliert zu laut - Fahrzeug wird sichergestellt und in eine passende Werkstatt gebracht. - Da kann man dann direkt den passenden Auspuff/"Ersatzteil" für gut Geld kaufen und einbauen lassen. Alternativ wartet man, besorgt sich sich das Teil selsbt und bringt es zum Einbau vorbei. Die Transportkosten usw. sind so oder so zu entrichten.
Fahrt gemütlich und Rücksichtsvoll und nutzt das schöne Wetter. Ich freu mich auf jeden Fall schonmal Freitag mein Schätzchen kennen zu lernen.