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Unfallreparatur meiner RC63

#1 von NMEN , 28.05.2022 13:04

So, ich hatte ja vor zwei Wochen einen Unfall mit meiner NC700X, wo ich mit 10-15 km/h einem Polo ins Heck geknallt bin. Die Fahrerin meinte nämlich, 20 m nach dem Anfahren an der Ampel kuppeln zu müssen. Dummerweise fuhr sie ein Automatikfahrzeug...

Heute hab ich die Maschine aus der Werkstatt abgeholt. Dort stand sie zwecks Kostenvoranschlag und Gutachten (Gutachter war gestern da). Laut KVA läuft das unter wirtschaftlichem Totalschaden. Die meisten Schäden sind aber optischer Natur, weil mir die NC auf die rechte Seite gefallen ist.

Jetzt hab ich mal Bestandsaufnahme gemacht. Also vorne hochgebockt und rumgespielt:
- Schweißnähte am Lenkkopf sehen alle unauffällig aus, nicht verbogen
- Lenkkopflager dreht ohne jeden Widerstand von links bis rechts, Lenker bleibt nicht in der Mitte stehen
- Standrohre natürlich beide krumm
- Schutzblech vorne ist nicht mehr einteilig
- Rad dreht absolut leichtgängig (ohne Bremszange), die Felge hat nach Fingernagelprobe auch keinen Schlag

Das Rad muss aber elastisch einmal so weit nach hinten gefedert haben, dass es die Verkleidung, die unten um den Motor rumläuft angedetscht hat.

Da ich die Kiste auf jeden Fall wieder auf die Straße bekommen will, egal was am Ende finanziell für mich rausspringt (nach Ansicht meines Anwalts bekommt die Gegnerin min. 50 % Schuld), schaue ich mal, wie ich das kostengünstig reparieren kann.
Optische Schäden sind mir dabei egal, das ist ein Fahrzeug.
Erstmal versuche ich eine komplette Gabel zu bekommen, wenn das nicht klappt, kann ich immer noch die Standrohre einzeln tauschen. Faltenbälge kommen in dem Zuge auch an die Gabel, die gehören meines Erachtens dazu.

Ich will hier ein bisschen berichten, was ich beim Schrauben noch so vorfinde.

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Grüße aus Schwabsburg, Nils


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#2 von aGentleBiker , 28.05.2022 15:23

Ich habe kürzlich rumgesurft weil ich meine Hornet tunen wollte, und Standrohre gibt es auch günstiger und vielleicht sogar besser von "nicht Honda" , schau mal Wirth / Wilbers.
Viel Erfolg!



 
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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#3 von NMEN , 29.05.2022 08:43

Das ist bekannt. Die Standrohre gibt es sogar bei Louis :)


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#4 von Funkybaer , 29.05.2022 10:04

Hallo Nils

Sehe ich das richtig das dein Vorderreifen verkehrt montiert ist ? eigentlich soll das Wasser nach Aussen geleitet werden .

Gruß


Gruß Gerhard


 
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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#5 von NMEN , 29.05.2022 10:47

Zumindest Bridgestone sagt, der ist richtig rum drauf.
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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#6 von DJK94 , 29.05.2022 10:54

Diese Profil"verdrehung" vorne zu hinten hat mich anfangs auch irritiert.
Es geht aber wohl primär um die optimale Drainage im Hauptlastfall. Für das Hinterrad ist das die Beschleunigung und fürs Vorderrad das Bremsen. Daher sind die Verdrängungsrichtungen entsprechend den gegensätzlichen Kraftrichtungen auch entgegengesetzt.


Grüße

Daniel


 
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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#7 von NMEN , 29.05.2022 12:38

So, die Gabelholme ließen sich wunderbar ohne Kraft ausbauen. Da hatte ich schon schlimmere Erfahrungen an meiner Breva, wo die Alugabelbrücken nach 18 Jahren innen sehr stark korrodiert waren.
Im ausgebauten Zustand sieht man die Verbiegung doch deutlich besser als eingebaut. Unterhalb der unteren Klemmung sind auf der Rückseite auch Aufwerfungen des Material spürbar.

Auch komplett ohne Gabel ist kein Rasten des Lenkkopflagers spürbar. Ich hätte wirklich getippt, dass das Lager hin ist.

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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#8 von NMEN , 05.06.2022 20:15

Nach eingehender Begutachtung bei abgenommenen Lenker hab ich jetzt doch das Lenkkopflager getauscht. Der Ausbau ist ziemlich frickelig, da kann ich noch im Wiki was zu schreiben. Jetzt warte ich auf die neuen Kegelrollenlager von Louis.
Gabel hab ich heute mit neuen Standrohren und frischem Öl wieder fit gemacht.


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#9 von NMEN , 08.06.2022 19:57

Die neuen Lenkkopflager liegen bei Louis, aber mangels Wetter hatte ich heute keine Lust, die abzuholen.

Daher habe ich mich mal weiter mit der Mission "Faltenbälge" auseinander gesetzt. Ein erster Versuch mit den gleichen Teilen wie an meiner Breva (40 mm Gabel, 130 mm Federweg) schlug leider fehl. Der eine mm mehr Standrohrdurchmesser geht sich zwar aus, aber die Tauchrohre der NC sind 5 mm dicker. In Kombination mit dem längeren Federweg sieht das dann seeehr speziell aus und würde vermutlich nicht lange halten.

Ansatz B: Faltenbälge für Harald-Detlefson! Die gibt es auch mit 41 mm Standrohrdurchmesser. Allerdings sind die am Tauchrohr massiv zu groß. Die laut Shop "ca. 65 mm" entpuppen sich in echt als eher 71 mm. Die Tauchrohre der NC haben 64 mm Durchmesser.
Aber wozu hat man einen 3D-Drucker und SolidWorks auf der Arbeit


Montiert sieht das so aus:


Und mit Faltenbalg von vorne gesehen


Wenn man noch das Schutzblech dazu tut, sieht man den seitlichen Versatz kaum noch. Dieser ist nötig, weil die Aussparung im Schutzblech nicht groß genug ist. Die Entlüftung der Bälge geschieht an den beiden Enden des Kunststoffteils, ich werde aber morgen noch eine zusätzliche Kerbe ins Modell setzen. Die Harley-Dinger haben nämlich ab Werk kein Luftloch Eine Nut, in der die Faltenbälge richtig einrasten bekommen die Teile auch noch. Danach kann ich das Modell auch gerne irgendwo hochladen.
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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#10 von NMEN , 09.06.2022 21:25

So, die neuen Lenkopflager sind montiert (siehe Wiki) und die Gabel samt Rad ist auch wieder drin.

Den Lenker muss ich noch tauschen, der ist vom Umfallen auf die rechte Seite minimal krumm. Das merkt man, wenn man ihn auf eine glatte Fläche legt, dann kippelt er.
Hab trotzdem erstmal den alten wieder draufgeschraubt, damit ich die NC in der Garage bewegen kann. An den neuen Lenker kommen dann auch direkt Heizgriffe, die hab ich noch in der Ecke liegen.


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#11 von Scootertourist , 09.06.2022 21:33

Hi Nils,

ich habe im Winter das Lenkkopflager bei meiner RC72 gewechselt. Defekt war es nach ~ 80.000 Km nicht, ich habe die Flöhe husten gehört. Den wechsel empfand ich als relativ leicht. Den unteren Lagerring auf dem "Lenkschaft" habe ich angeflext, dadurch geht die vorspannung verloren, dann braucht man nicht schlagen, leicht "antippen" reicht aus, der rutscht dann runter.
Zur demontage der Lagerschalen im Lenkkopf habe ich eine U-Scheibe versetzt auf den Stumpf eines ca. 12mm Rohres geschweißt. Nichts wildes, ganz fix 4 punkte mit Elektrode. hat zuerst bei der CBF und dann bei der NC gute dienste geleistet.
Die Lager von AllBalls habe ich bei MVH gekauft, kamen je knapp 20€, dazu noch 6€ für eine Kartusche Shell Gadius S2 V220. EP-Fett mit MoS². Je Motorrad ca. 100 gramm. Erst die Lager ordentlich "packen", dann noch viel Fett auf den Lenkschaft verteilen, dass rutscht mit der zeit runter und legt sich auf das untere Lager.

Viele Grüße, Alex


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#12 von NMEN , 09.06.2022 21:50

Das geht auch, aber wenn man kein Schweißgerät hat und in der Garage aufgrund zu schwachen Stromanschlusses auch keins betreiben kann, muss man eben improvisieren ;)


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#13 von NMEN , 11.06.2022 12:42

Version 2 der Faltenbalghalter entworfen, gedruckt & montiert.


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RE: Unfallreparatur meiner RC63

#14 von NMEN , 10.07.2022 10:27

Inzwischen kann ich nach 800 km berichten, dass die NC wieder astrein läuft. Das neue Lenkkopflager hat kein Spiel und ist leichtgängig, scheine ich also richtig gemacht zu haben

Lenker musste ich noch tauschen, der hatte vom Umfallen nach rechts eine Verbiegung. Und interessanterweise war der Handbremshebel krumm, wofür ich keine Erklärung habe. Die Barkbusters drumherum sind bis auf ein paar Kratzer unbeschädigt... Jetzt ist ein einstellbarer Hebel dran, der passt mir eh besser.


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