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Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#1 von Boris.St , 23.01.2023 15:47

Ich hatte kürzlich mal wieder (berufsbedingt) einen Erste-Hilfe-Maßnahmenkurs nebst Brandschutz. Dabei kam auch das Thema Motorradfahren und spezielle Unfall- und Hilfssituationen zur Sprache.

Nachdem wir das Thema Autofahren und was man so alles im Auto mitführen MUSS abgearbeitet hatten, folgte, was man als Motorradfahrer mitführen SOLLTE. Denn müssen tun wir nicht, zumindest nicht in Deutschland.

Anstelle des bekannten Warndreicks für's Auto gibt es für's Motorrad Warndreieckhauben für den Helm. Z.B. bei Tante Louise gibt's so etwas...

Zuerst fand ich die Idee ganz gut, zumal man so eine Haube klein zusammengefaltet problemlos unterbringen kann. Dann kamen mir aber Zweifel, denn mein Kopfkino zeigte mir folgenden kleinen Film:

Ich bin am späten Samstagnachmittag im unteren Odenwald auf einer kleineren Landstraße unterwegs, vielleicht 130 Km von zu Hause weg. Ich komme zu einem Unfallgeschehen, wo ich helfen muss und will. Ok, Mopped abgestellt, Helm ab, Hülle raus, drum und den Helm gute 20 oder 30 Meter entfernt gut sichtbar hingestellt. Ich helfe. In der Zwischenzeit... irgendein Dödel mit dem Auto kommt angeschippert, sieht spät, bremst rechts ran und rempelt dabei meinen Helm quer über die Gasse, über den Randstein in den nächsten Graben. Pech kommt noch dazu: Helm-Ende.
Bald darauf sind die Profihelfer da, es wird geholfen, dann löst sich das Geschehen langsam auf... und ich stehe da mit meinem Mopped und meinem kaputten Helm. Ende des Kopfkino-Filmchens.

Was meint ihr dazu?


Gruß, Boris


 
Boris.St
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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#2 von renemd , 23.01.2023 15:54

Hallo Boris

das mit der Warndreieckshaube fand ich genau aus deiner geschilderten Situation (plus ich würde ungern meinen Helm so auf die eher unsaubere Straße legen wollen) nicht so toll.
Bei mir fährt deshalb eine Warnweste und ein kleines Verbandstäschen mit. Warndreieck würde ich dann aus dem Fahrzeug nehmen wo ich helfen will/muss. Soweit das geht jedenfalls.


Liebe Grüße Rene


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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#3 von aGentleBiker , 23.01.2023 16:12

Auch wenn ich das Boris Szenario schon gewagt halte, ebenso könnte der nächste in den Verunfallten, in die CB von Boris krachen, oder in andere Anwesende krachen - sehe ich es ähnlich wie renemd: den nächsten mit einspannen um zu helfen/sichern.

Meine Frau ist bei sowas immer beeindruckend, habe ich schon 2 mal erlebt.
Die hält Auto an - Sie rufen sofort Notruf an!
Hält weiteres Auto an - Kommen Sie, helfen sie hier die Unfallstelle zu sichern!
usw usw.



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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#4 von Michael , 23.01.2023 16:19

Ich denke, das ist genau die richtige Mehtode. Leute ansprechen, freundlich, aber bestimmt, dann machen die auch in aller Regel, was sie in dem Moment machen sollen.


Es ist nie zu spät für 'ne glückliche Kindheit!

Michael


 
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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#5 von reinglas , 23.01.2023 17:28

Hallo,
ein auf der Staße liegender Helm ist als Achtungzeichen ungeeignet. Er ist auch ungeeignet wenn er neonfarben ummantelt ist. Wir sind doch meist auch Autofahrer und können abschätzen, welche Wirkung das in den ersten 2 . . . 3 Sekunden auf uns hat. Natürlich ist es immer gut, Leute anzusprechen. Bedingung muss aber sein.
- es müssen Leute da sein
- die Leute müssen nicht gebeten werden. Ihnen muss man Aufgabe zuweisen. Diskutiert wird, wenn der Krankenwagen auf der Rückfahrt ist.
Derjenige, der die Polizei informiert, sollte wissen: Lage des Unfallortes; nur Sachschaden oder auch Personenschaden; ist der Verunfallte ansprechbar;
Ein anderer warnt den nachfolgenden Verkehr. Ein Dritter kann den entgegenkommenden Verkehr warnen. Es sind einfache, klare Anweisungen erforderlich.
Wenn eine der Anwesenden keine Zeit hat - nicht diskutieren oder mit Argumenten überzeugen wollen. Es ist ein Notfall. Später kann man dann wieder Demokratie und Meinungsfreiheit spielen.
__________________________________________________
Ich fuhr mal im Allgäu auf einer schönen, kurvenreichen Landstraße. Ich bemerkte im Vorbeifahren ein Motorrad im Straßengraben liegen.
Ich fuhr zurück und sah mir das Motorrad an. Plötzlich hörte ich aus einem Maisfeld lautes Stöhnen. Natürlich interessierte mich das Motorrad nicht mehr.
Ich endeckte zwei Motorradfahrer. Der eine stöhnte laut und bewegte sich auch schon. Der Zweite lag reglos da. Sein Visier war mit feuchter Erde verschmiert.
Ich prüfte Puls und Atem. Den Sturzhelm nahm ich ihm nicht ab. Inzwischen war der Stöhner auf den Beinen und torkelte besorgt zu seinem Motorrad. Ich hielt ihn zurück und bestimmte, dass er sich in meiner Reichweite hinsetzen soll. Ich war dabei nicht höflich. Da wurde ihm bewusst, dass sein Sozius noch da lag. Nun wollte er seinen Freund helfen, der inzwischen wieder das Bewusstsein erlangte. Ich brüllte dem neuen Ersthelfer an, dass er sich gefälligst hinsetzen soll. Der andere konnte mir auch schon seinen Namen sagen.
Nach etwa 10 bis 30 Minuten kam ein Rettungswagen mit Notarzt. Beide wurden mitgenommen. Beim Eintreffen des Rettungswagen konnten beide aufrecht laufen und saßen am Straßengraben. Sie waren scheinbar unverletzt. Der Arzt, der mich aus psychlogischen Gründen für meine Ersthilfe lobte, meinte, dass die beiden innere Blutungen haben können oder nach einer halben Stunde bewusslos umfallen können (wegen Schock).
________________________________________________
Ich hatte als Ersthelfer einen Fehler gemacht. Ich hätte mein Motorrad 50 bis 80 m vor der Unfallstelle abstellen sollen. Ein Motorrad ist besser sichtbar, als ein liegender Helm.
Schwerwiegend war der Fehler nicht. Die Stelle war sehr übersichtlich.

Reinhard

PS.: Spätestens nach Eintreffen der Polizei, die Warnblinkeinrichtung des Motorrades deaktivieren. Man kann sich ausrechnen wie lange eine 11 Ah-Batterie eine Warnblinkanlage aushält. Immerhin muss sie das Motorrad wieder starten können.


Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
Nur meine Erwartungen vermögen das.


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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#6 von Spieß 58 , 23.01.2023 17:56

Noch schlimmer als Helm kaputt, ist Helm weg.
Man kann gar nicht so schlimm denken wie es manchmal kommen kann.
Nein ist mir nicht passiert, nur Kopf-Kino.
Deshalb bin ich auch der Meinung, andere Fahrer um Mithilfe bitten.
Wenn keiner da ist Rettung anrufen und Warnblinkanlage am Mopped an und Erste Hilfe leisten.


Grüße Klaus


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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#7 von NC700 , 23.01.2023 19:49

Zitat von Boris.St im Beitrag #1
...und rempelt dabei meinen Helm quer über die Gasse, über den Randstein in den nächsten Graben. Pech kommt noch dazu: Helm-Ende.
... und ich stehe da mit meinem Mopped und meinem kaputten Helm. Ende des Kopfkino-Filmchens...
Mein Kopfkino:
alles gut gegangen, jetzt aber fix nach Hause,
deshalb schnell den Helm aufgesetzt, liegt ja zum Glück noch heile da wo du ihn abgelegt hattest,.. -
- direkt auf der Ameisenstraße,.....


Deshalb: nur wie Klaus gehts
Zitat von Spieß 58 im Beitrag #6
.... andere Fahrer um Mithilfe bitten.
Wenn keiner da ist Rettung anrufen und Warnblinkanlage am Mopped an und Erste Hilfe leisten.



seh'n wir uns nicht in dieser Welt, . - dann seh'n wir uns in ..Bebra ?..
Grüße aus
Heinz
Zu alt um jung zu sterben,...

Nach dem Treffen ist vor dem Treffen:
NÄCHSTES7. - 9.6.2024


 
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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#8 von klaus-0902 , 23.01.2023 20:50

Genau dieses Ding habe ich und hatte ich auch schon benutzt.
Das größte Problem war, das Teil über den Helm zu ziehen.
Ich bin mit dem Mopped ca. 150 m vor die Kurve zurück gefahren und habe den Helm auf meinem Mopped-Sozius abgestellt - Warnblinker inklusive.
An Diebstahl habe ich keine Sekunde gedacht. Würde ich beim nächsten Mal auch nicht.
Die mit ihrer BMW unmittelbar vor mir am Ende der Hundskurve gestürzte Frau hatte sich zum Glück nichts getan und der Spuk war schnell vorbei... nachdem ihr Mann gemerkt hatte, dass sie ihm nicht mehr gefolgt und er dann zurück gekommen war. Nachdem Brems- oder Kupplungspedal am nächsten Halt wieder zurecht gebogen waren, ging's für die beiden mit bloß ein paar Schrammen direkt von der Mosel heim Richtung Rhein.
Ansprechen und Kommandos sind eine gute Idee für's nächste Mal.
VG Klaus


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RE: Warndreieck-Haube für Motorradfahrer

#9 von Boris.St , 24.01.2023 06:33

Ich sehe, ihr seht die Sache mit der Helmhaube als Warndreieck-Ersatz auch nicht als so attraktiv an. Mir kam dann nach dem Kopfkino-Filmchen auch gleich die wahrscheinlich bessere Idee, das eigene Motorrad ein Stück weit vor der Unfallstelle an den Rand zu stellen mit eingeschaltetem Warnblink. Und der nächste anhaltende (oder angehaltene) PKW-Fahrer kann sein Warndreieck zum Einsatz bringen.

An so nette Begleiterscheinungen in der Natur wie Ameisenstraßen habe ich noch gar nicht gedacht, an Dreck auf der Straße allerdings schon:

Immer, wenn ich meinen Helm mal auf den Boden legen muss (weil es keine andere Gelegenheit zum Ablegen gibt, wie z.B. bei meiner bevorzugten Waschboxen-Anlage) heißt das bei mir:
Nicht Helm auf Boden, sondern immer Helm auf Handschuhen auf Boden.


Gruß, Boris


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