Zitat von Sigi64 im Beitrag #25
Ab 40 verschlechtert sich das Kontrastsehen zunehmend. Nachts oder bei eingeschränkter Sicht eher nicht mit dem Motorrad zu fahren, halte ich daher für eine schlaue Maßnahme.
Wer sich, wie ich, nachts oder bei Starkregen mit leicht erhöhtem Stadttempo durch die Landschaft tasten muß, weiß, dass Motorradfahren so auch wirklich keinen Spaß macht.
Und ja: ich würde gerne besser sehen können. MIMIMI!!!!
Bei mir ist das anders, trotz 50+ und Brille. Ich fahre viel in der Dämmerung und bei völliger Dunkelheit bei fast jedem Wetter mit dem Motorrad, das habe ich von Beginn an so gemacht, und ich denke mir ehrlich gesagt nicht viel dabei. Bei Dunkelheit verändert sich die Wahrnehmung auf eine Art, die ich eher als anregend empfinde, weniger als bedrohlich. Ich fahre natürlich noch aufmerksamer, langsamer selbstverständlich auch, und die Finger liegen sowieso immer auf Brems- und Kupplungshebel. Ich betrachte dieses "durch die Landschaft tasten" mehr als eine Herausforderung, denn es stellt natürlich höhere Ansprüche. Angst oder auch nur ein maues Gefühl habe ich nie. Natürlich bergen manche Gegebenheiten in der Stadt und auch in Wald- und Wiesengegenden bei Dunkelheit ein gewisses Gefahrenpotenzial, aber auf die Gesamtsituation betrachtet (Verkehr, Wild, Witterung) habe ich wesentlich mehr gefährliche Situationen bei strahlendem Sonnenschein erfahren müssen.
Im Frühjahr, Herbst und Winter habe ich vermehrt Dämmerungsfahrten, das gibt mir mein Arbeitsrhythmus vor. Wenn ich mit dem Motorrad zur Arbeit fahre, ist es halt meist noch dunkel bzw. wird es gerade hell. Wenn ich meine spätnachmittägliche Feierabendrunde drehe, ist es schon sehr dämmrig, und die letzten 15 Minuten vor der Garage ist es halt bereits dunkel. So what. Ich fahre so, wie es mein zeitliches Budget hergibt, mit oder ohne Stern an Himmel. Und die Winterausfahrten bei knapp über null Grad, trockenen und leeren Höhenstraßen bei anbrechender Nacht zähle ich zu meinen schönsten Erlebnissen. Daran hat sich seit seligen Mopedzeiten nichts geändert (okay, den Parka und die Pudelmütze vermisse ich nicht so sehr ...).
Gruß
Jörg