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Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#1 von X-Man ( gelöscht ) , 19.05.2020 19:35

Neulich, vor ein paar Tagen:

Mein bester Kumpel, der von Motorrädern null Ahnung hat, stand mit mir in der Garage und als ich ihn fragte, welche ihm besser gefällt, deutete er auf die CB und sagte: "Die da sieht aus, najoh, wie ein Motorrad halt." Dann deutete er auf die Kawa und sagte: "Und die da sieht ja wohl ziemlich geil aus, oder?" Dann kam meine Frau dazu und sagte: "Ich finde ja, das ist ein Monster, die sieht echt fies aus." Worauf ich kombinierte: "Jau, dann ist das wohl ein fieses, geiles Monster."

Kawasaki Z900, Modelljahr 2020, mit Akra, Soziusabdeckung u. höherem Windschild ... Kurz zusammengefasst, es gab beim Händler ein kleines Terminkuddelmuddel bezgl. Inspektion der NC, und als Entschädigung für das fehlende Werkstattersatzfahrzeug hat man mir kurzer Hand eine Vorführmaschine mitgegeben. Die Z900 habe ich ganz bewusst gewählt, weil ich deren Werdegang seit ihrem Erscheinen mit Interesse verfolge und bisher keine Gelegenheit für eine Probefahrt hatte, bzw. nur mit dem Schwestermodell, der Z900RS. Die mir allerdings nicht so gut gefallen hat.

Alles, was man über die Z900 berichtet und erzählt. stimmt. Bereits nach wenigen Minuten in Bewegung dachte ich: Meine Güte, dagegen fährt sich meine eigene Maschine wie ein Sack Kartoffeln auf Schaumgummirädern. Was meine CB 1100 RS besser kann, ist daher schnell zusammengefasst: sie sieht schicker aus (subjektiv betrachtet), hat die bessere Hinterradbremse und eine vielleicht um 10% bessere Kupplung. Ich habe mehrere Vergleichsfahrten gemacht, jeweils beide Maschinen direkt nacheinander auf der gleichen Strecke. Das Ergebnis ist ein kleines Bisschen verstörend und die Unterschiede an sich sind bemerkenswert.

Natürlich hinkt der Kartoffelsackvergleich. Die Fahrzeuge sind grundverschieden in der Technik. Die Z900 ist eine verkappte 1000er (948ccm) mit knapp 100Nm/125PS. Im 6. Gang erledigst du jedes denkbare Fahrmanöver über 50 km/h zigmal müheloser, als mit der CB. Kein Wunder, sie wiegt vollgetankt ja auch schlappe 40kg weniger. Vom Fahrwerk her erinnert sie mich sehr an eine VFR, nur um eine Zehnerpotenz agiler. Die Sitzposition ist viel fahraktiver ausgerichtet und gleichzeitig bequemer. Es hat Fahrmodi und daran gekoppelte Stufen der Traktionskontrolle, sehr nützlich, wie ich festgestellt habe.

Ich war halt neugierig. Meine Fragestellung war: Wie muss ich die CB bewegen, damit sie eine ähnliche Dynamik entwickelt, wie die Z900? Und: geht das überhaupt? Natürlich geht das nicht! Das Monofederbein der Z ist denen der CB haushoch überlegen. Die 41er USD in der Grundeinstellung erzeugen ein sattes Gefühl und ein gutes Gespür für die Straßenbeschaffenheit. Der Motor der Z schiebt mit einer derartigen Mühelosigkeit von unten heraus, dass man vor Bewunderung in den Helm stöhnt. Da wird einem sofort klar, wer hier der Hase ist, und wer der Igel. Um die CB in diese Agilitäts- bzw. Performance-Zone zu hieven, muss man schon zwei Gänge runtersteppen, den Stier bei den Hörnern packen und nur hoffen, nie die Einflugschneisen zu verpassen - um dann feststellen zu müssen, dass man diesbezüglich trotzdem nicht in die Liga der Z vordringen kann.

Dabei geht's nicht um Geschwindigkeit, sondern ums Handling, um schöne Kurvenlinien und stabile Schräglagen mit Zuckerguss obendrauf. Die CB hat einen bärenstarken Motor, der vieles wettmachen kann, sehr schnurrig, sehr druckvoll, wenn es sein muss. Auch ist die CB viel zahmer ausgelegt, auch eine Spur kultivierter. Wer so eine CB fährt, weiß, was er an ihr hat. Was die Optik anbelangt: Das Sugomi-Design der Z-Linie von Kawasaki sieht schräg aus, sehr futuristisch und scheinbar unsinnig, ist aber tatsächlich ein ziemlich gut durchkonstruiertes Stück japanischer Ingenieurskunst. Die Sitzergonomie der Z900 ist hervorragend (für meine 175 cm), der Wind- und Wetterschutz ist wirklich erwähnenswert, die Aerodynamik ist für ein Naked Bike ziemlich ausgefeilt. Hier sind Form und Funktion bestens verheiratet.

Motor: dreht etwas höher, als jener der CB. Das Aggregat der Z900 verlangt bei 100 km/h im 6. Gang um die 4000 Touren, bei 120 km/h um die 5000 Touren. Im 6. Gang innerorts 50 km/h, liegt sie bei 2000 Touren absolut ruhig und stabil, da muckt gar nichts. Sie zieht dann am Ortsausgang sauber und ziemlich fix nach oben raus. Im 3. Gang bei etwa 3000 Touren liegt alles ruhig und stabil, kein Konstantfahrruckeln. Legst innerorts einfach den 4. Gang ein, 2500 Touren, und lässt rollen. Aber, egal welcher Gang oder welche Geschwindigkeit, die Maschine läuft ruhig und ohne erkennbare Anstrengung. Dreht man von etwas weiter unten heraus, etwa vom 4. Gang rauf und schaltet immer so bei 4000 Touren, steigert das die Suchtgefahr: das ist einfach mächtig viel Kraft, die da freigesetzt wird, und das heisere Fauchen des Vierzylinders wird sehr prägnant, ohne wirklich laut zu werden. So ist es auch beim Cruisen um die 100 km/h im 6. Gang relativ ruhig, der Klang ist sonor-souverän präsent, die Maschine lauert brav (aber nicht gierig) auf denn nächsten Gasbefehl - den man allerdings nur allzu gern erteilt.

Denn: Die Laufruhe ist insgesamt wirklich sehr erfreulich, aber mit einer ganz eigenen Komponente darin. Aus der tatsächlich vorhandenen Ruhe kann sich ganz schnell - wenn man denn möchte - ein Orkan entwickeln. Das liegt z.T. auch daran, dass alle Gänge inkl. dem 6. kurz übersetzt sind. Das ist insofern nicht schlecht, dass man dadurch eine ziemlich gut abgestufte Spannbreite an im wahrsten Sinne des Wortes "Gangarten" hat. Normalwerweise bewege ich die CB auf der Landstraße mit den Gängen 4-6, um in meinem zügigen Flow zu bleiben. Bei der Z900 habe ich dafür nur den 6. Gang gebraucht, weil der kein Overdrive ist, andererseits aber doch sehr laufruhig und unaufdringlich, gleichzeitg aber schubstark funktioniert - wenn du hier nochmals den Gashahn aufmachst, ist das ähnlich wie bei der CB, nur imposanter und einsatztauglicher. Andererseits ist ab dem 4. Gang oder etwa 4500 Touren dermaßen viel Druck im Spiel, dass man sich erstmal dran gewöhnen muss. In dem Zusammenhang erwähnenswert: Der originale höhere Zubehörwindschild war für meine Körpergröße okay, etwas Flattern im Kinnbereich. Aufrechter hingehockt, verschwanden die Turbulenzen. Mir würde also der Standardschild ausreichen - ist ja eh ein Naked Bike, da darf man nicht Wunder was erwarten.

Die Z900 kannst Du bist 10.000 Touren hochdrehen. Da sich das Fahrzeug aber noch in der Einfahrphase befindet, habe ich es bei maximal halbem Drehzahlband belassen. Aber das hat mir schon eine ziemlich eindrückliche Vorstellung davon gegeben, was machbar ist. Bis Hälfte Drehzahlband, also etwa 5000 Touren, habe ich in den Gängen 4-6 keine negativen Vibrationen - weder beim Beschleunigen noch bei konstanten Geschwindigkeiten - feststellen können. Höher habe ich wie gesagt nicht gedreht. In den unteren Gängen habe ich ebenfalls nicht so hoch gedreht. Also diesbezüglich keine Auffälligkeiten im Lenker/den Griffen, Sattel, Fußrasten oder sonstigen Punkten, wo der Körper mit der Maschine in Kontakt gerät (nur die Lenkerenden habe ich nicht separat gecheckt). Wenn überhaupt, dann vibriert die Z900, ohne dass man davon mehr mitbekommt als den Hauch eines Hauchs. Etwas mehr jedoch, wenn man von Last- auf Schiebebetrieb geht - in die Leistungsschleppe webt sich ein leises Grummeln ins Fahrzeug, aber das könnte auch vom Akra kommen. Schwer zu sagen. Stelle fest: Vibrationen sind betreff Z900 kein leidiges Thema. Der Motor ist diesbezüglich clean!

Meine Meinung von der Kawasaki Z900 nach ca. 370 Kilometer im Sattel: Ich vermisse sie schon jetzt und hätte sie gern zurück. Die Verbindung war eigentlich sofort da, unbedingtes Vertrauen, auch in die Bereifung (Dunlop Roadsport 2). Die Gasanahme ist die reine Freude, das Motorrad als Gesamtpaket so unglaublich harmonisch, dass man in Verzückung geraten kann. Natürlich, es ist "nur Mittelklasse". Zwar TFT, Ride by Wire, Fahrmodi, Traktionskontrolle, Smartphone-Schnittstelle und so'n Gedöns, aber eben auch viele Stellen, an denen Kosten eingespart wurden, Dinge, die Premium sind und dementsprechend den Preis in die Höhe treiben würden, sind halt nicht verbaut. Unterm Strich ist die Z900 ein schlichtes, extrem gut fahrbares Naked Bike, ein Power Roadster vorm Herrn und jetzt auch das Objekt meiner Begierde!


Gruß
Jörg


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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#2 von Vercoquin , 19.05.2020 19:43

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du Dir immer die falschen Motorräder kaufst. Du willst letztlich immer ein anderes;-)


-- Cheers Ray


 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#3 von X-Man ( gelöscht ) , 19.05.2020 20:48

Zitat von Vercoquin im Beitrag #2
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du Dir immer die falschen Motorräder kaufst. Du willst letztlich immer ein anderes;-)

Natürlich will ich das.

Aber ich habe noch nicht entschieden, die Z900 zu kaufen. Wenn ich aber würde wechseln wollen, wäre sie meine Nr. 1.

Die CB 1100 RS hat, wie ich letztens irgendwann mal beschrieben habe, von ihren fahrtechnischen Leistungen her nicht so den Abstand zur NC 750 S aufgezeigt. Woraus ich schlussfolgerte, dass ich genau so gut gleich wieder NC fahren könne. Allerdings habe ich bereits eine NC in der Garage stehen, die eigentlich nur noch von mir genutzt wird. Ich brauche mir also nicht noch zusätzlich eine zulegen. Die Kombination CB/NC erschien mir über den Winter also als ideal. Irgendwann in den letzten Wochen stellte ich zwei Dinge fest: Erstens, ich war fast nur mit der NC unterwegs, hatte zuletzt aber - zum ersten Mal nach 4 Jahren - das Gefühl, dass es ihr ein bisserl an Leistung mangelt. Trotzdem lieber mit ihr, denn die CB lässt sich einfach nicht so sportlich bewegen, wie die NC - und seien wir mal ehrlich, das ist ja auch nicht gerade die Paradedisziplin der NC.

Nun, es ist einfach so, dass Fahrzeuge in der Liga einer Kawasaki Z900 in Sachen Performance erst da beginnen, wo es für solche wie die NC u. CB allmählich aufhört. Ich bin jetzt etwas über 100.000 Kilometer auf sieben Bikes in fünf Jahren gefahren, inzwischen weiß ich solche Dinge einzusortieren und zu werten. Und ich möchte dann doch noch mal eine Schippe drauflegen, etwas performanter fahren, nicht schneller, aber doch sicherer, müheloser, eleganter. Mit einer Maschine wie der Z900 bekomme ich das hin, wie ich festgestellt habe, und es macht um einiges mehr Spaß!

Ansonsten hast Du nicht ganz unrecht, ich habe in den letzten Jahren einige Fehlkäufe getätigt, basierend auf Unwissenheit, fehlender Erfahrung, Ungeduld und Naivität. Noch vor zwei Jahren hätte ich wohl längstens den Kaufvertrag für eine Harley Davidson Street Bob unterschrieben.

Jemand hier mit Z900-Erfahrung, der meinen Beobachtungen zustimmt oder anderer Meinung ist??

Gruß
Jörg


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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#4 von Vercoquin , 19.05.2020 21:52

Gibt es bei der CB 1100 RS keinen Rock'n'Roll Modus?
Bei den vorhandenen Eckdaten müsste doch eigentlich ausreichend Performance zur Verfügung stehen.

Ich kann mich grob an ein Video eines Testers der Africa Twin ab 2016 erinnern,
in dem er auf der ersten Fahrt etwas mehr erwartet hatte,
bis er erfuhr, dass die Maschine im Normalmodus offensichtlich etwas gezähmt auftritt,
und er nach einer Modusveränderung die 95 PS doch noch "erfuhr".


-- Cheers Ray


 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#5 von DiegoMG , 19.05.2020 22:10

Wenn du nur bis 5000 gedreht hast, dann hast du aber auch das die riechtige Kirmes verpasst. Die geht nämlich bei über 6000 erst so richtig los. Ich hätte die gekauft, wenn sie eine Verkleidung gehabt hätte.


Liebe Grüße,

Michael


 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#6 von X-Man ( gelöscht ) , 19.05.2020 23:18

Zitat von Vercoquin im Beitrag #4
Gibt es bei der CB 1100 RS keinen Rock'n'Roll Modus?
Bei den vorhandenen Eckdaten müsste doch eigentlich ausreichend Performance zur Verfügung stehen.


Nein, Rock'nRoll kann die RS nicht. Durch die Arrows stehen mir knapp 92 PS bei 7300 U/min. und 95 Nm bereits bei 5000 U/min. zur Verfügung. Es stehen mir allerdings auch ein paar Dinge für den sorglos-dynamisch-sportlichen Einsatz im Wege: das durchschnittliche Fahrgewicht von 245-250kg, die ungünstige Ergonomie, der zu weiche, zu breite Sattel, die zu schwache Bremsanlage, eine zu instabile, nervöse Fahrzeugfront (Lenkkopfwinkel, Nachlauf,) die zu weich abgestimmten Stereofederbeine. Keine Fahrmodi da kein elektronisches Gas, keine Traktionskontrolle. Starkes Aufstellmoment. Fahrwerk beginnt bei höheren Geschwindigkeiten in Schräglage (Autobahn) zu tänzeln, das Heck wackelt wie ein Lämmerschwanz, die Reifen walken. Zudem vernichtet ein sportlicher Einsatz den Vorderreifen doppelt schnell. Instabiler Geradeauslauf ab ca. 150 km/h.

Tatsächlich dachte ich beim Blick auf die Eckdaten auch, dass hier ausreichend Performance generiert werden kann. Darüber habe ich mir dann beim Kauf auch keine Gedanken mehr gemacht. Ich dachte vielmehr, dass ich für die zügige, schräge Landstraßenpartie eigentlich ganz gut gerüstet sei. Dass es sich hier um eine Retromaschine handelt, war für mich das Sahnehäubchen. Und der Motor hat gehalten, was er versprochen hat, bärenstark und butterweich zugleich, ein traumhafter Vierzylinder, etwas vibrationsstark zwar, aber hochelastisch, transparent in der Leistungsentfaltung und allgemein ein sanfter Geselle, der im 6. Gang bei 180 km/h nicht mehr als 5500 U/min. hergeben will und dabei ganz lässig vor sich hin summt. Und mehr als um die 3000 U/min. muss sie auf der Landstraße eigentlich auch nicht rausrücken, alles darüber ist bei ihr eh nur Benzinverschwendung.

Und dahin gehend ist halt auch das Fahrzeug als Ganzes ausgelegt: lässig vor sich hin summen, völlig mühelos Kraft freigeben, sanft über die Straßen gleiten bei 90-110 km/h, dabei nicht zu wild beschleunigen und nicht zu stark bremsen, immer schön im gemäßigten Flow bleiben. Halt ganz ähnlich den NCs. Verlangt man der CB mehr ab, verlässt man damit augenblicklich die Komfortzone. Das kann man mal machen, aber dafür braucht es dann schon ein gewisses Quantum an Erfahrung, Reflexen und Kaltblütigkeit. Fünf hoch beschleunigte Zentner bei einer schwachen Bremse vor der Kurve einfangen und umlegen, das ist echt Arbeit, da spürt man das ganze Fahrzeug. Und es wehrt und sperrt sich vehement und bockt und zickt nur noch rum.

Die CB 1100 RS ist im Grunde genommen nicht anders gestrickt, wie ihre Schwester, die EX. Das sind reine Genießerfahrzeuge für die eher ruhigen Gangarten. Wenn man sie so fährt, geben sie einem eine Menge zurück, dann ist alles gut und nahezu perfekt. Und wirklich schön anzusehen sind sie ja auch.

Gruß
Jörg


X-Man

RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#7 von X-Man ( gelöscht ) , 19.05.2020 23:31

Zitat von DiegoMG im Beitrag #5
Wenn du nur bis 5000 gedreht hast, dann hast du aber auch das die riechtige Kirmes verpasst. Die geht nämlich bei über 6000 erst so richtig los. Ich hätte die gekauft, wenn sie eine Verkleidung gehabt hätte.

Ah jo, ich habe da so eine Ahnung, was in der zweiten Hälfte des Drehzahlbandes so abgeht ...
Einmal habe ich eine Lkw überholt, sozusagen aus Versehen, aus Gewohnheit, keine Ahnung. Ich hatte den 5. Gang drin und habe das Gas aufgemacht, halt in der Manier, als säße ich auf der CB. Ich meine, ich bin irgendwo zwischen 6000 u. 7000 Touren gelandet. Noch immer nicht in der Nähe des Begrenzers, aber da war kurzzeitig von jetzt auf gleich ein Mörderschub angesagt. Und das finde ich so faszinierend. Einerseits kannste ganz manierlich und ruhig, andererseits, z.B. bei Überholmanövern, kannst du ganz anders kalkulieren.
Ich bin ein erklärter Freund von Naked Bikes, ich brauche keine Verkleidung. Aber möglicherweise, eventuell ... vielleicht packen sie den Motor ja irgendwann einmal in eine Sporttourenmaschine.

Gruß
Jörg


X-Man

RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#8 von alprider , 20.05.2020 07:46

hol dir mal ne neo sports cafe zur testfahrt...
und schau zu , dass dann ab und an über 6000x kommst

wäre gespannt was zu ihr so sagen würdest..


.
Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist
.


 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#9 von alprider , 20.05.2020 09:01

oder gar bei yahama bei den MT 09-10 vorbei schauen würdest wobei die 9ner kein 4er ist


.
Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#10 von aGentleBiker , 20.05.2020 10:58

Toller Bericht!
Hat meine Lust die Z900 zu probieren jetzt noch vergrößert.
Bisher hatte ich halt das Problem bei 4-Zylindern das ich deren Leistung erst wahrnehme wenn ich ein Tempo drauf habe bei dem der Führerschein in Gefahr ist.
Heute morgen habe ich einen Ausritt mit der NC durchs Kraichgau gemacht, durch das Homeoffice komme ich kaum zum Fahren.
Und ich kam eigentlich zum Schluß: die NC reicht locker um Spaß zu haben. Es fühlt sich gut an auf Kreisstraßen mit ihr zu Räubern und wenn 120 erreicht sind fühlt sich das auch schon schnell und spaßig an.

Aber da war auch schon gelegentlich ein Gefühl ab 90 aufwärts die NC doch bemüht wirkt im Vergleich zu den Probefahrten... und jetzt so eine Lobhudelei ;)
Es macht mir aber eben Spaß die Motorräder auszureizen, und ich fürchte das könnte mir mit der Z900 nicht gut bekommen... vor allem da ich mir bewusst bin das die Kisten mehr können als ich :D



 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#11 von Michael , 20.05.2020 11:47

Also eine 125er könntest Du öfter voll ausreizen..... ;) ;)


Es ist nie zu spät für 'ne glückliche Kindheit!

Michael


 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#12 von X-Man ( gelöscht ) , 20.05.2020 11:51

Zitat von alprider im Beitrag #8
hol dir mal ne neo sports cafe zur testfahrt...
und schau zu , dass dann ab und an über 6000x kommst

wäre gespannt was zu ihr so sagen würdest..


Ich hatte bereits Gelegenheiten für eine Probefahrt mit der Neo-Tausender, die habe ich aber ausgeschlagen, weil, ich habe null Interesse an diesem Fahrzeug. Ich hatte, so weit ich mich erinnern kann, trotzdem zwei Sitzproben, bei denen ich die Ergonomie - für mich - als sehr ungemütlich eingestuft habe.

Bei den Yamahas sieht das schon etwas anders aus. Vielleicht ergeben sich hier demnächst mal Probefahrtmöglichkeiten. Wobei ich die MT10 optisch schon arg gewöhnungsbedürftig finde. Auf die MT09 habe ich schon lange ein Auge geworfen, auf die war ich schon immer unterschwellig sehr neugierig. Aber ich mag den Dreizylindersound nicht so sehr, und fahrwerksseitig wird sie der Z900 nicht das Wasser reichen können, so meine Vermutung. Mal schauen.

Gruß
Jörg


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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#13 von aGentleBiker , 20.05.2020 11:58

Zitat von Michael im Beitrag #11
Also eine 125er könntest Du öfter voll ausreizen..... ;) ;)


Ja, da ist absolut was dran!
@X-man
XSR900 ist wahrscheinlich die bessere MT-09



 
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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#14 von X-Man ( gelöscht ) , 20.05.2020 12:53

Zitat von aGentleBiker im Beitrag #10
Toller Bericht!
Hat meine Lust die Z900 zu probieren jetzt noch vergrößert.
Bisher hatte ich halt das Problem bei 4-Zylindern das ich deren Leistung erst wahrnehme wenn ich ein Tempo drauf habe bei dem der Führerschein in Gefahr ist.
Heute morgen habe ich einen Ausritt mit der NC durchs Kraichgau gemacht, durch das Homeoffice komme ich kaum zum Fahren.
Und ich kam eigentlich zum Schluß: die NC reicht locker um Spaß zu haben. Es fühlt sich gut an auf Kreisstraßen mit ihr zu Räubern und wenn 120 erreicht sind fühlt sich das auch schon schnell und spaßig an.

Aber da war auch schon gelegentlich ein Gefühl ab 90 aufwärts die NC doch bemüht wirkt im Vergleich zu den Probefahrten... und jetzt so eine Lobhudelei ;)
Es macht mir aber eben Spaß die Motorräder auszureizen, und ich fürchte das könnte mir mit der Z900 nicht gut bekommen... vor allem da ich mir bewusst bin das die Kisten mehr können als ich :D




Danke für die Blumen!
Also, ein Maßstab sollte ja sein, was innerhalb der Tempolimits machbar ist. Deshalb ist für uns NC-Fahrer die Frage nach der Endleistung ja auch eher zweitrangig. Egal, welches Landstraßen-Terrain, so eine NC ist ausreichend bis bestens motorisiert, je nach Sichtweise. Aber es hat ja noch andere Faktoren, das Beschleunigungsvermögen, das Fahrwerk, die Kraftreserven, das Handling. Für das, wofür sie offensichtlich konzipiert ist, agiert die NC in solchen Zusammenhängen zufriedenstellend. Aber nur dann, wenn man sich der Unterschiede bewusst ist, und nur so lange, wie man es genau so haben möchte.

Eine Z900 kannst Du wunderbar per Tempolimits im Zaum halten, damit schränkst Du das Konzept, den Charakter des Motorrads nicht ein. Das ist kein Rennbolide, keine Hypernaked. Es ist ein Roadster, ein Straßenfahrzeug mit mächtig Bumms, aber frei von Steroiden. Die Kraft bzw. die Leistungsentfaltung des Motors ist sehr nützlich, die Bremsleistung ist dem entsprechend gut ausgelegt, das Fahrwerk arbeitet hierzu perfekt - was will man mehr? Allerdings, neben dem Nutzen von sehr gut dosierbaren 125 PS und knapp 100 Nm, arbeitet man sich in fahrerische Nuancen vor, die mit schlechteren/schwächer ausgelegten Fahrzeugkomponenten halt nicht zu erreichen sind - womit ich den meisten hier Anwesenden sicher nichts Neues erzähle. Es hat also nichts mit Endleistung oder zu erreichbaren Geschwindigkeiten zu tun, wenn ich über ein Fahrzeug wie die Z900 ins Schwärmen gerate. Ich halte eine "Lobhudelei" hier durchaus für gerechtfertigt. Möglicherweise deshalb, weil ich auch bei angestrengtem Nachdenken und Zurückerinnern keine Schwachstellen entdeckt habe. Womit ich aber nicht behaupten will, dass keine vorhanden sind.

Sicher ist so eine Z900 nicht jedermanns/frau Geschmack, für eine Änderung der Meinung ist auch eine Probefahrt keine Garantie. Wer z.B. Vierzylinder für sich per se ausklammert, wird mit so einem Fahrzeug nicht wirklich glücklich. Aber er wird nicht umhin können, hier und da anerkennend die Augenbrauen zu heben.

Gruß
Jörg


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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#15 von X-Man ( gelöscht ) , 20.05.2020 13:00

Zitat von aGentleBiker im Beitrag #13
Zitat von Michael im Beitrag #11
Also eine 125er könntest Du öfter voll ausreizen..... ;) ;)


Ja, da ist absolut was dran!
@X-man
XSR900 ist wahrscheinlich die bessere MT-09

Die letzte 125er, die ich gefahren bin, war eine KTM Duke. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Allerdings hat's in der Gegend, in der ich wohne, sehr viele bergmäßige Steigungen, da war das Herunter sehr viel interessanter, als das Hinauf ...

Die XSR900 habe ich mal bei einer Gelegenheit sehr gründlich unter die Lupe genommen. An ihr hat mir - im Stand - eigentlich alles sehr gut, sogar besser gefallen als an der MT09. Zwei Dinge fand ich jedoch nicht optimal: die Instrumentenlösung und die Ergonomie. Ähnlich wie bei der 1000er Neo, habe ich mich im Sattel nicht besonders heimisch gefühlt. Wohingegen die MT09 und noch mehr die Tracer 900 kein Problem darstellten, im Gegenteil.

Gruß
Jörg


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RE: Ein bemerkenswertes Wochenende ... mit der Kawasaki Z900

#16 von DiegoMG , 20.05.2020 13:46

Zitat von X-Man im Beitrag #7

...irgendwo zwischen 6000 u. 7000 Touren gelandet. Noch immer nicht in der Nähe des Begrenzers, aber da war kurzzeitig von jetzt auf gleich ein Mörderschub angesagt. Und das finde ich so faszinierend. Einerseits kannste ganz manierlich und ruhig, andererseits, z.B. bei Überholmanövern, kannst du ganz anders kalkulieren.
Ich bin ein erklärter Freund von Naked Bikes, ich brauche keine Verkleidung. Aber möglicherweise, eventuell ... vielleicht packen sie den Motor ja irgendwann einmal in eine Sporttourenmaschine.

Gruß
Jörg


Ich habe ja die Ninja1000SX genommen, weil ich eine Verkleidung haben wollte. Lässt sich nicht darüber streiten, ist halt Geschmacksache.

Die Ninja hat aber noch mal 'ne deutliche Schüppe mehr Wums - wenn man will. Aber, wie du schreibst, das ist das Tolle an diesen Maschinen: Kannst extrem gelassen und niedertourig fahren und hast trotzdem noch was an Leistung. Ich kann im Dritten an der Kreuzung rechts abbiegen und bis knapp 50km/h runter den Sechsten stehenlassen. Dabei gibts kein Schütteln oder Hacken an der Kette. Andererseits kann man - z.B. zum Überholen - echt die Sau rauslassen. Beim Fahren bestimmt die Wahl des Ganges eher dem Grand an Sporlkichkeit, als die Notwendigkeit, damit am Ausgang der Kurve überhaupt etwas passiert. Dabei noch Quickshifter, Blipper und Tempomat serienmäßig an der Ninja. Ich bin verliebt...

Ich habe auf einer Tour mit meinem Freund (1090 Adventure) die Maschinen getauscht. Der war angetan von der Ninja: "OK, meine kann Tour, deine ist zwei Maschinen in einer, Tour und Sport", wobei ich schreiben muss, die Adventure ist auch ein tolle Bike. Die hat fühlbar noch mehr Druck von ganz unten kehrt sich aber oberhalb vielleicht 3000 Touren deutlich zu gunsten der Ninja um. Ber der Adveture kommt für für mich persönlich nicht wirklich ein sportliches Feeling auf.


Liebe Grüße,

Michael


 
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