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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#176 von Maoming , 27.05.2020 19:02

Hallo Heinz,
das mit dem Lesen von "Anleitungen" ist halt so eine "verflixte Sache". Zu eben dieser wollte ich direkt kommen als in drinnen war, aber dann die unangenehme Feststellung der Bildleere.
Wie zu erwarten - wenn auch nicht selbstverständlich - gibt es hier netterweise Leute, die einem trotzdem weiterhelfen. Per Gelegenheit (und etwas mehr Zeit) werde ich mich dann auch noch vorstellen.
Gruß Norbert


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#177 von Hondawolf , 31.05.2020 11:38

Tach, Gemeinde,

am heutigen Pfingstsonntag lest Ihr aus gegebenem Anlaß eine Sonderedition meiner Fernost-Postille. Nein, es hat nix mit Pfingsten zu tun, was hier sowieso keiner begeht, sondern mit einem durchaus freudigen Ereignis: mein Sohn hat in der vorvergangenen Woche seinen Motorrad-Führerschein erfolgreich erworben und ist seit Freitag stolzer Lenker einer 2018er Honda CB125R.

Aus vielen vorangegangenen Posts hat ja der geneigte Leser schon entnehmen können, daß der Soziusplatz der NC zwischen meiner holden Ehefrau und meinem Sohn aufgeteilt wurde, wenn's auf Tour ging. Das hat wohl jetzt ein Ende... Er lag mir ja schon lange in den Ohren, daß er selber fahren will (kein Wunder: er fährt bei mir mit, seit er fünf ist...) und jetzt isses halt soweit: er ist 16.

Der Führerscheinerwerb fand unter den gleichen Umständen wie in meinem allerersten Post hier beschrieben statt. Seine Fahrschulmühle war allerdings, da er ja zunächst nur maximal 125 cm³ bewegen darf, eine Daelim CitiAce, die er insgesamt 8 Stunden über den berühmten Parcours quälen mußte. Aber warum soll's der Jugend besser gehen als mir...? Jedenfalls hat er sowohl Theorie als auch Praxis im ersten Anlauf bestanden und hat seinen "Lappen" in der Hand, der ja heute eine Plastikkarte ist.

Wir hatten schon im Vorfeld die Fühler etwas ausgestreckt, was die in Frage kommenden Modelle für den Einstieg betrifft. Dabei kristallisierte sich recht schnell heraus, daß die Wahl eigentlich nur zwischen der CB und der 125er KTM Duke bestand. Er wollte ein "richtiges" Motorrad, keinen Roller und auch keine SuperCub (kann ich gar nicht verstehen...). Nach Sitzprobe auf der KTM war schnell klar, daß das nix ist. Auf der Honda war sein lapidarer Kommentar: "paßt, wackelt nicht und hat genug Luft!". Zu unserem allergrößten Glück fanden wir eine gebrauchte Maschine bei einem soliden Händler im schon oft hier erwähnten Motorradviertel in Chungmuro. Die Verhandlungen gestalteten sich einfach und seit vergangenen Donnerstag hat die NC eine kleine Schwester neben sich. Und ich muß sagen (ich hab sie vom Händler nach Hause gefahren): das ist ein richtig erwachsenes und vollwertiges Motorrad! Schnuckelig anzusehen und bestens zu fahren, da gibt's nix zu meckern. Honda halt... Zum Glück ist der Filius der gleichen Meinung und ein großer Traum ist in Erfüllung gegangen.

Am Freitag nach Dienst haben wir dann eine kleine Übungstour gemacht. Auf einer abgelegenen Straße (hier gar nicht so einfach zu finden...!) hat er das ABS ausprobiert, ein paar Schlängelübungen, Langsamfahren usw. absolviert (Bilder 1 und 2). Die CB ist eine gutmütige Maschine, die unglaublich handlich, stabil und sicher zu fahren ist. Heute dann haben wir zu dritt (meine Holde und ich auf der NC und er mit seiner CB) eine Ausfahrt zum Eunpyeong-Hanok-Village (siehe Post #25) gemacht. Dort gab es erst einmal einen Kaffee zum zweiten Frühstück, als Dreingabe noch ein paar Reisküchlein und den schriftlichen Hinweis von der Bedienung, daß die Ausguck-Terrasse um 11 Uhr öffnet und wir in den fünften Stock eilen sollten (Bild 3), niedlich!

Da es kaum etwas koreanischeres als ein Hanok-Dorf gibt, wollten wir ein paar Bilder von dort mitnehmen und mußten uns und die Motorräder in entsprechende Positur bringen (Bilder 4 bis 6). Möglicherweise sieht man mir auf Bild 6 (Fotocredit: Ehefrau) den Stolz ein wenig an. Ich freue mich wirklich, zumal dieser Einstieg ins Motorradleben unter nicht eben gewöhnlichen Bedingungen stattfindet.

Nachdem wir genug posiert hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bugaksan-Serpentinengipfel, wo heute vormittag noch wenig los war und wir bei Ankunft nur eine Yamaha SR400 und eine Royal Enfield vorfanden (Bild 7). Deren Besitzer kamen auch alsbald und der Yamaha-Treiber mußte sogar kicken, heutzutage ein seltener Anblick (Bild 8). Dann kam zur Feier des Tages (quasi wie bestellt) eine ganz ehrwürdige Maschine angefahren: das müßte nach meinen Recherchen eine richtig alte Honda CBR750 sein, die irgendwo aus 1987/88 stammt. Sie war heftig umgebaut (Verkleidung, Scheinwerfer), aber angesichts des Alters in sehr gutem Zustand und wird offenbar viel bewegt. Da mußten wir die Junior-CB natürlich daneben hinschieben und sie zusammen ablichten (Bild 9).

Das soll's für heute mit dem Sonderkurier gewesen sein. Ich hoffe, Ihr kommt an Pfingsten auch etwas zum Fahren, bleibt gesund und aufrecht! Demnächst mehr in diesem Kino!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#178 von Ricado , 31.05.2020 14:34

Moin und herzlichen Glückwunsch an den Filius! Früher war wirklich nicht alles besser. Mit 16 Jahren gab es zu meiner Zeit ein 50 ccm Kleinkraftrad als Maximum, was man fahren durfte. 5,2 PS hatte meine Kreidler Florett. Dagegen ist die Honda CB 125r ja schon ein richtiges Motorrad!
Die kleine Aufmerksamkeit (Bild 3) finde ich toll, so etwas gibt es wohl nur in Asien. Warum man den Gästen im Café den Kaffee im Einwegbecher ausschenkt, das erschließt sich mir nicht. Andere Länder, andere Sitten!
Ein schönes Restpfingsten wünscht
Ricado


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#179 von Motorradoma ( gelöscht ) , 01.06.2020 18:46

Hallo Forum,

Test nach Neuanmeldung,herzliche Grüße und immer gute Fahrt. Eine neue Forumsteilnehmerin.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#180 von Maoming , 01.06.2020 19:00

Hallo und herzlichen Glückwunsch - an Sohn und Vater!
An Sohn für den im 1. Anlauf bestandenen Führerschein und an Vater für die gelebte Begeisterung für und das Heranführen an das Motorrad sowie eine "unvergessliche Zeit & Gemeinsamkeit auf und mit dem Moped". Das schafft eine besondere Bindung zwischen Vater und Sohn, die euer Leben lang Bestand haben wird - mit vielen tollen Erinnerungen!
Weiterhin gute Fahrt(-en) - und jetzt mit der ganzen Familie!
Alles Gute
Norbert


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#181 von Michael , 01.06.2020 22:56

Herzlichen Glückwunsch!
Mein Kurzer hat seit letztem Freitag seinen A1, diie erste größere Tour haben wir schon hinter uns
Er hat sich allerdings für die Duke entschieden ;), so sind die Geschmäcker verschieden. Egal, Hauptsache mit Spaß dabei und gesund bleiben!
Euch weiter viel Spaß zusammen, ich kann's jetzt nachvollziehen!
Michael


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#182 von Hondawolf , 07.06.2020 13:27

Tach, Gemeinde,

es ist heiß geworden in Korea... In den letzten Tagen sind tagsüber die Temperaturen bis auf 30°C angestiegen, da macht das Fahren zumindest in der Stadt nicht mehr so recht Spaß. Da auch eine Menge andere Dinge anlagen, gibt es heute zwar zwei Posts, aber die fallen recht kurz aus.

Der erste Report bezieht sich wieder auf Beobachtungen am Wegesrand, die ich in der vergangenen Woche festgehalten habe. Starten will ich mit dem Pärchen auf der SuperCub in Bild 1. Die drehten eine Runde über den Parkplatz am Bugaksan-Treffpunkt, irgendetwas gefiel ihnen nicht und sie rauschten wieder ab. Nicht ohne, daß ich die goldgelbe Helmpracht der beiden ablichten konnte, auch sonst ist die Kleiderordnung sommerlich leger.

Bild 2 zeigt eine ganz besonders ausstaffierte Variante des Kia Stinger. Das ist ein auch in Europa angebotener GT-Sportwagen von Kia, der ganz ordentlich geht: kein Wunder bei 370 Pferdchen und Allrad. Um diese Potenz zu unterstreichen, hat der Besitzer des Kraft-Wagens auf Bild 2 erstmal sechs (!!) Auspuffrohre rangeschraubt, dann seine Kiste lila matt foliert und goldene Schriftzüge angeklebt. So gesehen an einer Ampelkreuzung mitten in der Stadt. Links vor dem Stinger und weiter vorne rechts übrigens Transporter für Blumenkränze und -gestecke, die hier bei jeder Gelegenheit zu Geschäftseröffnungen, Empfängen und sonstigen feierlichen Anlässen geliefert werden. Eingeladene Gäste, die persönlich nicht erscheinen können (oder wollen), bestellen diese gigantischen Kunstwerke, die auf einer Art Staffelei befestigt sind und dann vor der veranstaltungs-Location abgestellt werden. Ausgefahren werden sie in diesen monströs hohen Transportern - ich seh' die Dinger jedesmal schon halb umkippen, wenn sie mal straff in die Kurve gehen...

Im Bild 3 ist wieder ein Papier- und Kartonsammler zu sehen, der mir in unserem Viertel über den Weg lief. Das Moped der Wahl: der Millionenseller Daelim CitiAce, der Anhänger verzurrt mit Gummis und Riemen.

Vor dem Mobil auf Bild 4 blieb ich rätselnd einen Augenblick stehen und fragte mich, was diesen beiden Scheinwerfern wohl zugestoßen sein mochte. Es handelt sich um eine Art Golfkarren, so ein Elektromobil, womit hier Gartenarbeiter in Parks unterwegs sind und ihre Utensilien transportieren. Ein Auffahrunfall war's eher nicht, der Stoßfänger sieht noch ganz manierlich aus. Es bleibt ein Rätsel...

Wer dem weitverbreiteten Irrglauben anhängt, ein Porsche Cabrio eigne sich nicht für den Transport von viel Gepäck, sei hiermit (siehe Bild 5) eines besseren belehrt: sogar in die Ausführung als Kinder-Elektroauto geht mehr rein, als man denkt. Auflösung in Bild 6: der stolze Papa war beim Einladen der Picknick- und Camping-Ausrüstung in das "richtige" Auto, übrigens ein Samsung SM7, Schwestermodell des Renault Talisman. Die Allianz aus Renault, Nissan und Samsung ist in Asien recht gut aufgestellt, viele Renault-Modelle laufen hier mit dem Samsung-Label.

Gleich geht's weiter im zweiten Post, bleibt dran!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#183 von Hondawolf , 07.06.2020 13:29

Und hier der zweite Teil für heute - wenig Text, dafür mehr Bilder.

Am gestrigen Samstag waren wir mit der Dose unterwegs, um ein paar Besorgungen zu erledigen. U.a. führte uns der Weg auch in die Nähe meines Honda-Händlers im Stadtteil Gangbuk. In der Nachbarschaft fand ich eine Tuning-Rumpelbude, die sich dem Stretchen des hier beliebten (und auch schon mehrfach beschriebenen) Honda Zoomer verschrieben hat. Da werden Kunstwerke draus - Impressionen von vor und im Laden stehenden Exemplaren zeigen die Bilder 1-5. Da steckt viel Kreativität und Liebe zum Detail drin. Hinterräder mit der Reifendimension 150/70-12 findet man auch nicht an jeder Ecke...

Anschließend fuhr mir der Flower-Power- Harley-Pilot aus Bild 6 vor die Linse - und schon war er im Fotokasten...

Ein paar Meter weiter startete sein Kumpel eine Deus-Custom-Maschine, deren Basis ich auf die Schnelle nicht erkennen konnte (Bild 7). Könnte eine Brixton 125 sein... Auf jeden Fall ist der Fahrer Las-Vegas-Fan, wenn man nach seinem Hemd geht.

Schließen will ich für heute mit einer klassischen Harley (Bild 8) - ein bildhübsches Exemplar, welches mir als bekennendem Nicht-Versteher der Philosophie hinter den Milwaukee-Eisen sogar recht gut gefällt. Ich kenn mich mit den Typenbezeichnungen nicht aus und weiß also nicht, was für eine Reihe das ist. Sieht jedenfalls gut erhalten und nicht tot-getunt aus.

Das war's für heute, bleibt gesund und aufrecht! Demnächst mehr in diesem Kino!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#184 von Dabassman , 07.06.2020 13:36

Zitat von Hondawolf im Beitrag #182

Vor dem Mobil auf Bild 4 blieb ich rätselnd einen Augenblick stehen und fragte mich, was diesen beiden Scheinwerfern wohl zugestoßen sein mochte. Es handelt sich um eine Art Golfkarren, so ein Elektromobil, womit hier Gartenarbeiter in Parks unterwegs sind und ihre Utensilien transportieren. Ein Auffahrunfall war's eher nicht, der Stoßfänger sieht noch ganz manierlich aus. Es bleibt ein Rätsel...



Ich würde sagen, dass den Scheinwerfern zugestoßen ist, dass sie an ein vormals Scheinwerfer-loses Fahrzeug montiert wurden. (offensichtlich von einem hochbegabten KFZ-Schrauber, das sieht ja fast so aus, als müsste das so

Viele Grüße


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#185 von Dabassman , 07.06.2020 13:39

Zitat von Hondawolf im Beitrag #182

Wer dem weitverbreiteten Irrglauben anhängt, ein Porsche Cabrio eigne sich nicht für den Transport von viel Gepäck, sei hiermit (siehe Bild 5) eines besseren belehrt: sogar in die Ausführung als Kinder-Elektroauto geht mehr rein, als man denkt.


Ich stelle mir grad den Porsche in Originalgröße vor. Wie groß das Wurfzelt dann wäre. und wie viele Leute man zum einpacken bräuchte...


 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#186 von Borksarken , 16.06.2020 12:00

Hallo und herzlichen Glückwunsch an Deinen Sohn!

Ich beziehe mich auf den Post #177 und hier auf Bild 1, mit Deinem stolzen Sohn.

Achte evtl. darauf, dass Dein Sohn den Fussballen auf die Raste stellt. Wenn man sich etwas angewöhnt, ist es manchmal schwer, es sich wieder ab zu gewöhnen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für Deine tollen Berichte inkl. den Bildern zu bedanken!


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et hät noch immer jot jejange
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#187 von Hondawolf , 21.06.2020 10:56

Zitat
Ich beziehe mich auf den Post #177 und hier auf Bild 1, mit Deinem stolzen Sohn.

Achte evtl. darauf, dass Dein Sohn den Fussballen auf die Raste stellt. Wenn man sich etwas angewöhnt, ist es manchmal schwer, es sich wieder ab zu gewöhnen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für Deine tollen Berichte inkl. den Bildern zu bedanken!



Ist notiert und auch schon weitergegeben, danke für den Hinweis. Mein Kurzer hat inzwischen ziemliche Quadrat-Latschen und muß sehen, wie er zwischen Raste und Schalthebel kommt, aber er übt und kommt ganz gut klar.

Gleich geht es mit neuen Posts weiter, neugierig bleiben !


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#188 von Hondawolf , 21.06.2020 10:59

Tach, Gemeinde,

ich war am vergangenen Wochenende zu faul zum Posten, daher gibt es heute zwei und morgen noch mal zwei Wort- und Bildbeiträge.

Der erste Post für heute widmet sich ein paar interessanten Gesellen und deren Gefährten, die ich in den vergangenen Wochen in der Stadt entdeckt habe. Korea ist ein Land, in dem sehr viele Konventionen, Regeln im Umgang mit Hierarchien und schlicht enormer Gruppendruck herrschen. Umso erfrischender ist es, Ausbrecher daraus zu sehen, die einfach ihr Ding machen und sich nicht um die Meinung anderer scheren. Nun gibt es ja viele Ausdrucksmöglichkeiten ungebremster Individualität, ein paar aus dem Zweirad-Bereich möchte ich hier vorstellen. Der Kollege auf Bild 1 ist gelegentlich in unserem Viertel unterwegs, ich würde ihn als "liebenswerten Waldschrat" charakterisieren. Er bewegt eine ausgesprochen üppig dekorierte Harley mit allen möglichen und unmöglichen Accessoires - von Haushaltsgegenständen über Camping-, Angel- und Jagdausrüstung. Sieht aus, als wohne er auf diesem Bike, jedenfalls sind Fahrer wie Motorrad absolute Unikate.

Der Kymco Downtown Scooter auf Bild 2 ist ein ebenso umhegtes Tuningobjekt: Aufkleber allerorten, eloxierte Bleche, Griffe, LED-Lichtleisten und und und... Details sind auf Bild 3 zu sehen, die obligatorischen Quietsche-Entchen sind hier im Dreierpack vertreten, GoPro und zwei Handyhalter sind selbstverständlich.

Die nächste Szene auf den Bildern 4-7 hat mir seinerzeit fast die Sprache verschlagen. Als ich kürzlich an einem Samstag am Dongdaemun-Flohmarkt vorbeifuhr, bemerkte ich dieses Kunstwerk auf dem Fußweg: ein Scooter mit einer riesigen und weit ausladenden Heckbügelkonstruktion mit Blechschneide- und sonstiger Handwerksarbeit. Man sieht das auf den Fotos nur ungenügend, wie filigran und detailreich diese Schöpfung ist. Der Künstler ist auf Bild 4 zu sehen, coronabedingt mit Maske. Nicht, daß ein falscher Eindruck entsteht: das stand da nicht nur rum, dieses Ding wird im Straßenverkehr bewegt! Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich...

Und weiter im Reigen der Sonderbarkeiten: die auf Bild 8 und 9 abgebildete Topcase-Deko ist nicht minder sehenswert - Miniaturspielzeug und Nippes aller Art, festgeklebt auf einem völlig verschlissenen Koffer, den im wesentlichen Klebeband und Aufkleber zusammenhalten. Sehenswert auch der Verschluss mit Kabelbinder und Zahlenkombischloß. Der dazugehörige Roller hat seine besten Zeiten ebenfalls lange hinter sich. Ich hätte gern den Besitzer dieser seltsamen Kreation gesehen...

Gleich geht's weiter im zweiten Post, bleibt dran!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#189 von Hondawolf , 21.06.2020 11:03

Und hier der zweite Teil für heute: starten will ich mit einer Honda XZ100 vor einem Wandgemälde eines Wals (Bild 1). Solche Murals gibt es in einigen Stadtteilen von Seoul und sie sind wirklich sehenswert. Anders als in Deutschland werden sie auch nicht verschandelt mit "Graffitis" (wobei ich großer Graffiti-Fan bin und seinerzeit in Berlin viele Fototouren an besonders interessante Locations unternommen habe, aber das ist ein anderes Thema...), sondern bleiben so wie sie sind.

Der in sein Motorrad verliebte Helm auf Bild 2 erweckte meine Aufmerksamkeit im Vorbeigehen. Das Objekt der Zuneigung ist eine brandneue Yamaha SR400, eine hier ab und zu anzutreffende Maschine, die mir immer noch gut gefällt.

Auf die McDonalds Fastfood-Läden wird ja immer geschimpft wg. ungesund und so... Manchmal sind sie aber die letzte Rettung, wenn alles andere entweder geschlossen hat oder geschmackstechnisch nicht in Frage kommt. Ich frequentiere sie selten, habe aber kein Problem damit. Daß sie mit der Zeit gehen, sieht man auf Bild 3: der hiesige Lieferservice benutzt Elektro-Scooter.

Der in Bild 4 zu sehende Suzuki-Roller stand inmitten anderer, schon etwas lädierter Zweiräder in einer Werkstatt auf dem Weg zwischen Seoul und Chuncheon. Ich fand ihn auf meiner Herrentagstour und wollte ihn hier noch zeigen. Warum er dieses seltsame, schon angerissene Nummernschild aus Italien trägt, bleibt geheimnisvoll...

Die aparte Komposition in Rot aus Bild 5 lief mir am vergangenen Wochenende über den Weg: der Käfer paßte so gut zu Hollys Coffee, das mußte ich einfach festhalten.

BMW-Motorräder sind ja in ihrem Wesen eher bescheiden und unauffällig, wie wir alle wissen. Damit sie auch alle erkennen und wissen, was sie vor sich haben, muß man es groß und gut lesbar dranschreiben. So wie der Besitzer des bayrischen Krades auf Bild 6 getan hat, welches darüber hinaus auch noch einen guten Teil des Touratech-Angebotes an Zubehör spazierenfährt. Wem's gefällt...

Man trifft hier ja allerlei interessante und nicht alltägliche Pretiosen der Zweirad-Baukunst. Eine besonders erfrischende Kombination bot sich mir gestern in Gangnam: eine feurige Ducati Diavel vor einer olivgrünen Honda Cross Cub, ich fand's sehr hübsch (Bild 7)! Der rechts oben zu sehende, bedauernswerte Roller hat's wohl hinter sich, auf das Foto hat er's aber noch geschafft...

Von der Daelim CitiAce habe ich hier schon oft berichtet, es gibt aber immer neue Variationen dieses allgegenwärtigen Transportmittels. Hier eine Ausführung als Dreirad mit Rückwärtsgang (der große Schalthebel bedient selbigen) und frisch verchromter Lastenträgerplattform (Bild 8). Muß sehr neu sein, war kein Stäubchen dran, was hier selten ist bei den Arbeitsgeräten.

Schließen will ich ebenfalls mit einem Dreirad der Gartenpfleger (Bild 9). Die fesche Scheinwerfer-Verkleidung harmoniert nicht so recht mit dem Rest des Vehikels, aber hey: bißchen Sport muß sein! Bemerkenswert auch die Wegrollsicherung am Vorderrad in Form eines Betonsteins. Gesehen gestern im Namsan-Park nicht weit von unserer Behausung.

Das war's für heute, bleibt gesund und aufrecht! Morgen mehr in diesem Kino!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#190 von Hondawolf , 22.06.2020 10:24

Tach, Gemeinde,

hier nun die nächsten zwei angekündigten Beiträge. Beginnen will ich mit dem Fund eines seltenen Sportwagens, der kürzlich am Eingang zu einem der städtischen Parks rumstand. Nach meinen laienhaften Recherchen müßte das ein Porsche 911 Carrera RS 3.8 (Typ 964) sein. Die Dinger sind rar und mittlerweile mindestens 26 Jahre alt (Bauzeit der 964er Serie von 88-94). So ein Exemplar hier zu finden, das zumal im Alltag bewegt wird, hatte ich nicht erwartet. Wie schon mal beschrieben: Oldtimer sind hier echte Exoten, die meisten können mit so etwas nix anfangen. Die neuesten Genesis oder Kia kennen alle, die Schätzchen von früher – naja… Jedenfalls gibt es sie, wie die Bilder 1 und 2 zeigen.

Wir hatten lange keine Custom-Super Cub mehr hier - die Bilder 3 und 4 sollen diesen Mangel beheben. Dieses außerordentlich hübsche Teil traf ich in einer Werkstatt am Wegesrand, wo auch der Suzuki-Roller aus Post #189 sein Dasein fristete. Die Accessoires sind wie immer mit viel Liebe zum Detail auf das Fahrzeug drapiert: Äffchen als Galionsfigur auf dem Schutzblech vorn, Aufkleber und special parts rundum.

Weiter geht es mit Impressionen von einer Tour, die wir zusammen mit dem frisch gebackenen CB125R-Besitzer (aka: mein Sohn) am Sonntag vor einer Woche unternommen haben. Unser Weg führte zunächst zum hier schon beschriebenen Sihwa-Damm an der Westküste vor Seoul. Der erste Bericht dazu ist bei Interesse in Post #36 nachzulesen. Wir waren recht früh auf der Straße, um dem Ausflugsverkehr zuvorzukommen, was auch gut funktionierte. So konnten wir die Bikes bei Flut direkt auf die Rampe stellen, wo sonst die Fischerboote zu Wasser gelassen werden (Bild 5). Im Hintergrund ist das Container-Terminal des Sinhang-Hafens Incheon zu sehen.

Von dort sind es nur wenige Kilometer bis zur Raststätte auf dem Damm neben dem weltgrößten Gezeitenkraftwerk. Mittlerweile ist es ja hier Sommer und auch die Koreaner nutzen die Wochenenden, um rauszufahren. Viele von ihnen sind überdies große Camping-Fans und bauen ihre Zelte am Strand und auf den Uferstreifen auf. Aber es geht auch anders: Platz ist in der kleinsten Hütte – in Bild 6 zu sehen ist ein Kia Ray als „Wohnmobil“. Abgestellt auf dem Parkplatz des Sihwa-Damm-Freizeitparks, ist das jetzt nicht wirklich lauschig, scheint aber egal zu sein. Ich würde mir ja ein ruhigeres Plätzchen suchen…

Wie häufig, trafen wir dort auch eine der Milwaukee-Selbsthilfe-Fahrgruppen mit ihren Eisen. Bild 7 zeigt eine Kollektion der eigenartig lackierten und ausstaffierten Harleys. Als Fotokulisse taugen sie allemal…

Wir mäanderten von da aus über die Inseln Daebudo und Seonjaedo bis nach Yeongheungdo, meine damalige Solo-Tour hatte ich schon letztes Jahr (Video in Post #79) beschrieben. Natürlich war das obligatorische Watt-Foto mit der CB und dem Filius vor dem Hintergrund der Brücke nach Yeongheungdo fällig (Bild 8). Letztes Jahr im September mußte er noch auf meiner NC posieren (siehe Post #94, Bild 7), jetzt ist er mit der eigenen Maschine unterwegs…

Danach ging's flugs zum Mittagessen: wir haben da auf Daebudo einen versteckten, aber richtig guten Burgerbrater, bei dem wir gelegentlich einkehren.

Gut gestärkt schwangen wir uns über die nachmittäglich dahindösenden Dörfer der Inselwelt in Richtung Südosten, um über Hwaseong und Ansan wieder ins Großstadtgewühl einzutauchen. Zum Glück hielt sich der Verkehr in akzeptablen Grenzen, denn es wurde dann auch recht warm. Gerade rechtzeitig zur Kaffeezeit rollten wir vor dem im Post #132 schon mal erwähnten Café „Brot Art“ aus, wo es frische Krossangs (ist ja ein deutscher Backwarenladen) und Koffeingebräu gab. Das Körnerbrot zum Mitnehmen war auch vorrätig, so daß wir zufrieden in die heimische Garage aufbrechen konnten. Bild 9 illustriert unseren Stopp bei dieser Institution der Brotback-Kunst.

Gleich geht’s weiter mit dem zweiten Teil und dem Bericht vom gestrigen Tourensonntag. Bleibt also dran!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#191 von Hondawolf , 22.06.2020 10:31

Hier also weiter im Text:

Der gestrige Sonntag versprach sonniges Wetter und in der Spitze bis zu 33°C, was zum Motorradfahren nicht mehr wirklich einladend ist. Einmal mehr war also früher Start angesagt. Und so waren wir (mein Kurzer und ich, er braucht Praxisübung, solange es wettertechnisch noch geht) um 9 Uhr auf dem Weg zu einem auch schon bekannten Ziel: Imjingak an der Grenze zur DMZ. Es sind von Seoul aus nur knapp 50 km an diese Grenze, an der sich ja jüngst die Spannungen zwischen den beiden Koreas wieder verschärft haben. Ihr habt vielleicht von der Sprengung des Verbindungsbüros in Kaesong gelesen, ein weiterer Tiefpunkt der ohnehin nicht einfachen Beziehungen zwischen den beiden Staaten.

Auf dem Weg über Paju kamen wir an einer Ampelkreuzung zum Stehen, die Gelegenheit bot für die Aufnahme der in dieser Region allgegenwärtigen Panzersperren an allen größeren Straßen und auch Eisenbahntrassen (Bild 1). Damit der nackte Beton nicht ganz so gruselig aussieht, beklebt man ihn mitunter so wie hier mit Werbeplakaten. Es gibt aber auch welche, die einfach so in der Landschaft stehen und einen mulmigen Eindruck erzeugen…

In Imjingak herrscht fast Normalbetrieb, wenn man von den etwas reduzierten Besucherzahlen absieht, die aber auch corona-bedingt sind. Wer weiß, wie lange der Trip dorthin noch möglich ist… Unabhängig davon hat man eine neue Attraktion hingestellt: die „Paju Imjingak Peace Gondola“ – eine Kabinenseilbahn über den Fluß in Richtung Norden in die Nähe des Bahnhofs Dorasan (Bilder 2 und 3). Angesichts der Temperaturen haben wir uns eine Rundfahrt dieses Mal geschenkt, zumal es jetzt nicht so viel Neues zu sehen gibt.

Der Platz in Imjingak ist auch immer Ziel und Treffpunkt von allerlei fahrendem Zweiradvolk. Bild 4 zeigt eine Ducati-Bande (Diavel, Multistrada, Panigale V4). Die Besitzer träumen vom Nürburgring (siehe Helmaufdruck), der hier genauso Legende ist wie im Rest der Welt, auch wenn die meisten ihn nie live zu Gesicht bekommen.

Bild 5 mußte sein: die Junior-CB neben ihrer großen Schwester Fireblade.

Und dann waren wir gezwungen, den Geschmacks-Unfall schlechthin zu sehen: Bild 6 zeigt eine K 1600 GTL in gold foliert mit milchschokoladen-brauner Sofa-Landschaft. Wie kann man nur…? Angesichts dieser monströsen Entgleisung fallen die überall aufgeklebten „Exclusive“-Schriftzüge schon gar nicht mehr auf…

Einen erfreulicheren Anblick boten in Bild 7 die versammelten Pedalisten einer High-End-Fahrradtruppe. Ich kenne mich da nicht so aus, aber mein Filius meinte nur, daß die Mehrheit auf Geschossen unterwegs war, die im Preis alle knapp fünfstellige Summen ausmachen. Da muß selbst die goldene BMW erstmal gegen anstinken…

Zum Mittagessen ging es von Imjingak ins nahegelegene Heyri Art Village, wo es die erprobte Pizzeria „Stellare“ gibt, die uns wie erwartet mit leckeren italienischen Sachen versorgte. Sie sind sogar von der „Associazione Pizzaiuoli Napoletani“ zertifiziert und nehmen entsprechende Preise, aber das war es uns wert (Bild 8).

Zum Abschluß unserer Tour haben wir uns noch schnell nach Süd-England gebeamt – genauer gesagt nach Stonehenge (Bild 9). Nicht weit vom Heyri Art Village gibt es das „English Village“, eine der vielen hier anzutreffenden Nachbauten von europäischen Szenerien. Wir waren nicht drin (das kann man mal machen, wenn’s weniger heiß ist), aber auf dem Vorplatz am Eingang ist halt Stonehenge nachgebaut… Einen Vorteil hat es im Vergleich zum echten: man kann die Motorräder davor schieben und das Foto ist kostenlos. Ich war 2014 mal am echten Stonehenge und machte angesichts des Wucher-Eintritts (ich glaube, das waren damals 35 Pfund mit Bus-Shuttle vom Parkplatz, anders kommt man gar nicht ran) direkt wieder kehrt. Naja, so schnell kommt man da aktuell ohnehin nicht wieder vorbei, da kann man auch mit der Kopie vorlieb nehmen.

Der Heimweg verlief unspektakulär, wir waren gegen 15 Uhr wieder in der klimatisierten Wohnung und konnten entspannen. Das war’s für heute, vielleicht gibt es vor der Sommerpause nochmal Gelegenheit für einen Post, ansonsten eher erst wieder im September, wenn es erträglichere Außentemperaturen hat. Bis dahin bleibt gesund und aufrecht!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#192 von Vercoquin , 23.06.2020 02:29

Meine erste Assoziation zum Foto der BMW war "Gelber Engel", in Korea als Bicycle Moto Watch aktiv;-)


-- Cheers Ray


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#193 von Hondawolf , 21.07.2020 13:52

Tach, Gemeinde,

nachdem unser Urlaub nun vorbei ist und wir wieder im Moloch Seoul angekommen sind, soll es eine kleine Nachlese der vergangenen Wochen hier geben. Ich war zwar wenig auf der NC unterwegs, aber dennoch gab es einige Beobachtungen am Wegesrand, die ich hier wie gehabt zum Besten geben will.

Los geht’s mit einem Schnappschuß eines besonders kreativen Zeitgenossen: Bild 1 zeigt einen Peugeot Django-Piloten, der am Heckhaltebügel einen Kaffeebecherhalter angeschellt hat und ihn offensichtlich auch nutzt. Am Lenker vorne könnte ja die Brühe über die Hose schwappen, wenn’s mal zügig über einen Kanaldeckel geht…

Weiter geht’s auf Bild 2 mit einem sehr gelungenen Umbau einer Honda CB 223S (die heißt wirklich so und wird v.a. in Japan verkauft): Stollenreifen, vergitterte Scheinwerfer, Stepp-Sitzbank und ein interessantes Auspuffdesign verleihen dem Krad eine schicke Scrambler-Note. Gehört einem Schrauber in der Nähe des Hauptbahnhofes in Seoul.

Bei uns im Viertel parken immer wieder mal sehenswerte Zweirad-Umbauten. Bild 3 zeigt eine Honda Benly 50 mit diversen Custom-Teilen: Zentralfederbein (das Original hat Stereo-Dämpfer an der Schwinge), Einzelsitz, ein formschöner Tank und einen Ölkühler auf dem Zylinder (den hat das Original nicht). Ganz in weiß mit braunen Applikationen ergibt das ein nettes Bild.

Unseren Urlaub haben wir aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen ja im Land verbracht und sind auf die Ferieninsel Jeju vor der Südküste Koreas gefahren. Das allerdings mit der Dose, Motorrad war aus diversen Gründen diesmal keine Option. Dennoch sind mir natürlich auch dort einige Pretiosen vor die Linse geraten, die ich es wert fand, gezeigt zu werden.

Es gibt auf Jeju interessanterweise eine Vielzahl von Museen aller möglichen (teils auch kruden) thematischen Ausrichtungen, u.a. auch das „World Automobile Jeju Museum“. Und was steht dort im Eingangsbereich? Ein 300 SL Flügeltürer! (Bild 4). Warum man einen weiblichen Teddybären auf die Beifahrerseite stellt, hat sich uns zwar nicht erschlossen, aber das ist hier halt so…

In der Abteilung „Nachkriegsautos“ gab es dann eine weitere Überraschung, die auf Bild 5 zu sehen ist: ein Goggomobil TS250 Coupé in 1a-Zustand und mit Ahnentafel im Hintergrund.

Einen Zweirad-Stilbruch der besonderen Art fand ich an einer Straße in der Nähe der O’Sulloc-Teeplantagen. Ich kann ja verstehen, wenn die Kurierfahrer alle Arten von Transportbehältnissen auf ihre Kräder schrauben, aber eine gelbe Plastikkiste auf einer Harley?? Die Bilder 6 und 7 zeigen diese wenig gelungene Konstruktion auf dem ansonsten genre-gerecht ausgestatteten Eisen.

Schließen will ich den ersten Post mit der Aufnahme einer fröhlichen Szene während der Fahrt: der auf Bild 8 zu sehende Scooter rollerte vor uns her und beeindruckte durch seine farbenfrohen Flatterbänder, den roten Helm der Fahrerin und deren blumenbedruckter Hawaii-Bluse. Bunt mögen sie’s hier…

Gleich geht es weiter mit Post 2, bleibt dran!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#194 von Hondawolf , 21.07.2020 13:58

Und hier die Fortsetzung:

Jeju ist neben seiner Eigenschaft als Ferieninsel auch Experimentierfeld für viele auf dem Gebiet der Elektromobilität tätigen Hersteller, allen voran natürlich Hyundai und Kia, die mittlerweile ein vorzeigbares Angebot an alltagstauglichen E-Autos haben, die man immer häufiger antrifft. Nach Angaben der Inselverwaltung ist die E-Auto-Dichte hier höher als irgendwo auf der Welt. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt, aber man sieht die E-Dosen tatsächlich überall, auf nahezu jedem größeren Parkplatz gibt es Ladestationen und man kann sie auch mieten.

Wenn dann Tradition auf Moderne trifft, sieht das so aus wie auf Bild 1: ein Renault Twizzy zieht sich gerade Strom in einem Haus, welches zum Seongup Folk Village gehört – einer traditionellen Siedlung, die das Dorfleben von früher verdeutlichen soll und wo bis heute Menschen in den alten, strohgedeckten Häusern wohnen. Diese Strohdächer sind übrigens gut gesichert, wie man sieht: das Seilgeflecht auf der Oberfläche ist unterhalb der Traufe am Schwellenholz verzurrt, um bei (hier gelegentlich vorkommendem) Sturm das Dach vor dem Abheben zu sichern. Außerdem sieht es pittoresk aus.

Ich hatte in einem früheren Post (#119) aus Pohang von einem Quadpiloten mit faßähnlichen Anhängern berichtet, in denen er Touris durch die Gegend schwenkt. Getoppt wurde das nun auf Jeju: Zugfahrzeug ebenfalls ein Renault Twizzy und dahinter die Faßgondeln jeweils im Doppelpack. Bild 2 zeigt das Gespann an der Station, Bild 3 dann in Aktion auf einem Hafen-Kai. Zwecks größeren Adrenalin-Kicks hatten sich die zwei mitfahrenden Pärchen in die hintersten Gondeln verfügt. Alle lenken mit, wie man sieht…

Bild 4 ist eine Momentaufnahme ebenfalls aus dem Folk Village, wo ein rüstiger Opi sein Quad (diesmal nicht Elektro) nach Hause steuerte. Helm wird auf dem Dorf eher als Accessoire spazieren gefahren als auf der Birne getragen.

Einen der Urlaubstage verbrachten wir auf Udo, einer winzigen Nachbarinsel östlich von Jeju. Die ist nochmal deutlich rauher und maritimer, es stürmte an diesem Tag ganz ordentlich und wir hatten nach der Rückkehr eine spürbare Salzschicht auf der Haut. Wir konnten sie abspülen. Wenn man ein Fahrzeug dort hat und das nicht tut, sieht es so aus wie auf den Bildern 5-7: dieser bedauernswerte Scooter ist wohl seit längerem immobil und parkt keine 50 Meter vom Meeresufer entfernt. Die salzbedingte Korrosion hat spannende Strukturen und Farben auf den Metallteilen erzeugt. Zu den angezeigten 6.589 km wird wohl keiner mehr dazukommen…

Ein weiteres Exemplar der Rollersparte fanden wir etwas später (Bild 8). Ob es sich bei der Verkleidungskreation möglicherweise um eine sehr freie Interpretation von Pluto aus Mickey Mouse handelt, weiß ich nicht, jedenfalls fällt es in die Kategorie „niedlich“ und ist „so Korean“! Fahren tut das Teil auch eher nicht mehr, als Stütze dienten zwei Basaltsteine auf jeder Seite.

Schließen will ich mit einer Daelim B-Bone in der Pizzakurier-Variante (Bild 9). Wenn der Expeditionskoffer voll ist, dürfte beim Anfahren Vorsicht vor Wheelies geboten sein. Gesehen in Jeju-City in einer Seitenstraße.

Das war’s als Zwischenmeldung aus dem Zweirad-Wunderland Korea, bleibt aufrecht und gesund. Bis demnächst an dieser Stelle!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#195 von Hondawolf , 20.08.2020 07:55

Tach, Gemeinde,

inmitten der sommerlichen Info-Saure-Gurken-Zeit (abgesehen von Corona) eine Wort- und Bildmeldung von mir. Nachdem Korea in diesem Jahr den längsten Monsun (54 Tage) seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlitten hat, folgt nun eine Hitzewelle, die hoffentlich nicht genauso lange anhält. Nach wochenlangem Regen und schlimmen Hochwassern landesweit ist es jetzt draußen genauso unerträglich - nach der Feuchtigkeit ist es jetzt die unbarmherzige Sonne, der man am besten in klimatisierte Innenräume entflieht. Ihr seht: einladend zum Motorradfahren ist das nicht, man wird quasi permanent gegrillt und der Wasserstand am Allerwertesten steigt im Handumdrehen. Dennoch geht natürlich das Leben weiter. Auch in Deutschland sollen ja streckenweise ziemlich kernige Temperaturen herrschen, daher gibts zur Aufmunterung ein paar Bilderschnipsel von mir. Ich habe sie über die vergangenen Wochen zusammengetragen, es sind wie üblich Skurrilitäten und bemerkenswerte An- und Umbauten diverser Transportmittel aus der hiesigen Hemisphäre.

Beginnen will ich mit einem ziemlich wilden Honda-CB1100-Umbau (Bild 1). Ich traf diesen grünen Bürgerschreck an einer der Schrauberbuden im Osten der Stadt, wo noch andere Motorräder aufs Tuning warteten. Höckersitzbank, die in den umlaufenden Heckbügel eingelassene LED-Rückleuchte sowie der grazile Kanonenrohr-Doppelauspuff passen irgendwie stilistisch nicht so ganz zusammen, dennoch eine eindrucksvolle Erscheinung.

Deutlich ziviler gings im Frühsommer am Bugaksan-Treffpunkt zu, wo der in Bild 2 gezeigte NC-S-Fahrer für mich posierte. Ein freundlicher junger Mann, der sich ganz begeistert zeigte, dort eine andere NC (ebenfalls mit DCT!) zu treffen.

Eine ganz andere Art motorisierter Fortbewegung zeigen die Bilder 3-5. Fotografiert habe ich dieses Gefährt in der Nähe des Dongdaemun-Flohmarktes an einem der verregneten Wochenenden der jüngeren Vergangenheit. Gebaut mit höchst erstaunlicher Kreativität: die Schweißkünste sprechen für sich. Der Rasenmähermotor ist bei einem Crash direkt im Eimer, dafür ist der Sitz auf maximalen Komfort ausgelegt. Ebenfalls der Bequemlichkeit dient das Lenkrad (aus einem Ssangyong) mit Drehknauf, Sicherheitsaspekte wiederum werden durch die zwei großen Rückspiegel bedient. Lichttechnische Einrichtungen sucht man hingegen vergeblich, ist also ein Tageslichtfahrzeug. Ich hätte das zu gern in Bewegung gesehen, war aber Samstag...

Wir hatten wie gesagt Regenzeit, in der aber natürlich das Zweirad-Gewerbe nicht stillsteht. Die Fahrer schützen sich und ihre Vehikel so gut es geht. Bei der Daelim auf Bild 6 sollen das Plastikfolie und viel Klebeband bewirken. Optisch eher naja, aber der Zweck heiligt die Mittel...

Ein paar Meter weiter fand sich der seltsame Scooter auf Bild 7. Offenbar das Transportmittel eines mobilen Reinigungs-, Sanitär- und Renovierungsservice, wenn man nach der Ladung geht, die dieser bedauernswerte Roller so mit sich rumschleppt. Man staunt immer wieder, was sich alles per Zweirad bewegen läßt...

Ebenso erstaunlich fand ich das sehr rustikale Auspuff-Tuning auf Bild 8: da hat ein nur mäßig begnadeter Bratkünstler ein Rohrknie an den Endtopf dieses Daelim B-Bone appliziert. Wozu das gut sein soll, erschließt sich einem nicht, zumal die Verarbeitungsqualität doch deutlich Luft nach oben läßt.

Schließen will ich für heute mit einer einmaligen Farbkombination: daß die SuperCub in ziemlich auffälligen Lackversionen (u.a. gelb, feuerwehr- und auch möhrchenrot wie hier) angeboten wird, ist ja nachvollziehbar. Was aber den Besitzer der in Bild 9 gezeigten Cub dazu verleitet hat, die Auspuffblende in lavendel-lila anzumalen, wird sein Geheimnis bleiben. Was hinten rauskommt, ist selbst bei der Cub kein Blümchenduft, schon gar nicht der von Lavendel. Hohen Wiedererkennungswert hat's aber allemal...

Bleibt gesund und aufrecht, wenn die Temperaturen wieder erträglicher sind, gibts mehr aus der Zweiradwelt in Korea.


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#196 von Hondawolf , 31.08.2020 09:59

Tach, Gemeinde,

die Nachlese zum vergangenen Wochenende leite ich mit ein paar Bemerkungen zur allgemeinen Lage ein: in Korea ist es in diesem Sommer ungewöhnlich lange feucht und sehr warm. Nach dem Ende des Monsuns hatten wir angenommen, daß es nun erträglicher werden würde, sehen uns aber angesichts anhaltenden Regens und unverändert dampfsauna-artiger Temperaturen jenseits der 30°C eines Schlechteren belehrt. Nun ist das angesichts omnipräsenter Kühlmöglichkeiten in Innenräumen und geschlossenen Fahrzeugen zwar nicht unmittelbar Grund für Lamento, allein: Motorradfahren macht keinen Spaß! Abgesehen davon sieht sich das Land einmal mehr recht drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen wieder steigender Corona-Infektionen gegenüber.

Zwar sind die absoluten Zahlen nach wie vor vergleichsweise moderat, aber der Großraum Seoul und die angrenzende Provinz beherbergen die Hälfte der Landesbevölkerung und zählen zu den am dichtesten besiedelten Ballungsräumen der Welt. Dementsprechend groß sind die Befürchtungen, wenn es zu mehr als den bisher aufgetretenen Cluster-Ausbrüchen kommt. Alle Schulen arbeiten zur Zeit nur im Online-Regime, es gibt zum Teil drakonische Einschränkungen bei Cafés (die dürfen nur noch Take away oder Lieferservice anbieten) und Restaurants, überall muß man Kontaktdaten hinterlassen. Viele Hoch-Risiko-Einrichtungen (Clubs, Karaoke-Bars, Internet-Cafés etc.) sind gleich ganz geschlossen. Aktuell gilt von den drei Epidemie-Warnstufen die „zweieinhalbte“. Man will natürlich einen kompletten Lockdown vermeiden, weil das gravierende wirtschaftliche und soziale Folgen hätte. Ob das gelingt, wird die Zeit zeigen…

Zurück zum Blog-Thema: am vergangenen Samstag konnte ich erstaunlicherweise eine regenfreie Phase in den Nachmittagsstunden für eine spontane Ausfahrt mit der NC in der Stadt nutzen. Die Straßen trocknen ja aufgrund der Hitze recht schnell ab und so gab es Gelegenheit, in den einschlägigen Vierteln auf Fotojagd für diesen Beitrag zu gehen. Und in der Tat: obwohl ich in der Summe nur zwei Stunden unterwegs war, wurde es recht ergiebig.

Los geht’s mit einem Rotphasen-Schnellschuß eines gewagten Transportes: Bild 1 zeigt eine Daelim-Kuriermaschine mit einem Kranzgebinde auf Holzstellage. Üblicherweise werden diese meist sehr ausladenden Gebilde in Hochdach-Transportern (hier auch schon mal gezeigt) befördert, die Discount-Variante geht aber eben auch auf dem Zweirad, wie man sieht. Interessant wie immer die Verzurrtechnik. Regnen darf es natürlich nicht, dann sieht die Pracht ganz schnell nicht mehr so gut aus…

Das Ensemble auf Bild 2 fand ich im Dongdaemun-Viertel östlich der „Motorradstraße“. Ein Suzuki PV 50 Epo war mir noch nicht untergekommen, ich fand ihn ganz sehenswert mit dem umlaufenden Rahmenbügel und den knuffigen, dicken Reifen. Zum links daneben angebrachten Plakat fiel mir der Gedanke ein, daß die Haie zwischenzeitlich wohl verhungert sein dürften, weil es zur Zeit keine Touristen gibt…

Bei einem Ampelstop auf der weiteren Route konnte ich den auf Foto 3 abgebildeten Piloten mit aparter Kleiderordnung auf einer gestretchten Honda CB125T festhalten. Die Kombi aus Gummistiefeln und knielangen Hosen fand ich witzig. Auch sieht man aus dieser Perspektive die Umbauten für die Lastenträgerversion gut: Doppelfederbeine an verlängerter Schwinge und Kette, zusätzliche Gabelfedern vorn.

Bild 4 entstand vor einem Scooter-Service. Motto hier: „man kann alles nochmal verwenden!“. Die Frontscheinwerfer-Einheiten und auch die Reifen finden bestimmt für kleines Geld einen neuen Nutzer. Immer wieder erstaunlich ist, daß alle diese Dinge quasi auf der Straße (hier auf dem Fußweg) ungesichert rumliegen. Hier Standard, in Deutschland eher undenkbar…

Und damit kommen wir zu einem Spot, der mich länger gefesselt hielt: unweit des Reifen- und Lampenlagers gibt es einen etwas breiteren Fußweg-Abschnitt, an dessen Saum sich eine Reihe von Eisenwaren-Handwerkern angesiedelt hat. Man kann das nur schwer beschreiben: das sind winzige Rumpel-Butzen, vollgestopft mit einer unglaublichen Menge an Material, Werkzeug, Maschinen und Kleinkruscht. Ein faszinierender Anblick, vom dem ich mich immer kaum losreißen kann, zumal hier (siehe Bilder 5 und 6) richtig was geboten war: der Inhaber war gerade dabei, diese gewinkelten Armier-Eisen in die silbernen Rohrhülsen einzuschweißen. Welchem Zweck das diente, war nicht erkennbar. Der ganze Prozeß muß unter freiem Himmel stattfinden, weil drinnen schlicht kein Platz ist. Das alles passiert in unmittelbarer Nachbarschaft und im Schatten von glitzernden Hochhaus-Neubauten und dem quirligen Viertel am Dongdaemun Design Plaza – Kontraste überall…

Die nächste Begegnung raubte mir wieder einmal fast den Atem: eine komplette PKW-Auspuffanlage auf einer Daelim CitiAce angeschellt (Bild 7). Vorderer und hinterer Überhang jeweils ungesichert, stand dieses beeindruckende Konstrukt an einer Ampelkreuzung. Was alles so geht…!

Bild 8 entstand an der nächsten Ampel, als der etwas kurzbeinige KTM-Adventure-Fahrer neben mir zum Stehen kam. Mir scheint der Bock auch ordentlich tiefer gelegt, was angesichts der Fahrer-Anatomie kein Wunder wäre.

Schließen will ich den ersten Post mit dem Wegesrandfund auf Bild 9: natürlich mitnichten eine Kawasaki und auch nicht mit einer Öhlins-Telegabel versehen, handelt es sich hier um eine gestrippte Daelim CitiAce, die gar nicht mal verkehrt aussieht.

Gleich geht’s weiter mit dem zweiten Post, bleibt dran!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#197 von Hondawolf , 31.08.2020 10:05

Und hier der zweite Teil:

Als ich kürzlich im Osten der Stadt in einer anderen Angelegenheit unterwegs war, fiel mir ein neues Etablissement mit Motorrad-Bezug auf: das „Backyard Builder“-Café. Da mußte ich also vorgestern nochmal hin, um es genauer zu beschnarchen. Offenbar betrieben von Motorrad-Enthusiasten, die als „corporate identity“ ihre fahrbaren Untersätze alle in den gleichen Farbeimer getaucht haben: orange-gelb. Und so stehen dekorativ und um Aufmerksamkeit buhlend eine Ducati Scrambler, eine Multistrada und eine SuperCub vor dem Laden (Bilder 1 und 2).

Im rustikal ausgestalteten Innenhof, wo man sich mit Kaffee oder sonstigem Getränk hinpflanzen kann, steht noch der etwas gewagte Scrambler-Umbau aus Bild 3. BSA hat ja eine lange (und leider verblichene) Tradition als Hersteller dieser Kategorie von erdferkelnden Maschinen (Spitfire, Gold Star Scrambler, Firebird), aber der hier im Rahmen hängende Daelim-Motor deutet doch schon sehr auf Eigenbau hin. Pittoresk sieht’s allemal aus…

Vor dem Laden fand ich noch eine Vespa, die auf ihrer Scheibe den Aufkleber aus Bild 4 trug: eine nette Aufforderung, dieses „Gently go fast“, frei übersetzt mit „Fahrt vorsichtig schnell“…

Nachdem ich mich an diesem lohnenswerten Ort eine halbe Stunde rumgetrieben hatte und dann auch gut durchgeschwitzt war, wurde es Zeit für den Rückweg, zumal sich schon wieder ein paar dunkle Wolken am Himmel zeigten. Allerdings kam ich nicht umhin, an einem meiner Lieblingsspots Halt zu machen – der „Master Garage“ in unserem Viertel und unendlicher Quell seltsamer und sehenswerter Zweirad-Kreationen.

Ich hatte in Post #14 hier ausführlich über den Yamaha T-max/Moto Guzzi-Eigenbau des Ladenbesitzers berichtet. Jetzt hatte ich auch Gelegenheit, mit ihm darüber zu sprechen. Glücklicherweise ist er des Englischen mächtig und so erfuhr ich ein paar Details zu diesem überaus skurrilen Gefährt (Bild 5), welches überdies ein „ongoing project“ ist: es wird weiterhin aufgehübscht, wie man im Vergleich mit den Bildern vom November 2018 (siehe Post #14) erkennen kann. Basis ist in der Tat ein Yamaha T-max-Roller, dessen Rahmen im oberen Teil mit Guzzi-V7-Skelett-Teilen verschweißt wurde. Von dieser stammen erkennbar auch Tank und Seitendeckel, die Sitzbank war früher auf einer Ducati und die unterhalb des Tanks zu sehenden Abdeckungen haben an einer Harley Dienst getan, wobei ich nicht sagen kann, von welchem Modell das stammt, ich kenne mich mit den Schlegeln nicht aus.

Mittlerweile sind Rahmen und Teile des Motorgehäuses schwarz lackiert, der Scheinwerfer hat eine Maske spendiert bekommen und ein anderer Kennzeichenhalter ist dran. Zugelassen ist das alles nach wie vor als Yamaha T-max - problematisch war da nach Aussage des Besitzers gar nix… Auch hier wieder: Gruß an die deutschen TÜV-Onkels, denen allein die Vorführung eines solchen Vehikels Schweißausbrüche bescheren dürfte.

Damit aber nicht genug. Der findige Schrauber hat weitere Projekte in der Pipeline. Eines ist auf Bild 6 zu sehen: eine Ducati 900, die gerade in der Mache ist und demnächst hergerichtet wird. Ich werde vorbeischauen, um den Fortschritt zu dokumentieren. Eine schon fertige, aber momentan wohl nicht bewegte Kreation ist die BMW K1300R aus Bild 7. Diese Brutalo-Variante mit Superbike-Lenker, drei DE-Scheinwerfer-Augen und entsprechend grimmigem Gesichtsausdruck steht in der Ecke unter einer großen Projektionswand, wo gerade ein BTS-K-Pop-Konzert lief.

Im Außenbereich fanden sich noch eine Husaberg-Cross-Maschine und zwei Kinder-Crosser (Bild 8).

Zum Schluß noch ein Überblicksbild mit Duc, BMW und Yamaguzzi-Roller vor dem leuchtenden Logo der „Master Garage“ (Bild 9).

Das war‘s für heute, bleibt aufrecht und gesund, demnächst mehr in diesem Kino!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#198 von aGentleBiker , 31.08.2020 12:35

Die BMW ist doch Nummer 5 aus (Shord wired) leicht getarnt :D



 
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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#199 von Hondawolf , 07.09.2020 10:14

Tach, Gemeinde,

wie immer auf dieser Wellenlänge, gibt es auch heute aktuelle Schnipsel aus Zweirad-Seoul. Wie letzte Woche schon angedeutet, warten wir auf besseres Wetter, sprich: weniger feucht, weniger heiß. In der vergangenen Woche haben uns zwei Taifune gestreift, die Wind und Regen brachten, heute früh pladderte es auch heftig, der mittlerweile zehnte Taifun der Saison sollte aber einer der letzten sein, bevor uns hoffentlich ein halbwegs angenehmer Herbst ins Haus steht. Seoul und Umgebung sind selten richtig stark von den Taifunen betroffen, meist ziehen sie westlich öder östlich am koreanischen Festland vorbei, wobei es aber trotzdem Regionen vor allem in den südlichen Landesteilen gibt, die schon was abbekommen.

Die Wind- und Regenpause am Freitag und Samstag habe ich ausgiebig genutzt, um die NC auch mal wieder über etwas längere Strecken zu bewegen. Das Fotokästlein war wie immer dabei und deshalb gibt es auch wieder entsprechende Bilder zu betrachten. Am Freitagnachmittag war ich also in der Stadt unterwegs, um einige überlebenswichtige Dinge zu besorgen: Brot, Käse, Honig.

Auf dem Weg quer durch das Stadtzentrum zu den Kaufmannsläden fuhr mir die auf Bild 1 zu sehende Schwerlast-Komposition vor die Linse. Ich konnte (wieder einmal) kaum glauben, was ich da an einer der belebtesten Kreuzungen der City sah: ein bestimmt 4,50 Meter langes Lüftungsrohr mit Gummiriemen auf einem Roller verzurrt, drunter zwei Rohrknie, auf dem Trittbrett ein Karton mit einem Ventilator. Der Fahrer mit Bauhelm (Riemen offen) und Maske hatte Mühe, seinen Kopf unter das Monstrum zu bekommen. Über die Fahrweise will ich den Mantel des Schweigens decken. Nur soviel: er brauchte beim Anfahren die ganze Spur, um sein wankendes Vehikel in der Senkrechten zu halten und sich nicht langzumachen. Nur am Rande: um dieses Foto zu machen, fuhr ich kurz an den Straßenrand und kam direkt hinter einem Polizeiwagen zu stehen, dessen Besatzung die Szenerie jedoch nicht die Bohne interessierte…

Nach meinen erfolgreichen Beschaffungen hatte ich an diesem sonnigen und sehr angenehmen Freitagnachmittag noch Zeit für eine weitere Unternehmung, die mich zur örtlichen Triumph-Niederlassung weit im Osten von Seoul führte (Bild 2). Ich klappere ja rein interessehalber immer mal wieder ein paar Motorrad-Dealer ab, man bekommt immer was zu sehen und es ist interessant, die Atmosphäre da zu schnuppern.

Die Jungs der englischen Schmiede haben sich hier richtig ins Zeug gelegt: ein dreistöckiger Glaspalast, ausstaffiert vom Feinsten und mit allen Modellen am Start. Im Mittelpunkt derzeit: die neue Rocket 3, wegen der auch ich hauptsächlich den Weg dorthin suchte (Bilder 3 und 4). Es gab zwei Exemplare im Showroom (eines schon mit „Sold“-Schild aufm Sattel) und ein Probefahrt-Bike draußen. Nicht, daß ich mir dieses Trumm anschaffen wollte, gucken und mal aufsitzen reicht. Aber es ist ein gewaltiges und sehr edel gemachtes Kraft-Rad, dessen Motor mehr an einen Schiffsdiesel erinnert. Einen 240er Hinterreifen haben auch nur wenige Motorräder serienmäßig…

Auch die neue Scrambler 1200 macht einen appetitlichen Eindruck (Bild 5), zumal, wenn sie so prominent im Salon präsentiert wie hier. Im zweiten Stock ist die Zubehör- und Klamottenabteilung, auch dort alles vom Feinsten. Die Preise treiben einem wie immer die Tränen in die verwunderten Äuglein, aber das ist hier überall so.

Nicht unbedingt zu erwarten, aber umso angenehmer: es gibt auch englischsprachiges Verkaufspersonal und so konnte ich sogar Konversation betreiben und noch ein paar Infos ergattern. Triumph ist ja Sponsor des „Distinguished Gentleman’s Ride“, der dieses Jahr am 27.09. stattfindet. Wegen Corona sind zwar keine großen Veranstaltungen und Meetings geplant, aber der Händler wird am 27.9. offen sein und es werden sicher ein paar Leute hinkommen. Wir haben das auch vor, ich werde berichten.

Nach diesem Intermezzo mäanderte ich quer durch die schon im Frühabendlicht liegende Stadt Richtung heimatlicher Garage. Ich kam wieder mal über die Auto-Reparatur- und Ersatzteilmeile und konnte dort noch die Auslage eines Spezialisten für Blattfedern und Autobeleuchtungskörper ablichten (Bild 6). Beeindruckend die Präsentation der Heckleuchten an einer Kette hängend…

Auf dem weiteren Weg fing ich bei einem Ampelstopp die Szene auf Bild 7 ein: die Jungs von „Bikeseason“ bei ihrer Feierabend-Kippe vor einer Dreierkollektion von BMW GS’en.

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal über einen Tuning-Schuppen berichtet, der sich hauptsächlich den Yamaha-Morphous-Sofarollern widmet. Das tut er immer noch, wie ich beim Vorbeifahren feststellen konnte. Meine Aufmerksamkeit fesselte aber diesmal ein anderes Kultmobil, klar: eine Honda SuperCub als 90er Ausführung und mit Karomuster-Sitz, Weißwandreifen sowie roten Griff- und Fußrastengummis (Bild 8). Schnuckelig wie immer…

Auf dem Fensterbrett des ziemlich abgeschabten Ladens fand ich dann noch die zwei Pitbikes auf Bild 9, argwöhnisch beäugt von dem links aus dem Fenster hängenden Abluftrohr. Die letzten Meter bis auf den heimischen Berg legte ich schon in der einsetzenden Dämmerung zurück, ein netter und durchaus ergiebiger Ausflug ging zu Ende.

Morgen gibt es zwei weitere Beiträge zu unserem samstäglichen Ausritt auf die Insel Ganghwa. Schaltet also wieder ein, wenn es Zweirad-News aus dem Fernen Osten gibt. Bis dahin: bleibt aufrecht und gesund!


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RE: Eine NC ganz weit weg...: Geschichten aus Fernost

#200 von Hondawolf , 08.09.2020 10:55

Tach, Gemeinde,

wie gestern angekündigt, hier nun die Fortsetzung des Reports zu unseren wochenendlichen Zweiradaktivitäten. Da der Samstag motorradtaugliches Wetter ohne Niederschläge verhieß, entschlossen sich mein Kurzer und ich, mal wieder der Insel Ganghwa einen Besuch abzustatten. Das letzte Mal waren wir Ende August 2019 auf diesem pittoresken Fleckchen ca. 70 km westlich von Seoul, so daß es an der Zeit war.

Wir sattelten also gegen 10.30 Uhr die NC und die CB und wuselten zunächst durch die erwachende Stadt in Richtung Gimpo. Die Straßen in diesen Stadtteilen sind alle sehr breit und gut ausgebaut. Es ging also ordentlich zügig voran. Wir waren nicht die einzigen auf zwei Rädern: Bild 1 zeigt ein sehr ungleiches Pärchen, bestehend aus Yamaha T-max und einer Harley, deren Fahrer uns eine ganze Weile auf den Fersen blieben, bevor sie zu einem McDonalds Drive In abbogen. Der Kaffeedurst war wohl größer…

In Post #85 hatte ich von einem CanAm-Händler berichtet, der seinen Laden an einer Ausfallstraße westlich von Gimpo auf dem Weg nach Ganghwa betreibt. Da ich diesen Ort als spannend abgespeichert hatte, fuhren wir kurzerhand auch dieses Mal ran, um zu sehen, was sich dort getan hat. Und wurden nicht enttäuscht: der Inhaber werkelte gerade an einem Quad herum, was nicht starten wollte. Zwei Indian-Piloten guckten ihm dabei zu, ihre Eisen sind auf Bild 2 zu sehen. Was mir da schon auffiel, waren die Reste einer BMW GS, die in den Büschen vor sich hin oxidierten. Näher betrachtet, ergab das dann Bild 3.

Aber damit nicht genug: offenbar läuft rund um den Laden ein Langzeitversuch mit der Aufgabenstellung: „Integration von Zweiradtechnik in die Natur“. Diverse abgehalfterte Scooter, Crossmaschinen und Teilespender fristen dort ihr Dasein im Grünen und werden allmählich von selbigem überwuchert. Das gibt natürlich klasse Motive und so kroch ich mit dem Fotokästlein durch die üppige Vegetation, um die Bilder 4-7 festzuhalten.

Nachdem das erledigt war, warfen wir noch einen Blick in den Salon selbst. Dort fanden wir eine Version der Honda CG125 als Fat-Tire-Bike vor (Bild 8). Vorn und hinten gleiche Reifengröße (jeweils 120er Stollenschlappen) sieht man selten, die rote Sitzbank dazu gibt dem Stoppelhopser das gewisse Etwas.

Und dann mußten wir mal wieder einen Lackierunfall optisch verarbeiten: warum man eine Harley in oliv-glitzer haben muß, werde ich nie verstehen, aber es gibt wohl Leute, denen das gefällt (Bild 9). Wenn der eigene Hobel wie eine rollende Swarowski-Boutique daherkommt – ich weiß nicht…

Gleich geht’s weiter mit dem zweiten Teil, bleibt also dran!


"Übergewicht kommt selten im Kopf vor." (Art van Rheyn)

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