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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#26 von Lorenz , 19.01.2020 20:54

Hallo,

bei allen meinen Motorrädern, die ich vor der NC hatte, war eine Reifenbindung in den Papieren eingetragen. Also neben den Reifendimensionen auch der Hersteller mit der genauen Reifenbezeichnung. Das war die Originalbereifung. Ich habe bei einem Reifenwechsel fast immer 'neuere' Reifen anderer Hersteller aufziehen lassen. Während in der Werkstatt die neuen Reifen montiert wurden, wurde im Büro die Reifenfreigabe zum neuen Reifen von der Homepage des Herstellers heruntergeladen, gestempelt und unterschrieben. Diese Freigabe führte ich zusammen mit anderen Freigabepapieren im Staufach mit. Es gab dabei nie Probleme und es hat mich nie gestört. Ehrlich gesagt, ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Reifen mit einer anderen Dimension will ich nämlich gar nicht aufziehen lassen.

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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#27 von fbolloks , 20.01.2020 08:28

Bevor wir uns hier jetzt die Köpfe heißreden... anbei die Veröffentlichung des ADAC zu dem Thema. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen...

Damit bin ich rauß...


Schönen Gruß...

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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#28 von WüKu , 20.01.2020 09:48

Zitat von fbolloks im Beitrag #13
Meine RD350, K100RS, XJ600 Diversion und auch meine VX800 hatten mit Sicherheit in den Papieren Eintragungen mit Fabrikatsbindung (ich hatte damals oft Probleme zum richtigen Zeitpunkt die eingetragenen Reifen zu bekommen). An meine DR800 kann ich mich nicht mehr erinnern.


Bist Du Dir sicher?

Also die DR800 und die alte XJ900 (nicht die Diversion) hatte ich auch (die DR hab ich sogar noch) und bei beiden stehen NUR die Dimensionen in den Papieren.
Die VX800 hatte ich auch, aber die Papiere nach Verkauf nicht mehr.
Aber auch da bin ich mir ziemlich sicher, dass ich beim Reifenwechsel da einen anderen Reifen draufgezogen hatte als vorher drauf war was ich sicher nicht getan hätte, wenn in den Papieren eine Vorgabe gestanden hätte.

Aber wie gesagt, ich stimme Dir zu, dass bei solchen Moppeds es tatsächlich Probleme mit den Prüfern geben könnte, die jetzt einfach nur eine Abweichung zu den Papieren feststellen können und die so genannte Reifenfreigabe ja offenbar Streitgegenstand war in dem angeblichen Urteil, welches die Prüforganisationen unter Vorreiter TÜV-Nord erstritten haben sollen.

Aber wie gesagt, da ich dieses Urteil nicht kenne, kann ich dazu auch nichts sagen, und Vertrauen in die Äußerungen von auch solchen Postern wie dem hier im Erstfred habe ich einfach keine...


einfach nur weg und nie ankommen, das wärs ...
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#29 von Lorenz , 20.01.2020 11:08

Hallo,

Der TÜV kann sicherlich nicht die Fahreigenschaften eines Reifens mit anderer Dimension beurteilen. Aber er kann genau hinschauen, ob z.B. der Reifen irgendwo an der Schwinge oder am Schutzblech streift.

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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#30 von ralfr , 20.01.2020 12:30

Zitat von fbolloks im Beitrag #27
Bevor wir uns hier jetzt die Köpfe heißreden... anbei die Veröffentlichung des ADAC zu dem Thema. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen...

Damit bin ich rauß...


schön, dass du die Beiträge zu deinem Thema so aufmerksam mitliest - den ADAC-link hatte ich dir bereits mit meinem ersten Beitrag (= Nr. 6) beigefügt
der link bestätigt im Wesentlichen die Dinge dir wir dir eher vergeblich näher bringen wollten


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#31 von AixCentric , 05.02.2020 23:07

Hier ein Artikel der Seite "Bike und Business" von heute mit dem Titel "Neue Vorschriften für abweichende Reifen / Eintragung in Fahrzeugpapiere notwendig". Der Artikel gibt möglicher Weise inhaltlich das wieder, was der "Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk" mit Datum 03.02. hinter seiner Registrierungs-Wall (Link) schreibt.


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#32 von ralf1147 , 24.02.2020 09:49

Mir ist klar das hier kaum einer im Forum von der Neuregelung betroffen sein wird. Wobei das schneller geht als man denkt. Auch bei gleicher Reifendimension ist es in Zukunft nicht mehr einfach per Herstellerfreigabe erlaubt einen Heidenau M+S für den Winter aufzuziehen. Der hat zwar die gleiche Größe ist aber ein Diagonal- statt Radialreifen und daher von "anderer Bauart".

Viele von uns uns haben aber vielleicht noch ein zweit-, dritt-, etc. Motorrad das eher von dem Problem betroffen ist. Viele aktuelle Reiseenduros dürfen z. B. nicht mehr einfach so grobe Reifenprofile per Herstellerfreigabe fahren da das auch oft Diagonalreifen sind. Fahrer von ganz alten Fahrzeugen mit ABE statt EU-Betriebserlaubnis (vor ca. 2003) haben eh verloren da sie in Zukunft praktisch immer zum TÜV und Zulassung müssen.

Hier ein Video wo der Sachverhalt nochmals gut dargestellt ist: Mopedreifen Video

Auch wenn ihr nicht direkt betroffen sein solltet würde ich euch bitte folgende Petition gegen diesen Unsinn zu unterstützen: Online Petition


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#33 von Echte_Liebe , 24.02.2020 11:58

Die ganze Diskussion als aber auch das hier gepostete Video erinnern mich sehr an den berühmt-berüchtigten "Sturm im Wasserglas".

Setzt euch auf die Moppeds und fahrt mal ne Runde...(hoffentlich mit "richtigen" Reifen).


Gruß vom Niederrhein
Matthias

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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#34 von Jimmy Dye , 24.02.2020 13:33

Also ich sehe da überhaupt kein Problem, dafür aber ´ne Menge Missverständnisse. Ist doch okay, wenn ich die Änderungen der Reifengröße (!) eintragen lassen muss. Die bisherige Regelung der Freigaben bleibt doch bestehen und unsere NCs haben keine Reifenbindung, also können ALLE Reifen der passenden Größe eintragungsfrei gefahren werden.

Wer jetzt z.B. seine X auf 19" Vorderrad umrüsten möchte, der braucht neben Felge und Reifen jetzt - genau so wie früher - eine Eintragung der technischen Änderung. Die Umrüstung des Hinterrades auf 150/70 benötigt zwar keine andere Felge, aber früher, wie heute eine Eintragung.

Also schön cool bleiben und darüber freuen, dass unsere Moppeds KEINE Reifenbindung haben.

:-)


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#35 von ralf1147 , 24.02.2020 15:26

Also eigentlich hätte ich ja etwas mehr Solidarität unter unter den Motorradfahrern erwartet.

Nur weil es einen nicht direkt selbst betrifft ist das doch nicht gleich "kein Problem" oder "ein Sturm im Wasserglas". Denkt doch einmal an die anderen Zweiradfahrer die für diesen Unsinn Zeit und Geld opfern müssen.

Und ja, es gibt auch genug Fälle wo auch bei gleicher Reifengröße in Zukunft die Bürokratie zuschlägt (ABE-Betriebserlaufnis generell oder Reifenbindung oder andere Reifenbauart)


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#36 von Lorenz , 24.02.2020 16:21

Hallo,

sorry, ich finde das ist kein Unsinn.

Lorenz


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#37 von klaus-0902 , 24.02.2020 18:56

Zitat von ralf1147 im Beitrag #32
Auch wenn ihr nicht direkt betroffen sein solltet würde ich euch bitte folgende Petition gegen diesen Unsinn zu unterstützen: Online Petition

Hi Ralf,
deine Argumentation klingt plausibel und auch wenn mich eventuelle Änderungen nie tangieren werden...
Ich hoffe, es hilft dir - mich hat es nichts gekostet.
VG Klaus


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#38 von ralfr , 24.02.2020 19:44

Zitat von ralf1147 im Beitrag #35


Und ja, es gibt auch genug Fälle wo auch bei gleicher Reifengröße in Zukunft die Bürokratie zuschlägt (ABE-Betriebserlaufnis generell oder Reifenbindung oder andere Reifenbauart)


könntest du das näher erläutern?
wann und wie schlägt hier trotz gleicher Größe + Spezifikation die Bürokratie zu?
was soll mir "ABE-Betriebserlaubnis generell" bzw "Reifenbindung" in diesem Zusammenhang sagen?


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#39 von ralf1147 , 24.02.2020 20:27

Hallo ralfr,

nun bei Fahrzeugen mit ABE-Betriebserlaufnis (dem Vorläufer der EU-Typprüfung bis ca. 2003) gilt der Entfall der Reifenbindung nicht. Hier muss der damals vom Hersteller in der Betriebserlaubnis aufgeführte Reifen gefahren werden. Wenn der nicht mehr lieferbar ist (was nach etwa 20 Jahren die Regel sein dürfte) muss man gezwungenermaßen einen anderen auswählen. Hier reicht aber dann nicht die Reifenfreigabe vom Reifenhersteller. Völlig unsinnigerweise muss man mit dieser zum TÜV um den neuen Reifen eintragen zu lassen, Zulassungsstelle kommt dann auch noch dazu. Das ganze ohne jeden Sicherheitsgewinn da die eigentliche Eignungsprüfung ja eh schon vom Hersteller geleistet wurde. Das nenne ich überflüssige Bürokratie. Das fällt dann alle paar Jahre erneut an wenn der neu eingetragene Reifen auch nicht mehr lieferbar ist.

Bei neuen EU-Typgeprüften Motorrädern mit Reifenbindung (z.B. SuperDuke etc.) kommt es durch die Bürokraten aus dem Verkehrsministerium sogar zu einem Verlust an Verkehrssicherheit. Bei diesen Fahrzeugen macht eine Reifenbindung durchaus Sinn damit die Karre mit 280 km/h auf der Autobahn z. B. nicht das Pendeln anfängt. Nicht ohne Grund fordern die Hersteller oft die Verwendung von Reifen in Sonderspezifikationen um auch mit diesen Straßenraketen einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. Wenn nun aber nur die Dimension, Last- und Geschwindigkeitsindex sowie Reifenbauart (normalerweise Radialreifen) passen müssen kann ich mir die Sonderspezifikation sparen und jeden beliebigen Reifen fahren der größenmäßig passt. Ich bin dann mein eigener Testfahrer.

Die Sache mit den Reifenfreigaben durch die Reifenhersteller hat jahrelang problemlos funktioniert und ohne großen Aufwand ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet. Warum muss mann das nun ohne Not ändern? Da hat der TÜV Nord wirklich gute Lobbyarbeit geleistet um den eigenen Umsatz zu sichern.


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#40 von Majo , 24.02.2020 21:22

Passt hier nicht ganz rein. Aber zum TÜV.
Wegen des Zusatzschalters musste ich zur Vorführung zum TÜV nach Hannover.
Für gut befunden. Und ich sollte ihn doch gleich eintragen lassen. Zum Glück hatten die dort keine Zeit. Und haben mich zum TÜV nach Hildesheim geschickt. Auf dem Weg dorthin dachte ich. Fahr doch immer zur DEKRA. Fahr ich mal vorher vorbei.
Dort sagte man mir dann. Was sollen wir da eintragen? Es gibt keine Vorschriften dafür, wo und wie der angebaut werden muss. Muss nur funktionieren. Bedienbar sein. Und darf nicht behindern.
Erledigt! 🙂

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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#41 von ralfr , 25.02.2020 10:07

Zitat von ralf1147 im Beitrag #39
Hallo ralfr,

nun bei Fahrzeugen mit ABE-Betriebserlaufnis (dem Vorläufer der EU-Typprüfung bis ca. 2003) gilt der Entfall der Reifenbindung nicht. Hier muss der damals vom Hersteller in der Betriebserlaubnis aufgeführte Reifen gefahren werden. Wenn der nicht mehr lieferbar ist (was nach etwa 20 Jahren die Regel sein dürfte) muss man gezwungenermaßen einen anderen auswählen. Hier reicht aber dann nicht die Reifenfreigabe vom Reifenhersteller. Völlig unsinnigerweise muss man mit dieser zum TÜV um den neuen Reifen eintragen zu lassen, Zulassungsstelle kommt dann auch noch dazu. Das ganze ohne jeden Sicherheitsgewinn da die eigentliche Eignungsprüfung ja eh schon vom Hersteller geleistet wurde. Das nenne ich überflüssige Bürokratie. Das fällt dann alle paar Jahre erneut an wenn der neu eingetragene Reifen auch nicht mehr lieferbar ist.

Bei neuen EU-Typgeprüften Motorrädern mit Reifenbindung (z.B. SuperDuke etc.) kommt es durch die Bürokraten aus dem Verkehrsministerium sogar zu einem Verlust an Verkehrssicherheit. Bei diesen Fahrzeugen macht eine Reifenbindung durchaus Sinn damit die Karre mit 280 km/h auf der Autobahn z. B. nicht das Pendeln anfängt. Nicht ohne Grund fordern die Hersteller oft die Verwendung von Reifen in Sonderspezifikationen um auch mit diesen Straßenraketen einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. Wenn nun aber nur die Dimension, Last- und Geschwindigkeitsindex sowie Reifenbauart (normalerweise Radialreifen) passen müssen kann ich mir die Sonderspezifikation sparen und jeden beliebigen Reifen fahren der größenmäßig passt. Ich bin dann mein eigener Testfahrer.

Die Sache mit den Reifenfreigaben durch die Reifenhersteller hat jahrelang problemlos funktioniert und ohne großen Aufwand ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet. Warum muss mann das nun ohne Not ändern? Da hat der TÜV Nord wirklich gute Lobbyarbeit geleistet um den eigenen Umsatz zu sichern.


ok, du wiederholst im Wesentlichen die Darstellung aus`m Video von "mopedreifen" , die ich eigentlich sehr schätze und denen ich in Sachen Reifenempfehlung mehr Vertrauen schenke, als diversen Zeitschriften

mMn ist denen hier etwas arg der Gaul durchgegangen und die Gesamtdarstellung der Neuerung wird zu einseitig dargestellt
Richtiger ist doch: für die meisten ändert sich gar nichts bzw gibt es auch Erleichterungen!

Künftig soll es für Motorräder mit EU-Zulassung (also alle in den letzten rd 20 Jahren) keine Reifenbindung mehr geben. Allerdings wird es weiterhin Reifenempfehlungen (anstatt Reifenfreigaben) durch die Reifenhersteller geben.
Bedeutet: wer für die beispielhaft zitierte "brandgefährliche KTM 1290 Duke" nachbereifen möchte, kann sich weiterhin auf Basis einer sog. Reifenempfehlung (anstatt der Reifenfreigabe) bedienen und entschärft damit (wie bisher) das "gefährliche" Fahrverhalten der KTM.
Unterschied: der Fahrer handelt nun auch selbstverantwortlich und nicht mehr aufgrund einer verpflichtenden Reifenfreigabe. Wo ist also das Problem?
Wird so seit vielen Jahren auch beim Pkw gehandelt - wer dort einen Ling Long für superlau auf seinen Porsche 911 Turbo schnallt muss auch damit klar kommen


Diejenigen die es tatsächlich unangenehmer treffen kann, sind die Besitzer von Alteisen aus den 90ern + früher. Hier fallen Abnahme-Gebühren bei anderen Reifengrößen an (so wie immer schon bei den Pkw`s üblich -> sofern von Serie abgewichen wird). Meiner Meinung zumindest partiell nachvollziehbar wg Abweichung Tacho und / oder ausreichend Platz für die veränderte Reifengröße vorhanden etc. - im Prinzip ein Procedere wie beim Pkw

Was nicht wirklich schlüssig erscheint, ist die weiterhin gültige Reifenbindung bei den Alteisen - trotz gleicher Größe bedarf es einer Abnahme / Eintragung bei Abweichung vom nicht mehr erhältlichen Reifen den der Motorrad-Hersteller seinerzeit als verpflichtend ausgewählt hat.
Hier sollte tatsächlich nachgearbeitet werden. Dieser Quatsch zeigt aber auch, wie sinnhaft der Wegfall der Reifenbindung (für die EU-Motorräder) ist


Zusammengefasst:

für die weit überwiegende Anzahl ändert sich künftig nichts bzw. sogar zum Besseren -> keinen Wisch mehr mitschleppen wg Reifenfreigabe, da dieser künftig entfällt

für einen kleinen Teil (Alteisen) kann es weniger praktikabel werden - Probleme bei Abnahme / Eintragung sind allerdings nicht zu befürchten, da die Reifenempfehlungen (anstatt Freigaben) Basis der Abnahme / Eintragung sein werden.

PS: hat die Petition auch der Abschaffung der Verbesserung für die große Mehrheit im Sinn?


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#42 von ralf1147 , 25.02.2020 14:10

Ich bin mir nicht sicher ob das für die große Mehrheit eine Verbesserung ist. Das mitführen einer Reifenfreigabe ist eigentlich keine große Sache und macht einem unabhängig von den Vorgaben in der Zulassung sofern der Reifenhersteller das für sinnvoll hält.

Schaut euch doch z. B. die ganzen aktuellen Reiseenduros an. Da sind in der Regel immer Radialreifen vorgegeben.
Beispiel BMW F 700 GS hinten 140/80 R 17 / M/C 69H TL. Natürlich kann man ganz viele Reifen in dieser Größe bekommen und ohne Eintragung problemlos fahren. Wenn man das Gerät aber mal artgerecht nutzen möchte und Reifen wie den K60 Scout für die Weltreise oder TKC80 / Karoo 3 / Anakee Wild etc. fürs grobe nutzen möchte geht das nicht ohne TÜV da das alles Diagonalreifen sind oder einen zu niedrigen Geschwindigkeitsindex haben.
Bislang konnte man diese problemlos mittels Freigabe nutzen.


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#43 von WüKu , 25.02.2020 15:06

Zitat von ralf1147 im Beitrag #39
...
Die Sache mit den Reifenfreigaben durch die Reifenhersteller hat jahrelang problemlos funktioniert und ohne großen Aufwand ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet. Warum muss mann das nun ohne Not ändern? Da hat der TÜV Nord wirklich gute Lobbyarbeit geleistet um den eigenen Umsatz zu sichern.


Naja, das kann man durchaus anders sehen...

Die sogenannten Reifenfreigaben oder neudeutsch Reifenempfehlungen werden nämlich meist für Reifen erteilt, die man gut und viel verkaufen kann...

Wenn man bestimmte, eher selten zu verkaufende Reifen haben möchte, gibt es dafür einfach keine Freigaben/Empfehlungen, weil es sich für den Reifenhersteller und/oder den Moppedhersteller einfach nicht lohnt mehr als einige (bestimmte) Reifen für bestimmte Moppeds zu testen.

Für die X z.B. gibt es NULL getestete und empfohlene Stollenreifen, obwohl die X durchaus auch für die mittelgrobe Gangart abseits der Straße geeignet ist ...

Wenn man nun zurückkehrt zu der Regel, werksseitige Reifenbindung oder Empfehlung des Reifenherstellers, anstatt den Focus auf die Reifengröße und max. zugelassene Last und Geschwindigkeit die mit dem Mopped harmonieren zu setzen, wird jeder Moppedfahrer unnötig bei seiner Reifenwahl eingeengt.

Bei so einem System wird es bald nur noch für die Bestseller unter den Moppeds mehr als nur wenige Freigaben/Empfehlungen geben, und die Fahrer von Exoten und Nieschenbikes, und damit ganz sicher deutlich mehr als die Fahrer von Fastoldtimern, werden gezwungen sein, mit nur einem einzigen oder max. sehr wenigen verfügbaren Reifen für Ihr Bike zu leben, wenn Sie nicht permanent bei TÜV/DEKRA/GÜS sitzen oder halb illegal unterwegs sein wollen.

In so einem System müsste ich auf ein anderes Mopped umsteigen, weil ich die X eben nicht nur auf der Straße bewegen will und ich keinen Bock habe mit einem reinen Straßenreifen auf Wald-, Feld- und Schotterwegen unterwegs sein zu müssen.

Nein das einzig vernünftige ist eine Reifengröße und einen Last- sowie Mindestgeschwindigkeitsindex vorzugeben. Alles andere ist doof.
Und dass es alte Moppeds mit ABE und eingetragenen Reifenbindungen gibt ist das eigentliche, was abgeschafft gehört, und nicht das festhalten an einer den großen und teuren Reifenherstellern als Werbung für bestimmte in Massen herstellbare Reifen dienende, sowie den Prüforganisationen bessere Einnahmemöglichkeiten verschaffende Hilfslösung wie die Reifenfreigaben!


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#44 von Blackman ( gelöscht ) , 25.02.2020 16:08

Ihr seht das immer zu Regional,außerhalb Deutschlands interessiert das niemanden da zählt nur Profil or not Profil.
Und wenn ich auf Reisen gehe nach Kroatien ,SPanien ,England ,Norwegen ect juckt das nur den Deutschen Schäffel bis zur Grenze danach nicht mehr.
Ich habe 1 STd bis Österreich,Schweiz 2 Std bis Frankreich oder Italien.
Da juckt mich die Deutsche Reifenvorgabe und Tüv wenig .
Und selbst wenn ich dieses Jahr unsere Grenzlandtour fahre ,solange genug Profil am Reifen ist juckt das keinen Polizisten wenn die Reifengröße passt.


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#45 von ralfr , 25.02.2020 17:22

Zitat von WüKu im Beitrag #43

Und dass es alte Moppeds mit ABE und eingetragenen Reifenbindungen gibt ist das eigentliche, was abgeschafft gehört


aus meiner Sicht, ist das der wahre + echte Rohrkrepierer an der neuen Norm
bei jedem Reifenwechsel (sofern ein anderer Reifen probiert werden soll) eine TÜV-Abnahme

im Übrigen hat es sich nicht immer bewährt der Industrie auch eine Prüffunktion (in eigener Sache) zukommen zu lassen (meint: die bisherige Praxis Reifenfreigabe) - der kommerzielle Aspekt kann da schon mal eine seriöse Handhabung verhindern


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#46 von Sigi64 , 25.02.2020 19:46

Siehe Selbstzertifizierung der Boeing 737 Max.


https://www.youtube.com/@thestonegateroadrunner7305


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#47 von WüKu , 25.02.2020 20:11

Zitat von ralf1147 im Beitrag #42
Ich bin mir nicht sicher ob das für die große Mehrheit eine Verbesserung ist. Das mitführen einer Reifenfreigabe ist eigentlich keine große Sache und macht einem unabhängig von den Vorgaben in der Zulassung sofern der Reifenhersteller das für sinnvoll hält.

Schaut euch doch z. B. die ganzen aktuellen Reiseenduros an. Da sind in der Regel immer Radialreifen vorgegeben.
Beispiel BMW F 700 GS hinten 140/80 R 17 / M/C 69H TL. Natürlich kann man ganz viele Reifen in dieser Größe bekommen und ohne Eintragung problemlos fahren. Wenn man das Gerät aber mal artgerecht nutzen möchte und Reifen wie den K60 Scout für die Weltreise oder TKC80 / Karoo 3 / Anakee Wild etc. fürs grobe nutzen möchte geht das nicht ohne TÜV da das alles Diagonalreifen sind oder einen zu niedrigen Geschwindigkeitsindex haben.
Bislang konnte man diese problemlos mittels Freigabe nutzen.


Jupp, wenn es denn solche Freigaben für den Wunschreifen und das gefahrene Mopped "gibt/gab".
Nicht alle können oder wollen sich eine BMW F 700 GS leisten.

Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen und glaube es auch nicht, dass ein Reifenhersteller ernsthaft einen Reifen für den er selbst eine Max-Geschwindigkeit im Index ausweist, eine Freigabe/Empfehlung ausstellen wird für ein Mopped, das diese Max-Geschwindigkeit problemlos überschreiten kann.
Gleiches gilt für den Lastindex. Kein Reifenhersteller wird eine Freigabe für einen Reifen erteilen, wenn der Reifen nur für bestimmte Lasten zugelassen ist welche das entsprechende Mopped überschreitet. Also hift Dir in den Fällen die Freigabe gerade nicht weiter, weil Du keine dafür bekommst.
(siehe mein Beitrag #43 oben)


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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#48 von ralfr , 25.02.2020 20:14

Zitat von Sigi64 im Beitrag #46
Siehe Selbstzertifizierung der Boeing 737 Max.


wimre hat auch der Abgasskandal Pkw hier seinen Anfang - wenns um den Reibach / Wettbewerbsvorteil geht leidet schon mal die Seriosität hinsichtlich der Prüfmodalitäten


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#49 von ralfr , 25.02.2020 20:26

Zitat von WüKu im Beitrag #47
Zitat von ralf1147 im Beitrag #42
Ich bin mir nicht sicher ob das für die große Mehrheit eine Verbesserung ist. Das mitführen einer Reifenfreigabe ist eigentlich keine große Sache und macht einem unabhängig von den Vorgaben in der Zulassung sofern der Reifenhersteller das für sinnvoll hält.

Schaut euch doch z. B. die ganzen aktuellen Reiseenduros an. Da sind in der Regel immer Radialreifen vorgegeben.
Beispiel BMW F 700 GS hinten 140/80 R 17 / M/C 69H TL. Natürlich kann man ganz viele Reifen in dieser Größe bekommen und ohne Eintragung problemlos fahren. Wenn man das Gerät aber mal artgerecht nutzen möchte und Reifen wie den K60 Scout für die Weltreise oder TKC80 / Karoo 3 / Anakee Wild etc. fürs grobe nutzen möchte geht das nicht ohne TÜV da das alles Diagonalreifen sind oder einen zu niedrigen Geschwindigkeitsindex haben.
Bislang konnte man diese problemlos mittels Freigabe nutzen.


Jupp, wenn es denn solche Freigaben für den Wunschreifen und das gefahrene Mopped "gibt/gab".
Nicht alle können oder wollen sich eine BMW F 700 GS leisten.

Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen und glaube es auch nicht, dass ein Reifenhersteller ernsthaft einen Reifen für den er selbst eine Max-Geschwindigkeit im Index ausweist, eine Freigabe/Empfehlung ausstellen wird für ein Mopped, das diese Max-Geschwindigkeit problemlos überschreiten kann.
Gleiches gilt für den Lastindex. Kein Reifenhersteller wird eine Freigabe für einen Reifen erteilen, wenn der Reifen nur für bestimmte Lasten zugelassen ist welche das entsprechende Mopped überschreitet. Also hift Dir in den Fällen die Freigabe gerade nicht weiter, weil Du keine dafür bekommst.
(siehe mein Beitrag #43 oben)


ich weiß nicht, ob ich deinen Beitrag richtig verstanden habe, aber es gab diese Freigaben für die BMW. Jetzt gibt es für diese Reifen (sofern aus 2020) nur noch eine Bescheinigung für den TÜV

siehe zB nachfolgenden link der einige der genannte Reifen für die 700er BMW listet
https://www.mopedreifen.de/Motorrad/BMW/...ireDetailsModal


 
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RE: Zeit für eine Diskussionsbombe...

#50 von WüKu , 26.02.2020 10:32

Zitat von ralfr im Beitrag #49

ich weiß nicht, ob ich deinen Beitrag richtig verstanden habe, aber es gab diese Freigaben für die BMW.
Jetzt gibt es für diese Reifen (sofern aus 2020) nur noch eine Bescheinigung für den TÜV

siehe zB nachfolgenden link der einige der genannte Reifen für die 700er BMW listet
https://www.mopedreifen.de/Motorrad/BMW/...ireDetailsModal



Ja, sicher!
Für die 700er BMW...

Was ist mit den ganzen anderen Moppeds, die nicht so häufig verkauft werden?
Gibt es für die auch von allen großen Reifenherstellern jede Menge "Empfehlungen"?
Hier werden für die BMW 15 Reifen für alle nur denkbaren Einsatzbereiche aufgeführt...

Für die NC750X gibt es unter Deinem Link zwar mehr als doppelt so viel aufgeführte Reifen, von denen aber ALLES reine Straßenreifen mit Ausnahme von zwei Sumoreifen und einem Pseudoenduroreifen sind.
Kein wirklicher Enduro- und schon gar kein grober Stollenreifen.

Das ist das Problem.
Die Reifenhersteller haben gar kein Interesse vom angeblichen Fahrzeugkonzept des Moppedherstellers abweichende Reifennutzungen zu prüfen und würden einen Teufel tun, für außergewöhnliche Reifenkombis eine in Ihren Augen sinnlose (weil von den Kunden nur marginal genutzte) Reifenempfehlung auszusprechen und dafür Geld auszugeben.

Das Problem ist also, dass bei dem System mit den Reifenempfehlungen/-freigaben wir Moppedfahrer (vor allem von nicht so häufig gekauften Moppeds) einschränk werdent, auf von rein wirtschaftlichen Interessen diktierte Entscheidungen der Reifenhersteller.
Z.B. für die Himalayan von Royal Enfield gibt es nur einen einzigen empfohlenen Reifen unter Deinem Link...

Das ist es was mir nicht gefällt.

Reifengröße + Last- und Geschwindigkeitsindex ... das sollte ausreichen.

Alles andere macht uns Moppedfahrer von wirtschaftlichen Entscheidungen der Reifenhersteller mehr als nötig abhängig.

-> Meine Meinung!


einfach nur weg und nie ankommen, das wärs ...
siehe ->Foto


p.s.
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit
gut an eine kranke Gesellschaft angepasst zu sein.
(Jiddu Krishnamutri)


 
WüKu
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Reifengeräusche-Umstiegsempfehlung?
Mischbereifung auf der Integra

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