Bei der diesjährigen Motorradmesse in Olsberg konnte ich gleich drei Motorräder bei bestem August-Wetter Probe fahren:
Honda CB 1000 R
Suzuki V-Strom 650 XT
Suzuki V-Strom 1000
Los ging´s mit Hondas neuer CB 1000 R. Honda Deutschland hatte gleich mal zehn Testmotorräder von diesem Neo Sports Café Racer aus Frankfurt mitgebracht und in unserer Gruppe mit Guide waren wir zu sechs.
Erstmal gab es eine Einweisung, denn die CB 1000 R+ Testbikes hatten allesamt einen Quickshifter, der auf freier Strecke gut funktionierte. Egal ob hoch oder runter, Kupplung ziehen kann man vergessen, einfach mal den Gang reinknallen und weiter brezeln, wobei knallen tuts nicht, die Gänge rasten gut ein. Nettes Feature so ein Schaltautomat, wobei brauchen würde ich es bei einem Touringbike eher nicht.
Die Handlichkeit dieses Nakedbikes ist ein dickes Plus, genauso wie die aktive Sitzposition, ok der Kniewinkel ist etwas spitzer aber noch im grünen Bereich. Ein Sahnestück ist der Motor, erst hinterher habe ich gelesen, dass er 146 PS haben soll, er fuhr sich ganz easy aber schön druckvoll von unten raus. Eigentlich kann man bei diesem Bike bei 50/60 km/h den 6. Gang einlegen und das Schalten sein lassen, das Teil hat Power aus jeder Situation raus.
Die Honda kommt wertig rüber und klingen tut sie auch gut. Insgesamt von mir ein Daumen hoch, die CB1000 R macht richtig Spaß! Das war für mich etwas überraschend, denn eigentlich sind Vierzylinder nicht so mein Ding.
Später weiter zu Suzuki, wir fuhren in einer Vierergruppe, der Guide meinte er sei früher Stuntshows gefahren, entsprechend zügig gings voran in der Gruppe mit zwei V-Strom 1000, einer GSX-R1000 und der 650er V-Strom. Zunächst führ ich auf der V-Strom 650. Im Vergleich zu meiner NC 750 X hat diese Suzuki gefühlt untenrum etwas weniger Druck, dreht aber nach oben raus befreiter aus und zeigt dabei etwas mehr Power. Klanglich eher flach. Ergonomisch sitzt man auf der angenehmen Sitzbank relativ weit hinten, kommt aber mit der Auslegung schnell zurecht. Schön handlich und leicht zu fahren. Es machte Spaß, die kleine Suzi auf den kurvigen Sträßchen des Sauerlandes fliegen zu lassen, die anderen mit den großen Bikes kamen kaum weg.
Dann der Wechsel auf halber Strecke auf die V-Strom 1000. Erster Gedanke: Was ein geiler Motor, untenrum ordentlich Druck und dreht geschmeidig hoch, für mich der beste Motor der heute getesteten Bikes, inklusive meiner NC. Auch die Ergonomie, Bremsen und Fahrwerk fand ich sehr gut. Ja diese V-Strom fährt sich klasse, aber mir gefällt sie insgesamt nicht so richtig. Irgendwie optisch nicht aus einem Guss und viele Details wie z. B. die Lenkerschrauben oder die Befestigung des Windschilds wirken etwas einfach, nicht so wertig. Aber fahren tut sie wie gesagt bestens.
Noch ´nen Kaffee getrunken und dann ging´s mit meiner 2016er NC 750 X auf kurvigen Umwegen nach Hause. Will ich jetzt was Neues haben, dieser Gedanke ging mir dabei durch den Kopf und wie ich so weiterfahre denke ich mir, nein, meine NC macht auch gewaltig Spaß. Ok, natürlich nicht so druckvoll und zornig wie eine 1000er, aber insgesamt auch richtig gut. So eine V-Strom 1000 würde besonders für die große Tour mit Sozia und vollbepackt schon Sinn machen, aber für meine Fahrten zur Arbeit und die ausgedehnten Feierabend- und Wochenendrunden durch Sauerland und Eifel braucht es das nicht.