Moin!

Vor ein paar Tagen habe ich im Ärger-Thread ein paar Erlebnisse einer nicht so gelungenen Ausfahrt geschildert. Was mir von dem Tag besonders hängengeblieben ist, war eine spezielle Gruppe von Motorradfahrern, die mir im Raum Kirchhundem Richtung Rhein-Weser-Turm entgegen gekommen ist. Es handelte sich um eine ziemlich große Gruppe, und mein Gesamteindruck war der von einer Grundschulklasse auf einem Tagesausflug.
Nun besteht so eine Gruppe meist aus unterschiedlichsten Typen von Fahrern und Maschinen, also Temperamenten und Leistungskategorien. Da gibt es die Ruhigen und Disziplinierten, aber auch die Heißsporne und Spielkinder. Bunt durcheinander gemixt, kommt einem da so ein wuselnder Pulk entgegen, was besonders auf engeren Straßen mit uneinsichtigen Kurven schlagartig den Stresspegel in die Höhe schnellen lässt.
Bei mir läuft das immer gleich ab: Ich reduziere sofort die Geschwindigkeit, fühle mich an den Straßenrand gedrängt, bin manchmal sogar zu Ausweichmanövern gezwungen, versuche jede einzelne Maschine bzw. dessen Fahrer einzuschätzen. Aber natürlich kann man nicht alles im Blick haben, und deshalb wirkt eine solche Szenerie auch irgendwie bedrohlich.
Deshalb kann ich dieser XXL-Gruppenfahrerei nichts Gutes abgewinnen, von außen betrachtet. Sind das jeweils nur ein paar Maschinen, so bis 10, ist für mich noch alles gut. Darüber und je länger die Vorbeifahrt dauert, desto unangenehmer wird es für mich. Wie seht ihr das, und was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich selbst bin bisher nur ab und zu in Kleinstgruppen bis vier Fahrzeuge unterwegs gewesen, und das ist wohl auch bereits meine "Schmerzgrenze" (nein, hat schon Spaß gemacht, so ist es nicht).

Auslöser für diesen Thread ist ein Video, über das ich vor einigen Tagen gestolpert bin. Der Motovlogger "Ride Alone" hat ein Abotreffen veranstaltet, in Form einer Gruppenfahrt rauf zum Rhein-Weser-Turm, mit 33 Abonnenten im Schlepptau. Dieser Streckenabschnitt, der im Video gezeigt wird, ist ein Teil meiner Hausrunden, den ich sehr gern befahre. Was meint ihr, ist das schon zu viel des Guten, oder denkt ihr ganz anders über solche "Monstergruppen"?

Gruppen sollten maximal eine einstellige Zahl an Mitfahrern umfassen, sonst wird das nichts. Alles was darüber liegt ist bereits ein Korso. Der auch sehr viel Spaß machen kann, aber nach völlig anderen Regeln abläuft, weil es sonst nicht ginge.


Gruß Michael

Ganz davon zu schweigen, denkt an das CO2, wenn die alle einfach in einen Reisebuss steigen würden...

Meist hört der Spaß mit über 5 Maschinen auf, obwohl wir des öfteren auch mit mehr fahren. Bis 5 Maschinen hat der Erste noch alles gut im Blick, sind alle über die Ampel gekommen, kommen alle mit usw usw. Wichtig ist das man sich abspricht und sich alle dran halten. Versetzt fahren damit man alle im Spiegel sieht, nicht überholen, grobes Einhalten der StVO. Wir fahren regelmäßig in Gruppen von bis zu 250 Valkyries und das auch oft über 200 km , wir sperren ab und haben ein ausgeklügeltes System so das niemand den Troß überholen muß. Trotzdem kommen wir gut vorwärts und erreichen mit dem Lindwurm Durchschnittsgeschindigkeiten von 70 bis 80 km.keiner muß rasen, jeder konzentriert sich nur auf seinen Vor der und Hintermann. Von einem Unfall in unseren Gruppen ist mir nichts bekannt.

Ich liebe Gruppenstärken von 1 - 3.

Man kann sich ja ggf. an festgelegten Punkten zu den Pausen treffen, wenn mehr Leute unterwegs sind.
Klappt beim JT in Bebra seit Jahren tadellos.

wenn man "fahren" gehen will max 6-7 Maschinen und alles andere läuft schon bald unter Konvoi bzw. da wird vor der Abfahrt ne kleine Instruktion gegeben , wenn allfällige Neulinge dabei sind...geschweige bei den sog. Foren eröffnungs bzw endfahrten.

und wenn 3-4 Kollegen ihre übliche gem. Runde machen ists nochmals was anderes ....die sind auf einander eingespielt...

und zu all dem ists immer auch ne Auffassungssache was mit fahren mit anderen zusammen verstanden sein will....."Gruppenausfahrt" ..............gehts um das Gemeinschaftserlebnis/ auftreten in einem Haufen so ist der "klassische Konvoi" das Mittel der Wahl (wie man es von Chopper/Cruiserclubs kennt).......das andere extrem: fix ist eigentlich nur das gem. Hotel am Abend wo man in der Gruppe beim Nachtessen sitzt.......

und sonst , damit z.b. niemand verloren geht gibts die eine od. andere Variante...je nach Gesamtorganisation Anlass etc.

oder in meinen Breitengraden wo sich div. Pässe quasi unmittelbar im Minutentakt nebeneinander reihen ist gerne auch die Devise : auf der Passhöhe ist jeweils wieder Treffpunkt / wird spätestens wieder gewartet

oder ja x-man

dir gehts ja glaub auch darum , wenn sich dein Weg mit einer solchen "Gruppe" solcher stärke kreuzt und dich geschnitten fühlst in deiner Freiheit zufahren zu können ? ..hmmm....tja Pech gehabt , wie Stau bei Verkehrsüberlastung ....oder es gibt in eurem Gesetzes-Vorschriftenjungel diesbezüglich etwas....

oder wie oft wird mir der Pass vermiest wegen eines Cars den man wegem dichten Verkehr und geo. Verhältnissen schlicht fast nicht überholen kann bzw es hat sich dahinter eh schon einen Tatzelwurm gebildet den man erst fressen muss Dose für Dose .......ok das kann ich "hier" etwas steuern indem ich um 4h aufstehe im Hochsommer wie jetzt , da ich locker 1.5h AB vor mir habe bis an der Fuss des ersten alpinen Passes

Entgegenkommend ist es mir egal, solange die auf ihrer Seite bleiben.
In Gruppen fahre ich nicht, sehe mich aber in der Lage solche zügig zu überholen

wer fahren kann bleibt z.b. dank Schräglage auf seiner Seite bzw. ist trotzdem genügend flott unterwegs (bei öffentlichem Strassenfahrstil....) ......egal ob in einer Gruppe oder nicht

zügiges ...sicheres... überholen (für beide)...nun ja mach das bei unseren z.t. beengten kurvigen Strassen mal , erst noch mit unserem Verkehrsaufkommen, wenn auch noch innerhalb des Gesetzes bleiben willst

Hatte als Tourguide auch schon 21 Fahrer im Schlepp. Wenn die Gruppe homogen ist, funzt auch das.
Grundsätzlich aber nicht mehr mehr als 10 Fahrer... .

Zitat von alprider im Beitrag #9

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oder ja x-man

dir gehts ja glaub auch darum , wenn sich dein Weg mit einer solchen "Gruppe" solcher stärke kreuzt und dich geschnitten fühlst in deiner Freiheit zufahren zu können ? ..hmmm....tja Pech gehabt , wie Stau bei Verkehrsüberlastung ....oder es gibt in eurem Gesetzes-Vorschriftenjungel diesbezüglich etwas....

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Ich fahre dieses Jahr wieder eine Tour mit den Waldpiraten bei Heidelberg.
Letztes Jahr waren wir über 80 Motorräder und haben krebskranke Kinder auf dieser Tour spazieren gefahren.
Der Konvoi war mehrere Kilometer lang und wir hatten Begleitung von Polizei, Malteser und mehreren Tourguides, die ständig den Troß von vorne bis hinten abgefahren sind und bei Bedarf auch mal eine Kreuzung oder Kreisverkehr gesperrt haben.
Den Kindern, die teilweise nur noch ein paar Monate bzw. sogar nur Wochen zu leben hatten, machte das einen riesigen Spaß.
Wenn das also gut organisiert ist, hat auch der Gegenverkehr keine Probleme dadurch.

Gruss

WerBer

Bei großen Gruppen die Polizei als "Begleitschutz" dabei zu haben ist sehr sinnvoll (auch wenn die Rennleitung bei vielen ein Imageproblem hat ). Kreuzungen kurzzeitig zu sperren, damit der Konvoi nicht auseinander gerissen wird, trifft bei anderen Verkehrsteilnehmern (vor allem bei denjenigen die warten müssen) auf wenig Verständnis. Da ist die uniformierte Begleitung dann notwendig um die Verständnishürde zu überwinden...

Allerdings kann man halt auch nicht jeder Motorradgruppe mit mehr als X Maschinen (jeder wähle die für sich akzeptable Größe X) mit Begleitschutz ausstatten (wer will das auch?!?). Hier gilt für mich die oberste Regel "Der Spaß hört da auf, wo ich Gesetze überschreite oder andere in Gefahr bringe!". Wenn das in der Gruppe nicht funktioniert fahr ich halt mit Abstand hinterher und treffe mich mit den Kollegen am nächsten Stop wieder (alleine schon aus Selbstschutz). Ist zwar nicht so schön, aber Spaß und Sicherheit haben bei mir eine klare Reihenfolge.

Bei Ausfahrten versuchen wir durch intelligente Planung speziell bei der Strecke die Belästigungen für Andere klein zu halten. Zb auf unserer Pfingsttour im Norden hatten wir auf unserer Ausfahrt von 170 km nur 3 Ampeln.Viele Kreisverkehre , die leicht zu Kontrollieren sind und wenig Kreuzungen die wir auf Nebenstraßen sperren.Die Autofahrer die dann mal kurz warten müssen , haben was zu schauen meist wird gelacht und gewunken. Es gab noch nie Probleme. Pfingsten waren wir eine kleine Gruppe mit knapp 50 Maschinen

Ein Korso (geschlossener Verbund) zählt als ein Fahrzeug, was einen wichtigen Vorteil hat: Fährt die Spitze bei Grün über eine Kreuzung, dürfen alle Fahrzeuge des Korsos folgen. Das verhindert die Durchmischung eines Korsos mit den anderen Verkehrsteilnehmern und ist unterm Strich für diese sogar von Vorteil, weil so der Korso kompakt bleibt und die Verzögerungen dadurch überschaubar bleiben.


Gruß Michael

Das sperren einer Fahrspur, weil zb 150 Motorräder einbiegen , ist natürlich nicht legal, aber wie gesagt es gab damit nie Probleme

Jein. Zumindest wenn die Fahrt angemeldet wurde ist das völlig legal. Die sparsamste offizielle Unterstützung habe ich vor vielen Jahren bei einem Güllepumpentreff erlebt, als ein (!) Polizist den Korso von ich meine knapp 100 Mopeds gesichert hat. In der Praxis hieß das, dass er vorweg fuhr und vor der Abfahrt die Rechtslage und das richtige Verhalten erklärt hat. Eben auch, dass der Korso geschlossen gehalten werden muss, dass jeder so fahren soll, als sei er ein Anhänger am Fahrzeug seines Vordermanns - die Ampel gilt für die Spitze und nicht für die Hinterherfahrer, der Korso ist nach StVO als ein Fahrzeug zu betrachten.


Gruß Michael

Zitat von Urbi im Beitrag #18

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Das sperren einer Fahrspur, weil zb 150 Motorräder einbiegen , ist natürlich nicht legal, aber wie gesagt es gab damit nie Probleme

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Würde niemals so einen Tross überholen, falls mir die zu langsam sind, mache ich ne kurze Pause dann sind se weich.

Zitat von aGentleBiker im Beitrag #20

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Zitat von Urbi im Beitrag #18

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Das sperren einer Fahrspur, weil zb 150 Motorräder einbiegen , ist natürlich nicht legal, aber wie gesagt es gab damit nie Probleme

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Da muss ich sagen das ich damit ein sehr negatives Erlebnis hatte. So eine Gruppe fuhr mit sagen wir 80 wo 100 erlaubt sind, und machte mir im Auto das Überholen schwer. Als ich nach 10minuten hinterher fahren die Geduld verloren hatte, hatte es eilig, habe ich angefangen doch zu überholen. So vorsichtig ich konnte. Gab gottseidank auch einige 2-spurige Abschnitte.
An der nächsten Ampel haben mich dann 2 auf meiner Spur blockiert damit die Gruppe wieder zusammengeführt werden kann.. Ich dachte gleich gebe ich Gas und schubse den blockierenden Mopedfahrer mit meinem Auto um, nur die Beruhigung meiner Frau hat vor einer Eskalation bewahrt.
Das ist asozial sich das so herauszunehmen.

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Ich habe früher oft den Tourguide gespielt, oder bin in Gruppen gefahren, oft über 15 Mopeds. Da habe ich heute keine Lust mehr zu. Am liebsten 2, max 3 Mopeds, das reicht mir heute

Zitat von aGentleBiker im Beitrag #20

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Zitat von Urbi im Beitrag #18

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Das sperren einer Fahrspur, weil zb 150 Motorräder einbiegen , ist natürlich nicht legal, aber wie gesagt es gab damit nie Probleme

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Da muss ich sagen das ich damit ein sehr negatives Erlebnis hatte. So eine Gruppe fuhr mit sagen wir 80 wo 100 erlaubt sind, und machte mir im Auto das Überholen schwer. Als ich nach 10minuten hinterher fahren die Geduld verloren hatte, hatte es eilig, habe ich angefangen doch zu überholen. So vorsichtig ich konnte. Gab gottseidank auch einige 2-spurige Abschnitte.
An der nächsten Ampel haben mich dann 2 auf meiner Spur blockiert damit die Gruppe wieder zusammengeführt werden kann.. Ich dachte gleich gebe ich Gas und schubse den blockierenden Mopedfahrer mit meinem Auto um, nur die Beruhigung meiner Frau hat vor einer Eskalation bewahrt.
Das ist asozial sich das so herauszunehmen.

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Bei einer großen Gruppe kann gut nach dem Marshall System gefahren werden.
Ich konnte vor einigen Jahren nach dieses System in einer größeren Gruppe, ich glaube so um die 30 Motorräder, mit fahren.
Viele waren anfangs sehr skeptisch.
Aus meiner Sicht war es aber eine total entspannte Tour. Auch wenn man den Anschlus einmal verlieren sollte, die Gruppe blieb schlussendlich immer zusammen.

Das Prinzip:

Der Tourguide wird an Abbiegungen Kreuzungen oder Kreisverkehren den jeweils nachfolgenden Fahrer
auffordern, den anderen die weitere Richtung anzuzeigen (Hinweisposten oder Marshall).
Dieser Marshall wartet nun an der Position bis der Schlußmann kommt und ordnet sich dann vor diesem wieder ein.
Zum Anzeigen der Richtung wird bei der Abbiegung/Kreuzung angehalten und mit Blinker oder Handzeichen den
Nachfolgenden die Richtung angezeigt.

Es ist so zu halten, daß der Marshall nicht zu übersehen ist, aber auch nicht durch andere Verkehrsteilnehmer
gefährdet werden kann.
Wo kein Marshall steht, wird immer geradeaus gefahren bzw. der Hauptrichtung (Vorfahrtsstr.) gefolgt.

Ich selber organisiere viele Touren fahre aber wenn möglich nur mit max. 10 Fahrer. Am liebsten zwische 4-6 Biker.

In diesem Sinne.
DlHzG
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